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Dienstag. Nr. 65. 6. Juni 1882. Weißerih-Aeitung. Amts-Matt für die Königliche Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträt-e zu Dippoldiswalde und Israuenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieser Blatt erscheint wSchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- «nstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark LS Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutmden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit lO Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theis. Bekanntmachung. Der Malter-PaulSdorfer Kommunikationsweg ist wegen Baues einer Bachbrücke auf demselben von heute ab auf 10 Tage für den Fährverkehr gesperrt, und wird daher der Letztere auf diese Zeit auf die Wege verbindung von Dippoldiswalde durch das sogenannte Bödichen verwiesen. Dippoldiswalde, am 5 Juni 1882 Königliche Amtshauptmannschaft. von Kessinger. Ludwig. Bekanntmachung. Das Königliche Finanzministerium zu Dresden hat Inhalts Verordnung vom 25. Mai dieses Jahres beschlossen, daß die Oberchausseewärter vom 1. Juni dieses Jahres ab das Dienstprädikat „Ämtsstraßenmeister" zu führen haben, was hierdurch für Alle, die es angeht, andurch bekannt gegeben wird. Dippoldiswalde, am i. Juni 1882 Königliche Amtshauptmannfchaft. von Kessinger. Ludwig. Verbot. Das Reiten und Viehtreibe« auf dem von dem Heise'schen Feldwege nach der Berreuther Höhe führenden Promenadenwege wird hierdurch bei Geldstrafe bis zu 30 Mk. resp. entsprechender Haftstrafe verboten. Dippoldiswalde, am i. Juni 1882. Der StnötrntH. Voiqt, Brgrmstr. - - —s—-——-W—— Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Ueber die Betriebsergebnisse des Bergbaues in der Altenberger Bergrevier im Jahre 1881 können wir auf Grund der offiziellen Uebersicht Folgen des mittheilen: Seit langer Zeit erscheint zunächst ein Silberausbringen von 21,?» Pfund Silber, von Silber Hoffnung sammt Kupfergrube in Pöbel. Es wurden für dieses Ausbringen 1515 Mk. 85 Pfg. erlangt. Besondere Erwähnung verdient sodann die im Jahre 1881 eingetretene günstige Konjunktur beim Verkaufe der Wolframerze bei Vereinigt Zwitterfeld Fdgr. in Zinnwald. Für verkauftes Wolfram-, Stuss- und Schlicherz wurden 13,880 Mk. 85 Pfg. erlößt. — Das Zinnausbringen im Jahre 1881 belief sich auf 1981 Ztr. 75 Pfd. und ist gegen die Produktton des Jahres 1880 um 30 Ztr. 79 Pfd. gefallen. Verkauft wurden 2242 Ztr. 30,» Pfd. für zusammen 215,858 Mk. 75 Pfg. Der Preis betmg im Durchschnitt 96 Mk. 26 Pfg. pro Zentner. Für das, erst seit einigen Jahren dargestellte Phosphorzinn zeigt sich ein zunehmender Verbrauch. Das Zwitterstockwerk verkaufte hiervon 47 Ztr. 28 Pfd., der tiefe Erbstolln 31 Pfd. — Die Bergknappschafts - kaffe schloß mit einem Vermögensbestande von 45,517 Mk. 76 Pfg. ab; die Einnahme belief sich, ausschließlich des Kassenbestandes und der zurückgezahlten Kapitalien, auf 7742 Mk. 21 Pfg.; die Ausgabe auf 7843 Mk. 60 Pfg. Die Zahl der mit Knappschaftsgeldern und Almosen unter stützten Personen betrug 277. — Die Barbara-Kapelle, deren Ruinen, wie wir berichteten, durch die Vereinssektion Rabenau restaurirt worden sind, wurde nach Einführung der Reformation durch den Bischof Johann von Maltitz in Meißen abgetragen und das Altarbild, sowie die Glocken, in die Kirche zu Seifers dorf übergeführt. Ueber Ursprung und Bestimmung dieser Kapelle ist bis jetzt Nichts zu ermitteln gewesen. Wie Schmalz in seiner geschriebenen Chronik erzählt, soll „nach der gemeinen Sage" die 30 Schritt lange uni» 16 Schritt breite Barbara-Kapelle mit dem durch „unvergleichlich Helles und klares Wasser ausgezeichneten Antoniusbrunnen" von einem Antonius zu Ehren der heiligen Barbara erbaut worden sein, und hätten dahin bedeutende Wallfahrten statt gefunden. Dabei befinde sich die Antoniuswiese, auf welcher ehemals die Antoniusklause gestanden. An dieser Stelle