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Die unterirdischen Rohrleitungen haben ein« Länge von 86 Kilom. vnd erstrecken sich über den größten Thell Berlins. Innerhalb dieser Röhren werden durch Lustdruck unter Anwendung von Dampf maschinen die Briefbehälter — Blechbüchsen, welche durch starke Lederkappen geschlossen werden — von einer Station der Rohrpost zur andern befördert. Das Röhrennetz ist in 2 Betriebskreise zer legt. Das Rohrpostamt im Haupt-Telegraphengebäude ist der An fangs- und Endpunkt für beide Betriebskreise. Die Züge durch laufen 1000 Meter in der Minute; jeder der beiden Betriebskreise kann also in weniger als 15 Minuten zurückgelegt werden. Mit jedem Zuge können 10 bis 15 Büchsen, enthaltend je 20 Briese und Telegramme, befördert werden, mithin 300 Sendungen für jeden Zug. Da während der täglichen Betriebszeit von 13 Stunden (von 8 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends) alle Viertelstunden ein Zug abgelassen wird, so stehen in jedem Betriebskreise täglich 52, in beiden Kreisen zusammen täglich 104 Züge zur Benutzung. Es können demnach Wit der Rohrpost täglich 31,200 Sendungen zur Beförderung gelangen. Die Gebühr für die Beförderung und für die Bestellung durch Eilboten ist für Briefe aus 30 Pf., für Post karten auf 25 Pf. festgesetzt. Im Berliner Aquarium ist eine indische Riesenschlange von ungeheurer Größe eingetroffen. Der bekannte Thier-Großhändler Hagenbeck hat dieselbe zwar schon für den Preis von 3000 Mark nach England verkauft, sie indessen auf Wunsch von vr. Hermes bis zum 5. December dem Berliner Aquarium überlasten. Die Schlange hat eine Länge von 22 Fuß und einen so ungewöhn lichen Appetit, daß sie bei einer einzigen Mahlzeit nicht weniger als 12 große Kaninchen (Lapins) verspeist hat. Die Kaiserglocke in Köln läutet! Pkch drift vfekeft Bösen, was ihr nächgeredet wurde, ist endlich Gutes zu berichten. Bei dem am 27. November stattgehabten Probeläuten zeigte eS sich zunächst, daß der neue, 81 Centner schwere schmiedeeiserne Klöppel, der in Riemen hängt, bei seinem Anschlag «inen vollen, rund« Ton entwickelt, daß also das vielbemängelte Klatschen oder Schnarr«, welches früher beim Anschlag sowohl de« 13 als des 15 Centner schweren Klöppels jtzdesmal mitgehört wurde, und zugleich die Be fürchtung, es möge der unangenehme Ton in Folge eines Fehler» der Glocke hervSrgebracht werden, glücklich beseitigt ist. Anfang» schlug der Klöppel nur an einer Seite an, als man aber die an den Zugseilen aüf beiden Seiten der Glocke stehenden Leute, 28 an der Zahl, aus eine Seite der Glocke treten und hier zieh« ließ, schlug der schwere eiserne Pendel bei den mächtigen Schwingung« des Erzkolosses zu beiden Seiten an. Ein ferneres Probeläutm, welches noch veranstaktet werden wird, soll zeigen, ob auch die bis her gemachten anderen technischen Ausstellungen beseitigt sind. Sparkasse zu Kreischa. Jeden Sonntag geöffnet von Vormittags N —1 Uhr und Nach mittags von 3-4 Uhr. Sparkasse in Schmiedeber-. Nächster Erpeditions-Tag: Sonnabend, den 9. December, Nachmittags 3—6 Uhr. Sparkasse in Reinhardtsgrimma. Nächster Erpeditions-Tag: Sonntag, den 10. December, Vormittags 11—l Uhr, Nachm. von 3—5 Uhr. ' . -------- Mgememer Anzeiger. Dank. Zurückgekehrt vom Grabe meiner viel zu früh dahin geschiedenen geliebten Gattin O»d Mutter, welche mir nach langem Leiden noch ganz unerwartet und viel zu früh durch den Tod entrissen wurde, kann ich nicht unterlassen, meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen. Zunächst danke ich Herrn vr. Walther in Hennersdorf für seine Bemühungen, ihr Leiden zu heilen und zu lindern; herzlichen Dank den lieben Nachbarn, Freunden und Verwandten, welche während ihrer Krankheit, sowie am Begräbnißtage, mit Rath und That hilfreich zur Seite standen, auch ihren Sarg so reich mit Blumen schmückten, und Men, welche die Verewigte zu ihrer letzten Ruhestätte begleiteten. Innigsten Dank den Herren Lehrern von Reichenau und Frauenstein für die erhebenden Gesänge, nicht minder dem Herrn DiaconuS für die überaus tröstenden und erhebenden Worte am Grabe. Ganz besonders Dank den hiesigen Frauen, welche so bereitwillig eine Sammlung veranstalteten und mir daö Geld geschenk unerwartet darbrachten, was ihr zu einem bleibende» Denkmal dienen soll. Dieß Alles hat meinem Herzen sehr wohl gethan; ich finde keine Worte, meinen Gefühlen Aus druck zu geben. Der Herr möge Ihnen Allen ein reicher Vergelter sein und vor ähnlichen Schicksalen Sie gnädig be wahren! Da ich nun mit meinen 5 Kindern allein da stehe, so blicke ich mit thräaenvollen Augen auf zu Dir, o Vater, und bitte Dich, mein Vertrauen ferner zu bewahren und mir Gesundheit und Kräfte zu schenken, daß ich meinem Berufe vorstehen kann, bis Du mich auch zu Dir rufst, wo kein Schmerz uns mehr trennt und keine Thräne mehr fließt! Reichenau, den 30. November 1876. Der tieftrauernde Gatte Carl Gottlob Hofmann nebst Kindern. v a o k. Für die vielen Beweise von Liebe und Theilnahme bei dem Tode unserer Hmstven MiW»-, sowie für den reichen Blumenschmuck sage» hierdurch nöch ihren herzlichsten Dank Dippoldiswalde, 5. Decbr. 1876. F. Rheinfchüssel nebst Frau. Auetion. GerichtSamtlicher Anordnung zufolge sollen Mittwoch, de« SV. December, im Gasthof zu Lungkwitz, Nachmittags 2 Uhr, 1 Lastwagen mit eisernen Axen, 1 dergleichen mit Holzaxen und Hinterschleifzeug, 1 Rollwagen mit eisernen Axen meistbietend gegen Baarzahlupg versteigert werden. Lungkwitz, den 3. December 1876. Die OrtSgerichte«. Ein noch brauchbarer Sändssein-Wassertrog, 170 Centim. lang, 84 Centim. hoch, ist billig zu verkaufe« im Gute Nr. 19 zu Obercarsdorf. H. Weiss. Dänische Heringe, gut von Geschmack, das Schock 150 Pfg., bei Johannes Dorfchan in Dresden. Vorrüglicb schöne stunrüs. sind wieder eingetroffen und empfiehlt V Schmiedeberg. Ludwig Büttner.