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Dienstag esem Amtlicher Theil »ZVI »las er- l- en ds hl Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstag- und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark,LV Pfg. — Inserate, welche bet der bedeutenden Austage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet Bekanntmachung. Die Geschworrren-Urliste für die hiesige Stadt liegt von 3 bis mit 18. dieses Monats in hiesiger Rathsexpedition zu Jedermanns Einsicht aus. Etwaige Einwendungen gegen dieselbe, sowie Befreiungsgesuche sind innerhalb obiger Frist, bei Verlust derselben, schriftlich bei uns einzureichen. Frauenstein, am 1. October 1876. Der Stadtgemeinderath . Grohmann, Bürgermeister. Monats - Bericht. Auch im Monat September ist noch keine Klarheit in die orientalische Frage gekommen. Nach der, für die Serben bekanntlich unglücklich abgelaufenen Schlacht bet Ale- xinatz trat aus dem Kriegsschauplätze eine Waffenruhe ein, während welcher die Großmächte bemüht waren, theils einen förmlichen Waffenstillstand, theils einen Friedensschluß herbei zuführen. Weder in der einen noch in der andern Beziehung ist es bis zum Schluffe des Monats zu einem Resultate ge kommen und die Serben haben in den letzten Tagen den Kampf wieder eröffnet. Offenbar giebt es in Belgrad so wohl, als in Konstantinopel eine Kriegs- und Friedenspartei, welche sich gegenseitig bekämpfen. In Serbien scheint, wie man aus der Wiedereröffnung der Feindseligkeiten schließen darf, augenblicklich die Kriegspartei die Oberhand zu haben. Ob eS dem vereinten Drucke der Großmächte gelingen wird, beiden Theilen den Frieden gewissermaßen aufzuzwingen, wird die Zukunft lehren; die bisherigen friedlichen Bemühungen der Mächte sind von Zwischenfällen mancher Art durchkreuzt worden und haben deshalb noch zu keinem Resultate geführt. Ziemlich allgemein begegnet man übrigens der Ansicht, daß eine gründliche Erledigung der türkischen Frage einem Frieden vorzuziehen sei, welcher in fünf oder zehn Jahren die Wieder eröffnung des Kriegs als wahrscheinlich ansehen läßt. ES -'Hl!'' 17 . kann nicht bestritten werden, daß der Wiederaufschwung unserer wirthschaftlichen und Verkehrsverhältnisse wesentlich durch das Gespenst eines europäischen Krieges, welcher aus der Orient frage entstehen könnte, gehemmt worden ist, und es ist daher der Wunsch verzeihlich, daß dieses Gespenst für immer ver jagt werden möchte. Gleichwohl ist zur Zeil noch kein An halt dafür vorhanden, daß die zunächst in Frage kommenden Mächte, Rußland und Oesterreich, aktiv am Kampfe sich be theiligen würden. Die Kriegspartei W Rußland unterstützt zwar die Serben in der verschiedensten Weise, indeß die Re gierung ist bisher aus dem Kreise einer wohlwollenden Neu tralität noch nicht herausgetreten, und scheint offenbar An stand zu nehmen, in einen Krieg sich zu stürzen, dessen Aus dehnung und AuSgang sich jeder menschlichen Berechnung entzieht. Eine gleiche Scheu vor einem allgemeinen Kriegs ist augenscheinlich bei allen übrigen Großmächten vorhanden und daher das allseitige Bestreben, die Verwickelungen durch einen Friedensschluß zu endigen, erklärlich. Ob die von den Serben wiederbegonnene Aktion auf dem Kriegsschauplätze eine Wendung in die Sachlage bringen wird, läßt sich zur Zeit nicht übersehen, nach den bisherigen Ergebnissen der Kriegführung und der ungleichen Truppenzahl ist eS wenig wahrscheinlich, daß es den Serben gelingen sollte, ihre Gegner total zu werfen. —r. Bekanntmachung Unter dem heutigen Tage ist Herr Hauptmann z. D. Friedrich auf Theisewitz, gegenwärtiger Besitzer des dasigen Rittergutes, zu Ausübung der obrigkeitlichen Befugnisse und Pflichten innerhalb des Bezirke» genannten Rittergutes in Pflicht genommen worden, wa« hiermit bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, den 28. September 1876. Königliche Amtshauptmannschaft. v. Boffe. Weißerih-Leitung. Amts-AlatL für die Königs. AmtsHaupLmannfchast Dippoldiswalde, sowie fiir die Königs. Kerichts-Aemter und die Stadträtfie zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ithne in Dippoldiswalde.