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Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabend«. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark SS Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Austage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. TageSgeschichte. Dippoldiswalde. Wie in größeren Städten, so scheinen sich bereits auch in kleineren die Jahrmärkte ihrem all mählichen Ende zuruneigen. Der am Montag und Dienstag hier abgehaltene, in früheren Jahren schon der Herbst- und Winter-Einkäufe wegen recht zahlreich besucht gewesene sog. Augustmarkt gab Zeugniß dafür, denn er war außerordentlich schwach von Verkäufern, noch schwächer von Käufern besucht. Es versicherten uns mehrere der Ersteren, daß seit wenigstens 25 Jahren ein ähnlich schlechter Märktverkehr nicht stattge funden habe. Mag nun die heiße und der Ernte günstige Witterung so Manchen vom Besuche abgehalten haben, — immerhin wird der Umstand, daß in kleineren Städten, ja auf Dörfern alle Bedürfnisse, wie sie Marktfieranten zuführen, in gleicher Güte zu haben sind, die Jahrmärkte nach und nach ihrem Verfalle zuführen. Leipzig. Das Vermögen der Stadt Leipzig betrug am 1. Januar d. IS. bei 28,041,384 M. 76 Pf. Actjpen und 15,302,471 M. 81 Pf. Passiven die Summe von 12,738,912 M. 95 Pf. Chemnitz. Der Redacteur der sociäldemokratischen „freien Presse," Gustav Sävecke, ist jetzt wegen Majestäts beleidigung und Gotteslästerung zu 3 Jahren Gefängniß »er- urtheilt worden. Außer ihm sind noch weitere drei Redacteure des genannten Blattes, Lorf, Meyer und Müller, zur Zeit im Gefängniß. — Die diesjährige UebungSreise des großen General stabes der deutschen Armee wird unter Leitung Sr. Exc des Herrn Generalfeldwarschall« Grafen v. Moltke auch Chemnitz berühren und das Reisecommando ungefähr zwei Tage hier Aufenthalt nehmen. In der Begleitung des Generalfeldmarschalls werden sich 18 Stabsoffiziere, 9 Haupt leute und 46 Unteroffiziere und Mannschaften befinden. Dem Vernehmen nach wird da« Commando am 19. laufenden Weißerih-Zeitung. Amts-Matt für die Königs. Amtstiauptmannschast Dippoldiswalde, sowie Mr die Königs. Kerichts-Aemter und die Stadträtsie zu Dippoldiswalde und Kraueilstein. Verantwortlicher Redacteur: Cärl Ichne in Dippoldiswalde. Monats hier eiutreffen und am 22. desselben Monats weiter gehen. Berlin. Der Kaiser ist am 15. August wohlbehalten im Schlosse zu Babelsberg eingetroffen, wo auch die Kaiserin weilt. — Generalfeldmarschall Graf v. Wränget feierte am 15. August unter allgemeiner Theilnahme sein 80jährigeS Dienstjubiläum. Bayern. Am 14. August ist der Badeort Brückenau (unweit Mssingen) durch eine Feuersbrunst zu mehr als zwei Dritttheilen in Asche gelegt worden. — Die Aufführungen der Bühnenfestspiele in Bayreuth (am 13.—16 , 20.—23. und 27.—30. August) verlaufen auf da« Beste und ergriffen nach und nach auf das Unwider stehlichste nicht nur Wägner'S Anhänger, sondern selbst Jene, die leider in der nicht löblichen Absicht sich dort eingefunden hatten, an dem großen Werke zu mäkeln. Lächerliches zu finden und Schadenfreude zu zeigen. Donnerahnlicher Beifallssturm folgte nach jeder Vorstellung. Die erste Aufführung war, wie erwähnt, vom deutschen Kaiser, sowie von einigen 20 fürstlichen Persönlichkeiten besucht. Köln. Jetzt endlich scheint der Widerwille, der nach dem Volksmunde, dem deutschen Klöppel gegen da« französische Erz der Kaiserglocke innewohnen soll, glücklich überwunden. Bet einem neuen Probeläuten, das am 12. August Vormittag veranstaltet wurde, erfolgte der Anschlag regelmäßig zu beiden Seiten de« Schallringe«. Nur war der Ton noch nicht von gleichmäßiger Stärke. Türkei. Fürst Milan von Serbien ist am 12. August — ohne Sang und Klang — wieder in Belgrad ein gezogen, hat sich „rückwärts concentrirt." Seine Ankunft blieb Geheim« iß, um unliebsamen Demonstrationen vorzubeugen, und e« hieß, er sei nur gekommen, um der Niederkunft seiner Gemahlin beizuwohnen. Letztere ist auch erfolgt, und Serbien Amtlicher TM Nächstkommenden Freitag, den 18. dieses Monats, von früh 8 Uhr an, sollen im hiesigen städtischen Armenhause eine Anzahl alter, aber noch brauchbarer Gegenstände, worunter: 8 Stück Feder betten, 2 Tische, 1 Kommode, 2 Laden, 1 Uhr, 3 Stühle, 1 Kleiderschrank, 2 Bettstellen, 1 Plattglocke, 2 Sägen, 2 Aexte, eine Partie Fensterrahmen und vollständige Fenster gegen sofortige Zahlung verauctionir» werden. Franenfkein, am 14. August 1876. Der Stadtgemeinderath. Groymann, Bürgermeister.