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538 - 135-142 280-288 270-278 140-150 190-205 Hoffnungen an die Arbeit gegangen, wie diesmal, wo die wichtigsten Getreidearten einen in Qualität und Quantität gleich ausgezeichneten Ertrag versprechen. Türkei. Die kriegerischen Nachrichten auS Kon stantinopel strömen in Fülle herbei. Es bilden sich Frei willigenchors, die auf Befehl der Regierung den regulären Truppen gleickzustellen sind; auch die albanischen, zirkessischen und andere Freiwillige sind zu erwähnen, und so hofft die Türkei, in 14 Tagen den Armeen der Vasallenfürsten 250,000 theils reguläre, theils irreguläre Soldaten ent gegenstellen zu können. — Der Sultan und seine Mutter haben 20,000 Pfv. Sterl. für Kriegszwecke hergegeben; auch die Begeisterung für die türkische freiwillige Anleihe soll sehr groß sein, sogar viele Beamte verzichteten auf einen ein monatlichen Gehalt (hatten aber bisher auch schon lange keinen erhalten I). — Den Fürsten Milan von Serbien hat der Sultan durch ein Dekret abgesetzt, was aber wenig Wirkung haben wird; das Volk wird aufgefordert, zu einer Neuwahl zu schreiten. — Sultan Murad ist übrigens sehr krank ; er wird vom Fieber und Delirium geplagt, und die vielen Sorgen haben seinen Bart in der kurzen Zeit seiner Regierung schon grau gemacht. Dann ist er durchaus nicht beliebt, verbirgt sich sorgfältig, und eS sind Gerüchte über Verschwörungen im Umlauf, die ihn eben veranlassen, sich öffentlich nicht zu zeigen. Vom Kriegsschauplätze werden vielerlei blutige Kämpfe gemeldet; sie sind aber von geringem Belange, am bedeutendsten noch unweit Weddin am Timokflusse, wo die Türken nach ihrer eigenen Angabe gezwungen wurden, „ihre Stellungen aufzugeben." Dagegen wollen sie im Südwesten, bei Wische grad, gesiegt und 18 große Depots von Munition und Lebensmitteln den Serben abgenommen haben. Glück licher als die Serben scheinen noch immer die Montenegriner im Felde zu sein; ihre Hauptarmee hat mehrere befestigte Orte in der Herzegowina erobert, auch bei Muritjt die Türken geschlagen. Sie wollen jetzt mit Serbien einen gemeinsamen Krieg-plan festsetzen. Nreiberg. Ueberdenseit Wochen eingetretenen niedrigen Stand der Silberwährung und die fortschreitende Silber- entwerthung, welche für Sachsen z. B. auch insofern von Bedeutung ist, als bei noch weiter fortschreitender Entwerthung des Silber« die gegenwärtige Methode der Silbergewinnung in Freiberg kaum mehr lohnen würde, schreibt man u. A.: „Die Hauptursachen dieser Werthverminderung dürften in der stark vermehrten Silberproduction namentlich Amerika'« und in der Abnahme de« Silberabflofse« nach Ost-Asien zu suchen sein. Der Wegfall großer Quantitäten Silbers in Deutschland beim Uebergang zur Goldwährung kommt dann noch hinzu." — In der Sitzung des Bezirksgericht« am 14. Juli wurde verhandelt über eine Untersuchung gegen die Berg-Aka demiker Moritz Matthäus Graf StarzenSky au« Strahl« in Russisch-Polen und Athanasius LambadoriuS au« Athen, welche am 13. Juni im Spitalwalde Hierselbst (wegen einer leichtsinnigen Dirne!) ein Duell auf Pistolen hatten, wobei der Beleidigte und Geforderte (Lambadoriu«) eine Verwundung am Oberarm davontrug, der Herausforderer (StarzenSky) aber unverwundet blieb. Letzterer wurde denn auch zu 8, Ersterer zu 4 Monaten Festungshaft verurtheilt. (Ist nach unsrer Meinung viel zu wenig!) Altenburg. Die Vorbereitungen für das, zu Anfang August hier abzuhaltende mitteldeutsche Bundesschießen werden bereits in umfassender Weise getroffen. Berlin. Kaiser Wilhelm wird am 19. Juli mit dem Kaiser von Oesterreich in Ischl zusammentreffen. — Da« deutsche Mittelmeergeschwader hatte von Salonichi au« eine UebungSfahrt gemacht, kehrte am 12. Juli dahin zurück und begann bereit« am 14. eine neue UebungSfahrt. — Kürzlich ist die Einstellung de« Postvorschußver- kehr« und die Beschränkung de» Postanweisungsverkehrs zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn angeordnet worden. Es ist die« lediglich eine, von Seiten der öster reichischen Postverwaltung getroffene, durch die gegenwärtigen bedeutenden CourSschwanknngen hervorgerufene Vorsichtsmaß regel, welche den etwaigen, auf Kosten des Staates erfolgenden Spekulationen mit dem Postvorschußverfahren die Spitze ab brechen soll. — Die Wohnungskündigung am 1. Juli hat in Berlin einen Umfang genommen wie seit langen Jahren nicht dagewesen. Die zahlreichen Bauten der letzten Jahre haben das Angebot in Wohnungen so gesteigert, daß es die Nach frage mehr als ausreichend deckt; auch ein großer Theil Ge- schäftSlocale, Läden rc. ist gekündigt und die Miethen sind sehr gesunkeo. — DaS dem Grafen Harry von Arnim gehörige Palais ist von der Filiale der New-Aorker Versicherungsgesellschaft „Germania" für den Preis von 1,290,000 Mark gekauft worden. OesterreiÄ. Die Ernte-Aussichten in der öster reichisch-ungarischen Monarchie sind die allerbesten, und seil Jahren ist der Landwirth nicht mit so berechtigten schönen Mark. Rübdl, rafstnirt, loco 72 L Rapskuchen.... 16 8 Spiritus per 100 Liter 51,50 ü --- ----- 39-41 36 29 24 18 33,30 29 24 30 27 28 14 12,40 9,40 Weizenmehle, Kaiserausz. Griesler. Auszug Bäcker-Mundmehl Griesler-Mundmehl Pohl-Mehl. . Nr. 0 . . . Nr. 1 ... Nr. 2 ... Rog^enmehle . . Nr'. 1 ' Hansbacken. . Futtermehl . . . Roggenkleie. . . Weizcnkleie, grobe do. seine . Mgememer Anzeiger Edle Krone Fundgrube bei Höckendorf Die Herren und Frauen Gewerken der Edlen Krone Fundgrube werden in Gemäßheit tz 1b des revidirten gewerkt schastlichen Statut« hiermit eingeladen, zu der auf Donnerstag, -en 31 August Js., Vormittags 9 Uhr, zu Dresden in Braun'S Hotel anberaumten ordentlichen Gewerkenversammlung von Edle Krone Fundgrube sich einzufinden. Weizen, weiß . . . do. braun, neuer Roggen, neuer, . . do. galiz. u. russ. 155—170 Gerste, bobnusche . . 165—192 do. Ichles. u. galiz. do. Futter . . . Hafer Erbsen, Kochwaare . do. Futterwaare . Wicken Kukurutz, neuer, . . Oelsaaten, Raps . . do. Rübsen . Schlag-Lein . . . Kleesaat do. Thimothee . schwedischer . rother . . . weißer . . Dresdener Produkten-Börse vom 14. Juli. Mark 195-230 180-212 175-183