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Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 85 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theis. Artetions-Bekarrntmachung. Donnerstag, den 1«. August dieses Jahres, von Vormittags 8 Uhr an, sollen an hiesiger Gerichtsstelle bez. im ThomaS'schen Hause allhier verschiedene Schnittwaaren, Drell, Flanell, Lama Rips, Bettzeug, Inlett, wollene, baumwollene, Thibet- und Filettücher, Blousenzeug, Shäwlchen, wollene Vorhtmdchen, Papierwäsche, eine Ladeneinrichtung, Tischlerhandwerkszeug, eine Hobelbank, verschiedene GlaSwaareN, Stiefeleisen, Schuh- macher.Holzstifte, Taschenmesser u. s. w. gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Ein specielles Verzeichniß der zu versteigernden Gegenstände hängt an Gerichtsbrette an AmtSslelle aus. Königliches Gerichtsamt Frauenstein, am 10 Juli 1876 Küchler. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, 17. Juli. Mit Sonnabend dieser Woche beginnen die dreiwöchigen HundötagSferien an hie« stger Stadtschule, worauf wir im Interesse derjenigen Eltern, die etwa für diese Zeit einen Ausflug vorgenommen oder sonstwie Pläne für die Verwendung der Ferienzeit gefaßt haben, hierdurch vorläufig aufmerksam machen wollen. Selbst verständlich erstreckt sich die Ferienzeit auch auf die Fort bildungsschule. SeiferSdorf. Am vergangenen Freitag wurde vor versammeltem Schulvorstande unserem Herrn Cantor Wack- witz, welcher demnächst nach mehr al« 45jähriger Dienstzeit in den wohlverdienten Ruhestand treten wird, das ihm von Sr. Maj dem König in Anerkennung seine« langjährigen verdienstvollen Wirken« und seine« tadellosen Lebenswandels verliehene AlbrechtSkreuz durch die Bezirks-Schul-Jnspectio», Herrn Amtöhauptmann von Bosse und Herrn Bezirk-Schul-Jnspector MuShacke, nach einer An. spräche des Ersteren, ausgehändigt. Diesem Acte schlosst« sich die Glückwünsche der Inspektion und de« Vorsitzenden de« Schulvorstande«, Herrn Pastor Zimmermann, an. Herr Cantor Wackwitz dankte tief gerührt für dieses Zeichen könig licher Huld, wie denn auch die ganze Schulgemeinde sich hierdurch geehrt fühlt. Hänichen bei Possendorf. Gestern, am 16. Juli, fand hier eine von ca 30 Personen besuchte Volksversammlung statt. Dieselbe sollte um 3 Uhr beginnen, doch wurde sie erst gegen ^5 Uhr eröffnet, und sprach Hr. Schönhals au« Freiberg über die Tagesordnung: die Lage der Bergarbeiter und die jetzige Geschäftslage, in der bekannten drastischen Weise. Dresden. Mit der am 15. Juli erfolgten Uebernahme Weißerih-Zeitung. Amts-Matt Mr dir Kömgl. Amtsßauptmannschast Dippokdiswakde, sowie Mr die Königs. Gerichts-Aemter und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein der Chemnitz-Aue-Adorfer und der Zwickau-Falken- st einer Eisenbahn durch den Staat sind dem derzeitigen Bestände der sächsischen Staatsbahnen von 1402 Kilometer Länge, zwei neue Glieder von 123 und 36 Kilometer zuge wachsen, so daß jetzt die Ausdehnung der sächsischen Staats« bahnen 1561 Kilometer oder rund 208 Meilen beträgt. — Bekanntlich sollte im Herbst zwischen Leipzig und Wurzen ein großes Manöver vom 12. (sächsischen) und 4. Armeecorps auSgesührt werden. Es war bestimmt, daß zu dieser KriegSübung auch die Reserven einberufen werden sollten. Mit ziemlicher Bestimmtheit verlautet jetzt, daß die .Einberufung der Reserven aufgegeben ist ; man munkelt in militärischen Kreisen sogar stark davon, daß das Manöver überhaupt unter bleiben soll. — Bei dem am Sonntag in Lockwitz stattgehabten Sängerfeste ist eS schließlich zu einem bedauerlichen Exreß gekommen. Mehrere Gäste kommen mit einem Kellner des halb in Konflikt, weil sie glaubten, von letzterem übervortheilt worden zn sein, wa« sich aber schließlich al« unbegründet her- auSgesteüt hat. E« kam zu Thätlichkeiten, welche soweit gingen, daß der betreffende Kellner so sehr geschlagen wurde, daß er ohnmächtig zusammensank. Hierauf wurde er ergriffen und in den nahen Bach geworfen. Besonnenere zogen den Bewußtlosen zwar wieder au« dem Wasser und trugen ihn in ein nahe« Kornfeld, wo er indessen liegen gelassen und erst am Montage in einem schrecklichen Zustande aufgefunden und in seine Wohnung geschafft wurde. Der Zustand deS Armen soll nach Aussage der Aerzte zu den größten Be fürchtungen wegen seines Aufkommens Veranlassung geben. Außerdem wurde auch der Bierausgeber arg gemißhandelt. Die ganze Angelegenheit wird vor Gericht zum AnStrag ge langen.