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51L — i, S M- Die Erhaltung und das Gedeihen der Goldfische ver langt viel Aufmerksamkeit. Der bewährte Landwirth der „Kieler Ztg." giebt folgende Rathschläge: Man benutze nur klare Glasglocken, welche man einmal in der Woche reinigt. Hierbei bringe man die Goldfische mit einem kleinen Netze in ein anderes Gesäß, nie berühre man dieselben mit der Hand. Das Reinigen geschieht dadurch, daß man die Glocken mit lauwarmen Wasser auswischt, Seife darf nie benutzt werden, die Fische sterben sonst sofort. Die Gefäße muffen mehr tief als flach und so groß sein, daß aus jeden Fisch wenigstens ein Liter Wasser kommt. Den Poden desselben bedeckt man mit kleinen Kieseln, auch diese sind jede Woche abzuwaschen. Im Sommer wechsle man mit dem Master täglich, im Winter jeden zweiten Tag, stets aber gebe man dasselbe Wasser, sei es Quell- oder Flußwaffer, auch stelle man das Gesäß nie in die Sonne, sondern an den schattigsten, kühlsten Theil des Zimmers. Die meisten Fehler werden wohl bei der Fütterung gemacht. Zu derselben nehme man etwas Eigelb und kleine Fliegen, gebe auch nur jeden dritten und vierten Tag etwas und stets nur sehr wenig. Vom November bis Februar werden die Goldfische gar nicht gefüttert und während der folgenden drei Monate nur sehr wenig; erst im Mai füttert man wieder regel mäßig, wie angegeben. Vom September an muß dann wieder eine Abnahme eintreten bis zum November, wo die Fütterung ganz aushört. Vermischtes. Für Hausfrauen. In jeder Apotheke bekommt man für wenige Pfennige ein Mittel, das jetzt in der heißen Jahreszeit für jede Küche säst unentbehrlich ist. Es ist den Frauen schon ost ge nannt worden, allein man muß immer wieder daraus zurückkommen, wie groß die Vortheile sind, die man mit dem kohlensauren Natron erzielt. Wenn man sicher sein will, daß die Milch nicht sauer wird, so setzt man auf I Liter einen Theelöffel voll kohlensaures Natron hinzu. (Es schadet dem Geschmack der Milch durchaus nicht.) Wenn Jemand ranzige Butter oder ranziges Fett hat, so kann er der Butter den frischen Geschmack dadurch wiedergeben, daß er sie mehrmals^in Master auswäscht, in welchem ein Eßlöffel voll kohlen saures Natron aufgelöst wird. Schüttet man eine Messerspitze voll kohlensaures Natron in das Wasser, womit Thce oder Kaffee be reitet werden soll, so werden die Getränke bester und stärker. Höhenangabe einiger Orte Sachsens. In vielen Orten sind an Bahnhöfen, Rathhäusern und anderen Gebäuden eiserne Täfelchen mit der Aufschrift „Höhenmarke" eingelassen. Die Angaben der Höhen an diesen Täfelchen sind die Resultate des im Jahre 1865 be gonnenen und nach und nach über ganz Sachsen ausge führten Nivellements. Nachstehend geben wir eine Zusammen, stellung verschiedener in Sachsen aufgenommener Punkte nach Meter über der Ostsee: Altenberg.... Annaberg.... Bautzen .... Bischofswerda . . Borna .... Chemnitz .... Cölln bei Meißen . Crimmitschau . . Dippoldiswalde . . Döbeln .... Dresden .... Frankenberg . . . Freiberg .... Glauchau.... Grimma .... Großdobritz bei Meiße Großenhain . . . Hainichen . . . Kamenz .... Königstein (am Bahnh/ Korbitzhöhe bei Meißel Leipzig .... Löbau Lommatzsch . . . Marienberg . . . Meerane .... Nachrichten vom Standesamt Dippoldiswalde. Monat Juni 1876. Geborene. Ein Sohin dem Schmiedemelster Nobi« hier; dem Lehrer Kippe In Ulberndorf; dem G.-Aml--Vrpedienten Oscar Müller hier; dem Schornsteinfegermstr. Ebert hier; dem Wald arbeiter Aug Schubert in Ulberndorf; dem Handarb. Herm. Aug. Dittrich hier (todtgeb.); dem Handarb. Julius Bruni bd hier (todtgeb ). — Ein Mädchen: dem Handarb. Philipp Grundig hier; dem Ehauffeegelder-Ginnchmer Kalkbrenner In Ulberndorf; dem Maurer Glob. Wilh. Baldauf hier; dem Klempner Aler. Louis Phllipp hier; der ledigen Auguste Wilh. Schwarz hier; dem Schmied LandeStheile, wo die Bevölkerung überall in freudigster Stimmung der Ankunft des Kr nprinzen entgegen sah und festliche Vorbereitungen zu seinem Empfange getroffen hatte. Die Rundreise de» Kronprinzen endet in Reichstadt, wo der selbe am 7. Juli, am Tage vor der Ankunft der beiden Kaiser, eintrifft, um am folgenden Tage mit seinem kaiser- lichen Vater die Rückreise über Prag nach Wien anzutreten. England. In beiden Häusern des Parlament« kam die orientalische Frage zur Sprache. Man verlangte über die Politik der Regierung aufgeklärt zu werden, und Premierminister DiSraeli versprach dies, sobald alle, auf die Angelegenheit bezüglichen Schriftstücke dem Hause vorlägen. Immerhin sprach man sich gegen einen Krieg, der die Auf rechterhaltung der Türkei bezweckte, aus, und erklärte offen: das Land wolle Neutralität. Türkei. Auch der Fürst von Montenegro hat nun mehr der Türkei officicll den Krieg erklärt. Er sagt, daß er bisher den von den Mächten ihm ertheilten Rath befolgt und seine Unterthanen mit Mühe von der Betheiligung an der Jnsurrection abgehalten habe, daß die Pforte nicht im Stande sei, den Kampf mit den Insurgenten zu beenden. Er selbst billige diese Ansicht und ziehe es deshalb vor, offen den Krieg zu erklären. — Bereits hat der Fürst befohlen, Medun (einen befestigten Punkt bei Podgorizza) zu beschießen und zu stürmen. Der Sultan hat nunmehr die Bewaffnung aller Muhamedaner vom 17. bis zum 70. (?) Lebensjahre anqeordert; dieselben sollen in Corps zu 1000 Mann ein- getheilt werden. — Die Aufstellung der türkischen Truppen ist zur Zeit folgende: An den Grenzen Serbien« stehen in 3 Corps bei Novi-Bozar, Nisch und Widdin zu sammen 48,517 Mann ; an der montenegrinischen Grenze bei Skutari und Podgorizza 11,520 Mann, in der Herzegowina und Bosnien 32,000 Mann. Die serbische Hauptarmee (unter General Tscher- nagew), gegenüber Nisch, besteht aus 43 Jnfanteriebataillonen und 20 EScadronS, zusammen 37,400 Mann mit gegen 120 Geschützen. Von den übrigen 3 Divisionen, welche die serbische Milizarmee zählt, befindet sich die 4. (Timok-) Divi sion unter Oberst BeSjanin an der Ostgrenze, die 1. (Drina-) Division unter Oberst Ranco Alimpies an der Drina und die 2. (Westmorawa-) Division unter Oberst Zach an der Südwestgrenze. Jede dieser Divisionen besteht au« 13 Ba taillonen, 5 EScadronS und 24—28 Geschützen. Ueber die Kämpfe selbst liegen viele Depeschen vor, deren meist widersprechender Inhalt sich jeder Controle entzieht: es haben die Türken, aber auch die Serben und Montenegriner gesiegt, je nachdem die Nachrichten au« türkischer oder slawi« scher Quelle stammen. Aus Belgrad wird vom 6. Juli gemeldet, daß die Serben nach zweitägigen heftigen Kämpfen Belina genommen hätten; der Sturm auf Zaicar sei zurückgeschlagen worden und die Verluste der Türken dabei sehr bedeutend. . 750 Meißen (am RathhauS) 109 . 601 Meißen (AlbrechtSburg) 147 . 220 Nossen (Schloß) . . 258 . 290 Oberwiesenthal . . . 914 . 141 Oederan 383 . 304 Oschatz 129 . 109 Pirna (am Bahnhof) . 120 . 240 Plauen i. V. (Bahnh.) 410 . 357 Radeberg 245 . 171 Radeburg..... 149 . 115 Reichenbach i. V. . . 401 . 262 Riesa 106 . 399 Sayda 677 . 264 Schandau .... 123 . 131 Schneeberg .... 466 n 198 Sebnitz ..... 274 . 124 Siebenlehn .... 325 . 304 Stollberg 422 . 199 Tharandt (am Bahnh.) 209 ) 136 Werdau 303 « 253 Wilsdruff .... 266 . 111 Wolkenstein (Schloß) . 469 . 268 Wurzen 122 . 172 Zittau 244 . 6l0 Zwickau 289 . 252