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Donnerstag Rr. «S 1. Juni 1876 Verantworllicher Redacteur: Csirl Ithnc in Dippoldiswalde. Amtlicher Theil Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstag», Donnerstag» und Sonnabend»^ — Zu beziehen durch allo Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark ES Pfg. — Inserate, welch« bei »er bedeutenden Auflage der Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. siir die Epalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet.,. > 'M TageSgefchtchte. Dippoldiswalde. Van heüte ab beginnt di« Au». Wechselung der alten Scheidemünzen an halben und ganzen Groschen«, 2-Groschen- und 2-Groschen-Stücken, und es scheint die Meinung viel verbreitet zu sein, als würden von diesem Tage ab diese Münzstücke werthlos und ungültig. — Es ist dies in solcher Allgemeinheit irrig. Gültig bleiben diese Münzen noch bis Ende August dieses Jahres, indem biS dahin solche bei den BezirkSsteuer-Einnahmen angenommen und ausgewechselt werden. — Nun ist zwar in der Bekannt- machung de« Reichskanzlers vom 12. April d. I. Und der Verordnung des sächsischen Finanzministeriums vom 26. April ausgesprochen, daß vom 1. Juni d. I. ab Niemand mehr verpflichtet ist, dergleichen Münze« in Zahlung zu nehme«; berechtigt aber hierzu-bleibt ohne Nachtheil bis Ende August Jedermann. — Es müßte auch nothwendig eine heillose Ver wirrung, eine wahre Verkehrsstockung etntreten, wollte, be sonders im Klein-Verkehr, jeder Verkäufer, jeder Händler auf dem Markte, oder jeder Käufer bei Wiedergabe auf größere Stück« sich der Annahme der bisherigen Klein-Münze streng weigern, da bis jetzt noch nicht so viel ReichS-Scheipe-Münze im Verkehr ist, um in jeder Tasche auch dergleichen neue Münzen zur Hand zu haben, es auch ganz unausführbar sei» wird, de» zu erwartenden Andrange an den bezeichneten Kassen nach AuSwechschtNg jeden Betrages sofort zu genügen. — Es ist daher dringend zu wünschen — und jeder Gut gesinnte wird diesen Vorschlag gern unterstützen — daß man auch »ach dem 1. Juni in Annahme von zeitheriger Scheide- Münze nicht schwierig sein möge, da noch 3 Monate Zeit bleibt, um Vergleichen Geldstücke bei obigen Kassen in ihrem vollen Werthe anzubrioge«. Nur auf diese Weise, daß die Auswechselung sich auf den längeren Zeitraum vertheilt, läßt sich die große Maßregel der Einführung der Reichsmünze ohne Störung und Conflicte bewerkstelligen. — Jeder bei der Kass« zur Umwechselung gebrachte Betrag muß doch vorerst nachgezählt werdens bevor der Gegenwerth gewährt wird. Welche Zeit hierzu gebraucht wird, auch wenn hierzu noch so viele Kräfte aufgeboten werden, läßt sich angesichts der großen Masse von dergleichen in Umlauf befindliche» Klein- Münzen, leicht begreifen, und eS muß nothwendig zur Un- ausführbarkeit werden, wollte jeder kleinere oder größere Betrag gleich in den ersten Tagen Befriedigung verlangen. — Die Beamten der königl. Kasten werden ohnehin alle ihre verfügbaren Kräfte aufbieten, um dem lpedarfe möglichst zu genügen; aber es ist auch von Seiten beS Publikums ein« billige Rücksichtnahme, eine gewisse Geduld erforderlich, um die Einführung der neuen Münzen nicht ohne Noth zu er schweren. Alle bis Ende August eingebrachten Beträge müssen ja berücksichtigt und ausgewechselt werden. — Möge daher Jeder das Seinige beitragen, um die gute Sache zu unter stützen und in seinen Kreist« im obigen Sinne verständigend zu wirken! — Unsere Kaltwasser-Bade-Anstalt rüstet sich nun auch, um bet der eingetretenen wärmeren Witterung ihre Pforte am 3. Juni wieder eröffnen zu können. Bereits steht man reges Leben, das Bassin zu reinigen und die kleinen Reparaturen, die der Winter gebracht, vorzunehmen. — An einem wannen Sommerabend wird zum Besten der Anstalt im SchießhauS ein Concert im Freien stattfinden, dem wir regste Betheiligung wünschen. — Auch auf die in nächster Zeit in Aussicht stehende Generalversammlung wollen wir hierdurch aufmerksam machen, in welcher der Kassenbericht des vergangenen Jahres mitgetheilt, sowie Vor trag erstattet wird, in welcher Weise die hiesige Stadt bereit ist, die genannte Anstalt mit Baarmitteln zu unterstützen. * Höckendorf. In einer der letzten Nächte vergangener Woche lst bei dem Gutsbesitzer Hermann Heber Hierselbst ein frecher Diebstahl dadurch verübt worden, daß drei WePerih-Zeitrmg. Amts-Matt für die Königs. An^tshanptmmmschast Dippoldiswalde, sowie für die Königs. Gerichts Aemter und die StadkM«, zu Dippoldiswalde imd Kranmfieiu. Der laut Bekanntmachung vom 29. März diese» Jahres zum Verwögen des vormaligen Restaurateur Bernhard Leitschner dahier eröffnete Coneurs wird wegen unzureichender Masse hiermit wieder eingestellt und solches zur öffent lichen Kenntniß gebracht. ! - Dippoldiswalde, am 27. Mai 1876.' Königliches Gerichtsamt. * Klimme». '