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Rr. 3« Donnerstag Verantwortlicher Redacteur: Carl Irhnr in Dippoldiswalde 4 V ikeit Tages geschichte. Dippoldiswalde, am 7. März. Aus Anlaß deri Seiten des Herrn Theuerkauf kürzlichst erfolgten frei« willigen Niederleguag des Amtes als Kirchencassirer, ifl demselben heute durch die Königl. Kircheninspection in An-, Wesenheit des versammelten Kirchenvorstandes eine, vom evangelisch-lutherischen LandeSconsistorium ausgestellte Urkunde überreicht worden, in welcher die hohe Behörde die Treue und Gewissenhaftigkeit anerkennt, mit welcher Herr Theuerkauf dieses Amt während eines Zeitraums von 36 Jahren verwaltet hat. Die Uebergabe selbst, die durch! Herrn Superintendent Opitz erfolgte, geschah unter einer an« gemessenen, an Herrn Theuerkauf gerichteten Ansprache, welche nicht allein einen Rückblick > dus! die erfolgreiche Thätigkeit desselben enthielt, sondern auch dem Danke,Ausdruck gah den er sich durch seine treue Pflichterfüllung verdient hat. Nach Aushändigung der Urkunde beglückwüuschte^Hert Assessor v. Brück, in Stellvertretung des abwesenden, Herrn Amtshauptmanns, Herrn Theuerkauf und knüpfte hieran den Wunsch, daß diese hohe Auszeichnung daS den schönsten Lohn in sich bergende Bewußtsein, seine Pflicht treu erfüllt zu haben, in ihm mehr und mehr kräftigen möge. In sichtlich bewegter Weise dankte hierauf Herr Theuerkauf, dem sodann von sämmtlichen Anwesenden die aufrichtigsten Glückwünsche dargebracht wurden. -j- Reichenau, den 7. März. Am vergangenen Sonn abend, den 4. d. MtS., fand bei der Monatsversammlung deS landwirthschaftlicheN Vereins ein schöner Akt von Humani tät statt. Es wurde nämlich dem WirthschaftSgehülfen Carl Gottlob Hänel, für seine 22jährige treue Dienstzeit bei dem Herrn Wirthschastsbesitzer weil. Carl Bier und dessen Wittwe, ein schönes UthographirteS, in Goldrahmen eingefaßtes Ehrenzeugniß durch Herrn Vereinsvorstand Kunze mit einer inhaltvollen Ansprache überreicht. Eine Prämiirung, die derselbe ebensowohl verdient hätte, konnte durch den Verein nicht bewerkstelligt werden; vielleicht geschieht dieß durch seine Dienstherrin, der er so lange treu gedient hat. — Es ist hiermit bei uns, wie schon anderwärts, eine schöne, der Zeit entsprechende Sache in's Leben gerufen worden, denn die Treue und Ausdauer int Dienste, wenn sie anerkannt und belohnt wird, erweckt neue Lust, im Dienste zu bleiben, so lange eS möglich ist. — Wir wünschen, daß dieser Verein recht oft Gelegenheit haben möge, derartige treu erfundene Gehilfen auzuzeichnen, und daß dies Vorgehen noch vielfach Nachahmung finden möge. * Dresden, 7. März. Aus der Sitzung der 2. Kammer vom 6. März sei hier hervorgehoben, daß bei der Debatte Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zn beziehen durch all^Post Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark LS Pfg. — Inserate, welche bei dey, bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. über Secundäreisenbahnen die Anträge, H-nMs und Richter'« gegen 4 bez. 7 Stimmen abgelehnt wurden. Ersterer wollte dem nächsten Landtage ein Gesetz über die Herstellung und den Betrieb von Vicinal-Eisen-ahnen unter Heranziehung der Mitbetheiligung der betreffenden Kreise, Bezirke, Ge meinden u. s. w. vorgelegt wissen, und nach de« Richter'schen Anträge sollte die Regierung im Laufe der gegenwärtige» Finanzperiode die Kennzeichen der Secundärbahnen zur Kennt- niß deS Publikums bringen. DeS Letzteren bedarf es nicht erst, da hinlänglich bekannt ist, daß ein geringerer Verkehrs- umfang und daneben die Beschränkung der GeschwipAs' auf 30 Kilom. in der Stunde der Hauptsache nach die UDN- zeichen der Secundärbahnen sind- Ob Normal- oder BchMK spur, das wird sich nach den örtlichen Verhältnissen Ächten; in der Regel werden die normalspurigeu Secundärbahnen des halb den Vorzug verdienen, weil bei ihnen die, Möglichkeit deS UebergangeS der Fuhrwerke auf die Hauptbahnen gegeben ist und daher Umladungen, die, abgesehen von ihrer Kostspieligkeit und dem Zeitverluste, auch oft nur auf Kosten der Qualität der Güter erfolgen können, für gewöhnlich zu vermeiden sind. Der Penzigsche Antrag würde zunächst den Nachtheil gehM haben, daß mit dem Bau von Secundärbahnen im Laufe der gegenwärtigen Finanzperiode nicht,-hätte beMyen, ^werden können, und sodann enthielt er eine entschiedene Härte und Ungerechtigkeit gegen diejenigen Gegenden, welche bisher stief mütterlich behandelt und noch nicht im Besitze eines Schienen weges sind. Will man ihnen zumuthen, zu den Baukosten so und so viel dazu zu geben ? Dies wäre eine Ungerechtig keit gegenüber den anderen LandeStheilen, um > so größer, als gerade diejenigen Gegenden, die noch keine Bahnen haben, zu den ärmeren deS Landes gehöre». Die Ablehnung des Antrags ist daher nur mit Freuden zu begrüßen. — Nach den gestrigen Beschlüssen soll noch im Laufe der gegenwärtigen Finanzperiode eine normalspurige Secundäreisenbahn von Gaschwitz nach Plagwitz-Lindenau auf Staatskosten und weiter eine StaatSeiseubahn zur Verbindung der Kohlenwerke des OelSnitzer Steinkohlenbeckens mit der niedererzgebirgischen Staat-eisenbahn gebaut werden. Möchte die Kammer einen gleichen Beschluß seiner Zeit -such,bezüglich der"Linie Dres den-Dippoldiswalde u. s. w. fassen! Zur Berathung werden Ihre Petitionen noch nicht so bald kommen, da zu nächst die Deputation sich erst darüber schlüssig zu machen hat. — DaS Budget des Juftizdepavtements wurde gestern erledigt und die Postulate wurden ohne größere Debatte er ledigt; leider wurde ein Antrag, die Petition der Beidiener um Verleihung der Staatsdienereigenschast der Regierung zur Erwägung anheimzugeben, abgelehnt; die Majorität der Deputation ließ die Petition auf sich beruhen, mit Rücksicht Weißenh-Leitung. Amts-M kalt Mr die Königs. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königs. Herichts-Aemter «nd die Stadträthe zn Dippoldiswalde und Iraucnstein