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DV IM N - W ! 4 U K M zG » > v F K »>z Ä Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstag-, Donnerstag- »nd Sonnabend-. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark L8 Pfg. — Inserate, welche bei der bedenkenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. HZ "ft M ' ? R'' TageSgefchichte. Altenberg. Fast jedes Dorf hat sein Schulfest — die Stadt Altenberg bis jetzt noch nicht! Erst da« neue Localschulstatut erlaubt die Abhaltung eine« solchen Feste« aller zwei bi« drei Jähre auf Kosten der Schulkasse. Um unsrer, meist sehr armen Schuljugend, die ohnehin zum weitaus größten Theile zu dem aeisttödtenden und rÜsfenkrhmmenden Flechten verbannt ist, die Freude Vines Schulfestes zu der-, schaffen, wurde schon im vorigen Herbste auf Anregen des Herrn Bürgermeister Adler ein Concert gegeben, dessen Ertrag dem vorerwähnten Zwecke geweiht war. Aiy verflossenen OonntMe wurde daö zweite Izerart^e, CE^rMgM. Die Witterung war äußerst ungünstig und dennoch der Besuch ein so zahlreicher, daß die im Concertsaal vorhandenen Stühle bei weitem nicht ausreichten; gegen 170 Personen waren anwesend. Es war dieS ein sehr erfreuliches Zeichen; eine« ThellS für da« rege Interesse, welches die hiesige Ein wohnerschaft an diesen Concerten nimmt, andern Theil« dafür, daß man den wirkenden Kräften einiges Zutrauen schenkte, und in der Thal war unter Herzuziehung zweier bewährter auswärtiger Kräfte sowohl Wahl al«, auch Durchführung de« Programms eine sehr glückliche und gelungene. Zum Vortrag gelangten u. A. die Ouvertüre zu „Rosamunde" für Streich quartett und Piano, „der neue Bürgermeister," die Haydn'sche Kinder-Symphonie und ein Clarinettensolo mit Pianoforte- begleitung. Eine außerordentliche Ruhe während der Vorträge und reicher Beifall nach denselben bezeugten die Zufriedenheit der geschätzten Besucher mit den Leistungen. Einigermaßen auffallend, wenn auch begreiflich, war es, daß einige der Herren Schulvorstandsmitglieder das Concert nicht besuchten. Der Ertrag desselben beläüft sich auf 67 Mark. * Dresden, 22. Februar. In der heutigen Sitzung der II. Kammer rief eine längere Debatte nur der Bericht der Finanzdeputation über Pos. 17 de« außerordentlichen Budget« zur Verstärkung des Transportmittelparks bei den Staatseisenbahnen und insbesondere der Deputations antrag hervor: daß die Regierung wenn irgend thunlich die inländische Industrie bei Anschaffung der Eisenbahntransport mittel berücksichtigen solle. Die Kammer lehnte mit großer Majorität diesen Antrag ab, weil sie das Submissionsver fahren im Interesse der Steuerzahler aufrechterhalten sehen wollte und von der Regierung voraussetzen konnte, daß sie bei gleich guten Offerten den sächsischen Firmen den Vorzug geben würde. Die postulirten Summen im Gesamnttbetrage von 6,873,590 Mark wurden einstimmig bez. gegen 2 Stimmen bewilligt. Ebenso wurde der. Antrag, daß die Anschaffung der Wagen IV. Classe in umfangreichem Maaßstabe geschehe, Weißerih-Aeitung. Amts-Matt fir die Königs. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königs. Gerichts-Aemter und die Stadträthe zu DippHsdiswalde-und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ithne in Dippoldiswalde. Mnerstag. einstimmig angenommen, dagegen der weitergehende Antrag, daß solche Wagen, ausgenommen Courier- und Eilzüge, allen sonstigen, Essknbahnzügen beigegeben werden, mit großer Ma jorität abgelehnt. — Zur Vollendung des Rothschönberger Stölln wurden die eingestellten 339M0 Mark einstimmig bewilligt. — In einer der nächsten Sitzungen wird der Be richt der Gesetzgebungsdeputation über den Gesetzentwurf, die Entschädigung der Geistlichen und Kirchendiener für den Wegfall von Gebühren betr., zur Berathung kommen. Die Deputation hat sich im Wege de« Compromisse« ynd irr der Erwägung, daß es jedenfalls der Billigkeit entspricht, den Gemeinden, welch? ihre, Geistlichen und Kirchendiener zu entschSvigett' haken^' dkkie dieses Entschädigung entsprechens^ Beihilfe zu gewähren, sowie in Anbetracht de« UmstandG, daß sich schwerlich jemals eine günstigere Gelegenheit finden werde, zu der allgemein als wünschevSwerth anerkannten gänzlichen Beseitigung der Swlgebühren zu gelangen, dahin geeinigt: er sei den Kirchengemeinden, bez. Kirchencaffen, welche ihre Geistlichen und Kirchendiener in der vom Gesetzentwürfe vorgeschlagenen Weise entschädigt haben, die dieser Entschä digung entsprechende Beihilfe zu gewähren und zwar nur auf die Dauer der laufenden Finanzperiode (1876—77), auf 50 Jahre jedoch denjenigen Gemeinden, welche ihre Geistlichen und Kirchendiener unter gewissen in dem Gesetze festzusteüen- den Bedingungen bezüglich aller Stolgebühren und Accedenzien fixiren würden. Auf Grund dieses Compramisse« hat die Deputation einen abgeänderten Gesetzentwurf vorgelegt, welchem die Staalsregierung in der Hauptsache zugestimmt. Wir werden auf denselben nach der Berathung in der Kammer zurückkominen. Dresden. ' Die Enthüllung des Rietzschel-Denk- mals hat am Montag Mittag in Gegenwart unseres Königs Albert, der Königin Carola, des Prinzen und der Prinzessin Georg stattgefunden, die dem Genius des am 21. Febr. 1861 dahingeschiedenen Meisters den Tribut der Verehrung zollten. Ferner nahmen Theil das Staatsministerium „ Generalität, Rath und Stadtverordnete, Kunstgenossenschaft rc. Nach dem Vortrag eines Weiheliedes hielt Hr. Prof. Hettner die Festrede, in markigen Zügen den Meister schildernd, der in seltener Harmonie Idealität mit treuester Naturwahrheit zu vereinigen gewußt habe. Als die Hülle deö Denkmale fiel, zeigte sich die herrliche Monumentalbüste (von Schilling, in Lauchhammer gegossen), welche einen künstlerischen Schmuck der Stadt bilden wird. Die Büste ruht auf einer Säule, auf welcher rundum die Genien der Religion, Poesie und Geschichte dargestellt sind. Der marmorne Sockel trägt alle gorische Figuren aus Erz, welche die verschiedenen Stadien