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Sonnabend. ' Rr. 51. 8. Mai 1875. WePerih-Ieitmlg Amts Mkatt für die OeriPts-Aemter und Stadirättze zu Dippoldiswalde und Ilrauenstein. Veranlwottlicher Rcdactcur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieses Mait erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden nut lO Pfg. für die Spalien-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theit. Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte sollen den I I. Juli 1873 die dem Grundstücksbesitzer Carl Friedrich Ernst in Hartmannsdorf zugehörigen, theils in Hartmannsdorfer, theils in FriederSdorfer Flur gelegenen Grundstücke, und zwar 1) die Waldbodenparzelle Folium 201 des Grund- und Hypothekenbuchs für Hartmannsdorf, sowie 2) die Feld- und Holzbodenparzelle Folium 63 des Grund- und Hypothekenbuchs für FriederSdorf und 31 die Feld- und Holzbodenparzelle Folium 88 desselben Grund- und Hypothekenbuchs, welche Grundstücke am 2l. April 1875 ohne Berücksichtigung der Oblasten und zwar das unter 1 aufgeführte auf 724 Mark — Pf. das unter 2 auf 2054 - — - das unter 3 auf 822 - — - gewürdert worden, einzeln nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle, sowie im Gasthofe zu Hartmannsdorf und FriederSdorf aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Frauenstein, am 29. April 1875. Königliches Gerichtsamt. Lommatzsch. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, 7. Mai. Heute findet die 4. Sitzung des Bezirks.Ausschusses im Locale der hiesigen königl. Amtshauptmannschaft statt. Wir werden über die Berathungen und Beschlüsse derselben in der nächsten Nummer berichten. — Eine große Errungenschaft der Jetztzeit ist sicher die Salicylsäure, die gewiß in Zukunft sowohl als Heilmittel, wie als Conservirungs- und Desinfektionsmittel noch mehr in Anwendung gebracht werden wird, als zur Zeit. Für die Leser d. Bl. wollen wir für heute auf Grund einer, uns schon seit Wochen zugegangenen Schrift nur Folgendes mit theilen: Die Salicylsäure ist absolut geruchlos, nicht ätzend, der Gesundheit nicht schädlich, von süßlichem Geschmack und nicht giftig, wozu kommt, daß sie sich als trockncs Pulver darstellt. Sie löst sich in 300 Theilen Wassers von ge wöhnlicher Temperatur, in 4 Theilen Alkohol, ebenso in Wein rc. Zu Heilzwecken wird sie äußerlich angewendet auf eiternde Wunden, Krebsflächen, Brandwunden und Aehnliches, innerlich bei Diphteritis, Husten, Catarrhen, Halsaffectionen und Magenkrankheiten. Indem wir diese Anwendung den Aerzten überlassen, wollen wir aber die Leser besonders darauf auf merksam machen, daß riechendes Fleisch von seinem Geruch durch dieselbe befreit, Eier durch dieselbe auf Monate hin conservirt, eingemachte Früchte, Fruchtsyrup, Fruchtsäfte rc. vor Gährung und Schimmelbildung bewahrt, eingekochte Gemüse vor Verderben geschützt, leicht schimmelnde Gegen stände z. B. Atimmi rrrMeum, Leimlösungen, Dinte rc. vor diesem lästigen Uebelstande bewahrt werden. Wir wollen durch diese wenigen Zeilen nur die Leser d. Bl. auf die Wichtigkeit dieses durch Prof. Kolbe gefundenen, durch vr. von Heyden hergestellten Stoffes hingewiesen haben. Dresden. Das Nesmüller'sche Sommertheater im Großen Garten ist am Himmelfahrtstage eröffnet worden. — Im zoologischen Garten herrscht jetzt neues fröhliches Leben: die Thiere haben ihre Sommerwohnungen bezogen und fühlen sich in der frischen Luft recht wohl; viel neue sind hinzugekommen. Die Fütterung der Raubthiere findet um 6 Uhr Abends statt, während die Chimpansin, welche fortwährend eine große Anzahl vom Publikum um sich versammelt, bereits um 5 Uhr gefüttert wird. Geringswalde. Ein auf einer Brandstelle beim Grund graben beschäftigter Maurer stieß vor einigen Tagen auf einen alten irdenen Krug, in welchem sich eine ziemliche Menge Silbergeld befand, alle sächsischen Gepräges, Mariengroschen und Speciesthaler, die ältesten mit der Jahreszahl 1538, die neuesten von 1702, sehr stark oxhdirt. Diese Münzen repräsen- tiren einen Werth von ca. 150 Mark. Schade, daß der Ar beiter das Gefäß in kleine Stücke zerschlug und die interessante Form mit wunderschönen Zierathen verloren ging. Berlin. Der Kaiser, auf dessen Gesundheiszustand die Wiesbadener Reise sehr vortheilhaft wirkte, hielt in den