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wahrt wurden, sind gerettet; doch »st die werthvolle Rüstkammer vernichtet. Viele Schauspieler und Schau spielerinnen verloren werthvolle Garderoben, Schmuck sachen rc., Tichatschek die theure Rüstung zu Rienzi, die ihm schon 1849 beim Brande des Opernhauses einmal durch das Feuer vernichtet ward. Die Künstler- Porträts, die im Büffet hingen, sind gerettet. — DaS Hoftheater ist nach Baumeister Semper'S Entwürfe 1837—1841 erbaut und 1864 restaurirt worden. — Behufs Wiederbesetzung des hiesigen DiaconateS werden am 3. und 10. October noch diejenigen Herren, welche sich noch um dasselbe beworben, eine Probe predigt halten; es sind dies Hr. Pfarrvicar Hubert aus Leipzig und Hr. Hilfsgeistlicher Bär aus Rei chenbrand. Dresden. Nach Beendigung der Trauerfeierlich keit für die verunglückten Bergleute im Plauenschen Grunde hat am 17. Sept, eine Sitzung des Central- Hülsscomit6 in der Rothen Schenke zu Döhlen statt gefunden, an welcher auch der Kreisdirector v. Könneritz und Amtshauptmann von Vieth theilgenommen haben. In derselben ist der Beschluß gefaßt worden, für die Hinterlassenen der Verunglückten, welchenBaron v.Burgk am 11. Sept, noch den vollen Schichtlohn gezahlt hat, vom 15. Sept, an einen interimistischen Unterstützungs plan in Kraft treten zu lassen, welcher bis zur Fest stellung des definitiven Bertheilungsplans und eventuell bis Ende dieses Jahres Gültigkeit haben soll. Zur Ausführung dieses provisorischen Unterstützungsplans ist sodann weiter Folgendes beschlossen worden: 1) von der nähern Erörterung der Bedürftigkeitsfrage ist vor läufig abzusehen und es sollen bis zur Feststellung eines definitiven Bertheilungsplans alle diejenigen unterstützt werden, von denen glaubhaft nachgemiesen ist, daß einer der Verunglückten zu ihrer Versorgung rechtlich oder moralisch verpflichtet war; 2) jede hinterlassene Wittwe (oder Mutter) erhält außer den Beiträgen aus der Knappschaftskasse vorläufig monatlich 4 Thlr., jedes ihrer Kinder 1 Thlr., und jede Vater- und mutterlose Waise 3 Thlr. auSgezahlt; 3) die Auszahlung dieser provisorischen Unterstützungsbeiträge hat am 1. und 16. eines jeden Monats zu erfolgen. Wir bemerken hierbei, daß die Zahl der hiernach zu unterstützenden Wiltwen (oder Mütter) 220, die der Kinder 508 und die der Waisen 11 beträgt. — Die königliche Brandversicherungscommission hat ihre alljährliche Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben bei der Landes-Im mobiliarbrand Ver sicherungsanstalt veröffentlicht. Das Deficit der Anstalt hat bereits 1 Mill. Thlr. (1,006051 Thlr.) überstiegen. Im Jahre 1868 sind 904 Brände vor gekommen, wofür 1,565002 Thlr. Brandschädenver- gütungen und sonstige Bewilligungen auf die Brand versicherungskasse anzuweisen waren, während die Soll einnahme an Brandversicherungsbeiträgen nur 1,222289 Thlr. betrug. Die Zahl aller Brände betrug 1868: 1141 (1847: 927) und kamen von den obenerwähnten Brandschädenvergütungen 390969 Thlr. auf die Brände in den Städten, 1,174430 Thlr. auf die Brände in den Dörfern rc. Von der GesammtversicherungS- und Zeitwerthssumme am Jahresschlüsse 1868 an 548,442850 Thlrn. aber kommen 242,610620 Thlr. auf die Städte, 305,832230 Thlr. auf die Dörfer rc., und von den dies 626 — falls eingeschätzten 121,162387 hr Beitragseinheiten 43,901445 Hs Einheiten auf die Städte und 77,260942 Einheiten auf die Dörfer rc. Um nun das bei der Anstalt zwischen dem Bedarf und den vorhandenen Mitteln exiftirende Mißverhältniß möglichst auözugleichen, sollen mit Genehmigung des königl. Ministerium des Innern zu den Terminen 1. Oct. 1869 und. 1. Oct. 1870 außerordentliche Beiträge von terminlich 1 Pfennig pro Einheit zugleich mit den ordentlichen Beiträgen erhoben werden. Verhali-tullgen der Stadtverordneten zu Dippoldiswalde. 13. Sitzung am 3. September 1869. Anwesend die Stadtverordneten: Reichet, Vorsteher, Bucher, Liebscher, Wittig, Henke, Lommatzsch, Heise, Fischer und Wendler. Das Collegium beschloß 1) in Uebereinstimmung mit dem Stadtrathe den Scheunenbesitzern vor dem Niederthore, rechts des Fußweges nach Oberhäslich, das hinter ihren Scheunen gelegene com- munliche Areal mit Rücksicht auf dessen geringere Beschaffen heit mit 200 Thlr. pr. Scheffel, statt der geforderten 400 Thlr., käuflich zu überlaßen. 2) Nahm man Notiz von dem 8. Jahresberichts des Vereins für kirchliche Kunst, beschloß 1 Thlr. Beitrag fort zu gewähren, den Bericht aber circuliren zu lassen. 3) Den am 11. ds. Mts. in Dresden stattfindenden Gemeindetag beschloß man zu beschicken und wählte als dies seitigen Deputirten den Vorsitzenden Reichel. 4) Beschloß man, die Krankencassenrechnungen aus die Jahre 1865 und 1866 nach erfolgter Prüfung zu justificiren. 5) Auf das Gesuch der freiwilligen Feuerwehr allhier vom 27. August ds. Js. genehmigte man, daß 12 Filzhelme im Preise von ca. —- 25 Ngr. —- pr. Stück nach und nach auf Rechnung der Feuergcräthscasse angeschafft werden, unter der Bedingung jedoch, daß dieselben Eigenthum der Stadt verbleiben und mit Zeichen versehen werden. Hierbei kam zur Sprache, daß noch einigen Rohrführern der städtischen Löschanstalt die nöthige Bekleidung fehle. Man beschoß, den Stadtrath zu ersuchen, für diese Kleidung baldigst Sorge zu tragen. Endlich wurden 6) die Herren Lohgerbermeister Frosch und Uhrmacher meister Bucher bez. anderweit als Rathsmitglieder auf Zeit gewählt. Dippoldiswalde, den 4. September 1869. Das Stadtverordneten - Collegium. H. H. Reichel, d. Z. Vorsteher. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Am 18. Sonntage n. Trinit hält die Commnnion: Herr Diac. Mühlberg. Vormittags predigt Derselbe. Nachmit tags: Betstunde. Frauenstein. Am 18. Sonntag n. Trinitatis (Erntefest) predigt Vor mittags Herr Snp. vr. Hasse. Kirchen - Musik: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich rc., von A. Bergt.