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Erscheint Dienstagsund Freitags. Zit beziehen durch alle Postanstalten. . Preis Meißerch-Zeltimg. M Amts- und Anzcigt-Dlatt dcr Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe zu Dippotdismalde und /rauenjtcin. verantwortlicher Redacteur: Lart Zehne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Unser Kirchenvorstand hat in den letzten Sitzungen das Begräbniß-Regulativ für die Kirchengemeinde Dippoldiswalde neu berathen, und wird dasselbe am 1. April d. Js. in Kraft treten. Im Allgemeinen ist nicht viel geändert worden; es bleiben die 4 Classen der Beerdigungen mit den alten, wir möchten sagen, unpassenden Bezeichnungen: Bei setzung (12 Thlr.), Standrede (lO Thlr.), Abdankung (5 Thlr.) und Segen (3 Thlr.). Richt allgemeinen Anklang wird es finden, daß das sog. „Auslauten" hinkünftig in Wegfall kommen wird, zumal eine Er sparnis bei den Kosten dadurch nicht erzielt wurde. — Das Resultat der heute (Donnerstag) in Tharandt erfolgende» Zusammenstellung der Wahl ergebnisse der einzelnen Wahldistricte können wir, wenn es zeitig genug hierher gelangt (wofür Vorsorge getroffen ist), vielleicht noch am Schlüsse dieses Blattes unfern Lesern mittheilen. — Aus dem 8. Wahlbezirke liegt das Resultat bereits vor. Fritz Mende 4110 Stimmen, Stadtrath Krüger 1732, Kreisdirector v. Burgsdorf 1388, Vahl- teich 44, zersplittert 11 Stimmen. Die Wahl in der Ahtheilung Hainichen war ungültig, da Formfehler vorgekommen. s Bärenstein. Es ist eine bekannte Thatsache, daß die hiesige Umgegend, obschon seit einigen Jahren Manches gethan worden ist, um bessere Straßen und Wege zu schaffen, nicht zu denjenigen LandeStheilen gerechnet werden kann, die sich in dieser Beziehung einer besseren Lage erfreuen. Unser Verkehr z. B. nach Altenberg ist zur Winterszeit nur möglich über Geising, demnach in einer Richtung, welche noch einmal so viel Zeit in Anspruch nimmt, als die nächste Straße, welche jedoch im Winter verschneit bleibt; nach Dippoldiswalde gilt fast dasselbe, weil wir während des Winters nur über Glashütte dahin gelangen, und während der Som merszeit einen sehr schlechten Weg über Oberfrauendorf zurückzulegen haben. Ebenso ist der Verkehr mit den benachbarten Dorfschaften Börnichen, Walthersdorf, Döbra und Umgegend. Derselbe ist nur vonder hiesigen Schloßmühle aus über eine Höhe möglich, welche selbst dem Fußgänger sauer wird. Die Steigung von der gedachten Mühle aus ist nämlich, wie auch schon bei stattgehabten Localerörterungen anerkannt worden ist, dem Straßenbaumandate zuwider so stark, daß beladenes Geschirr ohne Thierquälerei die Höhe nicht zu erreichen vermag. Es giebt in der ganzen Umgegend keine zweite Straße, welche eine solche Steigung aufzuweisen hätte. Nun hat man zwar mehrmals um eine Verlegung der Straßenlinie gebeten; es sind auch bereits die Pfähle zum Abstecken der zu wählenden Linie angeschafft worden, aber dabei ist es verblieben. Und doch ist der Verkehr auf dieser Straße nicht gering. Auf solcher werden nicht nur die Nutz- und Brennhölzer aus der hiesigen und Altenberger Waldung in die gedachten Dorfschaften geschafft, die Braunkohlen dahin befördert, sondern auch aus diesen Dorfschaften Getreide, Futter und andere Gegenstände dahin verladen. Selbst die Gemeinde Bör nichen, welche von dem, übrigens nicht einmal */s Stunde ausmachenden Straßentrakte einen Theil zu bauen hätte, hat mehrfach gewünscht und gebeten, daß eine Verlegung der Straßenlinie, ohne welche nun einmal ein besserer Weg nicht erzielt werden kann, stattfinden möchte. Man sagt aber, daß zur Zeit das Rittergut Bärenstein keine Anstalt zum Bau treffe, welchem die Herstellung des andern Theiles der Straße obliegen würde. Inwieweit dies begründet ist, wissen wir nicht; aber so viel weiß Jedermann, der auf jener Straßenlinie hanthieren muß, daß es hohe Zeit ist, einen besseren Zustand der Dinge herbeizuführen. Wie man hört, haben jetzt wieder eine Anzahl Personen, welche genöthigt sind, diese Straße zu benutzen, Schritte gethan, um den Bau derselben zu erreichen. Wir können nichts sehnlicher wünschen, als daß endlich einmal diese Bemühungen von Erfolg sein möchten. Dresden. Aus Berlin schreibt man: Bei Aus weisung der Bundesangehörigen, namentlich bei Ent lassung der Sträflinge aus den Strafanstalten, war in Sachsen ein besonderes Verfahren in Anwendung ge bracht worden, das mit den Bestimmungen des BundeS- freizügigkeitsgesetzes nicht im Einklänge stand. Aus Veranlassung des Bundeskanzlers hat die königl. sächs. Regierung eine Beseitigung des bestehenden Verfahrens angeordnet und die Kreisdirectionen angewiesen, die er wähnten Individuen nach den Vorschriften der Bundes gesetzgebung zu behandeln. Leipzig. Es bestätigt sich, daß unsere Schützen, und zwar zum 1. October, unsere Stadt verlassen und in oder bei Dresden das ganze Schützenregiment in Garnison kommen wird. Als neue Garnison für Leipzig ist das Linienregiment Nr. 107 bestimmt, welches zur Zeit in Leisnig, Mittweida und Döbeln garnisonirt. Es soll durch diese Verlegung der Divisionsverband besser hergestellt werden. — In den letzten Tagen ist eine Denkschrift: „Die Feuerversicherungsanstalten und die Calamitosen," im Auftrag einer Anzahl bedeutender Chemnitzer Industrieller als Versicherte, von Feodor Meister herauSgegeben