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Freitag. KT. 24. November 1865. pro Quartal '»i TriMvntzschau. ^)on den an der Cholera er krankten 5 Personen ist leider eine am 17. Nov. ge storben. Dagegen sind drei genesen und eine noch in Behandlung^ Hin neuer Erkrankungsfall ist nicht vor? gekommen. In Werdau nimmt die Krankheit sehr ab. tzage-g.schicht«. Dippoldiswalde. Eine von mehreren Gemeinden unserer Umgegend an die königliche Oberpostdirection gerichtete Bitte um Herstellung einer regelmäßigen P o si tz erb indung zwischen hier und dem Haltepunkte „Edle Krone" bei Höckendorf an der Tharand-Freiber« ger Bahn scheint jetzt noch nicht Erhörung gefunden zu haben, denn wenn eine solche Verbindung, wie ge wünscht wurde, mit dem 1. December ins Leben treten sollte, so würden die betreffenden Anordnungen bereits hier eingegangen und behufige Bekanntmachungen er- schienen sein. Wenn wir also in diesem Winter noch in bisheriger Weise die Bahn werden erreichen müssen, so ist doch wohl al« bestimmt anzunehmen, daß nach alsbaldiger Herstellung einiger Wegestrecken zwischen hier und Ruppendorf in nächstem Jahre die gewünschte Postverbindung eingeführt werden wird. — Die außerordentlich vielen Fälle der Toll- wuth von Hunden, welche in letzter Zeit in Dresden vorgekommen sind, haben die Anordnung, daß alle Hunde bis 16. Februar 1866 Maulkörbe zu tragen haben, zur Folge gehabt. Wie wir hören, soll auch in Possendorf ein toller Hund, der mehrere andere gebis sen, nebst diesen am 20. d. Mts. getödtet worden sein. — Dix Militär-Aushebungen werden Heuer für den Gerichtsamtsbezirk und die Stadt Dippoldiswalde am 27. und 28. Rovbr., — für den Bezirk der Ge richtsämter und Städte Altenberg, Frauenstein und Geising am 28. und 29. Novbr. stattfinden. Dresden. Infolge der Anlage eines neuen Güter bahnhofs für die sächsisch-böhmische Bahn haben Stadt rath und Stadtverordnete Sorge dafür getragen, daß aus dem Innern der Stadt eine neue, dem vermehrten Bedürfniß entsprechende Straßenanlage nach jenem Bahnhofe angelegt werde. Es sind zu diesem Zwecke drei größere in der Wilsdruffer Vorstadt gelegene Gartengrundstücke im Gesammtumfange von Mehr als 40,000 Quadrateüen für circa 100,000 Thlr. erworben worden. Durch diesen Ankauf gewinnt man zugleich einen sehrgeeigneten Bauplatz für ein neues Annen- Real-SchiHrbäude, den man seit 1859 in jener Vor stadt vergeblich zu erwerben gesucht hat. Ferner wird durch den erworbenen Complex die Anlage einer neuen Straße von der Annenstraße nach der Liliengaffe möglich und ein nicht geringer Theil des Kaufpreises dürfte durch die wieder zu veräußernden Baustellen gedeckt werden, sodaß die Stadt trotz der anscheinend nicht niedrigen Kaufsumme mit jener Erwerbung sicherlich kein schlechtes Geschäft gemacht hat, ganz abgesehen von dem Vortheil der Eröffnung neuer Communicationsmittel. Nassau. Die nassauische Kammer hat mit großer Majorität beschlossen , die Regierung zu ersuchen : 1) Die Präsenzzeit der Truppen einstweilen auf 12 Mo nate zu beschränken; 2) mit allen der Regierung zu Gebote stehenden Mitteln für die militärische Vorbil dung der nicht dienstpflichtigen Jugend, als dem noth- wendigen Erforderniß zur Erreichung einer kurzen Präsenzzeit, zu wirken und zu diesem Zwecke nament lich a) in allen Schulen, insbesondere den Volksschulen, obligatorischen Turnunterricht mit Rücksicht auf die militärische-Erziehung der Jugend einzuführen; k) die Bildung freiwilliger Jugendwehren nicht nur zu gestatten, sondern denselben allen möglichen Vorschub dadurch zu leisten, daß denselben die erforderlichen Execiergewehre überlassen und Jnstructoren von dem Staate bestellt werden; o) für die in den Jugendwehren Ausgebildeten eine Herabsetzung der Präsenzzeit im Frieden in Aus sicht zu stellen. Schleöwig-Holstein. Der 16. Nov., der Jahres tag der Proklamation des Herzogs Friedrich, wurde in mehreren Orten Holsteins durch Fahnen schmuck, Illumination und festliche Zusammenkünfte begangen. In Schleswig dagegen hatte die Behörde Sorge getragen, jede Kundgebung für den Herzog im Voraus zu unterdrücken. Wie weit hier überhaupt der Eifer der Polizei gegen Alles, was an den Au gustenburger erinnert, geht, beweist eine Verordnung deS Apenrader Bürgermeisters, wornach der Verkauf von Bildern des Herzogs Friedrich bei 10—30 Mark Strafe verboten wird! — Das „Verordnungsblatt für Schles wig" bringt folgenden Erlaß des Gouverneurs, General v. Manteuffel, an den Civilcommissar, Frhrn. v. Zedlitz: Schleswig, 16. Nov. Die „Kieler Zeitung " die „Jtzehoer Nachrichten" und die „Schleswig-Holsteinische Zeitung" fahren fort, den von Sr. Mai. meinem Herrn und Könige und von Sr. Mai. dem Kaiser von Oesterreich zu Gastein geschloffenen Vertrag ab- nicht zu Recht bestehend und als eine Vergewaltigung der Herzogtümer hinznstellen. Die Bewohner Schleswig- Holstein- möchten nach meinen Aussprüche« hierüber es als Schwäche ansehen, wenn ich diese Blätter in dem LandeStheil, der meiner Verwaltung anvertraut ist, ferner verbreiten ließe. Ich verbiete sie für da- Herzogthum Schleswig und beauftrage Ew. Hochwohl - Srschetnt '.nwdM- Dienstag« KWccherch-ZcltnnW^. I«,- M KM der MiMchni VkrM-InMr M MMU Dippoldiswalde. Mueaftkm »ad Allcadcep. « Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehue In Dippoldiswalde