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s 586 t blos um 5, die der Pferde Noch bedeutender ist die !> Vermischtes. Ein junger vermögender Offizier, welcher in Berlin mit seiner Mutter zusammen lebt, begab sich kürzlichst nach einem in der Nähe der Linden gelegenen Cafs. Mütze und Degen legte er im Vorzimmer ab und begab sich dann in das anstoßende Zimmer, wo seine Kameraden Platz genommen. Als er nach Verlauf einiger Stuuden wieder nach seiner Be hausung zurückkehren wollte, vermißte er seine Mütze und schickte deshalb einen Aufwärter nqch Hause, um eine andere Kopfbedeckung zu holen. Wie erstaunte er, als ihm seiue abhanden gekommene Mütze gebracht wurde. Eiligst kehrte er in seine Wohnung zurück und erfuhr hier, daß ein an ständig gekleideter Herr seine Mütze abgegeben und den Helm und 25 Thlr. in Empfang genommen habe, indem er der alten Dame vorschwindelte, der Herr Lieutnant müsse sofort in Dienstangelegenheiten nach Potsdam reisen. Die Abrechnung vom Bundesschießen in Bremen ist jetzt festgestellt und schließt mit einem Deficit von nahe an 69,000 Thlr., wovon freilich 50,000 Thlr. durch die ge zeichneten und längst eingezahlten Actien gedeckt sind. Man hofft, daß Senat und Bürgerschaft den Rest aus die Staats kasse übernehmen werden. Kirchliche Nachrichten. Altenberg. Am 18. Sonnt, n. Trin. Kommunion und Beichte (>/-9Uhr) durch Herrn. Pastor Hartenstein. An demselben Tage wird auch die Kirchenvisrtation hier statt- finden. Dippoldiswalde. Am 18. Sonnt, n. Trin. Kommunion Herr Mac. Mühlberg. Norm.-Pred. Derselbe. Nachm. Betstunde. Schleswig. Alle Maßnahmen der Statthalter schaft deuten darauf hin, daß Prenßen schon jetzt sich als bleibenden Besitzer dieses Herzogthums und ebenso als den künftigen Eigenthümer Holsteins betrachtet. Die höher» Lehranstalten der Herzogthümer Schleswig und Holstein werden mit den preußischen höher« Lehr anstalten in Bezug auf den freiwilligen Eintritt in das preußische Heer gleich gestellt. Der Statthalter veröffentlicht jetzt, daß diese Gleichstellung sich auch auf den Eintritt in den preußischen Verwaltungsdienst und auf die Zulassung zu den höheren preußischen Bildungsanstalten beziehe. — Ganz im Gegensatz zu seinem preußischen Collegen sucht der österreichische Statthalter von Holstein, Feldmarschall-Lieutnant v. Gablenz, sich in seinen Kundgebungen jeder politischen Andeutung zu enthalten. So empfing derselbe z. B. am 4. October sämmtliche holsteinische Regierungsbe amten und betonte in seiner Ansprache nur die schnelle Erledigung der Geschäfte. Auch dem jüngst beim Her zoge von Augustenburg gemachten 'Besuch, den man vielseitig als das Zeichen einer Annäherung Oesterreichs an die Politik des deutschen Bundes betrachtete, benahm der Statthalter jede politische Bedeutung, indem er unmittelbar darnach sich an den Hof des Großherzogs von Oldenburg nach Eutiu begab, um auch diesem Fürsten die Honneurs zu machen. anschicken, ihre Schulen mit ordentllöhen Turnekjrich- tungen zu versehen und gehörjg vÄc-chlldeteHuMehrer , -- anzustellen, welche Vorbedingungen Mr die Einführung Minderung bei den 4 Artillerieregimentern, die 274 de« Schulturnunterrichts sich als unbedingt nöthig er- Mann und 772 Pferde beträgt. Bei dem Geniere weisen. Dem Beispiele verschiedener Städte, welche giment beträgt die Reduction 408 Mann. Es ist zu die Lösung der Schulturnfrage mit Energie und Erfolg wünschen, daß auch andere deutsche Staaten dem Bei angestrebt haben, folgen immer mehrere. So sind dem spiele Baierns nachfolgen. diesjährigen Turnlehrercursus beigetreten: Lehrer aus Adorf, Budissin, Döbeln, Dresden, Großolbersdorf, Hainichen, Lichtenstein, Lommatzsch, Mittweida, Meißen, Roßwein, Schandau, Schöneck, Schönau, Schwarzen berg und Waldheim, welche theils von ihren Schulbe hörden zu gedachtem Zwecke nach hier entsendet wurden, theils aus eigenem Antriebe ihre Ausbildung für das Turnlehreramt verfolgen. Es erfreut sich die unter der Direction des Herrn, I)r. Kloß stehende Turnleh reranstalt auch im Auslande eines guten Rufes, infolge dessen sie seither viel von auswärtigen Schulmännern besucht wurde. Auch an dem diesjährigen Turnlehr- curse nehmen mit Genehmigung des k. Cultusmini- steriums mehrere ausländische Lehrer Theil, welche da zu von den betreffenden Regierungen entsendet wurden. So läßt gegenwärtig die k. hannöversche Regierung wiederholt einige Gymnasiallehrer ihre Ausbildung für das Turnlehreramt hier verfolgen, wie zu gleichem Zwecke von der k. bayerschen Regierung zu Ansbach, von der kurfürstlichen Regierung zu Fulda und vom fürstlichen Consistorium zu Rudolstadt der Turnlehrer bildungsanstalt je ein Lehrer zugewiesen wurde. Gottleuba. Ueber das Feuer am 4. October schreibt man noch: Alle Anstrengungen, dem vernich tenden Elemente ein Ziel zu setzen, blieben bei dem herrschenden Wassermangel erfolglos, und so wurden innerhalb sechs Stunden gegen 60 Katasternummern mit mehr als 130 Gebäuden in Asche gelegt. Das Rathhaus ist sammt den darin befindlichen Acten ein Raub der Flammen geworden, die Kirche und das Gerichtsgebäude sind dagegen unversehrt geblieben. Von den 66 Gebäuden, welche das Feuer verschonte, sind mehrere nicht unbeträchtlich beschädigt worden. Das Elend ist groß, und es bedarf der wohlthätigen Un terstützung vieler edler Menschen, wenn auch nur den augenblicklichen und dringendsten Bedürfnissen der armen, vom Schicksal so hart betroffenen Einwohner einiger maßen genügt werden soll. Mögen daher alle Die jenigen, welche der Himmel mit Glücksgütern gesegnet hat, den Unglücklichen helfend beistehen und dabei des Spruches gedenken: „Wer schnell giebt, giebt doppelt!" Wilsdruff. Am Sonntag Nachmittag hat der Handarbeiter Hänig ans Niederpesterwitz die 42 Jahr alte Ehefrau des Ziegelmeisters Klemm, eine Verwandte von ihm, in ihrer Wohnstube zu Rothschönberg mit einer Mor mit Schrot geladenen Flinte erschossen. Der Schuß war durch die linke Brust gegangen und sofort tödtlich. Die Flinte hatte an der Wand ge hangen, und die Frau Klemm, sowie deren 20 jähriger Sohn und ein Handarbeiter hatten der» Hänig zuge redet, „das Gewehr hinzulegen;" doch dieser hatte dasselbe mit den Worten: „Warte, ich werde dich er schießen!" angeschlagen, und — das Unglück war ge schehen. Baiern hat kürzlich eine ziemlich umfangreiche Reducirung der Armee vorgenommen, indem bei den 16 Jnfanterieregimentern allein 16 Unter-Lieutnant- und 1440 Unteroffiziersstellen dadurch vacant geworden sind. Bei jedem der 12 Cavallerieregimenter wird die