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Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde Pienstag. 73. 19. September 1865 Erscheint -E' ß Dienstags undp-dOuark» »L Wetßerür-IertnnE-LL anstalten. I i Amts- und Anzeige-Klatt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe zv Dippoldiswalde. Muenflein und Altenberg. - j -i' 'lij dräuM Tagesges<Hiehte. Dippoldiswalde, 18. Septbr. In der zweiten Nachmittagsstunde des gestrigen Sonntags, während des Gottesdienstes, wurde ein Feuer auf dem Lande durch die Sturmglocke angezeigt. Es brannte in Naun dorf bei Schmiedeberg, 1 Stunde von hier, und sind in kurzer Zeit ein Bauerngut, zwei Wirtschaften und eine Häuslernahrung, im Ganzen 7 Gebäude einschließ lich der Scheunen, ein Raub der Flammen geworden. Das Vieh konnte gerettet werden; von den Erntevor- räthen fast nichts. Das verbrannte Getreide glimmte noch in später Abendstunde so stark, daß in 1 stündiger Entfernung der Feuerschein wahrzunehmen war. Die Entstehungsursache ist ermittelt: zwei Kinder des Wirth- schaftsbesitzer Schwencke, von 5 und 7 Jahren, haben in der väterlichen Scheune gespielt, daselbst, wie andere Kinder im Freien zu thun pflegen, mit Streichhölzchen ein Feuer angezündet und so das Unglück hervorgerufen. Ob die Abgebrannten ihre Ernte versichert hatten oder nicht, ist uns zur Zeit noch nicht bekannt. Altenberg. Schon in der vorigen Nummer dieses Blattes wurden die betrübenden Zustände in unserer Stadt, welche jetzt durch den Mangel einer städtischen Uhr hervorgerusen werden, treffend geschildert und wohl werden Diejenigen, welchen früher die Verpflichtung oblag, für das Wohl der Stadtgemeinde sSorge zu tragen, sich gegenwärtig von den nachtheiligen Folgen eines ehemals innegehaltenen Verfahrens, welches keines wegs mit dein allgemeinen Wunsche der Bürgerschaft in Einklang zu bringen war, überzeugt halten. Wird auch durch menschliche Denkungskraft das durchaus Vollkommene niemals zu erreichen sein, so dürfte doch vorzüglich in städtischen Angelegenheiten zur Erreichung des allgemeinen Wohles der richtige Weg immer nur dann eingeschlagen werden, wenn die Ver treter der Stadt, als vorurtheilsfreie Männer, ihren Bestimmungen immer auch noch den sich kundgebenden Wunsch der Bürgerschaft zu Grunde legen. Vor der in der nächsten Zeit zu erwartenden Bürgermeister-Wahl kann Einsender dieses den Wunsch nicht verbergen, daß die Vertreter unserer Stadt die Gesinnungen von der gesummten Bürgerschaft berück sichtigen und sich zu der Wahl eines Mannes entschließen möchten, welcher mit den besten Kenntnffsen ausgerüstet, schon längere Zeit mit allen ihm zu Gebote stehenden Kräften das Wohl unserer Stadt in's Ange gefaßt hat und das ihm bis jetzt von den Bürgern geschenkte Vertrauen nach allen Seiten hin zu rechtfertigen be müht gewesen ist. Sicher wird Jeder, welcher thätkräftig für daS Wahre und Reelle einsteht und frei vor allem Vorur- theil seine Ueberzeugung vertheidiget, genug Widersacher finden, welche seine Verdienste zu schmälern und seine Bemühungen zu vereiteln suchen. Von den Vertretern unserer Stadt wird es indeß abhängen, ob sie einem Manne, welcher sich in seinem jetzigen Wirkungskreise schon als tüchtig bewährte und in Hinsicht seiner Kenntnisse schwer durch einen Anderen ersetzt werden dürfte, die verdiente Anerkennung zu Theil werden lassen und das Wohl unserer Stadt nicht dem günstigen Zufalle preisgeben. Leipzig, 15. Sept. Die B äckeraesellen nahmen heute Nachmittag die Antwort der Meister auf ihre bekannten Forderungen entgegen. Dieselbe lautete, mit Ausnahme des zugestandenen „Sie," ablehnend. Nach langen Verhandlungen entschied sich die Versammlung mit Stimmeneinhelligkeit dafür, auf der Lohnerhöhung von 25 Procent, sowie auf Gewährung einer Entschä digung für das Mehlabtragen, stehen zu bleiben und im Nothfall am nächsten Sonntag den nicht darauf eingehenden Meistern zu kündigen. Sollte Letzteres geschehen, so würde sich bald Herausstellen, wie irr tümlich die von der Versammlung beliebte Auffassung des über die Kündigung handelnden Artikels des Ge werbegesetzes ist. Schleswig-Holstein. Am Freitag, 15. Septbr., trat die neue Ordnung der Dinge, welche die Verwal tung der Herzogtümer in eine österreichische und eine preußische trennt, in Kraft. Die Bevölkerung sah diesem Tage, an welchen sich voraussichtlich noch mehr fache Veränderungen anreihen werden, mit Besorgniß und Mißbehagen entgegen und die Stimmung ist in Schleswig wie in Holstein eine gedrückte. Protokoll-Extraet aus den Verhandlungen der Stadtverordnete» zu Ittenberg. 11. Sitzung am 10. August 1868. Gegenwärtig die Stadtverordneten Bachmann, Höhne, Mende, Zipfer, vr. Lechla, Höhnet, Riedel, und die Stellvertreter Gäbler und Grundig. 1) In Bezug auf die im tz. 31 des Lotalstatuts nach gelassenen gemeinschaftlichen mündlichen Berat Hungen zwi schen dem Stadtrath und den Stadwerordneten will man er steren darauf aufmerksam machen, daß in solchen Beschlüsse nicht zu fassen sind, da solche ungültig sein würden, und daß zu solchen gemeinschaftlichen Berathungen nicht dex Vorstand des Stadtrathes, sondern der Vorsitzende des Stadt