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Pienstay. ^5 25. 28 Marz 1865 Weißerttj-Ieitung ärscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Preis pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile 8 Psg. Amts- vvL Anzeige-Platt -er Königlichen Gerichts-Aemter und Stadträthe ZV Dippoldiswalde, /ranenstein und Attenberg. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, am 23. März. Heule feierte der Mädchen-Lehrer Herr Wilhelm Dreßler das 25jährige Jubiläum seines Amtsantrittes Hierselbst. Bereits früh 7 Uhr leitete den Festtag ans Veranlas sung des Hrn. I)r. Wohlfahrt ein von dem Chor des Hrn. Musikdirektor Fischer ausgeführtes Ständchen ein. Hierauf brachte eine Anzahl Mitglieder des hiesigen Gesangvereins dem Jubilar ebenfalls ein Ständchen, wobei Herr Lehrer Bieber im Namen seiner zur Ber« reuthcr Lebrerconferenz gehörenden Kollegen dem Ju bilar als Borsitzenden gedachter Conferenz einen gol denen Ring übergab. Hieran schloß sich die Beglück wünschung des Herrn Diaconus Mühlberg mit den hiesigen Lehrern, welche zugleich eine Lampe und ihr Bild überreichten. Nickt minder suchten die Schüle rinnen der 2. und 3. Klaffe das Fest zu erhöhen, in dem sie ihren Lehrer in der festlich geschmückten Schul stube mit Wünschen und Geschenken empfingen. Gegen 11 Uhr erschien auch eine Deputation ber städtischen Kollegien unter Vorantritt des Hrn. Bürgermeister Heisterbergk und überreichte dem Jubilar eine goldene Uhrkette. Diesen Beglückwünschungen schloß sich ein gemüthlicheS Frühstück in der Lincke'schen Weinstube an; am Nachmittage trafen eine Anzahl Herren und Damen in der Dreßler'schen Wohnnng zum Kaffee ein, und cS wurde diese Gesellschaft sowohl, als auch der Jubilar selbst, nicht wenig erfreut durch den Eintritt d«S Hrn. Superintendent Ü1. v. Zobel, welcher Letzte ren herzlich beglückwünschte. Außerdem liefen immer noch von nah und fern schriftliche Gratulationen ein. Der Abend endlich vereinigte eine kleine Anzahl aus wärtiger nebst den hiesigen Lehrern und eine größere Anzahl Lehrerfreunde in der Ncbenstubc des Raths- kellers, wo der schöne Tag mit gemüthlicher Unterhal tung, mit Reden und Gesängen, beschlossen wurde. Dippoldiswalde. Der Bi eh markt am vergan genen Donnerstag war reichlich mit Vieh beschickt wor den; auch war sonst der Verkehr ein äußerst lebhafter, wie wir ibn nicht oft gesehen. E« waren zum Ver kauf gestellt 67 Ochsen und Stiere (18 verkauft); 26 Kühe und Kalben (6 verkauft); 77 Pferde (10 ver kauft); 164 Schweine (112 verkauft); 8 Hühner und 16 Tauben (bis auf 2 davon geflogene verkauft). Die Kauflust ist also keine sonderlich rege gewesen. Rind vieh wurde verhältnißmäßig theuer bezahlt, ebenso die Schweine. Die Preise der Pferde waren als mittlere zu betrachten. Außer einigen ungarischen Ochsen war alles Landrace. // Altenberg. Zur Berichtigung des Artikels in vor. Nr. d. Bl. sei hiermit gesagt, daß es leider nicht ganz richtig ist, wenn eS heißt, der Bergmann erhalte seine Schichten bezahlt, die er später nachfahren müsse. Es war dies früher der Fall; seit dem Fallen der Zinnpreise hat eS sich ganz ander« gestaltet. Der Doppelbauer bekommt für den Tag 5 Ngr., also wö chentlich 1 Thlr., Vorschuß, welcher ihm, sobald sein Fäustel wieder klingt, von seinem ohnehin kärglichen Verdienst abgezogen wird. Sechs volle Wochen find eS bereits, seit der Bergmann, bei kärglichem Tische, hei Frost und Kälte, betrübt einer schweren Zukunft entgegensieht. Wie lange wohl wird er die Folgen deS erhaltenen Vorschusses empfinden müssen? Möchte sich Gott, ber höchste Bergherr, bald seiner erbarmen, und ihm auch gefühlvolle Herzen entgegensenden, die ihm, dem bedrängten Familienvater, kräftig und wohl- thuend mit Rath und That zur Seite stehen: Drum, Menschenfreunde, nah und fern, Ein Wort ist oft von großem Werth, Kommt es von echtem, deutschem Kern, Das Bergmannslrebe nur gewährt. Stellt liebend Euch in unsre Mitte, Nicht Spenden wollen wir von euch, Laßt uns nur, wie es einst war Srtte, Wenn feirig wir, dem Alter gleich. I). 8. V. Glashütte. Auf erfolgte Einladungen in den Localblättern fand am 12. d. MtS. im Gasthof zur Post hier eine erweiterte Hauptversammlung des Gewerbevereins statt, zu welcher sich eine Anzahl Industrieller, namentlich aus dem unterhalb gelegenen Theile de« MüglitzthaleS eingefunden hatten. Auch der Nachbarvcrein zu Altenberg hatte zwei Vertreter gesendet, wogegen Geising, Lauenstein, Bärenstein und Dohna zu unserem Bedauern unvertreten blieben. Wie bereits erwähnt, galt eS, sich über die Mit theilungen für den Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer zu verständigen, und namentlich sollten in dieser Versammlung diejenigen Interessen berathen werden, die entweder allgemeiner Natur oder doch den Bewohnern des MützlitzthaleS gemeinsam sind, während die rein localen Mittheilungen jedes einzelnen OrteS mittels Fragebogen gesammelt werden sollen. Auch den jenigen Orten, von denen wir nicht das Vergnügen hatten, Vertreter in unserer Mitte zu sehen, sind diese Fragebogen bereits durch die Post zugegangen, unh hoffen wir, daß die gründliche Beantwortung und recht zeitige Rücksendung derselben beweisen wird, daß eS nicht Mangel an Berständniß für diese Angelegenheit war, was uns bei der Berathung ihre Mitwirkung entbehren ließ. Die Verhandlungen wurden kurz nach 4 Uhr durch