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-W Preis k pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spaltm-Zeilc 8 Ms- Lischst , Dienstags updl Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Weißerih-Ieitnng Amts- M Anzeige-Matt dtt Königtichen Gerichts-Ämter und Atadträthe zu - Mp-MswM. /ranenstein und Attenberg. Verantwortlicher Rchacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde Taqesgefchichte. Dippoldiswalde. Am Sonnabend fand hier, ge schehener Einladung zufolge, eine Versammlung Derer statt, die sich für die Sache Schleswig-Ho lstoisH, intcrcssiren. Wollte inan freilich die Sympathien M die Herzogthümer nach dieser Versammlung bemessen, so stände dieselbe ans sehr schwachen Füßen. Wir müssen leider sagen, daß alle Stande, Gelehrte, Kauf leute, Lehrer, ja die ganze Bürgerschaft, die Jugend und die Turner erschrecklich schwach vertreten waren, und anstatt anderwärts bei ähnlichen Gelegenheiten die Versammlungslocale schon vor der Zeit gefüllt sind, wartete man hier eine Stunde über die festgesetzte Zeit, bis sich endlich etwa 40 Personen zusammengefunden hatten. Wollen wir zur Entschuldigung dieser geringen Theilnahme auch die Feier des königlichen Geburtstags von Seiten des Militärvereins, ferner die Nähe Weih nachtens, wo viel Arbeit wartet, auch für die Auswär tigen das schlechte Wetter gelten lassen, so hätte doch die Versammlung eine noch viel stattlichere sein können. In derselben wurde nach der Wahl des Hr». Bürger meister Heisterbergk zum Ordner, von Hrn. Lehrer Engelmann die Sachlage namentlich für Die ausein andergesetzt, die nicht Zeit und Gelegenheit hatten, sich ausführlicher darüber zu unterrichten. Er sagte zum Schlüsse, daß der Sache Schleswig-Holsteins geholfen werden müsse durch fortwährende Geldsammlungen, und diese seien eine Steuer deutscher Ehre. Ein Hauptzweck der heutigen Versammlung sei, solche in's Leben zu rufen; sie sollen dienen dem Herzog Friedrich zur Erkämpfung seines Landes, dann aber zur Unter stützung der vertriebenen Beamte», Geistlichen, Lehrer re., die Yen König von Dänemark nicht anerkannt und durch ihre deutsche Gesinnung sich mißliebig gemacht haben. Es sei endlich die Zeit da, wo die Fahne Schleswig- Holsteins entflort werden müsse; — möge Jeder das Seine dazu beitragen, denn „verächtlich ist die Nation, die nicht ihr Alles setzt an ihre Ehre!" — Die Ver sammlung beschloß sodann , sich zu einem „Hilfsverein für Schleswig-Holstein" zu constituiren, genehmigte mit einigen Hinderungen einen vorgelegten Statuten entwurf und wählte die Herren Advocat Canzler, Lehrer Engelmann, -Bürgermeister Heisterbergk, Buchdr.-Bes. Jehne und Agent Thurm als Comitee. Dasselbe wird (s, die heutige Nr. d. Bl.) einen Aufruf zu recht zahl. rMer Theilnahme an dem HilfSvrrein erlassen. Bei der hierauf folgenden Zeichnung monatlicher freiwilliger Beiträge ergtch sich eine Summe von nahe an lO THlr., und beteiligten sich, mit wenigen Ausnahmen, alle Theilnehmer an derselben, theils mit größeren, theils mit geringem Gaben, — denn auch die kleinsten sind willkommen. Möge die Theilnahme eine recht zahl reiche, eine allgemeine werden! — Der Geburtstag unseres aüverehrten Königs wurde durch eine Reveille unseres uniformirten Bürger- schützencorpS ausgezeichnet. — Einen Bericht über den, in der letzten, zahl reich besuchten Versammlung des hiesigen Gew erb e- V ereins von Hrm. Lehrer Engelmann gehaltenen Vor trag über Schleswig-Holstein müssen wir wegen Man gel an Raum für die nächste Nr. zurücklegen. * Altenberg, den 13. Deck». Eine schauerliche Nacht liegt hinter uns. Ein orkanähnlicher Sturm, mit Regen begleitet, tobte fürchterlich, so haß es schien, als lägen alle Elemente mit einander im Streit. Fenster find hin und wieder zertrümmert, den Dächern, selbst den ncuaufgelegten Schieferdächern, ist Schaden geschehen und die Forsten, welche dem Sturm ausge setzt waren, haben viel gelitten. — Den Geburtstag unserS vielgeliebten Königs Johann, dessen in einem Acte in der Schule gedacht wurde, begrüßte eine Re- veille vom Schützencorps. — Seit längerer Zeit schon kam zu verschiedenen Malen in den Fleischgewölben Fleisch, Wurst rc. abhanden, ohne daß die Inhaber derselben dem Thäter auf die Spur kommen konnten. Doch es ist nichts so klar gesponnen, daß es nicht endlich käme an die' Sonnen. Vergangenen Freitag kommen drei ganz junge Bergleute in ein Fleischge« wölbe und lassen sich ein Viertelpfund Wurst geben. Während eine Anverwandte des Flejschermeisters die Wurst abwiegt, aber auch, weil ste nicht traut, einen Blick bei Seite wirft, steckt der Eine eine große Magen wurst unter den Bergkittel. Diese drei jungen Ganner, der Frauensperson wohl kenntlich, find mit mit einem Vierten bereits zur Haft gebracht, haben mehrerlei Geständnisse, in Betreff ähnlicher Entwendungen, schon abgelegt und andere dürften »och zn erwarten sein. Dresden. Die znrExecution nack Holstein bestimmten sächsischen Truppen: 1., 2., 3., 13. In- fanterie-, 1. und 4. Jäger - Bataillon, 1., 2. 4., 5. Schwadron deS I, und 2. und 5. Schwadron de- III. Reiter-RegimentS, 2 Batterien Fuß- und 1 Batterie reitender'Artillerie, 1 MunitionScolonn«, 1 Pionier- Detachement mit Brückentrain, 2 ambulante Feldho spitäler und 1 Proviantcolonne, gehen den 15. und 16. d. M. von Dresden, resp. Pristewitz und Leipzig, per Eisenbahn dahin ab. — Sämmtliche, zum Ausmarsch nach Schleswig« Holstein bestimmte könial. sächs. Truppen haben auf höher« Befehl die deutsche Eocaroe neben der säch sischen aufgesteckt.