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Dienstag. 57. 28 Lnli 1862. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Weißeritz-Zeitung Preis i pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile 8 Psg. Amts- und AnMt-Natt der Königlichen Gerichts-Jemter und Stadträthe M Dippoldiswalde, /rauenstein und Altenberg. Verantwortlicher Nedacteur: Carl Ich ne in Dippoldiswalde. TaqeSqeschichte. Dippoldiswalde, den 28. Juli. Wir füblen uns außer Stande, über die so eben verlebten festlichen Tage, über unser Gesang sc st, schon beute eine» Bericht zu geben. Noch tönt unser Städtchen von den harmonisckeu Hocks der sangeslustigen Jugend, und nur ein Griesgram kann sich der allgemeinen Lust ent ziehen. Da nun unser Berichterstatter selbstverständlich nicht zu diesen gehört, so ist es natürlich, daß er es vorzicht, lieber an einem flotten „Gänsemarsch" der Polytechniker, eine wobl zu gönnende Erholung nach den Strapazen des Festes, Theil zu nehmen, als heute schon über einem langen Berichte zu schwitzen. Er verspricht uns denselben, so weit eö ihm möglich sein wird, für die nächste Nummer; — denn THeil nehmer des Festes muß man gewesen scin, nm es in seiner ganzen G emüthlichkeit zu würdigen! Vor läufig wollen wir nur bemerken, daß bei der, nach den Solovorträgen am gestrigen Tage stattgcfundenen Auszeichnung der „Bürgersing-Verein zu Freiberg" fast einstimmig derselben würdig erachtet und seine Fahne mit einem Eichenkranze, mit schwarz-roth-goldnem Bande umflochten, geschmückt wurde. Glashütte. Seit zwei Monaten ist die Bier brauerei unseres Städtchens an den Braumeister Hrn. Friedrich verpachtet. Demselben, welcher vorher der Brauerei zu Altenberg vorgestanden, ging schon von da ei» guter Ruf voran, welchen er sich bis jetzt auch hier als Braumeister bewahrt hat. — Es ist ihm ge lungen, ein einfaches Braunbicr herzustellen, welches nicht nur von vortrefflichem Aussehen ist, sondern das auch einen ausgezeichneten Geschmack besitzt. — Außer diesem guten einfacken Biere bat uns der Braumeister Hr. Friedrich noch mit einem anderen Gebräu versehen, welches Mittel- oder auch Erlanger Bier genannt wird. Dasselbe ist um einige Grade stärker, als das einfache Bier, und von Geschmack ebenfalls vortrefflich. Beide Biere haben für den sie Genießenden auch noch die gute Eigenschaft, daß sie ihm keine Beschwerden ver ursachen. — Zeither wurde in den hiesigen Gasthöfen meistens einfaches Bier auswärtiger Brauereien ver kauft, welcher Verkauf jedoch seit dem Hiersein des erwähnten Braumeisters immer mehr und mehr dem Verkaufe einheimischen Bieres hat weichen müssen. Daß noch nicht ausschließlich hierorts gebrautes einfaches Bier in einigen hiesigen Gasthäusern verkauft wird, davon kennt man die Gründe nicht, wohl aber kann man fragen: Wozu Bier auswärtiger Brauereien, da doch die Ortsbrauerei die Bedürfnisse vollkommen be friediget? — Es ist dem in seinem Berufe tüchtigen und strebsamen Braumeister Hrn. Friedrich zu wünschen, daß derselbe sein Bestreben durch immer reichlichere Abnahme seiner Produkte belohnt sehe. — Seit einigen Wochen ist in seiner Wohnung der Brauereischank aufgethan und wohl eingerichtet. Die Gäste erfahren daselbst eine ganz gute und freundliche Bedienung. * Dresden, 26. Juli. Schon wieder hat sich ein im Postgcbäude aufgestellter Militärwachtposten und zwar letzte Nacht mit seinem Dienstgewehr erschossen. Die leider sich immer häufenden Selbstmorde von Eivil und Militär sind eine betrübende Erscheinung. — Heute Mittag hat man auf der Vogelwiese den großen Vogel, welcher gegen 10 Ellen hoch und fast eben so breit ist, aufgezogen. Es ist dieser Act ein ordentliches Fest für große und kleine Jungens, die theilweise dem Geschäfte zusehen, theilweise mit an den Stricken ziehen. Auch mehrere Pferde wer den dazu verwendet; nun besteht eben der Spas da rin, daß wenn die Pferde beim Anziehen plötzlich still stehen, der ganze Troß Jungens hinstürzt, worüber dann eben großes Gelächter erhoben wird. Sonst scheint man große Anstrengungen gemacht zu haben, etwas Neues zu schaffen; den meisten Zuspruch werden die kleinen Reitpferde haben; man nennt dieses Zelt den Huppodrom, der Volkswitz aber „Earouffel mit lebendigen Pferden." Der Besitzer hat sich eine Anzahl kleiner Pferde aus der sächs. Schweiz, wo sie zum Be steigen der Berge von Damen und Kindern benutzt werden, kommen lassen; diese Thiere sind so gelehrig und ruhig, daß Jedermann sich getrost darauf setzen, auch solche, die nie ein Pferd bestiegen haben. — Dem äußern Anscheine nach will es bedünken, als ob diesmal die „Vogelwiese" die der voran gegangenen Jahre in jeder Beziehung überflügeln, in einem besonder» Lichte sich zeigen wollte. 5 25 zu zu zu zu 168 160 142 107 3 i Psd. bis Psd. bis Psd. bis Pfd. bis 12 5 7 154 150 135 90 Ngr. 15 Pfd. Pfd. Pfd. Pfd. zu zu zu zu I Thlr. 18 Ngr. Markt-Preise. Pirna, de» 26. Juli 1862. Schfl. Thlr. Weizen Roggen 4 Gerste Hafer Neue Kartoffeln von 1 Thlr. 10 Ngr. Der Centner Heu von 20 bis 25 Ngr. Schock Stroh 51/2 Thlr. bis 6 Thlr. Thlr. Ngr. 6 4 3 2 bis