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/reitag. irriLeiirl Dienstag- Freitag«. Zu beziehen I durck alle Post- anstatten. . - 86 7. P-ccml>e<- 1860. - . . . ....... . , Dr.iS ßeißeritz-Zeitung.M Amts- md IPcht-Zlall »er Mgllchm Gericht»-Ikmtcr m» Stadlrätbc M MMsmvt, MutttM md Mtibrr,. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, am 3. Decbr. Die Gewerk- schäft von Hilfe GottcS Fundgrube im Bö- dichen allhier hielt am 26. Nov. im Saale des hiesigen SchießhauseS ihre diesjährige Versammlung ab. Zu derselben hatten sich Herr Bergmeister Perl von Altenberg als König!. Kommissar und 50 Gewerken, welche 85 Zehntelkuxe vertraten, in Person eingefunden. Nachdem die Verhandlungen durch einen kurzen Vor trag des Vorsitzenden im Grubenstande cingeleitet worden waren, wurde von dem Vorlesen des gedruckt vorliegenden, von dem Schichtmeister-Versorger, Hrn. Obersteiger Kirsten zu Glashütte, mit ebensoviel Gründlichkeit als Fleiß ausgearbeiteten Geschäftsberichts adzusehen be schlossen, und da die Vrrsammlnng in eine Diskussion desselben weiter nicht eintrat, sofort zum 2. Gegenstände der Tagesordnung, den vom Grubenvorstande vorge- gelegten Betriebsplan, übergegangen. Dieser Plan geht dahin: auf dem neuen Hilfe Gottes Stollen, bei ohnge- fähr 16 Lachter Länge vom Mnndloche, von einem Gange, welcher bereits als erzführend sich gezeigt hat, mit einem Versuchsschachte, mit welchem man zugleich mehrere der überfahrenen silberhaltigen Gänge, vermöge ihres Fallens, muthmaßlich von noch edlerer Beschaffenheit durchsinken zu können hofft, bis zu circa 30 Lachter Teufe niederzugehen, um dann von hier aus den, vorhandenen Nach richten zu Folge ebenfalls erzführenden, seinem Streichen und Fallen nach circa 20 Lachter in Südost entfernt liegenden Gnade GotteS'er Gang querschlagsweise aufzusuchen, auszurichten und bann nach Beschaffenbeil desselben weitere und umfäng lichere Maaßregeln ergreifen, sowie zugleich zur Erzgewinnung gelangen zu können. Zu Ausführung dieses Plans ist ein Zeitraum von 3 Jahren und ein Kostenbetrag von 3800 Thlr., auf diese 3 Jahre zusammen, für erforderlich erachtet, dessen Aufbringung aber bei den jetzt vergewerkschaftcten Kuxen und dem üblichen Zubußanschlage als möglich angenommen worden. Die Versammlung ertheilte diesem Plane nach einer ausführlichen Begutachtung und durchaus günstigen Beurtheilung desselben Seiten des Königl. Herrn Com- missarS, sowie nach Beseitigung einiger wegen der Zu- reichenheit des Kostenanschlags erhobenen Zweifel und Bedenken sammt letzteren einstimmig ihre Genehmigung, sowie sie ebenermaßen einstimmig einem Anträge auf die Ergreifung von Maaßregeln Be.hufs der Belebung des Vertrauens und Erhöhung der Theilnahme au dem hoffnungsvollen Unternehmen in weiteren Kreisen beitrat. Was den 3. Gegenstand der Taqesvrdnung, da von dem Direktorium vorgelegte Statut, betrifft, so übertrug die Versammlung nach dessen Vortrage in Folge eines von einem Gewerken hierauf gestellten und angenommenen Antrags dem Direktorium die definitive Fassung und Feststellung dcS diesfaüsigen Entwurf- nach den von dem Königl. Bergamte Altenberg zu er wartenden Abändernngs« und Vcrbesserungsvorschlägen dergestalt, daß das Statut nach Befinden hiernach modi« ficirt, an die hohe Regierungsbehörde eingereicht und »ach erlangter Genehmigung und Bestätigung derselben in Giltigkeit nnd Wirksamkeit gesetzt werben soll. Schließlich verwilligte man dem Grubenvorstande auf das verflossene Jahr eine Remuneration von 50 Thlr. Es wurden hiermit die Verhandlungen geschloffen und bleibt nur noch zu gedenken, daß der Königl. Herr Commissar ebenso durch das bereitwillige Entgegenkommen, mit welchem er den Wünschen der Versammlung entsprach, wie durch die freundliche Theilnahme nnd Mitwirkung bei Erledigung der vorliegenden Angelegenheiten, sich einen besonderen Anspruch aus den wärmsten Dank dxr Gewerkschaft erworben hat. Hoffen wir denn nach den bei dieser Versammlung gemachten Wahrnehmungen und erlangten Resultaten mit freudiger Zuversicht, daß ein neues frisches Leben in dem Vereine walten, und das vom Vorsitze ausge sprochene mahnende Schlußwort, dem jungen, auSstchtS- vollen Werke die zeither bewiesene Treue zu bewahren und demselben immer neue Freunde und Förderer ge winnen zu helfen, somit aber daS Bemühen und Streben, in und mit ibm unserer Stadl eine Quelle des Wohl standes und Segens zu eröffnen, zu unterstützen, in gewisse Erfüllung gehen werbe. * Altenberg, den 2. Decbr. Heute beim Antritt eines neuen Kirchenjahres feierte unsere Kirchfahrt ein Doppelfest; denn mit der Ankunft unseres Heilandes kam auch unser neuer Seelsorger, Herr Pastor Harten stein auS Kühnhaide, an und hielt, nach Aufführung eines vom Hrn. Cantor Benke geleiteten Männerge- sangeS, seine Probepredigt. Nach Joh. 15, 1 —16, führte er in kerniger Rede, unterstützt von seinem kräftigen Organ, das Thema durch: „Nur in der Verbindung mit Christus können wir Gott wohlge fällige Früchte bringen," und erbaute dadurch die Herzen der ganzen Kirchfahrt, an die sich viele Zuhörer aus umliegenden Orten angeschloffen hatten. Auch zeigte derselbe in seiner Katechese über die Bibelstelle: „DaS ist daS ewige Leben rc." viel Gewandtheit und eine gute Gabe, dem etwas betroffenen kleinen CötuS die gewünschten Antworten zu entlocken. Die Vorstellungs rede des Herrn Sup. v. Zobel anlangend, so fand