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2 < /reitag. Erscheint Dienstag» und, Freitag-. / Zu btziehe« durch ässe Post» anstalten. 1V. September i8s8. Prei- pro Quartal 10 Ngr. Inserate di« ^Spalten - Zeile _ >i rn g Psg. k!r>c --t-- ','-i Werßeritz-Zertuna -->- ' k-E > '. » -..-5 . :dHx,g r^stüt- Amts- »ad AWgf-Klatt brr Miglichn Grrichtsämtkr »ab Atadträthe z» ^.'E^Dl-poMsval-e, Frautilsttia W Meaberg. r r?L) t r e.-!'»§7 ' -rkiA ' .-f,IN",I - E . .7' .7 v.'^ ' i'' . - . Berantwortiicher Redacteur: Carl Jehne in, DippoldiSwald e. - -W-^- »i << »< ,! 'i',/ ., Die sächsische Hypotheken-Versich<erungs- i j z» GeseUschaftr r I > - -1 ,> l In den nächsten Tagen wird sich in Dresden unter der Leitung größerer Grundbesitzer und ausgezeichneter Männer der Wissenschaft und der Industrie ein Verein bilden, wie Sachsen und Deutschland deren noch keinen besitzt, ein Verein, der die auf Grundstücke hypothekarisch ausgeliehenen Kapitalien gegen jährlich zu zahlende Prämien gegen Verluste durch Subhastationen re. versichert. So wie e- zeither Brandverficherungsanstalten gab, in denen man seine Mobilien gegen Verluste durch FeuerSgefahr sicher stellen konnte, so wird sich Mitte dieses Monat- eine Hypothekenverficherungsgesellschaft bilden, welche nach den selben Grundsätzen, wir die Feuerverficherung-gesellschaften. Gelder, welche auf Hypotheken auSgeliehen find, gegen Verluste sichert, wobei nach dem Grundsätze verfahren werden soll, daß die Prämien für zu versichernde Kapita lien um so niedriger gestellt werden, je geringer die Gefahr des Verlustes ist, und daß um so höhere Prämien an die Anstalt zu zahlen sind, je mehr die Wahrscheinlich keit eines Verlustes wächst. Diese Anstalt, welche einem allgemein gefühlten Bedürfnisse abhilft, wird binnen wenigen Jahren eine außerordentliche Thätigkeit entfalten und für den Grund besitz. wie! für dih Aktionäre der Gesellschaft, vom größten Vortheile sein. Heute «ollen wir die Dortheile, welche die Hypo thekengesellschaft für die Aciionäre hat, in kurzen Andeu tungen darjeaen, wogegen wir uns Vorbehalten, in einem später» Artikel dir Vortheile, welche der Grundbesitz und die Kapitalisten von der neuen Anstalt ziehen werden, auseinander zu setzen. Es läßt sich nicht leugnen, daß in der Gegenwart einiges Mißtrauen gegen Actiengesellschaften herrscht und daß der Kapitalist mit Vorsicht daran geht, sein Geld in Aktien unterzubringen. Es ist auch nicht zu verkennen, daß viele Aetirnunternehmunzen. die von vorn Herrin aller gesunden und soliden Grundlage entbehr«», an deren Spitze Schwinhlrr standen, den Actionären die LZortheile nicht gebracht habeir, welche man anfangs verheißen. Während man vor einigen Jahren sich jedem Actienunter- nehmen ohne ^Prüfung zuwende«, ist man durch einige schlimme Erfahrung»» in den entgegengesetzten Fehler ver fallen: man hat eine Scheu auch vor den solidesten und gesundesten gesellschaftlichen Unternehmungen. Jeder Kundige aber wird wissen, chaß «S auch eine große Zahl solider und sehr rentabler Actiengesellschaften giebt, welche eine so hohe jährliche Dividende abwerfen, daß di« betreffenden Actien meist in festen Händen sind. Die Leipzig-DreSdner Eisenbahn-Actirrr «erden statt mit IVO mit 266 Thlrn. bezahlt, die Magdeburg-Halberstädter !mit! l Ttlrnü; die K^hlenbaugesellschaft VereinSglück in Zwichah zahl», auh 1,00 Thlr. Wzahluya »t^Thlr. Mr- liche Dividende, dit daffge ÄürgergewervSfchaft auf^bOO Thlr. Einzahlung sogar 64 Thlr. jährlich; die Aktien der Concordia-Bergbaugesellschaft, welche mit 500 Thlr. auf gegeben würden, losten jetzt 1850 Thlr. Sehr reichliche Dividenden haben die FtUerversich«rrlnI«gestli» schäften gezahlt. Im Jahre »857 gab dir Aachen- Münchener Gesellschaft auf 200 Thlr. Einzahlimg S8 Thlr. Jahre-dividende und dir Aktien waren von 200 Thlr. auf 1430 Thlr.' gestiegen; die Colonia gab auf 200 Thlr. Einzahlung 50 Thlr. Dividend« und ihre Actien waren nur zu 1030 Thlr. zu kaufen; die Dresdner FtuerverficherüngSgesellschast, welche von dem geniale» Director Zsch'och ausgezeichnet geleitet wird; hat! scholl nach lOmonätlicher Wirksamkeit stauszeziichnet« Geschäfte gemacht, daß die Aktien von.200 Thlr</M 288 Thlr. gestiegen find und daß die erste JahreSt ividende muth- maßlich 16 Thlr. betragen wird. - Die zu begründende Hhpothek-VeisicherungSgrsellschaft wird jedenfalls nach wenig Jahren ebenso hohe- wenn nicht höhere Dividende , zahlen, wie die geuerpersichtrung-- gesellschaften. Sie bietet daher eine «benso sichere al- rentable Kapitalanlage. Wen»' de^ ßapitaUL -l^ulzutage einen höheren ZinS als 4—5 Piöclnt von stiNtm Grlde ziehen will, so ist ihm da- gar nicht zu verdenken in einer Zeit, wo die Industrie so bedeutenden Gewinn abwirft, wo der Landmann durch Prödlictiö» ländlicher Erzeugnisse in der Regel nach kurzer Zeit wohlhabend wird, wo alle Lebensbedürfnisse erheblich theurer geworden find. Wir behaupten, der Kapitalist kann gegrnüber. dsr sllgesueinen Preissteigerung, wo, mau, M -»nAhigt gesehen hat, die Beamtengehalte zu erhöhen, mit einer jährlichen Rente von 4 Proccnt nicht mehr auSkommen, sondern er muß sich nach einer höher» Nutznießung eine- Kapitals umsehen. Wenn daher die Actien der sächsischen Hypothek-Bersiche- rungSanstalt außerordentlich gesucht werden, so ist un» da- völlig erklärlich. , ,, Kann man aber mit Vertrauen einen Theil seine- kapital- zum Ankäufe von Aktien dieser Hypothekoerfiche- rungsgesellschast anwenden, kann man begründete Hoffnung aus eine reichliche Rentennutzung seine- Kapitals haben, und wird da- Capital sicher stehen?; Bei jedem Aelieiiunternehmen ist zuvörderst zu fragen: Hat cs eine gesunde, nach allen Seiten uü- Beziehungen bin wohlerwogene Grundlage? Stehe» Männer von Sachkenntniß und allgemeinem Vertrauen an der Spitze? Di? neue Anstalt befriedigt »in durchgehends allge mein gefühltes Bedürfniß; denn so lange die Welt besteht, werden auf Häuser und Grundstücke Capitalirn erborgt werden, die gegen etwaige Verluste durch Subhastalion