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Wecherch-Zeitung Btraiitwckrtlicher Rrdacteur: Carl Zehne in Dippoldiswalde. AK 6«. 24. August 1388. 10 Ngr. Inserate die L palten- Zeile 8Pfg. Pirnstag. Freitags: Zu beziehen durch alle Pösti > anstalten. ' > >--" «n Uik,. Amts- und Anztigk-Dtatt -tr Königlichen Gcrichtsämter und Ita-träthc zu KippMsVnl-e, /ranenktin un- Attenberg. Taqesge schichte. Aus Altenberg. Zur Vervollständigung des in vor. Nr. 0. Bl. c»il>alleti<n Artikels über unser Ju belfest wollen wir hier »och Einiges Nachträgen. Die Musik am Morgen deS zweiten Festtages würbe von bem MilitärmusikcorpS, bas währen» beö Festes Vier anwesend war, aus bem Markte durch den Cho ral „Wie schön leuchtet ber Morgenstern" eilige- leitet, hieraus vom Gesangverein ber Beelhoven'sche Choral „Die Hunincl rühmen bes Ewigen Ehre" unter Musikbeglkituiig vorgelragcn. — Der Festzug, in welchem u. Ä. auch drei kleine Knabe» in Parade- eostüm höherer Bergbeamier die Blicke aus sich zogen, bestand aus 687 Mann, excl. der Bergbeanueti und Ehrengäste, seiner aus 80 Mann Schüßen, 36 Jnnungsmilgliebern; die 5 Musikchöre zählten zu lammen 78 Mann. — Noch wollen wir nicht unter lassen, die Festlheilnehmer und Andere, wenn auch nachträglich, auf eine „Erinnerung an Alten berg, 1458—1858," bestehend in einer photographisch aufgenommenen Ansicht von Allenberg (Lichtbild auf GlaS), die wirklich sehr hübsch ist, aufmerksam zu machen. Dieselbe ist jetzt noch beim hiesigen Buch binder C. Gäbler (zu 5 Ngr., größere zu 7*/, Ngr. zu haben. Altenberg, den 21. Aug. Wie das Festprogramm nachwies, war der 3. Jubellag, der 13. August, zu einem Kinderfeste und zunächst zu einem Festzuge in das Gotteshaus bestimmt, wozu denn auch ein heiterer Sonntagsmorgen einlud. Angeführt von 3 Marschällen bewegte sich, nach dem Eintritte der Herren Slabträthe und Stadtverordneten, der unübersehbare Zug, aus welchem mitten unter den Fähnlein und Kränzen 2 Hauptfahnen hcrvorragten, unter Glockengeläut und Musik von ber Schule auö durch die Hauptstraßen in VaS Schiff des Gotteshauses, um sich durch das belebende Wort deS Festredner-, des Hrn. DiacvnuS Colditz, und an ber gelungenen Musikaufführung des Hrn. Cantor Fischer zu erbauen, und eine bleibende Erinnerung mit in's Alter hinüber zu nehmen. Gegen Mittag trübte sich der Himmel und gebot Eile zum Auszug auf den Festplatz. — Dieser erfolgte Nachmittags 3 Uhr, ganz in der Ordnung, wie Vor mittags. Auf dem Festplatze cuigekommen, stillte sich die frohe erwartungsvolle Jugend um das Podium in einen Kreis. Nach Absingung deS vom Rector gedichteten FestliedeS, richtete derselbe an die Kinder eine Ansprache, wieS in derselben den Grund unserer Festfreude nach, und zeigte, wie nächst Gott der Dank, den man dem obern Bergherrn bereit- in seinen Vorhöfen gebracht, den Ahnen unserS Regenten Hauses gebühre, welche dem Bergbau förderlich gewesen rc., wie unser jetziger erlauchtester König denselben kräftig fördere und schloß mir einem Glückauf! auf denselben. Den Act schloß die Volkshymne. — Hierauf erhielt jedes Kind ein Stückchen Kuchen; später auch noch durch freundliche Vermittelung deS ComitS eine Knack wurst mit Brodchen. — Zum Ruhme sei es gesagt, daß einheimische, aber auch viele fremde Kindersreunve die Kinder in verschiedener Weise zu vergnügen suchten, arme Kinder beschenkten rc. Auch war- letzteren der freie Zutritt in die Affenbude und zu dem Elephanten von den Inhabern gestattet. — Trotz deS sich einstel- ienden feinen Regens ging eS recht vergnügt her, bis sich der Himmel immer mehr umzog, der Regen durch die Zelte und Buden drang und selbst, was viel heißen will, die Knaben zwang, die Vogelfiange zu verlassen. — Man war genöthigt, die Fortsetzung auf den nächsten Tag zu verlegen. Bei sonnigem Himmel zogen Vie Kinder, unter dem Gesänge de- FestliedeS, den 16. abermals auf den Festplatz und vergnügten sich auch diesmal mit kinderfreundlicher Heihülfe nach Herzenslust; die Knaben schossen wieder nach dem Vogel. — Bei einer zum Vergnügen der Kinder ver anstalteten Verloosung von allerlei kleinen Geschenken, bki der man über Galanteriewaaren bis zum Werthe von 10 Thlrn. verfügen konnte, sowie bei der Ver- iheilung von Prämien für die besten Vogelschützen, waren, da dieLehrer nicht durchkommrn konnten, äußerst thätig der Hr. Bergmeister nebst Ehegattin, und Hr. 1)r. Barth au- Leipzig, dem wir wegen seiner steten herzlichen Theilnahme am Jubiläum noch in die Ferne ein Glückauf! nachrusen. — Unmittelbar vor dem Rückzüge wurden sämmtliche Kinder noch mit Bjer gelabt und bann zog die muntere Schaar wieder singend in die Stadt, brachte den Comitvmitgliedern noch ein Glückauf! führte den mir einer Gedichtsamm lung prämirtcn König nach Hause, und stellte sich vor der Schule wieder in einen Kreis, wo Worte der Ermahnung und der Gesang: Nun danket Alle Gott! die Feier beschlossen. Schließlich forderte noch Herr RrchtSconsulent Gödsche, der bei der Verloosung nicht unihätig gewesen, sich auch dem Einzuge mit ange schlossen hatte, die Kinder auf: ihren Lehrern ein Glückauf! zu dringen. Glückauf! 8ic in Perpetuum! Frauenstein, am 20. August. Seit mehren Tagen sah man hier Behörden und Privatleute, Hohe und Niedere, Alte und Junge in freudiger, rastloser Thärigkeit, um unserm Städtchen ein Festgewanb an- zulegrn, wie eS dasselbe seil langer Zeil nicht getragen hatte. War doch die mit Jubel aufgenommene Nach richt eingegangen, der geliebte LandeSvater werde den