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-ik Dienstag Erscheint Dienstage, uvl Tages gese ichte. Dippoldiöfvalde. Der heftige, seit länger als 4 Tagen ununterbrochen anhaltende Regen hat unsere Weißeritz zu einer Höhe anwachsen lassen, wie sie die selbe seil länger als 50 Jahren nicht gehabt hat. Ist die Noth schon oberhalb der Stadt groß, da das Wasser u. a. in Ulberndorf die Steinbrücke weggerissen, dort wie in und um Obercarsdorf nicht nur die nieder ge legenen Felder und Wiesen überschwemmte, Wehre und Dämme zerriß, so ist sie in den unterhalb Dippoldis walde liegenden Ortschaften, besonders auch in den zahlreichen, an der Weißeritz gelegenen Mühlen, sehr groß. In Niedcr-Malter sind sämmtliche Einwohner aus ihren Häusern geflüchtet; man hört, daß das Wasser schon eine Scheune dort gehoben und unterwühlt habe, daß sie dem Einstürze nahe sei. Auch die Mühlen in nächster Nähe unserer Stadt sind arg bedroht; die sog. Aue ist überschwemmt. Oberhalb hat eS be sonders in Ulberndorf großen' Schaden gemacht, von dem besonders Hrn. Steinich'S neu erbaute Nagelfabrik, sowie die Felder und Gebäude re. des Gutsbesitzers Hrn. H. Böhme, ferner die Sommerwohnung deö Hrn. Gerichtsamtmann Lehmann, der heute Morgen 3 Uhr aus derselben in die Stadt flüchten mußte, — auch der Mühlendamm des Hrn. Graupenwerksbesitzer Fischer, den es in- einer Länge und Höhe von circa 8 Ellen durchbrach, hart betroffen worden sind. Bei Hrn. C. Müller'S Gute hat die Wasserflut!), die bald die Straße übergeht, von derselben ein Drittheil schon weggespült, so daß Vorsichtsmaßregeln getroffen wurden, — weiter hinauf sind die Brücken bereits gesperrt, da das Wasser eine halbe Elle hoch die Straße bedeckt. Es kommen Baume, Zäune rc. geschwommen, und müssen bei Schmiedeberg oder weiter hinauf ganze Kohlenmeiler weggefüh'rt worden sein, da zeitweilig die ganze Weiße ritz voller Kohlen schwamm. Wie es jetzt (Montag Nachmittag) scheint, wächst das Wasser wenigstens nicht weiter, und obgleich der Himmel noch umzogen ist, läßt auch der Regen etwas nach; die Wettergläser jedoch sind noch in stetigem Fallen. Der Schaden an Feld früchten rc. gMß ein enoxtyer. und die nächsten Tage werden uns keine gütbn Nachrichten bringen. Wie, eS an andern Orten »nsexs Vaterlandes aussieht, darüber berichtet das Dresdu. Journ. vom 1. August, und ein Extrablatt desselben vom nämlichen Tage. Wir lassen die telegraphische» Depeschen aus demselben hier folgen : "' * Zwickau, 31. Juli, 10 Uhr Vormittag«. In Folge anhaltender, seit Mittwoch früh in hiesiger Gegend und im Obergebirge gefallener Regengüsse ist die Mulde seit vergangener Nacht um 5 Ellen gestiegen. Alle 3. August 1858 Preis pro Quartal ' »Ü Rgr^ Inserate die Niederungen der Umgegend stehen unter Wasser, eben so die niedrig gelegenen Stadttheile. Des' Stadtrath läßt eben Kähne m die am meisten bedrängtest Gegenden schaffen. Aus Eibenstock treffen traurige Nachrichten über das Wachsen des Hochwassers ein, daher befürchtet man auch hier ein weiteres Steigen der Mulde. — Vormittags 11 Uhr. Das Wasser strömt in einzelnen Bächen bereits bis vor auf den Markt. I» Bockwa befürchtet man das Eindringen des WafftrS in die Kohlenschächte. Chemnitz, 31. Juli, Nachmittags. Auch hier haben die letzten Regengüsse ein plötzliches Steissen der Ge wässer zur Folge gehabt. Npr,noch 18 Zoll fehlen, so hätte das Hochwasser den Stand Hom 9. Infi 1854, wo es die Straßen der Stadt'theffwelfe Mti Ellen hoch überfluthete, wieder erreicht. Die Klostervorstadt, die Rochlitzer, Annaberger und Zwickauer Strgße find vom Wasser bedeckt, v > Chemnitz, Sonnabend, 31. JnlisAbends^7Uhr. Seit heute früh 7 Uhr herrscht hier theilweift Wassers« noth; fast alle Vorstädte sind von dem fortwährend steigenden Chemnitzfluß überfluthet. Wenig fehlt an dem Wasserstande des Jahres Glauchau, Sonntag, 1. August, 7 Uhr 20 Mm. Morgens. Seit vorgestern Mittag steht der von über 3000 Menschen bewohnte Wehrdigt ellenhoch unter Wasser. Bereits sind Häuser eingestürzt., Rettungs mittel, namentlich Kähne,' fehlen. > Nach einer andern Depesche aus Glästchau ist auch in Chemnitz, Zwickau und Leipzig nicht ein Kahn für Glauchau zu schaffen gewesen. Menschenleben, meldet man aus Glauchau, gehen verloren. Holzflöße haben sich als zur Rettung ungenügend erwiesen. Kanzlei director Neumann hat sich wegen Herbeischassung von Rettnngsmitteln nach Dresden an das Ministerium des Innern gewendet, desgleichen derStadtrNth zu Glauchau, wegen Beschaffung von Kähnen und Mannschaft, an Schwimmmeister Gasse Hierselbst. Auf Veranlassung des Ministeriums des Innern ist vom Kriegsministerium auf das Schleunigste Veranstaltung getroffen worden, einen Offizier, mehrere Unteroffiziere mch .24 Mann der Pionnier« und Pontoniergbtheilung nut 6Schluppen per Extrazng von hier über Leipzig und Gößnitz nach Glauchau abzusendcn. Telegraphisch sind, ppn hier aus die Anmeldungen der Eztrazuge bereits vorausgesendet und wegen schleunigster Weiterbeförderung die nöthigen Anträge gestellt worden. , So eben, Mittags 12 Uhr, geht auf Veranstal tung de« Oberbürgermeisters Pfotenhauer der erste Extrazng mit 7 vom Schwimmmeister Gasse beschafften "«MWchih-MW Amts- «nb Anzeige-Platt der KSniglichev Verichttämter nnb AtadtiM'Hn PiMl-iswalde, /rauenßeia und Altenberge