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Freitag. »«. 3« Zuli 1858. -4- L'E' L-seratz die * Spalte«-geile 8 Pfa. Amts- »»d Meige-Klatt -n Kömglichm GchWOater M MtrW )tz Pchpatdisvatde, /raueakria vad Atteaderg. MWerßerih-MtW anstalte».'!, tv'.H I -l. Verantwortlicher Redakteur: Carl Zehne m Dippoldiswalde. ....... ' ... , !! ' ! TageSge schichte. Altenberg, am 28. Juli. Die letzte Nr. d. Bl. brachte uns das Fest-Programm zu der uns bevor stehende» I u b e l fe i e r, auf welches sowohl das hiesige al» auswärtige Publicum schon lange sehnlichst gespannt war, einmal, um die nöthigen Vorbereitungen, in so weit eine Betheiligung der hiesigen Einwohnerschaft dabei beansprucht wird, bei Zeiten treffe» zu könne», und dann, um den zu erwartenden Gäste» mittheilen zn können, in welcher Weise da» Fest begangen werden soll. Muß nun auch zugegeben werden, daß dieses Fest ein rein bergmännisches sein wird, weil solches mehr durch die Gründung des Bergbaues hervorgcrufeu wird, so hat doch immer auch die Stadt die dringendste Veranlassung, sich dabei zu betheiligen, weil doch als sicher anzunchmeu ist, daß die Stadt ourch Auffindung des Bergbaues entstanden ist. Blicken wir nun aus eine so lange Reibe von Jahren zurück, und überlegen dabei, wie viele tausend Ceutner Zinn der Bergmann aus dem Schooße der Erde herauSgeholt hat, welche Summen Geldes dafür gelöst worden find, wie eö mehrere Male den Anschein gehabt, als werde die reiche Quelle deö Bergbaues versiegen, dennoch aber derselbe anf'S Neue sich gehoben, so daß er jetzt wieder als im schönsten Flor stehend zu betrachten ist; bedenken wir ferner, wie viele tausend Menschen nicht allein hier, sondern auch in der ganzen Umgegend ihren Erwerb dadurch gehabt, ihren Nutzen davon bezogen, so müssen wir uns zum größten Dank gegen den gütigen Vater im Himmel verpflichtet fühlen und denselben bitten, daß er uns diese reiche SegenSquclle noch recht lange offen halten möge, damit auch unsere Nachkommen noch ebenso, wie wir und unsere Väter und Urgroßväter, die Früchte des «Legens genießen mögen. Um auf das Fest-Programm zurück zu komme», so darf nicht verkannt werden, daß solches mit aller Umsicht sehr zweckentsprechend von dem Festcomitv aufgestellt worden «st; denn bei den geringen Mitteln, welche demselben zu Gebote stehen,, läßt sich ei» Mehreres wohl schwerlich arranginn; um so mehr erwartet aber auch dasselbe, daß die hiesige Einwohnerschaft durch eine recht rege Bcthciliguug es kräftig unterstützen werde; namentlich erwartet man, daß die Stadt durch Erbauung von Ehrenpforten, Schmückung der Häuser mit Kränzen, Guirlanden und Laubgewinden ein festliches Ansehen gewinne; ferner, daß säpimtliche Innungen hiesiger Stadt durch Betheiligung am Festzugc in evrpore mit JnnungSfahnen und Attribute» ihre. Theilnahme an den Tag legen und dadurch beweisen, daß auch sie erwogen haben, wie die hiesigen Innungen durch den Bergbau mit gehoben worden find, und dann erwartet d-E l ! . - - ..... ' . ... .... auch das Festcomitv noch besonders von der hiesigen Einwohnerschaft, daß sie die ihr oft nachgerühmte Gastfreundschaft und Gemüthlichkeit auf alle nur mög liche Weise an den Tag legen werde, um den bei günstiger Witterung gewiß sehr zahlreich zu erwartenden Besuchern von Nah nnd Fern ihren Aufenthalt so an genehm als möglich zu machen, Daß da« Festcomitv von einer Illumination gänzlich abgesehen hat, ist nur zu loben; wie leicht könnte dadurch bei der Feuerge fährlichkeit unserer hölzernen Häuser, welche jetzt über dies noch mit Heu vollgepfropft werden, ein Unglück entstehen, wodurch der Zubel sich ln Trauer verwandeln könnte. Schließlich sei nur noch erwähnt, daß der Festcomitv auf dem Festplatze beim hiesigen Schieß hause für Genuß und Unterhaltung ans alle nur erdenkliche Weise besorgt sein wird; denn eS werden nicht allein die gewöhnlichen Spesth- und Bierzelte, Würfel-Buden re. da- Publicum:«glMren, sondern es soll auch demselben durch die Leistuugen eines ausge zeichneten fremden Mustkchores durch Frci-Concert. sowie durch Feuerwerk re. noch ein besonderer Genuß gewährt werde«, wo nebenher zwei hiesig«sporpjatkve Männer sich erboten haben, etwas gäüz Neues Vclb'ei anszustelleu, zu welchen, Zweck dieselben noch cinc große Reise zu unternehmen haben. Vor Allem wünschen wir zum Feste günstige Witterung. Berlin, 2V. Juli. Der Ministerpräsident v. Man teuffel hak sich namentlich in Bezug auf Vie demsch- Vänische Sireilsrage zum Prinzen von Preußen nach Baden-Baden begeben. Die jüngste dänische Er- klärung wird preußischerseits als sehr ungenügend erachtet. Diese Auffassung dürste von Preußen auch in der deutschen Bundesversammlung vertreten werden. Als ganz besonders bedenklich wird der Umstand be trachtet, daß die dänische Regierung, dem Deutschen Bunde gegenüber, unter Bestreitung der Competenz desselben zur Forderung einer Aenderpng der Gesammt- staatSverfaffung, mit dem Vorschläge von Verhand lungen auftrikh ohne feste Grundlage, ohnePcoposition und Zusage und ohne Garantie veS Ausgemachten, und sich auf diese Weise als ganz gleichberechtigt dem Bunde gegenüber stellt und die dem Bunde in bundeS^ rechtlichen Fragen zustehende Besugniß eines TribunalS für die vorliegende Angelegenheit pon vdrn herein beseitigt wissen will. Der Deutsche Bund soll Mithin einen Weg betreten, bei dem er offenbar seine ganze rechtliche Stellung aufgiebt. Diese hier gehegten Bedenken werden zweifelsohne in der Bundesversamm lung ihren Ausdruck finden. Kein deutscher Staat wünscht in der That sehnlicher als Preußen, baß die deutsch-dänische Streitfrage ihrer endlichen Erledigung