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l «4 wtlche an der Terrasse nach dem Walde zu, da, wo sonst der östliche Treppenaufgang warMrichteMkrden, zeigen jedoch nur «ü daSM«u«rwerhjder ersten Etage, doch dürften auch « Kätestens bis zum Beginn der nächsten SomMexsatsoh ihrer Vollendung zutztfführt werden. 9. Sept. Am 6. Sept, wurden Hierselbst die Verhandlungen desGewerbvereinScongresseS eröffnet. ES waren anwesend 69 Abgeordnete als Vertreter von 33 Vereinen, und zwar den Vereinen zu Chemnitz, Riesa. Kamenz, Waldheim, Penig, Roß- wein, Zwickau, Mügeln, Lommatzsch, Schellenberg, Dresden, Bautzen, Stollberg, LeiSnig. Lößnitz, Meißen, Glauchau, Zschopau, Olbernhau, Marienberg, Döbeln, Zittau, Schneeberg, Frankenberg, Thum, Reichenbach, Crimmihschau, Oschatz, Hainichen, Mitweida, Anna« berg, Harthau, Geringswalde, Freiberg und Limbach. Nur vier sächsische Vereine, dir zu Leipzig, Schlettau, . Großenhain und Pirna, waren nicht vertreten. Nach der Wahl des Präsidiums wurde die von Chemnitz eingebrachte provisorische Geschäftsordnung als eine definitive, sowie die festgestellte Tagesordnung einstim mig genehmigt. Es kam dann der „Antrag auf Begründung eines CentralvereinS" zur DiScussion. Derselbe wurde durch Secretär Ruppert aus Chemnitz lebhaft vertheidigt, und stellte dabei Schmidt aus Frankenberg den Antrag, eine Deputation zu ernennen, welche andern TageS über den vorliegenden und von Chemnitz eingereichten Statutenentwurf eines Central« Vereins referiren solle. Hierüber entspann sich.eine lange Debatte, und ward nach Schluß derselben der Antrag auf Begründung eines CentralvereinS einstim mig genehmigt. Am 7. Sept, begann die Sitzung 8^ Uhr früh. ES brachte der Vorsitzende zuerst den Statutenentwurf eines CentralvereinS zur Besprechung. Während einer lebhaften Debatte stellte Schubert aus Annaberg den Antrag: den Statutenentwurf en bloc anzunehmen und denselben behufs einer Revision in der nächsten Generalversammlung zuerst auf die Tages ordnung zu bringen. Dieser Antrag wurde gegen sieben Stimmen angenommen. Es gelangte nun der Antrag auf Begründung eines Centralorgans zur Besprechung. Gleich von vorn herein wurde das in Freiberg erscheinende „Glückauf!" als Vereinsorgan vorgeschlagen, während man sich von zwei andern Seiten für chaS Wieck'sche Gewerbeblatt und für ein eigens zu gründendes Journal aussprach. Schließlich entschied sich dke Versammlung mit großer Majorität für das „Glückauf!" und wurde dasselbe zum Vereins« organ erhoben. Hierauf begannen die Perhandlungen mit der Wahl des CentralvereinS. Nach kurzer DiS cussion wurde der Handwerkerverein in Chemnitz durch Abstimmung zum Centralverein ernannt. Im fernem - Verfolge der Tagesordnung kam der Antrag auf Be gründung von Vorschußbankett für Gewerbtreibendr zur Berathung und wurde nach lebhafter Debatte einstimmig genehmigt. Der nächste Gegenstand der Tagesordnung war der Antrag: „der Congreß wolle die Idee der Begründung einer Landesbank für Ge- werbtrejbende in Sachsen in Berathung ziehen." Nach einer längern Debatte wurde der indessen gestellte Antrag: „diese Frage dem Centralvorstande zur Er örterung zu übergeben", einstimmig genehmigt, sowie auch ein fernerer, „daß die Erörterung dieser Ange legenheit die erste Leistung des CentralvereinS sein möge." Hierauf folgte dir Wahl der Zeit und deS OrtrS des nächsten. CongreffeS. Nachdem Abg. Verlach aus Freiberg sm Auftrqge dW dortigen Ge- werbtpereinS Freiberg als nächsten Bersammlung-ort empfahlen hatte,, wurde nach kurzer Debatte zur Ab stimmung geschritten, Und eS erhielten Freiberg 19, Chemnitz 9, Mitweida und Waldheim je 5 Stimmen; die andern waren zersplittert, und es ist somit Freiberg als gewählt zu betrachten. Gleichzeitig wurde be schlossen, den nächsten Congreß im künftigen Jahre abzuhalten. Nunmehr begann eine allerdings lange, aber sehr interessante Debatte über den Antrag auf Zwangspflicht der Lehrlinge, zum Besuche der Sonn- tagSschule, mit welchem ein anderer Antrag Freibergs: „die hohe Staatsregierung zu ersuchen, daß die Sonn- > tagsschulen zu Fortbildungsschulen für Lehrlinge er hoben würden gleich den, Handelsschulen, unter Ertheilung deS UtiterrichtS in den Wochentagen", verbunden wurde. Nach Schluß der Debatte wurde der erstere Antrag gegen 23 Stimmen verneint, da gegen ein vermittelnder Antrag deS Abg. König aus Zwickau einstimmig angenommen, sowie schließlich der Freiberger Antrag mit großer Majorität abgelehnt. Wegen vorgerückterZeit sprach nunmehr der Vorsitzende, Abg. Rewitzer aus Chemnitz, den Schluß der Ver sammlung, sowie seine vollste Befriedigung über den Erfolg dieses CongreffeS aus, vorzüglich im Vergleich zu dem vor zehn Jahren in Chemnitz abgehaltenen, wo auch kein einziges Resultat erzielt worden sei, während die heurigen Verhandlungen mehr als den Grundstein, mehr als die Umrisse zu dem aufzusühren- den Gebäude geliefert hätten. Hierauf dankte er den Anwesenden für die Art und Weise, wie sie ihn unter stützt hätten, und vorzugsweise der Stadt Riesa und dem Gewerbverein daselbst für die gastfreundliche, aufopfernde Aufnahme, welche die Abgeordneten ge funden, indem er die Ucberzeugung hege, daß wohl kaum eine andere Stadt ihr Entgegenkommen und ihre Gastfreundschaft auf eine solche Weise gezeigt haben würde. Abends vereinten sich die Abgeordneten und ein großer Theil der Mitglieder deö Riesaer Ge- werbevereir.S zu einem freundschaftlichen Mahle. Schleswig-Holstein. Die officielle Berliner „Zeit" entnimmt der Schwäbischen Chronik einen Artikel über die öffentlichen Zustände in Schleöwig-Holstein, in dem eS heißt: „Die öffentlichen Zustände der Herzogthümer, wie sie bisher nach verschiedenen so tief in die Interessen des Ganzen wie der Einzelnen einschneidenden Seiten gezeichnet worden, sind wahrhaft betrübte, die Leiden der biedern Bewohner für ihre deutsche Nationalität kaum zu ertragen. Es bleibt noch unsere Aufgabe, in einigen Zügen die Stimmung vorzuführen, mit welcher 6iese Leiben getragen werden. Die Schleswig-Holsteiner fühlen sich nicht von den Dänen besiegt. Ueberall waren im Kriege die Dänen in großer Uebermacht gewesen, z. B. bei Idstedt 38,000 Dänen gegen 26,000 SchleSwig-Holsteiner, und dennoch wären bei längerer Dauer deS Krieges, namentlich unter einem energischem Commanbo, die Aussichten der SchleSwig-Holsteiner immer günstigere geworden. Daö Heer war aus einem neu eingeschulten nach und nach eine kriegöge« wohnte Armee geworden. ES waltet de-halb nicht die niedergedrückte Stimmung des zu Boden Geschla genen, sondern die Entschlossenheit^ den Jahrhunderte alten Widerstand gegen eine fremde Nationalität auf'S. Neue aufjunehmen, wenn das Vaterland wieder rufen