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Dienstag 46. 16. <Auni 1857. Inserate werden mit 8 Pfg. für die Zeile berechnet und in allen Expeditionen angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Weißerih-Zeitung Erscheint Dienstags und Freitag». Zu beziehen durch alle Postanstal ten. Preis pro Quart. i O Ngr. Berantwortlicher Rcdacteur: Carl.I eh ne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Die diesjährige Geflügel-- AnösteUung deö „Vereins für Hühnerzucht" in Dres den erfreute sich auch in diesem Jahre einer sehr leb haften Theilnahme, sowohl von Seiten Derjenigen, welche Geflügel ausgestellt halten, als auch von Seiten deS beschauenden «Publikums. ES hatten gegen 60 Besitzer von Hühnerhöfen auö denselben Exemplare eingesendet, die aus mehr als 300 Stück bestanden, ausschließlich mehrer hundert Küchlein aller Nacen. Von neuen und seltenen Arten waren ausgestellt die Japaneser-Hühner des Vereins, weiße Perlhühner, Dorking- und Süsser-Hühner rc. Außer diesen sind bereits im Besitze anderer Hühnerzüchter und waren ausgestellt: Cochinchinesen, Brabanter Albinos, Brah maputra, Spanier, Franzosen, Bantam, Gold- und Silber-Brabanter, Normänner, Araber, Siamesen, Tscherkessen! Sperber, Schleierhühner, Irländer, Seiden hübner, Silber-Polands, Kukukshühner ic. — Die Brüt- und Erziehungsanstalt des Herrn Apotheker Baumeyer in Dresden halte ebenfalls eine große An zahl Küchlein aller Racen zur Ausstellung geliefert, welche für den glücklichen Erfolg der großen Bemühungen desselben sprachen. — Auch waren die Fortschritte be merklich, die in Kreuzung fremder Raeen mit deutschen Landhühnern erzielt worden sind, llnsere Landhühner zucht bedarf noch einer großen Verbesserung, und öffentliche Kundgebungen hierin gemachter Fortschritte müssen reiche Früchte tragen. — Die Ausstellung legte ein Zeugniß ab von der Thätigkeit und dem practischen Werthe deS Vereins, und wir wünschen demselben auch fernerhin ein fortwährendes glückliches Gedeihen. Umgegend von Frauenstein. Im Laufe dieses Sommers werden in unserer Ephorie die Kirchen visitationen, mit denen man am Sonntage Rogate begonnen hat, abgehalten. Als Assistent fungirt gegenwärtig Herr Pastor Schmalz aus Mockritz bei Döbeln. Im Allgemeinen kann man sagen, daß sich die Gemeinden durch fleißigen Kirchcnbesuch an den Visitationstagen in ein günstiges Licht gestellt haben, sowie auch anderseits die Visitationen selbst wohl geeignet sind, einen guten Eindruck hervorzu bringen. Am meisten gaben die vielen unehelichen Geburten Ursache zu sehr ernsten Rügen. — Und in der That muß man gestehen, daß gerade Sittsamkeit und Schamhaftigkeit nicht eben überall sonderlich ge pflegt werden. Muß man sich einerseits wundern über die Scham- und Rücksichtslosigkeit, mit welcher sich sehr häufig Eltern und Herrschaften ihren Kindern und Dienstboten gegenüber in Worten und Gebehrden benehmen, so darf man sich anderseits wieder gar nicht wundern, daß die liebliche Röthe der Scham auf den Wangen der Jungfrau und des Jünglings gewöhnlich sehr bald erlischt; ja es darf dann kaum mehr auffällig sein, swie eS auch wirklich nicht mehr ist), baß sehr viele Jungfrauen eher Mütter, als Gattinnen werden. — Wenn daher die mit der Kir chenvisitation beauftragten Personen hiergegen eifern, so muß sich der wahre Menschenfreund darüber freuen, zugleich aber auch wünschen, daß die hierauf bezüg lichen Ermahnungen zu Herzen genommen werden mögen. Trost. Auf der Erde ruht rin schwarzer Schleier, AuSgebreitct vvn der stillen Stacht, Die un» zu der heii'gen Ruhefeicr Allen winket, die bisher gewacht. Daß ich nicht auf ihre Stimme höre — Aufgespannt ist ja da» Sternenzelt, Und ich sehe nach dem lichten Meere, Da» statt Tropfen Welten in sich hält. Myriaden sind'» von Sonnenschaaren, Die dort oben an dem Himmel gehn! Wo nur irgend Bahnen möglich waren. Sieht man Welten neben Welten stehn. Jeder Stern durchzieht mit seinem Glanze Nur den Pfad, de» er zu gehen hat, Störet nicht da« ew'ge große Ganze — Heil'ge Ordnung findet droben Statt! Streckt auch einer seine Riesenglicder Majestätisch vor am Himmelshau», Er gefährdet nicht dir kleinen Brüder, Kommt nicht weiter, als er soll, hinaus. Seine Bahn ist jedem vorgeschrieben. Ein Gesetz umschlingt das Sternenall, Keiner ist vom Kreislauf auSgeblieben — Wär' er auch der größte Sonnenball. Und die Welten, die dort obe« schwimmen, Vvn dem zarte» Weiße bi- zum dunklen Roth, Diese Sterne, die am Himmel glimmen, Sind entstanden nur durch sein Gebot. Und das ausgesprochene: Es werde! Wird wohl nimmermehr vergeh'». Und nach ew'qen Jahr'n wird diese Erde Immer noch im großen Weltall stehn. Protokoll-Auszüge der Stadtverordneten zu Altenberg. 6. Sitzung, am 1. Mai 1857. Gegenwärtig die Stadtverordneten:. Querner, Vorsitz., Stöckel, Zipser, Knauthe, Heine, Eichler, Wal ther, Büttner und j)r. Lechla, letzterer als Ersatzmann. l) Der vom Stadtrath beschlossenen Erhöhung de» Ein- lagc-ZinSfußcS von 3—3'/, "/g vermochte man seine Zustim-