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Gerste Hafer ---»» Vermischtes. AuS Gelsenkirchen wird der „Köln. Zeit." geschrieben:- Vor einigen Tagen wurde hier eine vornehme Dame auf der Station der Köln-Mindener Eisenbahn ausgesetzt, weil sie sich unwohl fühlte und ein todteS, zwei Jahre altes Kind auf dem Schooße trug. Da sie ganz ohne Mittel und anscheinend hoch schwanger war, so wurde sie auf die Armcnherberge gebracht, wo sie nach zwei Tagen starb. Die von den hiesigen Aerzten ein geleitete gerichtliche Obduktion der Leichen hat nach dem Ausspruch x der Experten ergeben, daß Mutter und Kind durch Opium »ergiftet waren. Ucber ihre Herkunft und Verhältnisse hat man nur so viel erfahren können, daß sie die Wittwe eines Rittergutsbesitzers im Regierungsbezirk Trier, sehr schön und vermögend war. In ihrem Wittwcnpande machte sie dl« Bc» ; kanntschast eines jungen Manne», der sie zu ehelichen versprach, sie verführte, bedeutende Summen von ihr zu erschwindeln suchte, , mit denen er sich heimlich ^entfernte. Die Dame findet jedoch seine Spur, macht sich mit ihrem Aiud« auf di« Reise und trifft in Köln wieder mit ihm zusammen. DaS Wiedersehen ist ein herzliches. Sein heimliches Verschwinden erklärt er für einen Scherz, glebt vor, in Dortmund noch einige Geschäfte abzu machen, sie dann in Köln wieder abzurufen, und die Hochzeit mit ihr zu feiern. Allein die Dame, Mißtrauen schöpfend, be steht darauf, ihn zu hegleiten, was er mit Freuden annimmt. In Vordeck hat unser galänterHerr jedoch wieder Gelegenheit, seine Braut zu täuschen und sich mit ihrer Reisetasche, worin sich an Geld und Schmucksachen ein Werth von S —10,000 Thlrn. 5 fl. 30 kr, ü fl. IS fr. — kr. — kr. — kr. 36 kr. — kr. — kr. 2« kr. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Am ReformationSfeste: Früh-Communion: Herr Diac. Mühlberg. Vorm.-Pred. Herr Sup. v. Zobel. Nachm.- Pred. Herr Diac. Mühlberg. Am 24. Sonnt, n. Trintt. Früh-Communion: Herr Super, v. Zobel. Vorm^Pred. Herr Diac. Mühlberg. Nachmittags: Betstunde. ' Altenberg, vom 19. bis 26. Octbr. 1856. GyvHfM wurde dem Schirrmeister Johann Gottlob N i tz sch e in HMsprung eine Tochter. / Beerdigt wurde Frau Theodore Elisabeth, «eil. Carl Gottlieb Schneider, ansäff. Bürgers u. Bergarbeiters hier, hinterlass. Wittwe, alt 87 Jahr 4 Mon.; — dem Einw. u. B«gaHeiter weil. Carl Friede. Ehrcnreich Höhnel ein Sohn, °ll»ü Jahr 12 Tage. 4 fl. 30 k». 4 fl.',I2 kr, 3 ff. 54 kr. 4 ff. 12 kr. 3 ff. — kr. . 2 ff SS kr. 2 fl. 48 kr. . 2 fl.54'/i kr. 2 fl. — kr. v I fl. 54 kr. I fl. 48 kr. . I fl. 54 kr. 4 fl. 24 kr. . - fl- - fl. . I fl. I ff- -fl. Sfl. Teplitzer Getreide-Preise, am 21. October 1856. Ein niederösterreichischer Metzen , l höchster . ) mittlerer Reizen < niedrigster s Durchschnitt l höchster . 1 mittlerer . seorn < niedrigster Durchschnitt höchster . mittlerer . niedrigster Durchschnitt höchster . mittlerer niedrigster Durchschnitt Erbsen, Linsen . Wicken Erdäpfeln Ein nicderröstcrrtich. Zentner Heu - - - Stroh » Schock Stroh .... » « niederösterreich. Pfund Butter . — fl. Die Preise vom 28. Octvber sind uns nicht zugegangen. Allgemeiner Anzeiger. Vormundschastsbestätigung. DaS unterzeichnete Gerichtsamt macht hierdurch bekannt, daß dem seit mehreren Jahren , ohne seinen Aufenthalt den Seinigen wissen zu lassen, auf der Wanderschaft sich befindenden Schuhmachergesellen Gottlieb Heinrich Zill aus Lung Witz in der Person des Herrn Gutsbesitzer »r. Theile zu Lungwitz ein Abwefenheitsvormund bestellt worden ist. Dippoldiswalde, den 24. Oktober 1856. Köttigl. GerichtSamt. Für den GerichtSamtmann: Wolf, Assessor. Sl7 zu ihm in den Lazarethhof, wo er jn der Sonne saß. befand, abermals davon zu mach,«. Indem si, ihm wiedcr Und da lernten sie sich sieben,; als seien eS Vater und nacheiltc, ereignete ssch Las vorhin Erzählt». Darüber schwebt Tochter; ChristoMer ward nicht eifersüchtig, er hatte noch ein heimliches Dunkel, ob der schändliche Verführer diese sein Theil doch Uno liebte auch rwn Herzen mit. beiden Wesen vergiftet hat, um sich ihrer für immer zu entledige». Und Casper ließ cS sich nicht nehmen — sie Mußte oder ob die Mutter sich und ihrem Kinde selbst den Tod gegeben, mit, die schmucke.Dirne, als e r zum erstenmal wieder aus Verzweiflung, ÜM der Schande zu entgehen. seinen Pkttt besuchtt. DaS war übrigens eine rührende Geschichte, denn der alte Rothschimmel wäre beinah gestorben vor Freude, und Grete mußte man weaziehn, damit sie nicht zuviel von deS Andern Ausgelassenheit litt. — . ' Von dem Hunzenwilm und seinem Hunde hat man nichts wieder vernommen, als baß Ersterer auf der Festung sei. — ' Nach einem Jahr war Eva an einen stolzen Unteroffizier verheirathet und zog älS Marketenderin mit in den Kartoffelkrieg, und kam mit den beiden alten Soldaten in allen Ehren auch wieder» zurück. Und Casper und Christopher standen bei ihrem ersten Kinde Gevatter und auch sonst in Ansehn und hohen Ehren und wurden steinalt. Und wenn sie nicht enblick gestorben wären, lebten sie noch. DaS ist die Historie von den beiden alten tzoldaten.