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Dir 41 Verantwortlicher Redacteur: Carl Zehne in Dippoldiswalde. (Eingesandt.) Ueber Keuerverficherung. Die vernünftige Ansicht, daß eS zweckmäßig sei, sein Mobiliar gegen FeuerSgefahr zu versichern, gräst immer mehr Platz, und dürfte es wohl nur Wenige geben, welche sich dadurch nicht vor Schaden zu bewahren suchten. Möchten doch diese Wenigen bald nachfolgen, damit auch sie im Falle eine- Brandes getrost in die Zukunft blicken können! Allein eS gtebt noch eine große Anzahl einzelner Leute, welche de» Trost, bei entstehenden Bränden da- Ihrige versichert zu sehen, nicht haben. Da- find unter andern die Dtenstboten, welche vermöge ihrer Stellung zur Herrschaft am allerwenigsten Zeit haben, bet dergleichen UnglückSfällen ihr bescheidenes EigenthÄfi zu retten, da sie verpflichtet find, ihrer Herrschaft gerade dann tbätia und hülfretch beizustchen, wo ihnen selbst die größte Gefahr droht. Wohlhabende Herrschaften können und werden ihren Dienstboten die bet einem Brande gehabte» Verluste i vielleicht ersetzen; allein viele find nicht vermögend 27 Mai 1856 Inserate werden mit 8 Pfg. Hr di« Aelle berechnet S und in allen yMditionen angenommen. Ablösungsgelder längst absorbirt worden.daß ferner unsre sämmtlichen Mnwohner nur arme Lohnarbeiter sind, di- bei aller Lust zur Arbeit h'« auch mcht Einen Webstuhl aufschlagen können, so muß man wohl davon fest überzeugt sein, daß UNS Hilfe noch thut. Möge deßhalb der Herr die Herzen Bw er lenken, daß sie bereit seien, uns betzustehen; reichlich werben sie dafür gesegnet werden." . Warschau, 16. Mai. Der Kaiser trifft mit Bestimmtheit am 21. Mai hier ein. Die Hoffnung auf Gnadenacte, welche dieser Besuch bringen werde, ist allgemein, und hat man eine allgemeine, Amnestie - für alle politischen Verbrechen vom Jahre 1831 an, sowie die Wiedereinführung der polnischen Sprache bei dem öffentlichen Unterrichte zu erwarten. Andere freilich behaupten sogar, daß mit der Amnestie auch die Rückgabe der confiScirten Güter verbunden sein werde, sowie, daßder Kaifer die Universität HLarschau vollständig Herstellen Und die polnische Sprache auch bei allen Verwaltungsbehörden wieder einführen wolle. Begründet scheint indeß nur die Hoffnung auf die Errichtung einer medftinischen und juristischen Facultät in Warschau. Zu dem Empfange de- Kaiser- werden die großartigsten Vorbereitungen getroffen. Den ersten Ball wird die Stadt im RathhauS geben, den zweiten der Adel im Palast des Statthalter-. Zu.diesem Ball sind Beiträge von dem Adel dpS ganzep Lande gesammelt worden, wobei Bedingung war, daß Nie mand unter 2V Silber-Rubel zeichnen durfte. Die Sammlung erzielte über 1 Million Gulden (polnisch). Tagesgeschichte. Altenberg. Leider haben wir wieder einen Un glücksfall zu beklagen, welcher sich in unserer Nähe zugetragen hat. Im Laufe der vergangenen Woche hat den Bergarbeiter Langbein in Georgenfeld, bei Vereinigt Zwitlerfelb in Zinnwald anfahrend, ein aus der Firste herabstürzendeö Stück Gestein auf dem Rücken herabgekreift, wodurch ihm da- Rückgrad zer- schlagen worden ist. — Die Auguste Emilie Oel- schlägel, von welcher neulich in diesem Blatte be, richtet wurde, baß sie sich im Walde an einem, von den Holzarbeitern angezündeten Feuer gefährlich ver brannt hatte, ist gestern, den 24. d. M., früh nach unsäglichen Schmerzen gestorben. Dresden. Nach einer Verordnung des k. Finanz- ministrriUtyS soll, da die- die gegenwärtigen Zeitver- häftMk gestatten, auf da- Jahr 1856 «in Steuer- erläp stattfinbrn. ES wird verordnet, daß von bpn ausgeschriebenen Zuschlägen zu den directen Steuern auf das Jahr 1856 unerhoben bleiben sollen: a) der Zuschlag zur Grundsteuer auf den vierten Termin (zahlbar den 1. Novbr.) nach Höhe, eines Pfennig- pr. Steuereinheit; b) der Zuschlag zur Ge werbe- und Personalsteuer auf den zweiten Termin (zahlbar den 15. Oct.) nach Höhe eines halben Jahre-betragS, so daß mithin aus die eben bezeichneten Steuertermine des laufenden JahreS bei der Grund steuer nur zwei Pfennige ordentliche Steuer von jeder Einheit, und bei der Gewerbe- und Personalsteuer nur ein halber JahreSbeträg ordentliche Steuer zu erheben find.« Die übrigen Steuertermine bleiben unverändert, auch erleidet der bei der Gewerbe- und Personalsteuer eingetretene Erlaß keine Anwendung auf solche Personen, welche ihr Gewerbe im Umher ziehen, betreiben. SLöttsck. Die „Leipz. Ztg." enthält einen länger» Bericht über das Branduuglück. „ES ist, um eS kurz zu sagen, daS Elend groß, größer, als man in Wahrheit eS sich denken kann. Nicht genug, daß eine ganze Stadt nirderbrannte, nein!, wir sind zur Zeit auch förmlich außer Stande, unS selbst zu helfen, wenn nicht Hilfe von Außen kommt. Und sie ist denn auch gekommen und reichlich. Aber der Unglücklichen und Elenden sind Viele. 472 Parteien mit über 200V Personen stehen heute noch jammernd und rath- loS an den Trümmern ihrer Wohnungen und wissen - weder Ein« noch AuSgang. Erwägt man Noch, daß die Einwohner mehr als 100,000 Thaler Hypotheken- und eine Unmasse von ObligationSschulven haben, und daß in Folge der letzten Nöthjahre auch alle die Dienstag Erscheint '' . ' - WWeißeritz-Zeitrmg ten. Preis pro l Ouart.LONgr. > . : Gin unterhaltendes Wochenblatt füt den Bürger und Sandmann