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Weißerih-Zeitung Znstrate werden mit . 8 Pfg. für die Zeile berechnet und in allen Expeditionen angenommen. Erscheint Dienstags und Freitag«. Zu beziehen durch .alle Postanstal ten. Preis pro Quart. lO Ngr. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Verantwortlicher Ncdactenr: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgesehichte. Dresden. Die Eröffnung der Dampfschiff- Fahrten auf der Elbe pal am Sonntag, den 10. Febr. stattgefunden. Vorläufig geht täglich Nachmit tags 2 Uhr ein Schiff nach Schandau, sowie täglich früh ','2^ Uhr und Nachmittags 3 Uhr ein Schiff nach Meißen. — In einer Restauration auf der Annengassc, wo am 7. Abends FastuachtSseier gehalten wurde, ist nach Mitternacht eine Ehefrau, nachdem sie sich einen Augenblick nach dem Tanze, um auözuruhen, nieder gesetzt haue, vom Nervenschlage getroffen, umgefallcn, und auf der Stelle tobt geblieben. — Für die Zwecke der Gustav-Adolph- Stiftung haben hier bereits mehrere öffentliche Vor lesungen (im Saale der Stadtverordneten) stailge- fuiiden, und man kann sich nur freuen, baß die Theil- uahme des Publikums das Unternehmen in höchst dankenswerther Weise unterstützt. Nachdem zuletzt Herr Ol. Wippermann über „Johann Huß" gesprochen, hielt am 4. Februar Herr I'. Böllger einen Vortrag über „Thomas a KempiS," den Verfasser der vier Bücher von der Nachfolge Christi, welche bekanntlich in allen Sprachen übersetzt worden sind. Plauen. In diesen Tagen hat ein vor 7 Jahren nach Ealtfornien ausgewanderler. junger Mann von bier, seinen unbemittelten Ellern 1000 Thlr. überschickt, damit sie mit seinen übrigen Geschwistern ihm nach San Franzisko folgen können, wo er sein Glück ge macht. Die Familie wird die weile Reise im Früh jahr anireten. Wien. Das am 1. Febr. hicrsclbst unterzeichnete Protokoll über die tÄrundlage zu den Friedensprä liminarien ist jetzt veröffentlicht worben. Es lautet: Protokoll. Amvescuv: Die Repräsentanten von Oester reich , Arankrcich, Großbritannien, Rußland uns der Türkei. Die Unterzeichneten sind in Fot.,c der seilens ihrer rcspeetive» Höfe erfolgten Annahnic der fünf Propvsilionen,-weiche in dem unter dem Titel Präiiininaricnrntwnrs hier beigeschlossenen Do- ennicnt enthalten sind, nachdem sie dasselbe gemäß der zu diesem Zweck erhaltenen Ermächtigung paraphlrt haben, übercinge- kommeu. daß jede ihrer Negierungen Bevollmächtigte ernennen wird, milden nölhigcu BvUmachlcn versehen, um zur Unter zeichnung der formellen Friedenspräliminarien zu schreiten n»)> einen Waffenstillstand und einen drsiilitiven SriedenSoertrag ab- zuschlicßen. Die besagten Bevollmächtigten haben binnen drei Wochen vom heutigen Tage an, oder auch früher, wenn cS sein kann, in Pariep zusammenzutreten. Geschahen z» Wie» in fünf facher Expedition, am lF.br.18i6 (Unterz.:> Buol Schauen stein. Bourqneney. G. H. Seymour Gortschakow. Ihsan. Die außerordentliche Kürze des ActenstückeS darf nicht überraschen, denn den Gesandten der Westmächte waren Über Inhalt und Fassung des Protokolls die genaue ¬ sten Weisungen zugcgangcn. WaS den Inhalt deS ProtokolfS betrifft, so besagt derselbe eben nur, daß die betreffenden Diplomaten, auf Grund ihrer Vollmachten, übereingekommen sind, „baß jede ihrer Regierungen Bevollmächtigte ernennen wird, um zur Unterzeich nung der formellen Friedenspräliminarien zu schreiten und einen Waffenstillstand und einen definitiven Frie- bensverirag abzuschließen." Wien. Die treuen Völker Oesterreichs haben wiederum die freudige Veranlassung, Golt den All mächtigen im frommen Gebete um die glückliche Er füllung eines Ereignisses anzuflehen, welches ein neues Band um die kaiserliche Familie flöchten, ein neues Unterpfand der freudenreichen Hoffnungen zugleich für die erhabene Dynastie und die unter dem gesegneten Scepler Habsburgs vereinigten Länder sein wird. Au- der Krim. Nach den neuesten Berichten aus Konstantinopel erschwerte in der Krim auch Mitte Januar die strenge Kälte und ein tiefer Schnee die Eommuiiicativii der Truppen an der Tschernaja mit der französischen Division im Baibarrhale; neun Offi ziere wurden am 21. Januar mit erfrorenen Füßen in die Spitäler des Bosporus gebracht, und dürften nicht mehr hcrgestellt werden. Die -größte Lagerplagc an ter Tschernaja bilden die Erbmäuse. Millionen dieser äußerst zudringlichen Thiercheu haben sich von eingenistet; sonderbarer Weise waren im Winter lbn4—.)5 die Lagerbewohner von dieser Plage voll kommen frei, während sie jetzt unsäglich viel zu leiden haben, weil die Mäuse Speisen, Stricke, Zelte, Klei der u. dgl. benagen und zu Grunde richten. — Die Docks von Sebastopol sind bereits gesprengt. Jetzt werden, wenn der WaffenstillstandSabfchluß in brr Krim nicht bald eintreffen sollte, noch einige andere forkisicaiorische Werke zerstört werden; das GeniecorpS erhielt nämlich den Auftrag, die Ruinen von Sebasto pol bis zum März vollends in einen Schutthaufen zu verwandeln, damit die Armee im Baibarthale und am obern Belbek die Operationen in voller Stärke eröffnen könne. — Aus Sinope wirb berichtet, daß nunmehr der größte Theil der Maulthiere und Ochsen, welche für die Krim-Armee bestimmt gewesen war, von der dort herrschenden Seuche hinweggerafft sei. Am meisten leidet darunter die piemontesische Armee. Im Monat' December v. I. erhielten die Soldaten nur zwei Mas die Woche frische Fleischrationen; jetzt müssen sie sich ausschließlich nur mit eingepökeltem Fleisch begnügen, bls neue Zufuhren frischen Fleisches anlangcn. — Dem Beispiele der Franzosen nachahmend, har man jetzt auch im englischen Lager ein Liebhaber, theater enirrrs.