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Piknstag. M «1. 7. August 1855. all« onen lMtN, r. Erscheint !»r-! DlrnstagV unvt ytettagßv Zu btjietzen durch lllS« Pgstanstal- Een. Preid pro Quart- ISRgr. Werßerrh-Zer ' Ein Mt-MW8^Lochenblatt '"- - ' l ,- . . < ,, . , ., . '' ri.tr' . . 'rvrl-^ -/» '--- -»^r- Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde, ' , . ? TageSgefchichte. Altenberg, 3. August. Heute Nachmittag 4 Uhr wurde die Stadt und Gegend von Altenberg von einem Schloßenwetter heimgesucht, von denen die großem daS Gewicht von 3 Loth erreichten, wobei der Verlust von Fensterscheiben in fast allen Wohnungen zu beklagen ist; in unsertn GerichtSgebände allein zählt man an 140 zerschlagene Schechen. Von Feldfrüchten hat besonders das Winterkorn gelitten, während.die Eonunerfrüchte geringen Schaden beobachten lassen. Im Allgemeinen steht der Gebirgsbewohner einer guten Ernte entgegen; besonders lassen die.Kartoffelfelder auf einen guten Ertrag schließen; von der Kartoffelkrankheit läßt sich zur Zeit nichts verspüren. - DrSödM, 4 August. Gestern Nachmittag hat sich in östlicher Gegend von hier ein starkes Gewitter entladen; gegen Abend bemerkte man nach Pillnitz und Pirna hin, wahrscheinlich durch den Blitz ent zündet, gleichzeitig mehrere (nach Einigen nicht weniger als fünh Brände. — DaS gestern Abend auf der „Vogelwiese" den Glanzpunkt bildende „große Feuerwerk" war vom herrlichsten Wetter begünstigt und hatte eine zahllose Menschenmmge hinauSgezogen. DaS Gedränge war stellenweise so groß, baß eS fast wie ein Wunder er- scheint, dass nutzt Unglücksfälle vorgekommen.sind, zumal auch diesmal die Erfahrung leider wieder lehrte, daß viele Eltern ihren „lieben Kleinen" dies nächtliche Vergnügen, selbst auf die Gefahr hin erdrückt zu werden, koste« lassen zu müssen glaubten. DaS Feuer werk selbst war gut arrangirt und ging eben so von statten. — Der hiesige Chorgesang-Verein wird mit Unterstützung einer großen Anzahl anderer tüchti ger Kräfte, zum H August eine Erinnerungsfeier an den Tod Friedrich August s veranstalten, deren Ertrag zugleich dem Fond für daS in unserer Nähe zu er richtende Denkmal desselben zufließen soll. Sowohl diese sinnige Pietät, als die treffliche Wahl der auf zuführenden Meisterwerke, verbürgen dem Unternehmen die Gunst drS ganzen, für gristige Genüsse empfängli chen Publikums. —^Die Königin-Witiwe wird'am 6. August eine Reise nachTytol antreten. — Prinz Georg reist nach dem Seehad Ostende zum Gebrauch einer Bade kur, und. später von dort nach Paris. — Gleichzeitig verläßt*»UM Untger Zeit sich im Schvvße ihrer Familie hier aufhaltende Herzogin von Genua Mit lhriN Kknberk und der sie begleitenden Prinzessin Sidonie Dresden- um nach Turin zurückzukehren. AuS dem Waldeckischen, 3st. Juli. Auch in unserem staatlichen Leben scheint tzaS Strengkirchliche die Oberhand gewinnen zu wollen, Ueber die Heilig haltung des Sonntags wird besonders strenge gewacht. Von vielen einzelnen Beschränkungen, die verfügt find, wollen wir nur anführen, daß <S sogar verboten ist, an Sonntagen Wasser über die Straße zu tragen. UebrigenS nimmt man nicht wahr, daß der Kirche» besuch ein besserer wird, im Gegentheile, die Leute werden gleichgiltjg. . Ostsee. Die Berichte aus Reval beschränken sich auf Mittheilungen über die Bewegung der bei Margen ankernden Flotte. Ueber daß -Wrfahrm, M englischen Flotte in den nordischm HeyMxrn herrscht nur eine Stimme der Mißbilligung. Selbst Organe der englischen Presse rügen eS, daß ihre Marineoffi ziere ohne alle Rücksicht auf Billigkert und.Recht längs den Küsten und in den Büchten Beobachtungen anstellen und Sondlrungen vornehmen, und sich Mt geniren, dabei die weiße Flagge auSzuhängen. Erst kürzlich sind wieder solche Fälle vorgekommen. Als der Bürgermeister" von Räume aus einem MMM unter Parlamentärflagge dem vor dem Hafen nen englischen Parlamentär entgegenfuhr, wurde -yk sofort von bewaffneten Booten umringt, der Reiche» mit eisernen Haken gefaßt und ihm. die Fragen vor gelegt, ob Truppen in der Stadt seien und wo -iS Kauffartheischiffe lägen, verlangend, diese letzteren mit vollem Takelwerk auSzullefern. Als der Bürgermefster erwiderte, er wisse nichts über die Stellung dir Trup pen, wolle aber über die Schiffe Erkundigung» ein- ziehen, so wurde von den Eimlandern sogleich die Parlamentärflagge Heruntergelaffen, sie drangien mit ihren Booten — dem Nachen des Bürgermeisters fol gend — in den Hafen der Stadt ein und verbrannten die dort liegenden Schiffe. — Bei Kronstadt ist Alles beim Alten. — Die englischen Blätter enthalten Priese von der Flotte bis zum 24. Juli. DfeDeberzeugung war allgemein, daß in diesem Jahre" weder gegen Kronstadt noch gegen HelsingforS bllS Geringste unter-, nommen werben wird. Em Angriff atif Reval Ist allenfalls denkbar; der französische AWirak PrfiaM soll dazu «inen Plan vorgelegt Heiden. PaM ä. Aug. Di- Vovhensttun^NiDNKm- pfauge der Königin Victoria, welche, begleitet von sind groMksg. Bot dem Bahnhofe der Straßburger Eisenbahn erhebt sich ein prachtvoller Triumphbogen,