Volltext Seite (XML)
Freitag. Dieses Blatt ttscheiitt Dienstag« u. Freitag« und kostet vierteljShr- lich ly Ngr., wofür es durch alle Pvftanftal- ten und Buchhandlun gen zu beziehen ist. Ur 100. 20. Decbr. 1850. Weißerip-Zettung /> - Inserat« «kl««Art werden mit 6 Pfen nigen für die drelenat gespaltene Petitzell« berechnet und i» all«, d Erpeditlouea tiefer Zeitung angtuommr». Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redaction, Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Aus dem Vaterlande. Dresden. Während eS schien, daß Misere kiesige Presse durch daS Verbot VcS Neuen Dresdner Journals eine Lücke bekommen sollte, wird sich dieselbe nunmehr von Neujahr an vermehre». Die Türck'sche Buchhandlung kündigt eine C o n - stiiutionelle Zeitung an. Die Tendenz des BlaiteS liegt im Titel ausgesprochen. Diese Tendenz wird zwar im Allgemeinen sich von der des Neuen Dresdner Journal wenig unterscheiden können, allein sie wird bei der gegen- . wäniqen rhaisächlichen Gestaltung der Dinge jetzt auf mil dern Voraussetzungen basirl sein, als die deö Neuen Dresd ner Journal. Namentlich wirb nach der neuerdings von Preußen eingenommenen Stellung, welche über das faktische Aufgeben der Union keinen Zweifel läßt, daö beabsichtigte neue Dresdener Organ deS CviistliutionaliSmuS Kollisionen in der deutschen Frage leicht vermeiden können. Olympischer CircuS des Herrn E. Beranek in Dresden. Die Unterhaltung in scenischen und gymnasti schen Spielen ist in Dresden in steter Abwechselung. WaS setzt 7 Wochen hintereinander daS Theater der Nap. ponen mit den lebenden Bildern war, ist jetzt den Dresd nern der Olympische CircuS deS Herrn Beranek. Seine Reit-Künstlergesellschaft, sowie seine Pantomimen, befriedigen das sonst so verwöhnte Dresdner Publicum, daS bis jetzt nur die Namen de Bach, .Tourniöre, Guerra, Renz u. s. w. feierte. Unter den Damen zeichnen sich besonders Fräulein Olympia Pcrcival auf ungesatlcltem Pferde, sowie Fräulein Josephine Jankowsky in der Völlig«? rühmlichst auS, während Mad. Hager-Lolard und An dere in ihren Branchen ebenfalls lobenSwerth sind. — Unter den Reit-Künstlern stehen oben an die Herren Leonard und Groter, Vie wir bereits bei Renz sahen; Ersterer be, sonders in den seltenen Stellungen mit seinen allerliebsten drei Knaben, von denen der ältere auch bereits ein guter Equilibrist zu Pferd ist, und Letzterer durch seine seltenen Arbeiten auf ungesatteltcm Pferde; ja eö ist nicht übertrieben, wenn wir behaupten, baß schon sein Stehen auf dem Pferde uns genügen würde. AIS guter Jongleur zu Pferde tckrfte unstreitig Herr Urban Walter gelten, besonders da er sogar mit 3 24-Pfändern jonglirt. Die Erecitien de-Franz Martineck, sowie vorzüglich der trois rapides, Sandtner, Walliner und Görsig, sind gleichfalls sehr beachtenSwerih. Eben so sind die Erecitien deS Herrn Wandritscheck mit dem kleinen Gautier höchst über raschend, und Joseph Hager'S Schulritt ein ziemlich ge lungener, und wir sahen an den Leistungen deS erst kürzlich Von ihm breffirteu PserdeS Antar, daß er Tüchtiges leisten känn. Auch haben bereits Pantomimen begonnen, »vor. über wir später noch berichten werben. Der CircuS selbst, der auf dem Jüdenteiche erbaut wurde, ist geräumig, bequem eingerichtet, und mit GaS erleuchtet, während an Dekora tionen der Manege und der Bühne nichts gespart ist. Wir wünschen, daß Herr Beranek seine Rechnung in DreSVm finden mag, da hier die Unkosten nicht unbedeutend sind, da außerdem seine Gesellschaft zahlreich ist, Und durchgängig brav arbeitet. Die Preise der Plätze, waS auch als dan- kcnSwerth anerkannt werden muß, sind übrigens sehr mäßig, wodurch, eS also auch dem Unbemittelten leicht gemacht ist, sich einen heitern Abend, wozu auch noch zwei gute Komiker Vieles mit beitragen, zu verschaffen. ! - Hr. Politische Weltfchau. Berlin, 17. Decbr. Das Circular, welches von der preußischen Regierung ctn die deutschen Regierungen al- Einladung zur Beschickung der Freien Konferenzen t» Dresden gesendet worben ist, lautet, nachdem die DSt« hältnisse und Ursachen, welche dieselben hervorgerufen habest, ausführlich dargelegt sind, zum Schlüsse, wie folgt: Wir richten daher, im Elnverständnlß mit dem kaiserlich östrr« reichischcn Cabinct, an sämiiitliche deutsche Regierungen da« Ersuchen, ihre Bevollmächtigten bis spätestens ziim 23. Decbr. d. I. mit au«- reichenecn Instructionen nach Dresden entsenden-zu wollen, damit daselbst die Versammlung baldigst eröffnet und unter Ausrechthalt»»- des Grundsatzes, daß der Deutsche Bund ein unauflöslicher sei, dtö Revision und Verbesserung seiner Grundgesetze einer freien ood gründ» liche» Bcrathung und allseitigen Erwägung unterzogen werde. Wit hegen die feste Zuversicht, daß aus dieser Bcrathung eine Berrtnbantt^ hrrvorgehcn werde, aus welcher der Jntcrcssen der Gesammthrit ein« kräftige und umfassende Vertretung, der Innern Wohlfahrt de« gemein samen Vaterlandes eine gedeihliche und heilsame Entwickelung, d«n» neu gekräftigten Deutschland eine seiner Bedeutung im europäisch«» Staatensystem entsprechende Stellung gesichert, und somit den gerechte» Wünschen der Nation eine volle Befriedigung gewährt werden könn«, ohne daß die freie und eigenthüm iche Bewegung der einzelnen Baw- deSglieder nach eigenen, Bcdürfniß gehindert werde. Die EiHebnlfft de, Bcrathung werde» alsdann durch die Zustimmung aller Bunde», glieder, denen in ihrer Gesamnithcit die Ausbildung und Entwickrluujj der Bundesverfassung zustcht, ihre feierliche Sanktion erhalten, und von der neu zu creirenden obersten Bundesbehörde al- BundeSgrmtt^ gcsctze veröffentlicht werden. Inten, Se. Mas. der König, mein allergnädigstcr Herr, mich h«. austragt haben, die Einladung zu den oben bezeichneten Confer«»»«» in allcrböchst Ihrem Namen an die >e. Negierung gelangen zu lassest, wollen Allcrhöchstdieselbcu zugleich gern Vie zuversichtlich«: Hoffnung aussprcchcn, daß die verbündeten deutschen Regicrüliü'e'ü hkütchi de« aufrich'igcn Wunsch erkennen werden, die erschütterte» BerhLltrdffe deik deutschen Vaterlandes auf dem altgewohnten Wege gegenseitigen Ver trauens und friedlichen Einverständnisses neu begründet uuv fßr all« Zukunft gesetzlich befestigt zu sehen, und daß sämmtliche Genossen de« Bundes in gleicher bundcsfreundlicher Gesinnung hierzu bereitwillig die Hand bieten werden. Berlin, 12. Dec. I8ZV. (Gez.) v. Manteuffel. — DaS von Oesterreich an seine Verbünde»«! ergangene Einla du ngS.Schreiben zu den Dresdner Konferenzen wcikkt dcm Wortlaute nach von dem der preußischen Re gierung ab, wiewohl es dem Sinne nach Dasselbe besaglc — Die N. Pr. Ztg. melde», daß Herr Ha sfe n pflnK crfehen ift^Kurhessen auf senDresd. Konferenzen zu vertreten.