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Dienstag. Nr S3 2«. N-obr. 1850. 3 ns« rat« aller Art werden mit Ü Pfeu» niaen für dle dreimal gespaltene Petitzeil, berechnet »nd in all«, Ärpeditlooen dieser Zeltung angrnpmmen. Dieses Blatt erscheint UZE ZeißeriH-Zcitung -en jll beziehen ist. » Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landman« Redaction, Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Aus dem Vaterlands. Das Dresdner Journal vom 24. Novbr. bringt eine Ueb.ersicbt ter Thäligkeit teü gegenwärtig versammelten Land tags, um dadurch den Angriffen zu begegnen, welche derselbe von vielen in- und ausländischen, nnivnistisch gesinnten Blättern zu erfahren halte. ES geht daraus hervor, daß eS Vie Kammern nicht nur überhaupt an Eifer, die ihnen gewordenen Vorlagen möglichst bald zu erledigen, nicht fehlen ließen, sondern auch, daß ihre Thäligkeit seither eine so erfolgreiche gewesen, daß sich damit die Thäligkeit Von nur wenigen ständischen Versammlungen messen können dürfte. — Vollständig erledigt in beiden Kammern sind bis jetzt folgende Regierungsvorlagen: I) Deere! vom 17. Juli 1850, die LandlagSordnung betreffend. 2) Wahl der Mitglieder zum LandiagSauSschufse, die Verwaltung der Staatsschulden betreffend. 3) Decret vom II. Juli 1850, die provisorischen Gesetze vom 15. November 1848 betreffend. 4) Decret vom 18. Juli 1850, die AufwanvSenischäbigung sür Vie Präsidenten beireffend. 5) Decret vom 22. Jull 1850, die Erhöhung der Rübenzuckersteuer betreffend. 6) Decret vom 17. Äugust 1850, die provisorische Ausschreibung der Steuern und Abgaben betreffend. 7) Decret vom 19. Juli 1850, die Preßverordnung betreffend. 8) Decret vom 22. Juli 18,50, außerordentliche Zuschläge zur Stempelsteuer betreffend. 9) Decret vom 22. Juli 1850, die Schlacht steuer betreffend. 10) Decret vom 22. Jull 1850, Vie Ab lösung der Lebngelv« Verbindlichkeit betreffend. II) Decret vom I. August 1850, das Eisenbahnwesen betreffend, hin sichtlich der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn. 12) Decret vom 21. August 1850, die Einübung der Dienstreserve betreffend. 13) Decret vom 19. Juli 1850, das Vereins- unv Ber« sammlungSwesin betreffend. 14) Decret vom 28. August 1850, den Gesetzentwurf zu Aufhebung des Gesetzes vom 18. November 1848, die provisorische Einrichtung des Stras- versabrens bei Preßvergehen betreffend. Ferner sind in Bezug auf daö König!. Decret vom 1. August 1850 auch dir Adcheilungen über bas StaarSeifen- bahi,wesen und über die Sächsisch-Schlesische Eisenbahn in beiden Kammern bereits berathen und eine nicht unbe deutende Anzahl Deputations-Berichte über Petitionen und Beichwerden erledigt worden. — Von den Budgetvor lagen sind zur Zeit nachstehende Abtheilungen ebenfalls in beiden Kammern erledigt: 1) Bericht vaS Allge meine betreffend; 2) Bericht ö., Departement der Finanzen; 3) Bericht 6., Departement der Justiz; 4) Bericht!)., Mili tärdepartement; 5) Bericht L., Gesamml. Ministerium; 6) Bericht ?., Departement des Auswärtigen. — Von der zweiten Kammer zur Zeil allein berathen sind: I) Bericht 6., Bauetat; 2) Bericht U., Reservefond; 3) Bericht K., PensionSelat, und 4) Bericht, VaS Budget der Staatsein künfte betreffend (bis auf 3 Positionen). Die in der ersten Kammer bisher allein erledigten Vor lagen sind: Der Entwurf d<S Preßgesetzes und die Verord nung vom 7. Mai v. I., VaS Verfahren bei Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung betreffend. — Außerdem sind in der Zeit vom 15. Juli bis mir 9. November d. I. in der zweiten Kammer von der ersten Deputation 43, von der zweiten Deputation 50 Sitzungen gehalten worden, von denen die meisten länger als drei Stunden gedauert Haden, und auch die übrige» sind nicht unthätig gewesen Dresden. Viel Aufsehen macht die am 20. früh er folgte Verhaftung beS hiesigen Braumeisters Strasser, für den die öffentliche Stimme sich bei Gelegenheit deS Teut- scher'schen Straßen,rcesseS so lebhaft ausgesprochen batte. Die Verhaftung ist auf Requisition V«S Stolpener Justiz amtes erfolgt, weil angeblich VerVachtSgründe gegen Straffer vorliegen sollen, daß er bei Gelegenheit seines Aufenthalte- in Stolpen am 16. Nov. eine beabsichtigte Flucht VeS zum Tode verurtheilten Bürgermeister- Meier habe begünstigen wollen. Dem Vernehmen nach sieht der Jnhaftat dem Resultate der wider ihn eingeleiteten Untersuchung mit Zu versicht entgegen. Dippoldiswalde, 25. Nov. Heute Morgen hatte sich unsere Stadt eines seltenen und hohen Besuches zu erfreuen. Se. König!. Hoheit der Prinz Albert kam hierher, um die zur Zeil hier und in der Umgegend liegende 1. und 3. Compagnie des II. Linien-BataillonS zu inspiciren. Von den auf der Aue ausgestellten Truppen mit einem Hurrah empfangen, sprachen Se. K. Hoheit nach der Jnspicirung jeder Compagnie Ihre volle Zufriedenheit auS, und bemerk ten dabei, daß, wenn Sie das ganze II. Bataillon bald Wiedersehen würden, Se. König!. Hoheit demselben da- Lob spenden zu können wünschten, als jetzt den einzelnen Com pagnien. Nach kurzem Aufenthalte begaben sich Prinz Al bert nach Seifersdorf, um die dort und in dortiger Umgegend liegende 2. und 4. Compagnie deS II. Bataillon- zu inspiciren. Politische Weltscharr. Berlin, 21. Nov. Der König eröffnete heute Vor mittag um II Uhr die durch Verordnung vom 2 November zusammenbcrufenen Kammern in Person im Weißen Saal« deS königlichen Schlosses. Er verlas, nachdem er auf dem Throne Platz genommen, die Thronrede. — Die Na tional, Zeitung urtheilt über dieselbe: Die mit so große» Spannung erwartete Thronrede ist gehalten. Sie hat nicht- gethan, vie Situation klarer zu machen; sie enthält keine Andeutung von einer Aendcrung der bisherigen Politik; sie bringt keine Entscheidung; sie besagt, daß Rüstungen und Unterhandlungen fortgesetzt werden. Die Rede enthält di« förmliche unv feierliche Todesanzeige der Union und der Unionspolitik. Die Regierung betrachtet die schleSwig-hol- steinische Angelegenheit als abgemacht. Handelt eS sich doch blos um Ausführung deS mit Dänemark geschloffenen Fri«-