Volltext Seite (XML)
5LS größten Theil in Deutschlanb und Oesterreich befindliche Gemeinden mit 43,833 Thlrn. unterstützt werden können. Wie groß auch die Acht btßt UtMrtzüHten Gemeinden sein »qg, so dteibt dessen »»gegcheet noch felw viel lh»n übrig^ denn die Zahl der e»iHereicht»s ynterstH>tWsg»suche beides sich im April d. I. aus S76. Der Dresdener Haupwerein hat in dem verflossenen Rechnungsjahre 1133 Thlr. (108 Thlr. mehr t^lS im vorhergehenden) deig,steuert; nämlich Dresden 3Ü0 Thlr, Zittau 180, Buvissin 120, DippoldiS« walve 78, Löbau 75, Tharand 05, Raveberg 51, Blschoss- werda 50, Wilövruf 48, Großenhain 45, Kamenz 45, Bern stadt 37, Pulsnitz 21, Pirna 10 und Frauensteiu 8 Thlr., so daß von den 17 Vereinen, welche der hiesige Haupiverein umfaßt, in diesem Jahre 14 sich betheiligl haben. Rücksicht- lich dec Mitgliederzahl der Vereine sind sichere Angaben nur von folgenden 8 vorhanden: Der Verein zu Dippoldiswalde zählt 1141, Dresden blos 572(!), Löbau 500, Pulsnitz 39H, Wilsbruf 324, Kamenz 323, Großenhain 311 Mit glieder. Dveöden, 2. Nov. Vorgestern wurde dem Könige von einer Deputation der Buch brnckeri n nu n g zu Leipzig auS Anlaß des PreßgesehenlwurfS eine Petition überreicht. Die Petenten halten sich des huldreichsten Empfanges zu erfreuen und behielten von dem König die Versicherung, die Petition werde thunlichste Berücksichtigung erfahren, so daß für das Fortgedeihen deS BuchbruckercigeschäslS nichts zu besorgen sei. (Dr. I.) Aus Meißen schreiben'die „Prov. Bl.", daß die Aus sichten in die Zukunft trübe seien, denn die Weinlese sehe sehr dünn aus, und wenn nicht der Kanonendonner von den Bergen daran erinnerte, daß Meißen'ö Glanzperiode noch nicht ganz vorüber sei, so wüßte Mancher nicht, baß dieses Jahr noch Wein gewachsen. Uebrigens sei der Most sowohl, als der Ertrag auf manchen Bergen besser, als man glaubte. Politische Weltficha». Berlin. Die Reue Preußische Zeitung sagt: Die neuesten Nachrichten auS Warschau lauten dahin, daß Oesterreich von den sechs durch den Grasen von Branden burg vorgelegten Punkten, über welche man sich verständigen wollte, vier accepliri, die übrigen zwei aber abgelehnl habe. Diese Heiden letzteren Punkte sind erstens die Forderung Preußens, baß kaS Präsidium der zukünftigen deutschen Centralgewalt zwischen Oesterreich und Preußen abwechsele. Auch in diesem Punkte dürfte indeß Preußen obsiegen, da Rußland entschieden hierin für die preußische Forderung als eine der Billigkeit entsprechende stimmt. Der zweite von Oesterreich abgelehnte Einigungspunkt betrifft den Ort, an welchem die beiden Mächte in freier Conferenz zusammen treten sollen. Preußen nennt Dresden als den geeigneten Ort, Oesterreich Wien. Aber auch in diesem Falle darf man von Oesterreich hoffen, eS werde nachgeben und, wenn nicht für Dresden, so doch für einen andern neutralen Ort, vielleicht Hannover, stimmen. -- Am 31. October starb in Berlin nach schmerz haftem Krankenlager der Eigenthümer und Herausgeber der „.Vossischen Zeitung," Justucommissar a. D. C. F. Lessing. Der Verstorbene, der ein Älter von 72 Jahren erreichte, stand lange Jahre hindurch uny unter den verschiedensten Wechselfällen der Zeit au der Spitze dieser ältesten (nun mehr 128jährigen) Berliner Zeitung, welche jetzt an den Neffen deS Verstorbenen, früheren Referendar I)r. Müller, übergeht. Kassel, 2. Nov. (Vormittag- 10 Uhr.) Heute früh ist Schützenbataillon abgezogen und die Bürgergarde hat die Wachen besetzt. Sorben sind mit der Eisenbahn Preußen Hom 18. Regiment airgekomnien. Reiterei wird erwartet. —* jNachminagS L Uhr.) Bis Henle Mittag war daS preußische 18. Infanterieregiment und das 12. Husaren regiment, und eine BchkteUe DaS 4. Kürassier ¬ regiment, daS 13. und 32. Infanterie-Regiment und eine Batterie wirb noch erwartet. Oberst v. Hann ist Comman- baut der Stadt. Die Bürgergarbe hielt noch die Wache am Staatsschätze. In einem zu erwartenden Tagesbefehl soll Kurhessen als FreunbeSland bezeichnet sein. Hanau, I. Nov. 8000 Mann bairischer und öster- reichiicher Truppen, unter dem Ober-Befehlshaber Fürsten Thurn und TariS, sind heute Mittug in Kurhcssen eingerückl. Davon sind 3500 Mann hier geblieben und der fliest nach Gelnhausen gezogen. — 2. Nov. Der Kriegszustand ist hier verkündigt worden. ES ist anbefvhlen worben, die Waffe» binnen 12 Stunden abzuliefern. Frankfurt a. M., I. Nov. Dor dem Einmärsche per BundeSaurlllar-Trlippen in Kurhessen wurde eine Pro klamation an daS kurhessische Volk verbreitet, worin erklärt wirb, daß dieselben als Freunde kommen, um deS Landes Verfassung aufrecht zu erhalten. Stuttgart, 1. Nov. Eine stärkere Einberufung der Beurlaubten ist befohlen. Kopenhagen, 31. Oct. Von Preußen soll hier in diesen Tagen eine Note eingegangen sein, in welcher Hr. von Nadowitz dem dänischen Eabinet neue Vorschläge in Betreff per Pacification Holsteins gemacht, und eine even tuelle Waffenruhe vorgeschlagen haben soll. Es schein« auch Solches mit der Sendung des Generals v. Hahn an die Statthalterschaft übereinzuüimmen. Welche Aufnahme die gemachten Vorschläge bei der hiesigen Regierung gefunden haben, und ob und welcher Beschluß von derselben in dieser Angelegenheit gefaßt worden ist, darüber ist noch nichts be. kannt; indeß haben in den letzten Tagen täglich SiaatS« raihSsitzuttgen staltgefunden, und noch gestern Abend spät sand eine Sitzung des LiaatsraihS statt. Wien, 30. Oct. Tie Rückkehr des Kaisers von Warschau, schneller, als sie von irgendwem vermuihet wurde, kann so lange keine nachhaltige Wirkung äußern, bis daS Resultat der Wa,schauer Eonseren, in etwas mehr als Worl- andcullillaen zu Tage mir; der Kaiser fuhr iu aller Frühe nach Schönbrunn, und doit düste jetzt eben Ministerralh gehalten werden. Alles waS von gestern ans heute gespro chen wurde, ist daher, sofern eS auf den Stand der deut schen Dinge Bezug Hal, mehr Phantast.spiel als Wirklich keit. Die Truppenmärlche haben nicht ausgehört, und nur die Journale haben baS Feuern -'mit grobem Geschütz «in wenig eingestellt. Eist jin den nächsten Tagen wirb man, wissen, nicht ob Krieg oder Frieden, sondern ob wirklicher, oder scheinbarer Friede erlangt ist; so wenig man an den Krieg glaubt, eben so wenig glaubt mau jan einen wirk lichen Frieden mit Preußen. Wien. Der österreichische „Lloyd" spricht sich über die Kriegs frage folgendermaßen aus: „Die Ueberzengung, welche viele einsichtige Personen haben, daß in einem Krieg zwischen Oesterreich und Preußen jeder Schlag, der den Gegner trifft, zmückpralten und den eigenen Leib verletzen Wird, läßt sie schließen, baß der Friede trotz aller drohenden Anzeigen gesichert ist. Auch wir glauben an Pie Wahlschein, lichkeiten Vcssclbcn, aber wir sind seiner nicht gewiß. ES ist ein gefährliches Spiel, mit brennenden Lunde» j» der Nähe von Pulverkammern -u wandeln. Die Hand, welche sie trägt, mag nicht Vie Absicht haben, baß sie zünde; aber