Volltext Seite (XML)
Diese« Blatt erscheint Inserate aller Art Dienstags u. Freitag-. O S werden mit 6 Pfen« MW WeißeriH-Zcitung. ZZ-Z gen zu beziehen ist. > Zeitung angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redaction, Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. - —> Aus -em Vaterlands. Dresden, 17. August. Zu Ehren der beim königl. Hofe anwesenden hohen Gäste, I. I. K. K. H. H. der Erzherzoge Albrecht und Leopold von Oesterreich, wurden gestern Vormittag auf dem Exerzierplätze am Heller ver schiedene Truppenablheilungen zu einer Revue, mit der zu gleich mehrere Feldübungen verbunden waren, zusammen gezogen. ES waren aufgestellt 4 Bataillone Infanterie (von den Brig. Georg und Albert), 1 Bataillon Schützen, 2 Schwadronen Kavallerie, eine 12- Psündner und eine 6- Psündner Batterie der Fußartillerie und eine reitende Batterie. Die hohen Gäste, begleitet von Sr. K. H. Prinz Albert, sprachen sich höchst befriedigend auS über die aus, geführten Manövers, bestehend in Schießübungen der Ar tillerie, Cavalleriechargen und Jnfanterieattaquen, und ließen die Truppen sodann die Revue passiren. Ein I. I. K. K. H. H. von den Truppen gebrachtes Hurrah wurde vom Erzherzog Albrecht mit einem Hoch auf Se. Majestät den König erwidert, welches von den Truppen, sowie von den tonst Anwesenden mit Enthusiasmus ausgenommen und drei mal wiederholt wurde. — Der königl. Kommissar für die Londoner Ausstellung hat aus Dresden am 15. Aug. folgende Bekanntmachung, die Industrieausstellung zu London betreffend, erlassen: Unter Bezugnahme auf dis Bekanntmachung vom 10. Juli d. I. wird allen Denen, welche Anmeldungen zur Londoner Industrieaus stellung gemacht haben, hierdurch mitgetheilt, daß die Ausfertigung per Antworten wegen definitiver Annahme der Anmeldungen und de« für jeden Einzelnen zu rescrvirenden Raume» erst nach Feststellung des für die sächsischen Aussteller überhaupt disponiblen Raume« und daher wahrscheinlich nicht früher als zu Ende diese« oder zu Anfang des nächsten MonaiS erfolgen kann. Dresden, 12. August. Sehr beachtenSwerih für die Qualität der diesjährigen Weinernte dürfte die Mitthcilung sein, baß in den Weinbergen der königlichen Hoflößnitz be- reitö am 10. August reife blaue Trauben an gesunden, frei, stehenden Stöcken gefunden worden sind. Leipzig, 16. Aug. Der Rath macht bekannt, daß wie in Folge der in den Jahren 1848 und 1849 erforderlichen bedeutenden außerordentlichen Ausgaben eine Anleihe habe gemacht werden müssen, auch der diesjährige städtische Haushalt mit den gewöhnlichen Einnahmen nicht bestritten werden könne. Es ist demnach beschlossen, in diesem Jahre statt deS bisherigen einfachen Satzes daS Dreifache als Anschlag zur Gewerbe- und Pcrsonalsteuer sowie zur Grundsteuer an städtischen Communalabgaben und Bürger schoß zu erheben. Hiernach haben die Unangeseffenen und Gcwerbtreibenden an Communalabgaben 9 Ngr. und an Bürgerschoß 9 Ngr, von jedem Thaler ihrer ordentlichen Gewerbe- und Personalsteuer, die Angesessenen aber an Communalabgaben und Bürgerschoß 3^» Pf. von jeder Steuereinheit zu entrichten, die Letztern auch den erwähnten dreifachen Zuschlag auf die den I. Febr., I. Mai und 1. Aug. d. I. verfallenen Grundsteuertcrmine unter Anrechnung deS bereits bezahlten einfachen Satzes sofort und längstens binnen 14 Tagen, bei Androhung erecutivischer Maßregeln, an die Stadtsteuerelnnahme abzuführen. Oschatz, 16. August. Gestern Abend wurden wir, in Folge der Ungeheuern Schwüle deS Tages, von einem starken Gewitter heimgesucht, daS sich in mehreren heftigen Schlägen entlud, von denen einer daS Schäfereigebäude in Casabra in Brand steckte. Eine Abtheilung deS hiesigen Militärs niarschirte nach der Brandstätte ab, kam um 1v Uhr wieder zurück und brachte die Nachricht mit, daß' da- Feuer auf seinen Heerd beschränkt sei. — ES sollen gegen 800 Stück Schafe und viel Heu und St'roh verbrannt sein. Politische Weltfchau. Altona, 14. Aug. Die Dänen bereiten sich auf einen entscheidenden Schlag vor, man sieht Dies auS allen ihren Vornahmen; die dänischen Kriegsschiffe führen eine Menge neuer Truppen anS Land, man sagt, eS seien Russen, und will man die bei Brunenbergen anS Land gesetzten geradezu für Russen erkannt haben. Bei Eckernförde setzt man auf russischen Kriegsschiffen dänische Kanonen anS Land, wie unsere Seestation beobachtet hat. Soviel Ist gewiß, Rußland leistet Dänemark thatlräftige Unterstützung, wogegen Deutschland Dies den Herzogthümern nicht thut auö Furcht vor einer russischen Intervention. — 16. Aug. Die Vorposten stehen sich wiederum^- dicht wie vor der Schlacht bei Idstedt gegenüber, so daß in wenigen Tagen ein neuer Kampf eintreten muß. Bei Eckernförde bilden die Dänen eine compacte Masse, welche sie durch Verschanzungen zu stärken suchen. Die Bauern der ganzen Umgegend werden zu hohem Tagelohne zuSchanz- arbeUen herbeigeschleppt, daS Tagclohn müssen die Guts besitzer der Gegend ausbringen. Die ganze Gegend wird von den Dänen durch diese und andere Requirirungen syste matisch auSgesogen. (T. N.) Von der Elbe, II Aug. AuS der Landschaft Eider- stedt haben die Dänen requirirt nach dänischem Maß und Gewicht: I) Jeden zweiten Tag in daS Magazin für den rechten dänischen Armeeflügel in Winnert zu liefern: 8 Stück Ochsen L 400 Pfd. Fleisch, 2650 Pfd. gesalzenen ober geräucherten Speck, 12,000 Pfd. Roggenbrod, 400 Kannen Graupe», 365 Kannen gelbe Erbsen, 535 Kannen Kornbranntwein, 200 Pfd. Salz, 2000 Pfd. Heu, 6700 Pfd. Stroh, 80 Tonnen Hafer, 3'/r Faden Holz oder 10,070 Soden Torf; 2) jeden vierten Tag in das nemliche Magazin zu liefern: 26,000 Pfd. Lagerstroh; 3) an daS Magazin in Friedrichstadt 1200 Pfd. Heu, 400 Pfd. Stroh, 16,000 Pfd. Lagerstroh; 4) vorläufig an daS Hauptma gazin auf Gottorf 220 Stück Ochsen ü 400 Pfd, Fleisch; 5) 600 zweispännige Wagen.