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IZN Vorsitzender Stadtrath Schmidt stellte nun an die Gemeinde die Frage: ob sie noch gesonnen sei, eine freie Gemeinde zu gründen? Ein kräftiges allgemeine« Ja ertönte. Er fragt die Versammlung weiter: ob die vier Beauftragten, bis ein Aeltcstenrath gewählt, in Thätigkeit bleiben sollten? wird mit gleichem Ja beantwortet und eben so wird die provisorische Gemeindeordnung angenommen. Hierauf wurde vom Stadtrath Schmidt die freie christliche Gemeinde in Dresden für con- stituirt erklärt. Eine Deputation der Dcutschkatholiken hier OrtS brachte den Gruß der Schwestergemeinde, welchen Prof. Wigard im Namen seiner Gemeinde auösprach und überreichte dem Vorsitzenden eine herzliche Adresse der deutsch-katholischen Gemeinde, woraus der letztere die Hand des Prof. Wigard ergreift und mit diesem Handschlag« ein gleiches Streben beider Gemeinden verspricht. Die Wahl der Aeltesten wurde auf die nächste Versammlung fest gesetzt und ermahnt, einzeln und ruhig nach Hause zu gehen. Prediger Uhlig ergreift noch einmal zum Schluß das Wort. ES sei ein Brudergruß in der Nähe gebracht, er bringe einen Brudergruß aus der Ferne, aus Magdeburg. Das gemeinschaftliche Band ein und desselben Zieles vereinige beide Gemeinden. Im Namen seiner Ge meinde ergriff auch er die Hand des Vorsitzenden zum Bruderbünde. Und somit war die Versammlung geschlossen. Mit diesem, wenn auch wenigen und als Skizzen doch immer uur unzusammenhängenden Worten, glauben wir am Besten die hämi schen Anariffe der Frcimüthigen Sachsenzeitung zurückgewicsen zu haben. G. H. Vermischtes. Den Hamburger Nachrichten geht folgende Darstellung des Vor falles auf dem Schiffe Eckenförde zu (s. vorige Nr. d. Ztg.). Um das durch bekannte frühere Vorgänge gespannte Vcrbältniß zwischen der Besatzung von Eckenförde und dem preußischen Militär wieder auszu- gleichen, batte gestern der commandirende Major die dort anwesende Regimentsmusik veranlaßt, auf dem Schiffe zu spielen, und mit sämmt- lichen übrigen Offizieren einen Besuch angekündigt. Zur Erwiderung dieser Freundlichkeit wurde auf dem Schiffe die Ordre gegeben, die Flaggen'zu hissen. Dessen weigert sich der Matrose, dem der Befehl ertheilt wird. Der commandirende zweite Leutnant läßt den Meuterer durch den Profoß verhaften; die übrigen Matrosen schreiten indcß ein und erklären ihre Zustimmung zu der Weigerung des ersteren. Da zieht der Leutnant, nachdem er den Befehl wiederholt und wieder keinen Gehorsam gefunden hat, da« Pistol und schießt den Matrosen nieder. Die Folge ist, daß die übrigen das Schiff verlassen und unter tumul- tuarischen Excesscn in der Stadt die Auslieferung des Leutnant« ver- langen, der mittlerweile von dem anwesenden Seceapitän arretirt ist und nach der Festung abgcliefert werden soll. So die Angaben, die wir auS sicherer Quelle darüber erhalten. Der Matrose, der, wie es daraus scheint, als gerechtes Opfer seiner Aufsätzigkeit gefallen ist, soll vorgegeben haben, er hisse nicht vor preußischen Offizieren die Flagge, das sei nicht einmal vor schleswig-holsteinischen geschehen. Nach der „Nation" soll ein junger talentvoller Professor der Mathematik in Madrid das Gehcimniß der Direktion der Luftballons entdeckt haben. Er' soll vermittelst seines Apparats in wenigen Mi nuten von Cadix nach Madrid fliegen können. Das ist uns doch noch ein wenig zu hoch gegeben, um eS glaublich zu finden. Zweisylbige Charade. Die erste Sylbe ist in England Der Titel einer Frau. Du findest, was dir nennt die zweite, In eines ThiereS Bau. Das Ganze aber, wie bekannt, Bringt großen Schaden Stadt und Land. Or. ä. 8. Getreide - Preise. Heu: der Centncr 28 Ngr. bis l Thlr. 2 Ngr. Stroh: das Schock 5 Thlr. Getrcire- Art. Dresden, den N. März 18SV. Meisten, den 2. März 1850. Radeburg, den 6. März 1850. Korn. . rer Scheffel 2 — bis 2 s der Scheffel l 2s bis 2 — der Scheffel LA 1 20 bis 2 — Weiten. 4 — bis 4 10 3 2s bis - — 4 — bis 4 IO Gerste . I 25 bis I 27 I 17 bis I 20 I 20 bis 1 24 Hafer. . 1 5 bis 1 1s I 4 bis 1 ls 1 8 bi« 1 12 Allgemeiner Anzeiger. Bekanntmachung. ElbtheilungShalbcr soll das zu dem Nachlasse weil. Carl Gottlieb Weinhold's zu Obercarsdorf gehörige, 14 Ack. 44 lüRth. Areal enthaltende und ohne Berücksichtigung der darauf haftenden Steuern und Abgaben auf 7629 Thlr. 12 Ngr. 5 Pf. crcl. Inventar und Vorrälhe gerichtlich gewürderte, Folium 31 im Grund- und Hypothekenbuch für ObercarSdorf eingetragene Anderthalbhufenguth den 20. März 1850 an Ort und Stelle in dem Gast Hose zu Obercarsdorf an den Meistbietenden öffentlich versteigert werden. Dietungslustige werben, daher unter Hinweisung auf die aus den an hiesiger Amtostelle und im Gaithofe zu Ober carsdorf auShangenden Anschlägen zu ersehenden Subhastationsbedingungen hiermit geladen, gedachten Tags deS Vor mittags im Gasthofe zu ObercarSdorf sich cinzufinden, über ihre Zahlungsfähigkeit sich gehörig auszuweisen und sich zu gewärtigen, daß gedachtes Gut Demjenigen, welcher nachI2Uhr Mittags das höchsteGebol gcthan, zugeschlagcn werden wird. Dippoldiswalde, den 16. Februar 1850. Königliches Z u st i z a m t. Lehmann. Bekanntmachung. Die in der Bekanntmachung deS StadtratheS vom 23. Febr. d. I. (Nr. 19 d. Bl.) erwähnten neuen Feuersignale werden, damit dem Publikum Gelegenheit gegeben wirb, solche kennen zu lernen, ' den 15. und 16. März 1850, klbendS nach 6 Uhr, vom StadtmusikuS auf hiesiger Aue geblasen werden. D'ppoldiswalbe, den 14. März 1850. Der Stadtrath. In Stellvertretung dfeS Bürgermeisters: Berndt.