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Inserate aller Art werten mit 8 Pfen nigen für die dreimal gespaltene Petit,eil« berechnet und in alle« Expeditionen dieser Diese-Blatt erscheint . NZWetßertH-Zettlmg,, gen zu beziehen ist. Zeitung angenommen'. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Verleger: Rrdacteur: In Commissiü«: Earl Jehue in Dippoldiswalde. vr. I. Schladebach in Dresden. H. H. Grimm L Comp. in Dresdens Aus dem Vaterlande. * Dresden. Die zur Reorganisation unserer Com- munalgardc nirvcrgefctzte Commission hat sich vorige Woche für aufgelöst erklärt, nachdem mit Zusammentritt deS nrugewähltcn Ausschusses ihre Aufgabe aiö gelöst zu de, tracbten ist. Die Reorganisation selbst ist bis auf die Wahl der BattullonScommandanten und deö Obercommandanten, sowie bis auf die Bewaffnung als vollendet anzusehen. Mit der letztem wird es indeß, wie setzt die Sachen stehen, noch gute Weile haben und, wie ganz nalürilch, vor Auf hebung des BelagerungSzustanveS dieselbe nicht erfolgen. Ze mehr man Letztere herbeiwnnscht, desto weniger Eifer ist dagegen im Allgemeinen für die Communalgarde zu bemerken, sa man würde eS sich recht gern gefallen lassen, wollte man hohem OrtS ganz davon absehen, sie wieder inS Leben zu rufen. Man Hal in den vergangenen Winlermonalcn einzelne Versuche gemacht, durch Veranstaltung von söge, nannten Conunnnalgardenbällm, wie man sagte, den kame radschaftlichen Sinn zu beleben; eS sind aber derartige Versuche gänzlich mißglückt. Schon Vie unnütze Waffenrock- und Pickelhaubenfrage verleibet Vielen den neuen Commu- nalgardendienst. Bereits ist der Unterbau der Eisenbahn von Aussig bis an die sächsische Grenze so weit gediehen, daß demnächst zum Oberbau verschulten werden soll. Doch, heißt eS, seien durch das letzte Thauwetter und bei dem höchst ungünstigen Terrain, über das die Eisenbahn geht, so viele Verwüstungen an jenem Unterbau angerichtet worben, baß eS lange währen kürite, ehe aller Schaden wieder gut gemacht sein wird. Diese Herstellungen werden um so mehr Zeil erfordern, als sie so eingelcitet werben müssen, daß allen künftigen Be schädigungen ähnlicher Art durch starke Mauern und hin reichende Abzugsgräben für die GcbirgSwässer vorgebeugl werde. Dresden. Im Laufe des vergangenen Jahres sind in Sachten zu activcn Generalen, Stabs- und Oberoffizieren ernannt worden (abgesehen von Denen, die bereits wieder den Abschied genommen haben): 4 Generalleutnants, 4 Ge neralmajors, 7 Obersten, 11 Oberstleutnants, 25 Majors, 45 Hauptleute der Infanterie, 12 Hauptleute der Artillerie rc., 8 Nilimeister, 74 Oberleutnants der Infanterie, 12 Ober, leulnanlS der Artillerie, 13 Oberleutnants der Reiterei, 95 Leutnants der Infanterie, 25 Leutnants der Artillerie rc., 16 Leutnants der 'Reiterei; Summa 351 Avancements. In derselben Zeit wurden in der Armee an Orden rc. aus gegeben: vom königl. sächs. Heinrichsorden 40, vom künigl. fächs. Verdienstorden 10, von k. k. österr. Orden II, von königl. prmß. Orden 17, von königl. hannvv. Orden 2, von großherrogl. und Herzog!, sächs. Orden 8, von königl. sächs. goldenen und silbernen Medaillen 89, von k. k. österr. desgl. 32, vom tönigl. prmß. Militär-Ehrenzeichen 2. Classe 3 ; zusammen 212 Orden und Ehzenglchen. Dresden. Der Handarbeiter Kappler von hier, der Scklossergefelle Baumgarten von hier und der Kellner Schreiber aus Halle sind wegen Theilnahme am Mai ausstande zum Tode verurtheilt worden. Bärenstein a. d. M. ES wird hier die Befürchtung ausgesprochen, als ob baS neue zu erwartende Berggesetz den kleinern Bergrevieren, wie z. B. hiesiger Revier, in mancher Beziehung Einbuße bringen würbe. Allein, wir dürften wohl VeS Glaubens sein, baß unser hiesiger, von Jahr zu Jahr schöner erblühender Bergbau, dieser so be deutungsvolle und nicht genug zu schätzende Erwerb unserer an übrigen Erwerbsmitteln sehr beschränkten Gegend und Ortschaften, gewiß seine Berücksichtigung finden wird, und im Ganzen ein neues Berggesetz nur zu zweckmäßigerer Organisirung und größerer Hebung deS Bergbaues erscheinen soll. — Wenn hier vor einigen Jahren Anregung gemacht wurde zu der so nützlichen Anpflanzung von Obstbäumen, so hat diese Sache sogleich einen sehr erwünschten und willigen Anklang gefunden, und man hat seitdem diesen so nützlichen Gegenstand nicht wieder auS den Augen gelassen, und sind alljährlich eine namhafte Parlhie Obstbäume hier angepflanzt worben. Namentlich bot sich im vorigen Jahre eine sehr erwünschte Gelegenheit hierzu, indem ein hiesiger mit dem Obstbau vertrauter Bürger, Herr E. Rentsch, a».'S seiner vor mehreren Jahren mit großem Fletßc und vieler Sachkenntniß angelegten Baumschule die satzbar ge wordenen, schön gezogenen und veredelten Bäumchen auShob, und mehreniheils hier absetzte. Diese Bäumchen vergriffen sich sehr bald, indem allerdings dergleichen im hiesigen Clima gezogene Bäumchen vor fremden wohl noch den Vorzug verdienen. Schade ist es, daß diese Baumschule nicht einen größer» Umfang hatte, ober baß in hiesiger Gegend nicht mehrere dergleichen eristiren. Wenn nun hier noch manches für Obftanpflanzung sich wohl eignende Plätzchen und Areal vorhanden ist, so möge man doch ja nicht unterlassen, an zupflanzen und dem Obstbaume seine wenige Pflege ange- deihen lassen, zumal da wiederum im vorigen Jahre die mit rothbackigeir Aepfeln oft sehr schwer behangenen und prangenden Bäume Zeugniß von der Vortheilhaftigkeir solcher Anpflanzung in hiesigen Orten gaben.*) Großen Rrich- thum an Baumfrüchten bieten bereits so viele Gegenden un seres Vaterlandes, wie der an Menschen, Industrie und an Natur so überaus reiche Plauensche Grund,**) welcher, aller dings vorzugsweise zur Baumzuchl geeignet, gewiß einen wesentlichen Theil der Nahrung für seine vielen Bewohner darbietet. Wenn nun daselbst, wie schon gesagt, die klima- ') Schöne junge, billige, nicht verzärtelte Obstbäumc bietet genug die königl. Baumschule im Großen Garten. ") Namentlich Döhlen — die geliebte Heimatb de- Schreibers — von welchem Orte au- sich bekanntlich die Obstcultür durch einen dasigen Pfarrer, Martin Künzelinann, 1535—1538, verbreitete, und wo auch in neuerer Zeit tüchtige Obstzüchter den Obstbau noch mehr beförderten. , . s