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Verleger: Earl Jehne in Dippoldiswalde. , Nedacte^r: Ju Commission! Vr. I. Schladebach in Dresden. H. H. Grimm L Eomp. in Dresd«. Diese« Blatt erscheint Inserate alle» Alt durch alle Pestanstal-I »HI I I ID^ MI II II II II berechnet und in alle» Crpedltlonlu dieser gen ju beziehen Ist. » Zeitung «»genommr». Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Einladung zum Abonnement. Seit dem 1. Januar erscheint die WeißeriH-Zeitung wöchentlich zweimal, und zwar Dienstaas in einem kalben, Freitags in einem ganzen Bogen. Der Pränumerations-Preis bleibt unverändert 10 Ngr. für das Vierteljahr. Sämmtliche königl. Postämter und alle Buchhandlungen (in Dresden H. H. Grimm L Comp.), sowie die auswärtigen Expeditionen (Herr Buchbindermeister Gäbler in Altenberg, Herr Kaufmann Fleck in Geisina, Herr Tränkner in Lauenstein, HerrKausmann Reuter in Rabenau, HerrKaufmann Nitzsche in Tharand, Herr Postexpedient Schmidt in Potschappcl) nehmen Bestellungen auf die Zeitung und Inserate zur uncntgeldlichen Weiterbeförderung am — Insertions-Gebühren: 6 Pfennige für die 3spaltige Zeile. Dippoldiswalde, im Januar 1850. Die CkpkditilM der Wkißkrih-ZeitlMg. ' Carl Jehue. Aus dem Daterlande. * Dresden. — Abermals haben wir eines JrrthumS in unserm vorigen Bericht uns anzuklagen. Diesmal aber bedauern wir auf baS Lebhaflcste, daß die initgelhcille Tbal- fache eben auf einem Jrrlhume berubete, daß sie nicht in Wahrheit begründet war. Wir folgten glaubwürbiger Quelle, alS wir miltheike», dem Schützenhauptmann von Deutscher — Vie „Freimüthige Sachsenzeilung" (auch eine scheue Jejend!) nennt ihn stelS Herr Deutscher, als sei nur einem Bürgerlichen ein derartiges Gebahren zuzulrauen, und doch sind beide Redakteure, Hr. Adv. Eckert und Hr. Hugo Hape, bis jetzt noch nicht, weder durch die Regierung, noch durch ihr literarisches Treiben geadelt — dem Hauptmann von Teuifcher also sei der Degen abgefordert worden. Leider hat sich baS als unwahr herauSgestellt, und derselbe lhut nach wie vor Dienst, bezieht die Wache u. s. w. Leider! sagen wir, und daS vorzugsweise im Interesse der Behörde, die durch derartige Nichiberücksichügung der billigen For. derungen der allgemeinen Stimmen das Publikum in »em argen, wenn immerhin auch falschen Wahn bestärkt, als billige sie dergleichen maaßlose Ausschreitungen soldatischer Willkür. Der Hr. Kriegsminister, geachtet als tüchtiger und kenntnißreicher Offizier, genießt keine besondere Popu larität; eS ist auch wohl niemals seine Absicht gewesen, sich eine solche zu erwerben. Das mag sein. Aber den Ruf der Unparteilichkeit sich fest vor jeder möglichen Verdächtigung zu bewahren, daS ist kein eitles Haschen nach Popularität, und er selbst wird eS sich am wenigsten verhehlen, baß zu solchen Verdächtigungen durch Vergleichung seines Ver fahrens gegen den gewesenen Oberleutnant, Abgeordneten Herrn Müller und gegen den Hauptmann von Teutscher unwillkommener Stoff geboten worden. Ist man in jetziger Zeil mit Suspensionen vom Dienste so wenig sparsam, warum trifft eine solche nicht auch den Hrn. Hauptmann von Teutscher? So fragt man sich in allen Kreisen, und — gestehen wir'S nur — die Antwort darauf wird wenig- ßenS dem Uneingeweihten sehr schwer. Unsere Kammern haben ihre Thätigkeit im neuen Jahre glorreich, wenn auch nicht erfreulich für die Steuerpflichtigen begonnen. Die Regierung hatte auS bringendem Bedürfnisse eine Erhöhung »er Grundsteuer um 2 Pfennige von der Einheit, und der Gewerbe, und Personalsteuer um dir Hälfte der im vorigen Jahre gezahlten Sätze als einen Zuschlag auf die Steuern dcS vorigen Jahres beantragt. Die II. Kammer hat diesen Antrag am 3. Januar mit 36 gegen 22 Stimmen geneh- migt, und es läßt sich erwarten, daß auch Pie I. Kammer ihre Zustimmung nicht versagen werbe. Co ist in diesen, ohnehin bedrängten Zeiten den Staatsbürgern eine erhöhet« Last aufgelegt, während sie an den bisherigen, incl. Be- lagerungöstand Und Einquartierung, wirklich schon redlich und ausreichend zu tragen hatten. Wohin daS führen soll bei der allgemeinen Stockung beS Verkehrs (vereinzelte Bei spiele vom Gegeiitheil ziehen nicht), das fragt man sich mit tiefem Schmerze. Der gute, redliche Staatsbürger wird zahlen, so lange er's vermag — eS ist baS ein Ehrenpunkt für ihn. Aber die Zeit ist nicht mehr fern, wo er eö nicht mehr vermögen wird, und dann ist er ruinirr. Die „großen Geldsäcke" allein abe? bilden die Kraft deS Staates yicht! — Einen sehr beberzigenSwerihen Artikel über Viesen Gegenstand enthält Nr. 5 des, seit dem Anfänge deS Jah res hier im Verlage von Fr. Th. Otto erscheinenden „Neuen Anzeigers für Dresden und Umgegend", unter der Ueberschrift: „Die Steuererhöhung", uNV eS sei gleichzeitig dieses neuen journalistischen Unternehmens hier mit ein Paar Worten gedacht. 2 Unser alter wohlbekannter „Anzeiger" war seit Jahren eine melkende Kuh für seinen Besitzer und ward von ihn» auch wohl nur als solche betrachtet. Hoher Abonnement», und JnsertionSpreiS und baS durch die Lethargie und da- Zopfthum einer großen Zahl unsrer guten Dresdner ihm eingeräumte Monopol ließen VaS sehr leicht und sehr lockend erscheinen. Führte er doch selbst vor mehreren Jahren gegen ein andres hiesiges Blatt, VaS daS Recht der Annoncen- anfnahme in Anspruch nahm, einen langwierigen Prozeß, auf ein angebliches Privilegium fußend, daS denn aber trotz aller Mühe nirgend zu finden war! Längst hat.ihn sei» „Anzeiger" zum reichen Manne gemacht; daS geduldig« Publikum hak seit langen Jahren zur Vermehrung dieses ReichthumS, oft zwar inwendig räsonnirend, aber doch in stillgebuldiAer Resignation seinen bedeutenden Beitrag gegeben, und von Seiten des alten „Anzeigers" ist nichts, auch gßs nichts geschehen, dem Publikum irgend eine Art von Ent schädigung zu bieten. Da tritt nun endlich die Eoiicurren»