Volltext Seite (XML)
Nummer 121—4V. Iahrg Sonnabend/Sonnlag, 24./2S. Mai 1941 Drei britische Zerstörer im Mtelmeer versenkt Föns englische Schnellboote in der Snbabncht vernichtet Im Falle von höherer Gewalt, Verbot und Betriebs störungen hat der Bezieher oder Werbungtreibende keine Ansprüche, saNs die Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Erfüllungsort Dresden Verlagsort Dresden. Anzeigenpreise: die Ispalttg« SS mm breit« Zeil» « Ps«. Für Plahwllnsche bSnnrn wir kein« Gewahr leiste«. Echrtstleitung: Dresden A, Polierstr. 17, Ru» S0711 und 81V1S; Geschäftsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch druckerei u. Verlag Th. u. G. Winkel, Polierstr. 17. Rut SlsttS: Postscheck: tl>2b: Etadtbank Dresden 84767. Vricheln» » mal wöchentlich. Mona«. S^zugsprei« durch Trager ,«nicht. 80 bzw. 40 Psg. Trägerlohn «M 1.76: durch di» Post elnschl. PostUbirwelsungegebühr. z-L-llgi. 86 Psg. PoN-BesteNgeld. Einzel-Nr. 10 Psg., M M Sonnabend, u. Festtags-Nr. 1b Psg Abbestellungen M müssen spä'-sten» eine Woche vor Ablaus der Bezugs. M M M M M M MM MM M zeit schrlstllch beim Verlag eingegangen lein. Unser« MMM MMMMMM MM Irügcr bllrsen krt..« Abbestellungen »ntgegennehmen. M M M M M M voiesMuns Lustangriffe in Mittel- und Ostengland Heldentod von Generaloberst Grauert, Befehlshaber eines Fliegerkorps Berlin, 24. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Kampssliegerverbände versenkten gestern im ö st - liehen Mittel m eer 8 britische Zerstörer, beschädigten :« weitere Zerstörer schwer und vernichteten 5 britische Schnell boote in der Sudabucht. In der letzten Nacht richteten sich erfolgreiche Lustangrisse gegen Flugplätze in Mittel- und Ostengland. Ein Han delsschiff wurde durch Bombentreffer schwer beschädigt. In Nordafrika zerstörten Spähtrupps des deutschen Afrlkakorps bei einem Vorstotz ostwärts Sollum 2 britische Panzer und mehrere Geschlitzt. Der Feind warf in der letzten Nacht mit schwachen Kräften Bomben aus verschiedene Orte Westdeutschlands. Die Zivilbevölkerung hatte geringe Verluste an Toten und Verletz ten. Vor allem in Köln und Dlisseldors entstanden Ge- bäudeschäden. Während der Führung des Kampses gegen England fand der Kommandierende General und Befehlshaber eines Flieger korps, Generaloberst Grauert, den Heldentod. Generaloberst Grauert. der sich besondere Verdienste um den Wiederaufbau der deutschen Luftwaffe erworben hatte, war mit seinem Fliegerkorps matzgebend an den Erfolgen der Feld, zöge in Polen und im Westen beteiligt. Als vorbildlich--,: Sol- dat und Befehlshaber führte er sein Korps zu den Höchsten Leistungen Im Kampf gegen das britische Mutterland. Rlindslmkansprache Admiral Darians „Frankreich hat freiwillig seinen neuen Weg betreten" Genf, 24. Mai. Der Stellvertretende französisck)« Ministerpräsident Admiral Darlan hielt am Freitag über den französischen Rundfunk eine Anspracl)e, in der er sich scl)arf gegen die anmatzenden Be schuldigungen der Engländer wandte. In keinem Augenblick, sei, so erklärte Darlan, deutscher seits von Frankreich die Aufgabe irgendeines Souveränitäts rechtes verlangt worden. Frankreich habe freiwillig seinen neuen Weg betreten. Der Stellvertretende Ministerpräsident erinnerte dann an die jüngste Vergangenheit, an Frankreichs schwerste Niederlage seiner Geschichte und ebenso an die Irr tümer seiner Regierenden, die. ohne fähig zu sein, sich leicht fertig zu Beschützern kleiner europäischer Mächte aufgeworfen hätten. „Obwohl unsere führenden Männer" — so erklärte Admiral Darlan wörtlich — „cs nicht verstanden haben, den Krieg moralisch und materiell vorzubereiten, haben sie dennoch den Krieg erklärt. Wir haben ihn verloren durch das Verschul den und das Versagen derjenigen, die uns in ihn hineingetric- ben hatten." Darlan erinnerte an die Grotzmut des Siegers, der im Jun« 194l) den Waffenstillstand hätte verweigern können, um Frank reich zu zerschmettern, und der dies dann doch getan habe. Deutschland sei vielmehr mit der französischen Regierung in Ver handlungen eingctrcten, deren Folgen bereits jetzt eine Reihe von Erleichterungen gewesen seien. Vom Ausgang der seist laufenden Verhandlungen hänge Frankreichs Schicksal ab. Es handele sich deswegen für Frankreich darum, zwischen Tod und Leben zu wählen. Der Marschall aber hätte sich für das Leben entschieden. Schwere Verluste der Engländer im Irak Der Bagdader Heeresbericht. Damaskus, 24. Mai. Das Hauptguartier der irakischen Streitkräfte gab am Freitag bekannt: Westfront: Artillerie- und Spähtrupptätlgkeit. Unsere Ar tillerie hat dem Feind schwere Verluste beigebracht. Unsere südlichen Patrouillen haben in Verbindung mit den freiwilli gen nationalen Streitkräften in der Nacht vom 21. zum 22. Mai die feindlichen Posten bei Makal und Cheueiha angegriffen und dem Feind schivere Verluste an Menschen und Material beige- bracht. Feindliche Flottencinhciten haben auf unsere Stellun gen das Feuer eröffnet. Die Schäden sind unbedeutend. Luftflotte: Unsere Flugzeuge haben Aufklärungsflüge über SInedelbane. Habbaniyah und andere Orte ausgcführt und Bomben auf die Anlagen und Unterstände von Ist Flugplätzen geworfen, wobei Brände entstanden. Feindliche Luftformaiio- nen wurden von unserer Luftwaffe unter Maschinengewehr feuer genommen. Alle unsere Flugzeuge sind von diesen Kampf handlungen unversehrt zurückgekehrt. Der Feind hat Luftangriffe auf das Lager van Raschid, auf Kashivash und andere Gebiete des Landes ausgefiihrt. durch die abgeworfenen Bomben wurden leichte Schäden verursacht. Tret neue Kommandeure in der WA- Wehrmacht Washington, 24. Mai. Roosevelt ernannte drei neue Kom mandeure für das Fliegerkorps, die Infanterie und die Abtel- lung für Spezialwasfen. Generalmajor Brett wurde zum Kommandeur des Flieger korps ernannt an Stelle des bisherigen Chefs der Armeeluft« ivaffe, Oberst Arnold, der zum Generalmajor befördert wurde. und den Posten als stellvertretender Stabschef beibchält. Briga dier Eourtuey Hodges wunde zum Kommandeur der Infanterie ernannt als Nachfolger von Generalmajor Lynch, der in den Ruhestand tritt. Oberst Porter ist zum Leiter der Abteilung für Spezialwasfen ernannt Er ersetzt General Baker, der in den Ruhestand trat. Arnold, der bis jetzt die Luftwaffe kommandierte, war kürzlich in England, um die dortige militärische Lage zu studieren. Vier britische und für England fahrende Handelsschiffe vernichtet Durch U-Boote und Kampsslugzeuge versenkt Berlin, 24. Mai. Nach einer Meldung nordamerikanischer Marinekreise sind in den letzten Tagen vier britische und in bri tischen Diensten fahrende Handelsschiffe durch deutsckie U-Boote und Kampfflugzeug versenkt worden. Unter diesen Schilfen befindet sich der 11849 BRT. groize englische Ueberseedamvfsr „Huntiugdon" und der "Ollst BRT. grosse Dampfer „States- man". Die beiden übrigen Handelsdamvfer sind die dänischen Schiffe „Dagmar" und „Rigmor" mit zusammen ll7.',st BRT.. die von England geraubt und der britischen Handelsflotte cinge- alicdert wurden. Krieasrecht über Vombay verhängt Zahlreiche Opfer bei neuen englandfcindlichen Kundgebungen Schanghai, 24. Mai. Wie aus Delhi berichtet wird, kam es in Bombay erneut zu starken englandfeindlichen Kund gebungen, die sich ans mehrere Stadtteile erstreckten. Die eng lische Polizei feuerte dabei auf unbewaffnete Demonstranten und tötete Ist Inder, während weitere 61 Opfer teils schwere Verletzungen erlitten. Die erregte Volksmenge griff daraufhin die Polizei an Ein englischer Polizeihauptmann und ein Kor poral wurden verwundet. Die britischen Behörden »erhängten während der Nacht das Kriegsrecht über Vombay und verboten Ansammlungen von mehr als 5 Personen. Die Lage in Bombay gab Veranlassung zum sofortigen Rückruf des englischen Gou verneurs, der sich aus einer Inspektionsreise befand. Reisezüge erheblich eingeschränkt Berlin, 24. Mai. Die Beanspruchung der Deutschen Reichs bahn durch Gütertransporte der Kriegswirtschaft hat in letzter Zeit derartig zugcnommen, datz die Zahl der Reisezüge erheblich eingeschränkt werden mutzte. Es wird daher der dringende Appell an alle Volksgenossen gerichtet, ab sofort bis auf weiteres jede nicht unbedingt nötige Reise zu unter lassen und die wenigen vorhandenen Fahrmöglichkciten den jenigen Volksgenossen zu überlassen, die beruflich zu reisen gezwungen sind. Auch zu Pfingsten können die Einschränkun gen nicht gelockert werden. Erläuterungen zur Gewinnabführung gibt Regierungsrat Dr. Issel in der „Deutsck-cn Volkswirtschast". Darin wird u. a. klargestellt,, Satz aus der Tatsache, datz für einen Wirtsck-aftszwcig noch keine Aniveisungen ergangen sind, nicht geschlossen wer- den dürfe, datz man einstweilen nichts zier Erfüllung der krlegs- wirtschaftlickien Preispflichten lPreissenkuug bei überhöhten Preisen und Gewinnabführung bei Uebergewinncn der Vergan genheit) z» tun brauch«. Güniher Priens .Heldentod Lauter als alle Hilferufe, die von England nach Amerika hinüberschallen, dröhnen die Schlage, die jetzt Tag für Tag der britischen Seemacht durch die deutschen Bombenflieger und die deutschen U Bote versetzt werden. Die englische Kriegs flotte im Mittelmeer und die Handelsflotte auf den Ozeanen haben innerhalb kürzester Zeit Verluste von einem Ausmatz erlitten, die auch die grösste Seemacht der Welt nicht ertragen kann. Immer mehr häufen sich die Stimmen aus den neu tralen Ländern, aber auch vou amerikanischer Seile, in denen die Meinung vertreten wird, datz England ans diese Weise der sicheren Niederlage entgegengehl, und datz keine fremde Hilfe den Gang dieses Schicksals mehr anibatten kann. Kaum war bekanntgeoebeu worden, datz im östiichen Mit- telmecr vier britische Kreuzer und einige Zerstörer versenkt sowie eine Anzahl anderer englischer Kriegsschiffe durch Bom bentreffer schwer beschädigt worden sind, da meldete der OKW- bcricht, datz nun auch wieder der englische Handelsschinsraum durch neue Versenkungen um mehr als Ilstststst BRT verringert worden ist. Besonders empfindlich ist für die Engländer dabei der Verlust einer Anzahl grotzcr Tanklchisse. denn der ständig wachsende Bedarf an Oel kann durch die immer geringer wer dende Zahl dieser wertvollen Tanker kaum noch gedeckt wer den. Die deutsche ll-Boot-Wasse hat durch den Angriff aus den gras',en Gcleitzug, aus welchem neun feindliche Sch'tte berans- geschosscn wurden, abermals bewiesen, datz sie ihre kür England so verderbliche Tätigkeit ununterbrochen und mit grösstem E'folg weitersiikrt. Nickst minder bedeutsam aber sind die Leistungen der deutschen Luftwaffe, durch die d>e britische Kriegsflotte so schwer geschädigt wurde. Nickst nur die Versen kungen mehrerer Einheiten, sondern auch die Schäden, die auf anderen Schissen ungerichtet wurden, fallen schwer ins Gewicht, denn die getroffenen Schiffe müssen nun für längere Zeit ein Dock aussuchen, und dafür stehen ihnen im östlichen Mittelmcer nur die unzulänglichen Anlagen von Alerandria zur Verfügung. Mit stolzer Trauer hat das deutsche Volk im gleichen Wehrmachtbericht, der die letzten hohen Versenknngsstsfern mel dete. die Nachricht vernommen, datz einer unserer erfolgreichsten U Boot-Kommandanten. Korvettenkapitän Günther Prien, der der erste Eichenlaubträger des Ritterkreuzes in der deut schen Kriegsmarine war. von der Feindfahrt v'ckst zurückackehrt «st. Es sind harte Opfer, die der Krieg zur See verlangt, und die gewaltigen Erfolge werden nur mit dem Einsatz und dem sSchcrl Bilderdienst, M.j Opscrtod der Vesten unseres Volkes errungen. Es war in den, ersten Monaten des Krieges, im Oktober Istllst, als Prien imi englischen Kriegshafen Scapa Flow das englische Schlachtschiffs „Royal Oak" versenkte und als er damals in Berlin vom l Führer empfangen wurde Als er ein Jahr später die Grenze i der 20stststst BRT versenkten feindlichen Schissraumes über schritt, verlieh ihm der Führer das Eichenlaub. Sein Name und seine Siege werden ein anspornendcs Vorbild für die deutsche ««-Boot-Waffe bleiben. Der Kampf geht weiter, und die neuen Schläge, die. England jetzt erlitten hat. geben uns die Zuver sicht. datz diese deutschen Erfolge unaufhgllsam zum Endsiege über England führen werden. Fortgesetzte Unruhen in Vombay Kabul, 24. Mal. Auch am Freitag kam es in Bombay zu heftigen Zusammenstötzen zwischen Indern und englischer Po- - lize«. Wiederum schossen die Engländer auf die Demonstran ten. Die Zahl der Toten und Verletzten ist »och nicht bekannt.