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- Erscheinungsdatum
- 1941-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194104294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410429
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-04
- Tag 1941-04-29
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Monat
1941-04
-
Jahr
1941
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Dienstag. 29. April 1941 Sächsische Volkszeitung Nummer 100, Seite 8 Größere Verluste als bei Vünklrchen Tas gesamte Kriegsmaterial und die Ausrüstung verloren. Vichy, 29 April. Französischen Schatzungen zusoige betragen die Verluste der Engländer aus dem Balkan mehrere 10 900 Manu. Als besonders grotz werden die Verluste angegeben, welche durch die Versenkungen von Truppentransportern in griechischen Hä sen oder aus dem Rückzug nach Aegypten entstanden sind. Lord Gort Hal aus Dünkirchen einen Teil des zu Tode ermatteten und völlig ausgcriebenen britisä)en Expeditions korps herausgebracht. Was es auch an Schissen in Cüdengland gab, war damals eingesetzt. Die Strecke von Dünkirchen nach England ist nicht besonders grotz. In Griechenland sind die Verhältnisse nicht so günstig. Der Seeweg nach Kreta ist viel weiter, gar nicht zu sprechen von Nordasrika. Es haben nie derartige Einsckissungsmöglichkeiten bestanden wie bei Dün kirchen. Dasür war der deutsche Vormarsch diesmal zu schnell. Auch die britische Lustwasse hat ihr Letztes bei Dünkirchen hergegeben, um den Rückzug zu decken. Wieviel Iagdslugzcuge aber Hal England noch in Grieci)enlandV Man rechnet auch in London nüchtern mit folgendem: Der Verlust an Truppen wird diesmal gröber lein, ebenso wird praktisch das gesamte Kriegsmaterial und die gesamte Ausrüstung dieses einstmals stolzen britischen Expeditionsheeres veriorengchen. Darüber hinaus aber wird der Rückzug aus Griechenland die übelsten Folgen aus die weiteren Ereignisse im östlichen Mittelmeer und vor allem in Nordasrika haben. Hafenbecken mit Schiffsttümmern besät Die Erfolge der deutschen Bombcnangrisse im Piräus Athen, 29. April Bei ihrem Einmarsch in Athen stellten die deutschen Sol daten fest, datz die Bombcnangrisse der deutschen Lustwasse auf britische Truppenlransportschisfe im .Hafen von Piräus von noch grötzerer Wirkung gewesen sind, als nach Ausklärungs meldung bisher angenommen wurde. Das ganze Hafenbecken ist besät mit Schiffstriimmern und Wracks. An einer Stelle ragen noch die Reste von siinf etwa 3000 BRT. grotzen Schissen aus dem Wasser, während von einem daneben liegenden rund 7000 BRT. grotzen Transpor ter nur noch die Bugspitzc zu sehen ist. Das sind die Floltencinheiten, mit denen sich die geschla genen Briten aus -em Staube machen wollten. « —— — Elle Vots dem Kriege zum Opfer gefallen Gens, 29. April. Der ehemalige Chefredakteur des „Petit Paristen", Elie Bois, ist, wie aus London gemeldet wird, bei einem Bombardement ums Leben gekommen. - Bois, der jüdisci)er Abstammung ist, war zusammen Mit Pertinax, Madame Tabouis und Bure einer der schlimmsten Kriegshetzer unter den französischen Journalisten. Er hat, wie nachträglich einwandfrei fcstgestellt wurde, größere Geldsum men aus London bezogen. Glückwünsche des Führers zum Geburistag des Tenno Parade In Tokio Berlin, 29. April. Der Führer hat dem Tenno zum Geburtstage drahtlich seine Glückwünsche übermittelt. Der 40. Geburistag des Tenno wird in ganz Japan festlich begangen. Auf dem tstaradcplatz Pokogi in Tokio sand am Vor mittag vor dem Tenno der Vorbeimarsch der ltzarnison von Tokio eiiischlietzlich von 100 Panzerwagen statt. Auch 500 Flug zeuge flogen vorüber. Die Parade dauerte zwei Stunden. Am Schluß ritt der Tenno in Begleitung der Generalität und der ausländiscl)en Wehrinachtaltache's die Front der Truppen ab. Britisches Flugzeug aus spanischem Voden notgelandet Die Besatzung interniert Palma de Mallorca, 29. April. In den Morgenstunden des Sonntag mutzte ein ziveimotoriges englisches Flugzeug vom Typ „Wellington" aus istalma de Mallorca notlanden. Der Appa rat sing beim Aussetzen auf die Erde Feuer. Tie Besatzung, be stehend aus einem Hauptmann und 4 Unteroffiziere», wurde interniert. A'VoMngenleur mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Berlin, 29. April. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Grotzadmiral Raeder, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant sIng.) Zu er». Oberleutnant sIng.j Zuer» hat als leitender Ingenieur von Unterseeboote» mehrere Fcindsahrtcn mitgcmacht, bei denen insgesamt 273 435 BRT feindlichen Handelsschisssraumcs versenkt wurden. Durch seine hervorragende und umsichtige Wartung der Betriebs- und Tauchanlagen des Bootes, durch in gesahrenvollen Situationen gezeigte Kaltblütigkeit, Entschluß kraft und Ruhe l-at er an diesen Erfolgen entscheidenden An teil. Verdoppelung des Mindeststerbegeldes der Unfallversicherung Berlin, 29. April. Nach den bisherigen Bestimmungen ge währte die Unfallversicherung bei Todesfall nach Unfällen ihrer Versicherten ein Sterbegeld von mindestens 50 NM. Tee Neichs- arbeitsminisler hat jetzt den Miiidestbetrag dieses Sterbegeldes auf 100 NM. herausgesetzt. Die Verdoppelung wird wirkfam siir die nach dem 31. 'Mürz 1911 eintretenden Todesfälle. Vegünftigung bei der Vürgersteuer Der Neicksminister des Innern und der Rcichsminister der Finanzen haben im Hinblick auf die Erl-ebung der Bür- gersteuer ungeordnet: Kinder, die als Wehrmachtangehörlgc oder diesen Gleichgestellte im gegenwärtigen Krieg gefallen sind, sind bei Berechnung der Kinderermäßigungen gemäß für das Erhe bungsjahr, das aus das Todesjahr des Kindes folgt, auch dann zu berücksichtigen, wenn sie vor dem maßgebende» Stichtag gefallen sind. Witwen von Wehrmachtangehörigen oder diesen Gleich gestellten. die im gegenwärtigen Krieg gefallen sind, gelten bet der Berechnung der Freigrenze für das Erhebungsjahr, das auf das Todesjahr des Ehemannes folgt, auch dann nicht als ledig, wenn der Ehemann vor dem matzgcbenden Stichtag gefallen ist. Kinder, dir als Wchrmachtangchörige oder diesen Gleichgestellten im gegenwärtigen Krieg gefallen sind, sind siir das Erhebungsjahr, das auf das Todesjahr folgt, bei der Be rechnung der Freigrenze auch dann zu berücksichtigen, rvrnil sie vor dem matzgcbenden Stichtag gefallen sind. Deutschlands Stätte im Außenhandel gegen Englands fortschreitende Wirtschastsschwächung Berlin, 29. April. In einer wirtschaftlichen Uebersicht hat der Londoner Rundfunk dieser Tage den etwas fragwürdigen Versuch unternommen, die Entwicklung des deutschen und eng lischen Autzenhandeis im Kriege einander vergleichend gegen überzustellen. Dabei glaubte der Vortragende besonders daraus Hinweisen zu müssen, datz Deutschland seine sämtlichen über seeischen Märkte durch den Krieg verloren habe, so datz es seit dem nur noch auf Europa angewiesen sei. Er hat dabei zweifel los bewußt seinen Hörern die Tatsache unterschlagen, datz Deutschland zunächst unmittelbar mit dem Ausbruch des Krie ges zusammenfallend seine Wirtschaftsbeziehungen mit der Sow jetunion auf eine neue Grundlage stellen konnte, und dadurch einen gegenüber der Vorkriegszeit vervielfachten Warenaus tausch mir Rußland erzielte. Allein dadurch war es schon gelun gen. einen bedeutenden Teil des durch die Abschneidung von den überseeischen Märkten bewirkten Ausfalles im deutschen Außenhandel auszugleichcn. Darüber hinaus hat man am Lon doner Rundsunk „übersehen", datz die völlige Unterbindung jedweden britischen Handelsverkehrs mit den Ländern des euro päischen Kontinents, vor allem auch mit den ganzen Siidost- ländern, eine Ucbcrleitung der ganzen, in ihrer Summierung immerhin nicht unerheblichen Anteile Englands am Autzen- handcl dieser Staaten aus Deutschland brachte, womit natur- gemätz ein weiterer Teil der srüheren überseeischen Bezüge Deutschlands ausgeglichen war. Es ist diesen unbestreitbaren Tatsachen gegenüber völlig unsinnig, wenn man sich am Londoner Rundsunk bemüht, die britische Autzenhandelsentwicklung in völliger Verdrehung der Dinge als eine höchst günstige und erfolgreiche Angelegenheit darzustellen Der Redner versteigt sich dabei ganz einfach zu der Erklärung, datz der britische Ausfuhrrückgang um 9,0 v. H. als „geringfügig" zu bezeichnen sei, da man berücksichtigen müsse, datz England aus den nordischen Ländern kein Holz und keinen Zellstoss, aus den skandinavischen Ländern keine Molkerei- und tierischen Erzeugnisse und keine Eisenerze mehr beziehen könne. Ueberdies habe England aus der Einsuhrscite 1940 eine Steigerung um 24 v. H. zu verzeichnen, was vor allem deshalb bemerkenswert sei, weil durch Deutschland viel Schisfsraum versenkt und weil infolge der cash and-carry- Klaujel England alle Waren habe mit eigenen Schiffen ab holen müssen Unter diesen Gesichtspunkten gesehen, sei die britische Außenhandelsbilanz 1940 ein Beweis für die „gewal tige Wirtschaftskraft Großbritanniens". Bei dieser verdrehten Darstelluna hat der Londoner Rundsunkrcdner seine Hörer zunächst cMnal dadurch betrogen und hintergangeu, datz er die Wertziffern der britischen Ein- und Ausfuhr des Jahres 1940 ohne iveitercs mit denen des Vorjahres in Vergleich seht, obwohl zunächst einmal die bri tische Währung in der Zwischenzeit um 20 v. H. im Kurs gesunken ivar und obwohl einwandfrei nachweisbar in der gleichen Zeit die Preise aller Waren in der Ein- und Ausfuhr durch gewaltig erhöhte JNicht- und Versicherungskosten, durch längere Transportdauer, durch Verknappungserscheinuugen und eine Reihe anderer Umstände sich allgemein sehr bedeutend, in zahlreichen Fällen um das Doppelte und Dreifache erhöhten. Sobald man gerechterweise diese Faktoren berücksichtigt, zeigt sich klar und eindeutig, datz die britische Ausfuhr im Umfang um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr zurllckgegan- gen ist, und datz selbst die Einfuhr mengenmäßig trotz ihrer Wcrtsteigcrung um 24 v. H. nicht auf die Vorjahrshöhe ge kommen ist. Gerade bei der Einsuhr ist cs weiterhin nicht unwesentlich, festzustcllen, datz diese in ihren grötzten und wertmäßig teuersten Posten aus Rüstungsmaterial aller Art bestand, was also letztlich ganz einfach eine gewaltige Schmä lerung der britischen Nahrungs- und Genutzmitteleinfuhr be deutet. Das Eingeständnis, Deutschland habe den Engländern sehr viel Schiffsraum versenkt und es sei deshalb unter der cash- and-carry-Klausel bemerkenswert, datz England diesen Autzen- handcl mit eigenen Schissen bewältigt habe, hätte der Redner der Vollständigkeit halber noch dahin ergänzen müssen, datz am Ende des Jahres 1940 der englische Schiffsraum, obwohl in der Zwischenzeit durch geraubte norwegische, dänische, bel gische. holländische und durch übernommene amerikanische Schiffe mehrmals kräftig ausgefrischt, sich so gewaltig vermin dert hatte, datz England seit Monaten flehentliche Hilferufe an Amerika richte» mutz und zu früher unvorstellbar gewesenen Einschränkungen seiner Schisfahrtsdienste und Transportmög lichkeilen gezwungen war. Es ergibt sich also, wenn man die britische Außenhandels entwicklung vollständig überblickt und alle Umstände objektiv und gerecht würdigt, in keiner Hinsicht das Bild einer gewal tigen Wirtschaftskraft Großbritanniens, sondern ausschließlich eine Häusung von Beweisen kür eine fortschreitende wirtschast- liche Schwächung des Inselreiches in größtem Umfang. Manöver in Gibraltar Bern, 29. April. Nach der Katastrophe auf dem Balkan sucht die engiiscixc Propaganda die Aufmerksamkeit der Welt öffentlichkeit mehr aus das westliche Mittelmeer, insbesondere auf Gibraltar, obzulenken. Die Ernennung Lord Gorts, der als Befehlshaber des engliscl;en Expeditionskorps in Frank reich der ganzen Welt ein Begcisj geworden ist, zum Gouver neur dieser Festung, hat die Blicke in besonderem Matze dorthin gelenkt. Lord Gort ist bereits in Gibraltar eingetroffen, und für die kommende Woche sind umsangreicl-e Hebungen ange- setzt, an denen sich die Reste der noch dort verbliebenen Zivil bevölkerung beteiligen sollen. Die Manöver werden, wie die „Exchange" berichtet, unter der Anuahme abgehalten werden, daß infolge heftiger Luftangriffe viele Straßen und sonstige Anlagen zerstört seien und daß weder Licht- noch Wasserver sorgung arbeiteten. Tie genannte englische Korrespondenz macht auch weitere Angaben Uber die letzten Befcstigungsaröei- ten in Gibraltar, die das Vertrauen zur Standfestigkeit dieses engliscl)en Stützpunktes erhöhen sollen. Der Kanal, der Gibral tar zu einer künstlichen Insel macht, ist scrtiggestellt worden. Er trenn« die Festung von Spanien auf der 1200 'Meter langen Landgrenze und hat eine Tiefe von 4,5 Meter, «ine Breite von 3,5 Meter. Er ist hauptsächlich als ein Hindernis gegen Pan zerkampfwagen gedacht. Durch Sprengungen sind, wie es heiht, tiefe Unterstände und schwere und mittelschwere Artilleriestel lungen geschaffen worden. Diese Arbeiten stehen, wie es heißt, „in Kürze vor ihrem Abschluß". In der Stadt selbst seien durch besonders hcrangczogcne kanadische Bergarbeiter tiefe Tunnel in den Felsen gesprengt worden. Ein ganzes Stra- ßcnsystem sei unterirdisch angelegt worden, das einige Ge schäfte. zivei Lazarette, mehrere Kantinen, Erholungsräume, die militärischen Bckördcn und Hunderte von Lustschutzräumen entl)atte. Gleichzeitig seien riese unterirdisci-e Vorratsräume geschaffen worden, in denen Lebensmittel und Vorräte aller Art und große Wasserreservoirs angelegt worden seien. Das alles erinnert in fast peinlicher Weise an die berühmte „un- einnehmbare" Maginot-Linie. Mehrere Dutzend Gebäude, die der Artillerie die Eicht erschwerten, wurden weggesprengt, und auch vom Felsen wurden Bergstücke mit Dynamit entfernt, um Bergsteigern den Anstieg zu erschweren. Hinter dem viel beredeten Kanal steige der Felsen 400 Meter steil und glatt an; er sei praktisch ais unbcsteigbar zu bezeichnen. Besonders stark besetzt ist naturgemäß die Flakartillerie, da die räum liche Enge die Errichtung eines Flugplatzes in Gibraltar un möglich macht, so datz die Verteidigung gegen Lustangrisse aus schließlich durch die Flak geführt werden mutz. Englands Beziehungen zn Rußland Bern, 29. April. Neuerdings hatte man in London wie« der einige Hoffnungen für eine Verbesserung der englischen Be ziehungen zur Sowjetunion gefaßt. Diese Hosfnungen knüpf ten sich besonders an die Unterredung, die Eden alsbald nach seiner Rückkehr aus Kairo mit dem Sowjetbolschaster Alaiski herbeiführte. Es hat sich freilich bald gezeigt, daß dabei die Dinge wieder keinen Schritt weiter gekommen sind, und ein« United-Pretz-Meldung aus London bestätigt nun, datz die bri tisch-russischen Beziehungen „nach wie vor als steril bezeichnet werden" müßten. Der britische Volsct-after in Moskau. Sir Stafford Cripps, habe sich in der vergangenen Woche vergeblich bemüht, eine Unterredung mit dem Autzenkommissar Molotow zu erreichen, er sei nur von dessen Stellvertreter Wyschinski empfangen worden. Der Sowjetbotschafter 'n London, Maiski, hatte nach seiner Unterredung mit Eden eine weitere mit But ler und am Donnerstag eine mit dem Schifsahrrsminisler Ro nald Croß. Dabei hat Maiski ein englisches Ersuchen nbge- lehnt, etwa 150 seinerzeit in Finnland abgeschnittcnen Eng ländern die Heimkehr auf dem Wege über russisches Gebiet zu gestatten. Londons gesamte Fleischversorgung nnterdnnde» Die Angestellten der Grohhandrlssirmen streiken Newark, 29. April. Die Newqorker Nachrichten-Agentur Associated Preß meldet aus London, datz Londons gesamte Flcischoersorgung am Montag durch einen Streik von 2500 An gestellten der Londoner Grotzhandelssirmen unterbunden wurde. Der Streik entstand als Protest gegen die Entlassung von 60 Angestellten, deren Arbeitsstätte durch einen Bombenangriff beschädigt wurde. Die Angcstclllcngciverksct-aft fordert, daß die 60 Angestellten in anderen Flcisä-dcpots besci)äsltgt werden. Campbell reist plötzlich nach LISA zurück Er hält Englands Lag« für ernst Ncwyork, 29. April. Der bekannte Farmer Campbell, der zur Zeit im Auftrage Roosevelts in England weilt, teilt mit, daß er seinen Ausenthalt abkiirzcn werde, um in die Vereinig ten Staaten zuriickzukehren und Roosevelt eine Botschaft zu überreichen. Er lehnte es zivar ab, sich über den Inhalt dieser 'Botschaft zu äußern, betonte — laut Associated Preß — jedoch, daß er Englands Lage siir sehr ernst halte. Campbell war ur sprünglich nach England gefahren, um London hinsichtlich der Agrarvroduklion zu beraten. Vie englisch-jugoslawische Wühlarbeit in Bulgarien Sosia, 29. April. Die Mittagsblätter bringen am Montag weitere Einzelheiten über die engliscl>-jugoslawische Spionage- und Sabotagetätigkeit und verösfcntlichcn dabei Ausnahme» des Geheimsenders, der in einem Reisekosfer in ein Dors bei Plovdiv gebracht und dort in Tätigkeit gesetzt worden war, naci>dem er vorher nur eine kurze Zeit in Sofia gearbeitet hatte. Ferner wird sestgcstelll, daß die ausgesunücncn Explosivstoffe englischer Herkunft seien und im Diplomatengepäck nach Bul garien gebracht wurden. Von hier wurden sie zum Teil auch nach Rumänien und Serbien weiterdcsördert. In Sofia wurden die Sprengstoffe im Hause des früheren Korrespondenten der Belgrader „Politika", einein Bulgaren namens Boris Niko loff, umtergcbracht, der Inzwischen verl-astet worden ist. Feuersbrünste und viele Zerstßrungen Muter gibt die Wucht des letzten deutschen Angriffs aus die Hasenstadt Portsmouth zu Stockholm, 29. April. „Wieder einmal fegten in der Sonn lagnacht Feuersbrünste durch Portsmouth, di« sci)oii so schwer geprüft« Stadt", lieitzt es in einer Reutermeldung zu dem letzten Angriff deutscher Kampfflugzeuge aus das Werst gelände und die Hascnanlagcn. „Die Flammen, die die deutschen Boinber hinter sich zurücklicßcn, wurden jedoch von der Fcucr« wehr schnell gelöscht", versucht Liigcnrenter abzuschwächen, fügt dann aber hinzu: „Es folgte kurz darauf noch ein zweiter sehr sci-arfer Bombenangriff, der viele Zerstörungen anrichtete." Ser Versicherungsschutz der privaten Krankenversicherung für entlassen« Wehrmachtsangchörige und Dicnstocrpslichtete. Für Versicherte der privaten Krankenversicherung, die zum Wehrdienst, Rcichsarbeitsdienst oder zu sonstigen staatspolitisch wichtigen Diensten verpflichtet wurden, ruhen alle Pflichten und Rechte ihres bisherigen Krankenversicherungsverhällnisscs mit Ausnahme des Anspruchs auf Sterbegeld, sowie aus die im bisherigen Umfang ausrecht zu erhaltende Jamilienversicherung. Wenn in einem Fall infolge der Kriegsverhältnisse die gesctz- licl-e Krankenversicl-erungspslicht eintritt und vorher der Ein berufene privat versicl-ert war, so muß ein besonderer Antrag gestellt werden, falls diese Versicherung zum Ruhen gebracht werden soll. Wird der früher privatvcrsicherte Mehrmachtsangehörige oder Dienstverpflichtete entlassen und ist damit seine gesetzliche Dersicherungspflicht beendet, so tritt automatisch die private Versicherung mit allen Rechten und Pflichten wieder in Kraft. Das gilt auch dann, wenn di« entsprechende Versicherung von dem Versicherungsnehmer nicht über die Acnderung seines Dienstverhältnisses benachrichtigt wurde. Nach dessen Been digung müssen die Beiträge wieder bezahlt werden und damit besteht auch wieder di« volle Leistungspflicht der K/ankenvcr- sichcrungsunternehmung, sofern nicht das Reich oder auch noch die gesetzliche Krankenversiä-erung zur Leistung verpslichtet ist. Verliner Vörse vom 29. April Die Aktieinnärkle lagen am Dienstag bei Festsetzung der ersten Kurse uneinheittich. Am Montanmarkt stellten sich nur Kweckner '/, Prozent höl-er. Rheinstahl verloren '/«, Mannes mann X, Hoesch X und Vereinigte Stahlwerke V» Prozent. Braunkohlrnwerte fielen durch feste Verfassung auf. Hier ge- ivannen Vubiag l'/r, Deutsche Erdöl 1 und Rheincbraun 1'> Prozent. Von Kalnverten ermäßigten sich Wintershall um X und Salzdetfurth um 1)1 Prozent. Am Markt der chemischen Htapiere verloren Farben und Ect-ering je -1 sowie von Hei)den IX Prozent. Goldschmidt wurden um X Prozent hcrauigesetzt.
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