Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1941-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194103261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410326
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-03
- Tag 1941-03-26
-
Monat
1941-03
-
Jahr
1941
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
'-»K- >. - «: E-^<- )5 -- >-» ', M..^-z.',-,. - '.'-s's >>> ) !</L 73, Siele S hnhösen Königstein rter bei Ausübung ülerzugcs angesaß' vurde dem Rudols- oll das Ziel der > der ihnen am ein Europa und ei von fremden und kulturelles en Fricdcnszcit n Zukunft e il« berufen finü, ußen durchzu- Am Nlontaguaäp ! Einivohnerm in rissstünde Kinder, lnahme der Fron. :n, daß sic a:n it gestohlen halte, ren gesunden und Gescizciüiglen wie- diefer Tage von agensahrer wegen i. d. M. von einem iminalpolizcilichen iollidiebslahi nach- der Geschichte dieser Kricgs- um im klaren schichte sich so n von Ansaug eressen verblii- , neu-e Staaten Deutschland es tg zu lokolijic. ren des zu ihm e-nden. at bisher ge- en Englandzu Drcimächtep.ik: do weitere von et wird, d.n> um den neuen den Interessen hlossen sind, in ander zu leb.n sapan, Ungarn, len im Geiste jeden weiteren ändern. Dabei lenmal wird z rnünitige Neu. : kontinenta' i überzeugt, wird der bisher im< inslüsse gewesen Ansgangspunlst e. selstrlich ans — politische Inlcr- verhinbern, das; gt, um von dort pöischen Kriege, nsschltrßllch sein, ning, die diesen len und vermint, >n Misslichkeiten sthen läßt. n einem znlüio'- r Plasz aus dein iae Folge seines rlin. wische AM i.nd len Staaten und ) feines Führer? chsbank vom in Wechseln und aus 14 .!,G Mi. iü an Gold und e der Rerchsbanb liionen RM., die. Mi. rind die son- iniaus an Reichs n RAI. ermäßigt. >uen RM. ausg- »lsspieler In Trcs- t, die gegenwärtig egen verschiedene tagabend in Dies« chast mit 5:0. Mrz iürse, die anläßlich :s in der Reichs- Zeil stattsand, gc< vicklung nicht ganz riglich Mannesman» inftahl um Pro- stellten sich Rheine- Prozent niedriger. Prozent an und in >zent. Bon Hcizden re waren meist bc- ent. Dersorguugsan- en 2ZL Prozent ein. ;rung der von Seugerstes gc< Revision dec :opäisetzen An- n. Diejo Poli er Einstellung dem Ausoruch s ein europä- .eunöschajlliche illerdings auch erklärung vom cers ein jähes Sächsische Volkszeitung Mittwoch. 26. März 194L Nummer 73. Seite 3 Mein Heimatland / Schluß. - „Die Stadt der Barmherzigkeit" Als ich im März 1883 zum erstenmal durch die Anstalt Bethel geführt wurde, zählte der ganze Komplex mit Kranken, Gesunden und Pflegern 3000 Einwohner, im Jahre 1932 belief sich die Seelenzahl mit Einschluß der Zweiganstalten auf fast tNOOO. Aus der Anfangsgründung Ebenezer, dem ersten Haris für Fallsüchtige lgegr. 1887) ist eine „Stadt der Barmherzig keit" geworden. Ein Jahr nach der Uebernahme durch P. von Bodelschwingh, also im Jahre 1873, wurde ein zweites Haus eiugeiveiht, dessen Name „Bethel" aus die ganze Anstalt über tragen wurde. Dorthin wurde auch die seit 1869 bestehende Diakonissenanstalt Sarepta verlegt, und im Jahre 1877 wurde das Brüderhaus Nazareth erbaut. So reihte sich Haus air Haus, und jedes erhielt einen biblischen Namen, fo daß diese zuletzt kaum ausreichten. Es gab kein Gebiet der Liebestätigkeit, bas nicht einbezogen wäre, keine Not, die man nicht zu heben oder zu lindern gesucht hätte. Aber Bodelschwingh ließ sich nie mals von bloßer Unternehmungslust leiten, sondern von der Slot, die ihm vor Augen trat, und von dem Liebcsdrang, der ihn beseelte. Es begegneten sich bei ihm natürlicher Arbeits drang, natürliche Anlage zur Wirksamkeit ins Weite, ein schar fer Blick für die Notstände und die Mittel zur Abhilfe, eine staunenswerte Organisationsgabe, echt westfälische Zähigkeit in der Verfolgung eines einmal ins Auge gefaßten Zieles und das F>uer der Nächstenliebe, das in seinem Herzen brannte. Man darf ihn ein Genie der Barmherzigkeit nennen. Sodann aber ist Aethel — dessen war Vater Bodelschwingh, dessen ist sich der gegenwärtige Leiter der Anstalt (sein jüngster Sohn) klar bewußt — herausgewachsen aus der religiösen Erncue- rungsbewegung des Ravensberger Landes, bei der u. .a. ein Laie, der „blinde Heermann", eine große Nolle gespielt Halle: Bodelschwingh pflegte wohl aus dessen Grabstätte hinweisend zu sagen: „Dies ist der Gründer Bethels." Wenn auch die freunde und Helfer Bethels in aller Welt zu finden sind, sein Hinterland bildet Minden-Ravensberg, dem auch eine große Anzahl der Diakonissen (2024) und Brüder (643) und der 'onsltgen Helfer und Helferinnen (KOO) entstammt. Die einzel nen Häuser, In denen die Kranken uniergcbracht sind und die oon verheirateten Hausvätern geleitet werden, sind teils Ackerhöfe, teils Werkstätten und jedes bildet eine kleinere oder größere Familie (bis zu 40 oder KO). Bodelschwingh er kannte In der Arbeit einen wichtigen Heilfaktor (Arbeitsthera pie). Es herrscht ein fröhlicher Geist: „llebcrall fleißige Hände, munteres Singen, fröhliche Gesichter. Man vergißt ost, daß man in einer Gemeinde von Kranken lebt." Dazu kommt Bethels reizvolle Lage. „Lieblich liegt es in zwei Täler des Teutoburger Waldes eingebettet, so daß immer wieder Besucher Bethels ob der Schönheit seiner Lage überrascht sind. „Wenn man es von der Pellahöhe aus liegen sieht, etwa in der Früh liugsblüte, möchte man bald darüber veraessen, welches Leid dicke Krankenstadt in sich birgt." Den schönsten Ausblick ge nießt man. wenn man über das Schwesternaltersheim Salem zum Hallelujah-Berg wandelt. Doch ist Bethel Im weiteren Sinn keine bloße Krankenheilstätte. Bon seinen Schwestern stehen nur 11 Prozent, von den Brüdern nur 2K Prozent im Dienst des Elends. Bethels Bedeutung liegt zum großen Teil aus dem sozialen Gebiet. Schon bald nach dem Eintritt in die Arbeit an den Fallsüchtigen wurde es Bodelschwingh klar. ..daß es sich hier nicht nur um eine Arbeit für den Arzt und Seelsorger und Pfleger handelte, sondern um eine große soziale Aufgabe", bei deren Erfüllung „der ehemalige Land wirt. Missionsarbciter, Gassenkehrcrpastor und Dorfpsnrrer" seine Erfahrungen verwerten konnte, indem er die Kranken in eine Lebensgemeinschaft versetzte, in der jeder noch seinen Platz In der Landwirtschaft oder als Handwerker aussüllen konnte. Dte Bethelgemeinde bildete sich nach dein Grundsaß der gegenseitigen Bindung durch die Beteiligung möglichst vieler Glieder an der aktiven Arbeit. Diese Bindung bilde! iebcn der religiösen Einstellung die Klammer, die alle zn- lommcnschließt zu einem geordneten Gemeinwesen. Die im Jahre 1884 eingeweihte Zionskirche ist der Mittelvunkt der zu einer eigenen Kirchengemeinde zusammengeschlossenen An stolisbewohner. — Der Schaffung einer Heimat und der Wie dereingliederung in die menschliche Gesellschaft bedurfte ins besondere die in den 70er Jahren zur Landplage gewordene -ckar bettelnder Wanderer: im Jahre 1882 gründete Bndel- bwingh für die „Brüder von der Landstraße" in der Senne Ge erste Arbeitcrkolonie, Wilhelmsdorf, woraus sich unter Hiuznnahme sonstiger Häuser die Zweiganstalt Eckbardtsheim sloOO E.) mst eigenem Gotteshaus entwickelte: eine zweite Kolonie. „Freistatt", entstand 1899 im Wittinasmoor (Han nooer): 190K die dritte. „Hosfnungstal". vor den Toren Berlins, Ker das Snstem der Einzelkammcrn ihre besondere Note gab 3m Jahre 1930 konnte die vierte Kolonie. „Heimathos". in der Hermannsheide eröffnet werden. Alle drei heben unter der Losung „Arbeit statt Almosen" — Schon als Quartaner beschäftigte den adligen Ministersohn, der später bei Hose eiivas galt und zugleich Bethelkiudcrn mit seinem eigenen Taschentuch das Näschen putzte oder deu Insassen der „Frei statt" eigenhändig das Steineklopfeu beibrachte das Problem -er sozialen Ungleichheit. Aber er mar kein Theoretiker, er las Heine Bücher über die „soziale Frage" und bekannte, davon nichts zu verstehen, er packte die Sache an durch die Grün dung des Vereins „Arbeiterhcim" im Jahre I88K, aus beson derem Anlaß. Seine Parole war „eigenes Heim aus eigener Erhalle". In neuerer Zeit lebte dieser Verein wieder aus durch den „Vethel-Baubund". Hochmodern mutet es an, wenn wir vernehmen, daß Bethel durch die Unterbringung in Anstalten die „Verhütung erbkranken Nachwuchses" bezweckte und „seit Jahrzehnten an der Erforschung der Erbkrankheiten arbeitet. Ucberhaupt aber hat „Vater Vodelschwingh stets aus seiner Verantwortung für das Volk gehandelt". Er war Volksmann im besten Sinn des Wortes. Daher hinderte ihn auch seine Arbeitsüberlastung nicht, noch als 7Kjähriger ein Mandat im preußischen Landtag auzunehmen. um für die FUrsorgcarbeit wirken zu können. So fühlte er sich auch verantwortlich für die Heranbildung eines gläubigen und scclcneifrigen theolo gischen Nachwuchses. So entstand 1888 das Kandidatenkonvikt, das den jungen Theologen Gelegenheit bot, durch den „Dienst in der blauen Schürze" in die Liebestätigkeit eingeführt zu werden. Um dem verheerenden Einfluß der liberalen Theologie entgegenzuwirken, traf er im Verein mit dem vortrefflichen Pros. D. Adolf Schlatter seit 1898 die Einrichtung der „theolo gischen Woche", und seit 1905 läßt sich die „theologische Schule" die wissenschaftliche Weiterbildung der zukünftigen Pastoren auf christgläubiger Grundlage angelegen sein. Aus demselben Verantwortungsgefühl heraus nahm man sich nach Bodel- schwinghs Heimgang der Heranwachsenden Jugend an. Aus der im Jahre 1920 gegründeten höheren Schule („Bethelschule") entwickelte sich eine höhere Mädchenschule („Sarepta-Schule"), die zum Lyzeum ansgebaut wurde, und eine Ausbauschule sür Knaben („Fr-von Bodelschwingh Schule"). Eine Volkshochschule wurde im „Lindenhos" eingerichtet, wo später auch „Freizeiten für Reichswehrsaldaten" abgehalten wurden. Doch nun noch einen Blick auf das eigentliche Lieblings kind Bodelschwinghs, das nach seiner Meinung auch der Lieb ling der Bethelgemeinde sein sollte, die Ostasrika-Mission, jetzt „Bethelmission", die nach dem Kriege wiederaufgcnommen wurde. Hier arbeiteten im Jahre 1937 ans 20 Hauptstationen, worunter 2 missionsärztliche, und 161 Außenstationen, neben 9 deutschen Pastoren, 3 Acrzten und 3 Lehrern und 3 sonstigen Sie ist, mit ihren ragenden Gipfeln, jedem Schulkind be kannt, das die schönsten Gedichte eines Goethe. Schiller, Mörike in seinem Lesebuch stehen hat und manclzes davon auswendig lernt. Damit wären eigentlich schon die Pole festgelegl, um die sich die innere, geistige Welt der Deutsclzen dreht. Und stammt einer aus der gleichen sil-westdeutschen Ecke wie dieses olym pische Dreigestirn, so nimmt jene sachlicize Feststellung sogar den Tonfall eines von sich selbst Begeisterten an. Ist cs doch (Heist von ihrem (Heist und Blut von ihrem Blut, woran auch er in landsmannseizastlieizer Verbundenheit »och seinen bescheidenen Anteil hat. Mitunter freilich geht sein lebhaftes Temperament mit ihm durch, bis es in unliebsame Berührung kommt mit der kühleren Betrachtungsweise, sagen wir des Navddcutsctzen, in dem er allzu gern nur die Verkörperung des Gegensätzlichen: überhebliche Vernunft und Gcmiitskälte sehen möchte. Nun, mit Vorurteilen dieser Art hat unsere Zeit ja wohl endgültig aufgeräumt, wenn sie die > raauisch aewochsenc völkische Einheit wieder mit Nachdruck betont, ohne dabei auch nur ein Steinchen aus dem bunten Mosaik des Stammesgefüge hcrauszubrechen. Unbestreitbar ist jedenialls, daß es die Landscizait, die wir geographisch etwa mit Baden, Württemberg und Rheinhessen umschreiben, irgendwie „in sich" haben muß, wenn sie, wie kaum eine andere, imstande war der deutschen Nation und damit der Welt eine — in Anbetracht so enger Naumgrcnzen überraschende — Vielzahl kultureller Leistungen zu schenken. So fruchtbar wie der Landstrich vom Ober l is zum Mittelrhein, dem der badisch- ivürtlembergische Schwarzwald nebst dem hessischen Odcnivald bis zum Taunus hin als seine wachsamen Begleiter treu zur Seite stehen, so schöpferisch ist zweifellos auch der Menschen schlag. der ihn besiedelt. Nicht nur ist dieser Boden getränkt vom Blute kriegerischer Auseinandersetzungen an großen ge schichtlichen Wendepunkten, er ist zugleich auch Heimat und Sckanplntz der großen Nationaldichtung der Dcutscizen, des Ni belungenliedes, obschon nur seines tragisäzen Ausklanges, der, vorbereitet am Hose Gnnthers zu Worms, am ..Siegkriedsbrun neu" bei Ann rbach im Odenivalü seine blutige Erfüllung gesun den haben soll. Wiemele 'Namen kultureller Großtaten knüpfen sich allein an die Begegnung des Alemannentums diesseits und jenseits des Oberrheins! Erwin non Steinbach, der Erbauer des Straß burger Münsters, dürfen wir hier im Badischen als engeren Landsmann legrüßen Hartmann von Aue, Selmslian Brant, Gottfried von Straßburg' sie mögen für manch andere stehen, die fick ins goldene Buch deutscher Dichtung auf ewig eingetra gen haben. Blättern wir vom Mittelalter zur Neuzeit um. so lacht uns mit guimütigem Augenzwinkern Johann Peter Hebel, der „rheinische Hausfreund", an. Daß ihm, dem feinsinnigen Lyriker alemannischer Mundart, in Hermann Bürte ein eben bürtiger Nachfolger geworden ist, ivird über dem eigenwilligen, kormstarken Dramatiker Birte anderswo leicht übersehen Was jedoch die volkstümli6^ Wirkung angeht, so steht der katholische Sladtpfarrer Heinrich Hnnsjakob dem evnngelisciren Prälaten Hebel wohl in nichts nach, obwohl sich ihre literarischen Persön- männlichen, 27 weiblichen deutschen Mitarbeitern. 16 eingebo rene Pastoren und 440 eingeborene Hilfskräfte, die 30 000 Heidenchristen und 8—9000 Kinder in etwa 180 Schulen (4 höheren) betreuen. So ist das Werk Bodelschwinghs In die Weite gewachsen. Daß über dem Wachsen in die Weile das Wachsen in die Tief nicht abnchinen möge, ist das ernste Anliegen der Anstalts leitung. Vater Bodelschwingh selbst war trotz seines klaren Blickes für das Diesseits durchaus ein Mensch des Jenseits und der Ewigkeit, unter deren Gesichtspunkt er vor allein auch die Heidenmission betrachtete. Er verlor den Gedanken an die Wiederkunft des Herrn nie aus dem Auge. Ueberail gab bei ihni die Barmherzigkeit den Ausschlag. „Nie soll das Geld Königin sein, sondern die Barmherzigkeit", so hieß es in seinem Vermächtnis siir die Anstaltsuorstände. Wie einst die Spitalritter des hl. Landes ihre Pfleglinge als Eigentümer der Spitäler betrachteten, sa sagte Bodelschwingh: „Bethel gehört den Kranken." Er besaß den Verstand eines Genies und das Herz eines Kindes: aber jener wurde erleuchtet durch den lebendigen Christenglauben, dieses entzündete sich an der göttlichen Barmherzigkeit. Daher sein unbegrenztes Gotlver- trauen, das ihn wohl scherzweise sagen ließ: „Bethel ist sicherer als der preußische Staat": daher auch seine unwiderstehliche Gewalt Uber die Menschen, besonders über die Jugend, der Zauber seiner Persönlichkeit. „Welche Barmherzigkeit, welche Barmherzigkeit", so rief ein Schwarzer aus Ostasrika aus. den man durch die Anstalt führte. Bethel soll und muß »ach der Meinung der gegenwär tigen Leitung und seiner über die ganze Welt zerstreuten Freunde bleiben, was es durch Bodelschwingh geworden ist: „die Stadt der Barmherzigkeit". Literatur: Fr. v. Vodelschwingh, ein Lebensbild, von G. v. Bodelschwingh (nur zu beziehen durch den Psennigverein der Anstalt Bethel, 3 RM). — Saat und Segen in der Arbeit von Bethel, von F. v. Bodelschwingh. Verlag der Anstalt. 1932, 1.30 RM). — P. G. Jasper. Tas Werden der Bethel Million (2 RM). Monatlich zugesnndt wird den Freunden der „Bote von Bethel": jährlich erscheint die „Handreichung für Bethel freunde". lichkeilen untersäzeiden wie das beruslichc Verhalten eines Grobschmiedcs von dem eines Goldschmiedes. Aus Hansjakobs Spieren eines Pioniers zur lilerariscin'n Erschließung des Schivarzivcrldes und seiner Menschen, ist ihm heutigentags der durch seine Schwär,zivaldromane bekannt gewordene Hermann Eris Busse gefolgt. Zählt hierher nicht noch ein anderer lilera- risclzer „Grobschmicd" im geistlichen Gewand? Aber ivicoiele wis sen es schon, das; ein Abraham a Sanela Ciara aus ven> Badi schen. von Krenheinstellcn bei Meßkirch, stammt! lind daß die Wiege eines Konradin Kreutzer, des Komponisten des .Nacht lagers von Granada", in eben diesem Meßkirch selbst gestan den hat. Es ist die (Hegend, wo sich Württemberg und Baden schon nachbarlich die Hände reichen, und wo sich eine Laudjchast weit hin erstreckt, so feiertäglich andachtsvoll, daß einem die schön sten Verse eines UHIand una Mari Ke — und das sind d .e weit« wütigen, des rvahren Volkes Lieder — inst schmerzlich durch den Sinn gehen. 'Nach Tübingen deuten hier die Wegweiser, zur akademischen Nährmutter so vieler erlauchter Geisler des Lan des, und kommt man mit den Nlenscizen ins Gespräch, dann meint man aus der aufrecht biederen 'Art selbst der einsachsten unter ihnen das Echo ihrer großen Ahnen herausznhoren. Der Ahnen, aber auch der Lebenden, die das Beste des schwaaiphen Erbes fruchtbar in sich sortenlwickein. Fruchtbar und vielgestal tig: welcher andere Stamm könnte sich hierin mit dem schwäbi schen vergleichen, der in sich Raum genug für einen LÜstler, einen Hegel, einen Gras Zeppelin oder Daimler hat, daß c: sie alle, und noch weil unterschiedlichere Geisler, mit der iest n. ob zwar knorrigen Rinde scmes Wesens zur organischen Einheit zusammenzuhallcn vermag'-' In aller Welt sind Schwaben, w un nicht leibhaftig, so doch geistigerweise, anzutre'sen. und wie das „Tchwäbiscize Meer" mit den gelehrten Mönchen der Reichenau einst der Startplatz einer Kuliurmission war. so viele Iahrhun- derte später siir das Erstndergenie des ilieoenden Grab > Zeugen der Kunst und Kultur einer vergangenen und gegenivärtigcn Zeit sind nicht nur die zahlreichen Klo ter. wie Weingarten, Beuron. Birnau. St. Blasien. Hinter den geiststcyen Fürsten sind die westlichen keineswegs zurückaestaitden. so ->at Karl Theodor von der Psalz nicht nur das größte Schloß Euro pas für seine Mannheimer Residenz gebaut, sondern gleichzeitig auch die bedeutendsten Künstler der Zeit an seinen Hot gerufen, i.nd die von ihm gegründete Mannheimer Musik'chale unter Führung von Slamilz kommt heutigentags allüberall in den Konzertsälcn wieder zu hohen Ehren. Ja. unter diesem heiteren Himmelsstrich hat man immer gut und genüßlich zu leben ver standen und darüber dock keineswegs vergessen, was man kul turelle Tlerpflichtung nennt. Das reizende Sommerscklaßchen zu Seit Metzingen mit seinem neuerdings wieder in Betrieb genom menen Rokoko Theater und dem nach Versailler Boibbd ange legten Park, das Bruchsaler Schloß des Fiir lbisckois von Speyer, Graf Schönborn, woran sich l*»*g Geringerer als Bal thasar Neumann verewigt hat. die grandiose Ruine des Heidel berger Schlosses — sie alle sind, im Umkreis von nickt mehr als 20 Kilometer gelegen, lebendig in die Gegenwart wirkende Zeu gen einer hohen Kultur. Und kommt man aar aui Heidelberg selbst zu sprechen, so wüßte man nicht .wo ansangen und wo aus hören mi! dem Hcrzählen all der Namen, die dem Ruhmesblatt deutscher Geistes- i.nd Kulturgeschichte ihren unvergänglichen Stempel eingeprägt haben Aber wozu würde ein Wort wie das „Gemüt" in aller West nur die deutsche Sprache kennen, wenn sich dieses deutsche Gemüt nicht mit Vorliebe den Romantikern znwendcte, die hier in einer idealen Landschaft selig geschwärmt und gedichtet lzabcn, wie es in gemäßigter, „klassischer" Tonart nur noch der Weimarer Kreis um Goethe verstanden Kaste Eine Wegstunde nur neckarauswärts liegt Stisl 'Neuburg, umlerisch am Flußuser hiugestreckt. Ursprünglich — und jetzt wieder — Klosterbehausung der Benediktiner, war es mehr ats ein Jahr hundert lang ein weltliches Stelldichein sür romantische Naturen, namentlich zur Zeit, als Goethes Schwager, der Rat Schlosser, es bewohnte. Es läßt sich denken wie Va erst den Arnim: und Brentanos nebst chrcm ganzen Dichterstoß das Herz aubpng nnd daß hier manches unsterbliche Werk unter heiligen Schauern empfangen wurde Einmal war auch Earl 'Maria von Böcker, der andere große Romantiker, unter den Gästen: ab Frucht seines Ausenthastcs verdanken wir ihm den „Fleiicku, . oder doch Idee und Grundstimmung dazu Gleich hinter Heidelberg tut sich die „Bclgsstoye' aui. wo sie vom Badisclzen bald ins Hessische übergeht mit Darmjladi und Franksurl an ihren Auslausern. In der ehemab.. gi zszher- zoglicizcn Residenzstadt gedenken wir des seltsam verharzten Heinrich Merck, den Goethe so sehr seiner Frenndschasl gewür digt hat. das; er Ihn in seinem „Mephisto" verewigte. Georg Büchner, der jung im Erst verstorkene Dichter van „Danlons Tod" und „Leoncc und Lena", war hier zu Hanse und Nieder gall, der Verfasser des vergnüglichen Dialektstückes „Datlerich". In der Tat. man braucht nur genauer auf -lese ur,wichtige, frisch von der Leber nwg redende Mundart hlnzuhörrn, um In Ihr eine gewisse sclzöpferische Krast für das derb zupackendc und Der jugoslawische Miuistcrpräsi dent Zwelkowilsch schreitet nach seinem Eintreffen In Wien die Front der angctretenen Ehren formation ab. Ganz links Rcichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop. (Scherl, M.) Aulturlandschast Südwestdeutschlands von Dr. H. A. Verger
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)