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- Erscheinungsdatum
- 1941-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194103188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410318
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-03
- Tag 1941-03-18
-
Monat
1941-03
-
Jahr
1941
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Seite 2 esitze, un, Magnaten das t*r«n l. mr in Vie adern ihr :-DoIUrin. ts um so archtbaren m und an pas bseiu- ischcn An- ilse; denn «n Hagcl- taaten die egierungcn : bemühte ichstcs Ziel I, srei sein r aber alle und Roh- >se vcrsoch- > Bertreier ! lehanpte, en Völkern nicht durch otesk, denn tzt die Ver- r Vereinig« iterial nach stand müsse usschließlich Parität mit :age, woher me, sondern insport des lhe Volk m bekennen äc cs keinen den es auch isident Pros, cijlstellervcr- mzc Nlcnsch- Muiiste'prn- wärligen hi- Sinne der- ,ng so lange de zugrunde, Eonniag an» üschcn Eisen« nis den hista- ebe. Das bul- um die Vcr- meinsam mit dnung in der ?r Güter zwi- l hcrzuste'.len. ng der hat neue An erlassen, über chsarbeitsblall des Arbcils- nm aus seiner »igen Arbcits- tskräfte durch inglichen Aus- on der Intcn- zu erwarten, licht eingesetzt stichen Bedarjs : NIinister hat ig jede inämi- at oder durch- ht sosort seine den kann, aus ter zu prüfen in der Land- t, in der Sce- >posl oder sonst schast srei wc>- er zuzusühren. rschossen und Ches der ürz ,941 wurde i Widerstande» 1 von Wallwitz erlegen. g gegen 11 Uhr be an der Rinz- ,cm Nickelschlotz he enthielt eine en Werten und irk-Scheinen, so- langte ein Dieb er Marienbriicke einet u. Herold, ckteral aus Hoi,, wei Klarinettcn- Poppe, Dreeven, lärz i der lehten Tage ensiverte Besejti- Buderus um!i!s Stahlwerke um je Utte gaben gegen chlenanteile lagen heinebraun waren b Prozent abge- im Vergleich zuin vohrend Winters- «n bis um 3 Pro- die jedoch hernach Sächsische Volkszeitung Dienstag, 18. MSrz 1S41 Nummer Kg, Seite 8 Italienisches Aunstsehaffen auf Malta Sie lieszen sieh Zeit zu leben nickt otto» liäoggi's 7. soll unct man »ia Lpoesom vve- v,«n«ivn, iisksr »in paar Vrapfsn v,snigsn als ruvisl l 5äon muü abe^ »ckon kvim Kauf «loron «tsnkvn, «iok ist, v,o» siek 8upp«n>k,ürrs nennt. Schülers Guercinis. auf Malta. 1661 wurde er zum Ehren ritter und zum offiziellen Maler des Ordens ernannt Er verblieb bis zu feinem 1699 erfolgten Tode aus der Insel und sandte seine Werke von hier aus nach Italien. Spanien und Deutschland. In der schönen Kirche des HI. Johannes, dis überaus reich an Bronzen und marmornen Skulpturen, sowie prachtvollen Grabmonumentcn der Großmeister der Mol'eler- ritter ist, kann man neben den Fresken des Caravaggio den ..Triumph des Ordens" und Szenen ans dem Leben des hl. Jo hannes von Prcti bewundern. Auch in anderen Kirchen der Insel trifft man häusig auf Altarbilder und Fresken des cala- breser Malers. Bedeutende Werke italienischer Künstler befinden sich auch in dem heutigen Gonverneurpnlast. der einst Residenz der Großmeister war. Von den beiden Binnenhäfen des Baues wurde der eine in einen Garten umgewandelt, der andere durch einen Portikus und einen Brunnen verschönt, der in der Milte eine Neptunsgestalt von Giambologna tragt. Kunst werke von Wert sind anher den Gemälden der Großmeister des Ritterordens auch die schönen Gobelins, die den Ratssaal schmücken. Italienische Namen von Baumeistern und Malern verbinden sich ebenso mit dem schon vorerwäbnten Palazzo Falzon, mit dem Palazzo Verdola und rahlreicheu Kirchen des Inselarchipels. Die grohe künstlerische Traditio», die Malta im 16. und 17 Jahrhundert ron Italien her erhielt, erlebte auch im 19, Jahrhundert keine Unterbrechung und lebt heute nach fort, mögen sich auch englische Geschütze gegen Si zilien und gegen italienische Schisse und Flugaelchmader rich ten. Der von England erst heimlich, dann assen geführte Kampf um die Sprache hat ihm bisher kaum einen Erfolg eingebracht, noch geringer werden die Ergebnisse des jetzigen Krieges sein, denn Malta und Italien bilden eine ebenso oft bewährte wie erprobte kulturelle Einheit. Tr. Frhr. Raitz v. Frenh. genannt, von denen der lehtere lm Jahre 1993 die maltesisck-e Gesellschaft der schönen Künste ins Leben ries. Die italienisci)e Kunst hat ihren maltesischen Schülern An regungen gegeben, sie hat deren aber auch in Malta selbst emp fangen. Namhafte Meister wie Michelangelo Caravaggio, der die im Manierismus erstarrte italienische Malerei dem Früh- und Hochbarock! cntgegcnführte und Matthias Preti verdanken der maltesischen Landschaft und der maltesischen Lebensart neue Impulse und statteten ihnen ihrerseits ihren Dank ab. indem sie den Palast der Großmeister, die Kathedrale des hl. Johannes, die Kirck-e del Gesu und andere hervorragende Bau ten wie z. B. den Palast der italienischen Ritter, der heute zum Nationalmuseum geworden ist. mit ihren Gemälden und Skulp turen ausschmück'en. Die Liebes-, Geld- und Raushändcl, von denen das kurze Leben Caravaggios <1573- 1619) bis zum Rande ungefüllt war, folgten ihm jedoch auch auf Malta nach. 1607 ivar ihm hier von den Malteserrittern ei-e s.k>iick,>- Ausnahme zuteil geworden, aber das heftige Gemüt des Künstlers, das im Leben vielleicht nie. in seinen Werken jedoch stets durch die unumstöhlichen Gesche wahrhaft grohcr Kunst gebändigt wurde, zog ihm die offene Feindschaft eines von ihm schwerbeleidigten Ordensritters und sogar das Gefängnis zu, dem er sich nur durch die Flucht nach Syrakus entziehen konnte. Lang und fruchtbar ivar dagegen der Ausciitlmit des Mattia Preti, eines Brauchtum um -en Ioscfstag Mancherlei Bräuche ranken sich um den 19. März. St. Josef ist der Patron der Ehe und Familie, der Erzieher und Lehrer, der Reisenden sowie der Schreiner, Zimmerleute, Holz hauer, überhaupt des Handwerks und der Arbeiterschaft ins gesamt. Besonders die werktätige Bevölkerung sicht in dem Heiligen das Vorbild echten Berufsgcistcs und treuer Pslicht- erfüttung. Katholisches Werkvolk bringt an den beiden Fest tagen des Heiligen seine Handwerkszeuge vor den Altar, um den Segen des Geistlichen zu empfangen. Es will damit einem uralten Brauch ewige Gestalt und neues Leben geben. Ihm wurden Kirchen und Kapellen geweiht, Anstalten und kirchliche Einrichtungen, Bruderschaften und Vereine ge widmet. Erziehuugs- und Vercinshäuser, Pflege- und Krüppel heime. Siechen und Krankenhäuser tragen seinen Namen. Auch wurde der Name „Joses" seit dem 17. Jahrhundert als Vor name in allen katholischen Ländern volkstümlich. In manchen Orlen Vadens und Böhmens wurde der Ioscfstag als Tag der Kinder festlich begangen. Ioscfstag, dies amoris, sogenannter Habtag: „Gertrud, Josef, brave Leut, sie machen uns die Birnen frei." Nach Mitte März stiegen auch in der Schweiz (Zürich) die Bienen aus. Der Ioscfstag ist auch Lostag, es knüpfen sich an ihn mancherlei Wetterregeln: um Phantasie oder Irreführung handele: es war im Zeitalter des als „König Blaubart" bekannten Heinrich VIU., und Zwar im Jahre 1613. Jenkins meinte, er sei damals 12 Jahre nnd sehr stolz gewesen, an den kriegerischen Ereignissen zwischen Eng land und Schottland beteiligt gewesen zu sein: er Halle nämlich den Auftrag erhallen, ein mit Pjeilen beladenes Pferd zur britischen Stellung zu führen, um den englischen Bogenschützen Schicßbcdarf zu sichern. Ganz bis an die Front habe man ihn damals allerdings nicht kommen lassen, sonder» slic den lichten Wegteil habe ein älterer Junge die Trniisporlsührung übernom men. Was Ienkin damals im Jahre 1663 erzäyUe. »aßt ganz gut zusammen: gerade anderthalb Jahrhundert vorher wurde die bedeutende Schlacht bei Flowdeii-Field geschlagen. Bon sei nem späteren Lebe» berichtete Henry Jenkins, dar, er lange Jahrzehnte Kellermeister gewesen sei, stets sehr mäßig gelebt und lehr fleißig gearbeitet habe und daß er beim Bnginn seines zweiten Lebensjahrhunderts den Berus gewechselt Hain:: er wurde Fisck)cr und lernte nun auch erst die inr seine neue Tätigkeit st- wichtige Kunst des Schwimmens. Jenkins starb am 6 Dezember 1670 im Alter von 169 Jahren. Sie erlebten drei Jahrhunderte! Wenig Menschen ist es zuteil gewordeii, in drei Jahrhun derte hineingcblickt zu haben. Einer von ihnen ist P.-ler Zarten gewesen, ein Bauer aus der Umgebung von Belgrad. Er war wohl der älteste nachweisbare Mensch überhai »l. Geboren wurde er 1539 und starb 1724 im Alter von 185 Jahren. Sein jüngste Kind mar damals 97 Jahre alt: inan sieh! also, das-, die Lang lebigkeit erblich sein Kan». „Nur" 152 Jahre wurde Thomas Parre, ein britischer Bauer: er gehörte ebenfalls drei Jahrhunderten an und erlebte die Rcgierungszcit von neun Königen, seine Geburt fällt ins Jahr 1493, also in die Zeit vor der Entdeckung Amerikas; aber er überlebte Gustav Adolf und Wallenstein! Thomas Parre ah nie Fleisch hingegen täglich Käse und Butter, seine Getränks waren wechselweise Milch oder »»gehopstes Bier. Mi! 12n Jah ren ging er, da verwitwet, eine neue Ehe ei» mit 130 Jahren pflegte er noch regelmäßig schwere Landarbeiten, wie Dreschen und Pflügen, zu verrichten. Er starb am 5. November 1635 im Alter von über 152 Jahren, und es ist wahrscheinlich, daß er noch älter geworden wäre, wemi nicht ein schwerer Diäts liier unterlaufen wäre. König Kar! I nämlich hatte sein ältestes Lan deskind an seinen Hof geladen, dort festlich ausgenommen und bewirtet. Die ungewohnten Si eilen und Getränke aber sowie die Luftveränderung zeigten schnell ihre verderblichen Folien. Thomas Parre wurde bettlägerig und starb. Jetzt zum ersten Male hatte er ärztlichen Rat in Anspruch nehmen müssen. Mag sezierte den Leickmam des Alten und stellte eine überraschende Frische aller Organe fest. Nur die Lebcnsumstellnng hatte der 152jährige Greis nicht mehr vertragen. „Ist's um Josef hell und klar. Kannst hassen du ein gutes Jahr." Am Iosefstage soll in Buchholz bei Freiburg i. Br. der faulste Bauer schon seinen Pflug im Felde haben. Auch durch Gebildbrotc ist der Ioscfstag an manchen Orten ausgezeichnet. So sind in Oberbayern geflochtene Teig kränze üblich, die als Symbole der Jungfräulichkeit gelten. In Prag hielten und hallen die Honigküchlcr ihre Honiggebicke auf dem Ioscssplatz feil. In Italien und besonders in Rom werden die sogenannten „Fritelli" in Oel gebacken und in großen Mengen gegessen sals Sonnwcndgcbäckk In Neapel werden Im Atrium der Kirche Santa Maria große, runde, mit einer Stola bedeckte Brote feilgcboten als gute Heil- und Vor- beugungsmitttel gegen allerlei Ucbcl. Nach einem alten Brauch fand an diesem Tage in Italien und in Rom eine Art Gcmeinschastsspeisung statt. Man pflegte nämlich am Iosefstage nicht zu Hause, sondern aus der Straße zu essen, wo die sogenannten Friggitori — Garköche, die den hl. Josef als ihren Patron verehren — ihre fliegenden Küchen ausgestellt hatten. Diese waren festlich ausgeschmückt, an her vorragender Stelle prangte des Bild des hl. Joses. Die „Friggt- tori", die an diesem volkstümlichen Tage gerne aus hohe Ein nahmen verzichteten, lieferten ihre Gerichte, vor allem die sehr beliebten „Fritelli" zu angemessenen Preisen. Dr. R. Sofia, im März 1941 Wieder ging durch bulgarisck)e Zeitungen der Be richt von zwei Männern, deren einer seinen 100., der andere gar seinen 106 Geburtstag beging. Laien und Gelehrte interessieren sich un „klassischen Lande" der hohen Lebensalter für diese Frage, mit denen auch die nachfolgenden Zeilen sich befassen. „. . . und ganz gewiß spielt die hervorragend schlichte, na turgemäße Ernährung, zu deren Hauptträgern Sauermilch erzeugnisse, grobes Brot und Brcispeisen, Zwiebeln und Knob lauch gehören, «ine ungeheure Rolle bei der Erreichung hoi)en Alters. Nicht zu untersckMen ist aber wohl auch die häufig zu beobachtende Tatsache, daß gesunde Greise meist fern vom Tempo unserer Zeit lebten, daß sie also ihre Nerven schonten und „sich Zeit nahmen, zu leben". Aktive Lebenssrische. Historische Schriften haben sck-cm in früheren Jahrhunder ten gern auf biologische Seltenheiten hingewiesen. So bekam um die Zeit Friedrichs des Großen eine Aebtissin der Ursulinerin nen mit 92 Jahren einen neuen Zahn. Ein deutscher Gelehrter namens Menzel bestätigt, daß einem 164 Jahre alten Manne in Cleve mehrere Zähne nacknvuchscn. Es mag hier vor allem das sehr hohe Lebensalter überraschen und Zweifel auslöseu: aber sehr klar liegende Fälle zeigen, daß solckie Rekordaltcr vorkomen. Vertrauen kann die aus wissensck>aftliei>cn Kreisen stammende Mitteilung In „Voigts Magazin der Naturkunde" sordern, die besagt, daß ein gewisser Surrington zu Bergen dort mit 160 Jahren das Zeitliche segnete. Welck>e organisckie Frische dieser Mann sich bis ins hohe Alter hinaus bewahrt hat, erweist die Tatsack;e, daß von den hinterlassenen Söhnen damals der älteste 103, der jüngste hingegen nur 9 Jahr alt ivar. Ein Lebenskilnstler. Sogar im Bilde überliefert Ist uns ein Engländer, der stets zu den unumstrittenen Trägern hohen Alters gehört: Henry Jenkins. Der Kupferstich zeigt einen bärtigen, ehrwür dig dreinschaue-iden alten Mann, dessen Antlitz keine Anzeichen unnatürlicher Lebensdauer, etwa Uebergreisi ng, aufweist, son dern wohlgemut ins Leben schaut. Dabei ist der Stich erst kurz vor seinem Tode, im 169 Lebensjahr ausgenommen worden. Ungcsähr sieben Jahre vorher hatte eine Landsmännin, Frau Anna Saville, den damals 162jährigen Greis besucht, um festzu stellen. ob die Berichte über den alten Jenkins auf Wahrheit beruhten oder ob es sich lediglich i.in Rekovdmeldungcn han dele. Bei ihrem Interview fragte sie geschickt und lenkte das Gespräch aus die frühesten Kindheitserinnerungen des Alten Da wirkte es zuerst ocradezu wunderbar auf die Hörerin, daß die früheste historische Reminiszenz Jenkins' i.m genau 150 Jahre zurückging. Die Einzelheiten bestätigten, daß es sich nicht 1iIW!!!WWWWWMii!ii!WW»WW!WW!i»iWWMIiWWWttlWWWW!!i!!i!iUWWW^W!W!!^ Rom, im März 1941. Manche Volkswelle ist gegen die maltesische Inselgruppe i» Herzen des Mittelmeeres zwisckzen Sizilien und Tripolita- nien gebrandet und hat auf Malta, Gozzo, Comino uud Co- minotto, ja zum Teil selbst auf den winzigen Eilanden, die die Inselgruppe vervollständigen, ihre Spuren hinterlassen. Um 7V0 v. Chr. kamen die Phönizier, spätestens im vierten Jahr hundert die Karthager und 218 v. Chr. die Römer. Ihnen allen schien das wasserarme Karstland es angetan zu haben, aber sicherlich keineswegs um die Erträgnisse des Obst- und iRnnüsebaus, die schon der beginnende April auf den tcrrassen- sörmigen Anbauflächen spendet, oder um den Schaf- und Zie- gcnreichtum der Inseln, der von altersher eine Hauptcrnäh- rungsquelle feiner Bevölkerung darstclltc, sondern einzig um die so günstige strategische Lage Maltas, das einerseits eine Brücke nach Afrika hiniibcrschlägt, andererseits die Scheidung des östlichen vom westlichen Mittelmeer verursacht. Ein Streitobjekt im Altertum, wurde Malta auch in der Neuzeit oft genug und zuletzt heute wiederum umkämpft. 533 nahm Belisar die Insel auf seiner Fahrt nach Afrika: 868 wurde sie von den Arabern erobert, und 1091 nahmen sie die Normannen Rogers I. ein. Seitdem gehörte Malta zu Sizilien, und Karl V. gab sie im Jahre 1530 als sizilianisches Lehen den Malteserrittern, die sie 35 Jahre später unter ihrem Groß meister La Valetta, nach dem die Hauptstadt der Insel benannt ist, ruhmreich gegen die Türken verteidigten. — Jede Volks welle, die an die Insel brandete, hat ihre Spuren auf ihr zu- rückgelassen. Aus der vorindogermanischcn Periode der Mittel- mcerkultur sind noch Apsidenbauten erhalten, die Zeugnisse ältesten Totenkults liefern, so z. B. eine unterirdische Grab anlage bei Hal Saflieni, die dem Urteile der Sachverständigen zufolge aus der Zett von 2000—1800 v. Chr. stammt. Aus oie Spuren Roms trifft man in La Notabile, der einstigen Hauptstadt Maltas, sowie in den unterirdischen Gewölben von Rabats. Hier liegen sie noch greifbar vor Augen und brau chen nicht erb bezeugt zu werden wie z. B. das großartige Heiligtum der Juno und der berühmte Tempel des Apollo, den die altrömischen Schriftsteller des öfteren nennen. Die Normannen brachten der Insel die Bauart, die sie schon in Sizilien vielfach angewandt hatten: an engen Straßen erheben sich Häuser, die In ihrem soliden Mauerwerk mit den wenigen, hochgelegenen Bogenfenstern fast wie Festungen anmuten, und die man erst dann nicht mehr als solche ansieht, wenn man die Befestigungen in Augenschein nimmt, die Malta im 16. und 17. Jahrhundert erhielt und nicht zuletzt von England, nach dem ihm die Insel im Frieden von 1814 von den Franzosen ab getreten worden war. Unter der englischen Verwaltung hat Malta manchen Kampf um Verfassungsfragcn. vor allem aber um die italienisckie Sprache durchfechtcn müssen. Der Ver- sassungsstreit wurde zwar 1932 von den Engländern durch die Abberufung Lord Stricklands beigclegt. aber die Sprachen politik blieb, ohne jedoch nennenswerte Erfolge zu erzielen. Der englischen Amtssprache steht die italienische Volkssprackw noch ebenso stark wie am ersten Tage gegenüber, denn sie zieht ihre Wurzeln aus dem starken Strom italienischen Blu tes, den die Malteser in sich tragen und aus der seit Jahr hunderten in Malta vorherrschenden italienischen Kultur. Die Verbindung des maltesischen Inselarchlpcls mit Si zilien ist von der Natur geschaffen und wurde von den poli tischen Bindungen, die eine geraume Zeit hindurch audouerteu. nur ergänzt. Seit Roger 1. bot Malta ein lebendiges Beispiel dafür, wie sehr ihm Sizilien nicht nur in der Bauart seiner Käufer sondern vielleicht noch mehr im Stil seiner Kirchen und Paläste zum Vorbild gedient hat. Palazzo Falzon und Cristel dl Gozo könnten ebensogut diesseits wie jenseits von Kap Passers emporragen. Mehr noch als die Normannen brachten dir Iohanniterritter Italien nud Malta einander näher. Seit 1530 strömten italienische Meister von allen Tei len der Apenninenbolbinsel nach Malta, nnd umgekehrt besuch ten maltesische Architekten. Vildlmuer und Maler italienisckie Schulen In der römischen Preise der letzten Taae finden wir eine Zusanimenstelluna der bekanntesten Namen, die. wenn auch auf kürzestem Raume zusammengcdrängt. dennoch nicht kndrn zu wollen scheint. Aus Urbino das Italien wenige Jahrzehnte vorher den friihvollendeten Raffael geschenkt hatte, heriesen die Maltcserritter den Architekten Bartolomeo Gcnga auf ihre Insel und ließen von ihm mehrere Kirchen, den Pa last des Großmeisters nnd Vefestigunaswerke ichaffen. ja so- qar den Plan einer ganzen Stadt. Gleich ihm arbeiteten an den Festungswerken von Lo Valetta im 16 nnd 17. Jahrhun dert zahlreiche andere italienische Vaumeister und Malteser, die In Italien erzogen worden waren wie z. V Laparelli, Cossar Florian!, Valperga und der Dominikaner Maculano z aus Fircnzuola. Das VorbUd der Architektur fand in allen anderen bildenden Künste Nachahmung nnd wurde selbst bi der Wissenschaft und Literatur befolgt. Seit Malta Lchnsgut der Ordensritter geworden war. gelangte In ihm kaum jemals ein Name zur Bedeutung, dessen Träger nicht lange Zeit in Italien nnd vornehmlich in der Ewigen Stadt gelebt hätte. Von den Baumeistern, die die Insel selbst hervorbrachte, nennen wir an erster Stelle Girolamo Cossar, der in Zusam menhang mit dem Cortoneser Laparelli den neuen Stadtplan nnn Lo Valetta entwarf, den Magistrntspalast und mehrere Hauser der Ordensritter baute. Gleich ihm hatte der im 17. Jahrhundert lebende Lorenzo Cafa seine Studien in Nom ab solvicrt. Er führte den sog, „stil novo" nach Malta ein und j errichtete in ihm die stolze Kathedrale der Heiligen Petrus und Paulus. Baumeister von Ruf waren auch Carlo Gimach, M Giovanni Barbara und Grognct de Basse, der in der riesen- j hallen Rotunde einer Pfarrkirche das römische iflanthcon nach zubilden gedachte. Als Baumeister und Maler wirkte G. Pulli- ckio, als Maler und Kupferstecher C. Mallia, in der Kunst des Holzschnitts erlangten Grech, Buhagiar und (Oauci einen Na men. Der Malteser Bussutil wurde in Rom ein begabter kchiiler Iol-ann Friedrich Overbecks, als Schülerin 'Berninis ! zeichnete sich die Ordensschwester Maria de Dominicis aus. Ten Bildhauer Melchio Cafa schätzte Berbini sogar höher ein ols sich selbst. Unter den zeitgenössischen Vertretern dieser Kunst seien an dieser Stelle Georg Borg und Joseph Calleja
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