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Dienstag, 18. März 1841 Schrtstleltung: Dresden A, Polterst!. 17, Rus 20711 und 21012; Geschäftsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch druckerei u. Verlag Th. u. B. Winkel, Polterstr. 17, Nus 21012; Postscheck: 1025; Eiadlbank Dresden V47Ü7. Im Falle von höherer Gewalt, Veibo, und Veuiebs- tlörungen Hal der Bezieher oder Welbuiiglreibeiidc kein« Ansprüche, falls ble Zeitung ln beschranktem llmsange, verspälel oder nicht erscheint — Lrsulliingsort Dresden. M M Nummer«« — 4O.Iahrg. 1,7»; durch dl« Post elnschl. Postllberwelsungsgebtihr, znzllgl. 8st Psg. Post-B-st-llgeld. Einzel-Nr. 10 Psg., W M Sonnabend, u. Fesllags-Nr. 1b Psg. Abbestellungen M HM M M Brrlaasort Dresden eine Woche vor Ablaus der Bezugs- W WWW W W W W W W ° zeit schrlstlich beim Verlag elngegangen sein. Unser« W W ?lnzeigenprelse die Ispaltige 22 nun breite Zeile « Psg- Lrüger ket-.e Abbestellungen entgegennehmen. WM^RW W > > > W P,„tz,^nsche wir kein. Gewdh, leisten, twlesseiluny ii-Vool versenkie s Dampser ans Geleit Lustangtiffe auf die Hasen- und Oockanlagen von Newcastle — 4000-Tonner bei Aufklärung versenkt 4 Sperrballone über Dover abgeschoffen Berlin, 18. März. Das Oberslommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein Unterseeboot versenkte aus feindlichen Geleit- zilgen 5 bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit insgesamt 8', 800 BRD. Bei bewaffneter Aufklärung über der Nordsee versenkte die Luftwaffe ostwärts Newcastle ein Handelsschiff von etwa 4000 BRD. In der Nacht zum 18. März bombardierten Kampsslug, reuae die Hasen- und Dockanlagen von Newcastle. Weiter« Angriffe richteten sich gegen Häsen an der schottischen Ostküste. Der Feind griff in der letzten Nacht an verschiedenen Stellen das nordwestdeutsche Küstengebiet an. Einige Brände in nlchtmilitärlschen Anlagen konnten sofort gelöscht werden. Der Einsturz verschiedener Wohnhäuser verursachte Opfer an loten und Verletzten. Berlin, 18. März. Mit dem Verlust des 870 Tonnen grossen Unterseeboote» „Snapper" hat die englische Admiralität die Vernichtung von 28 britischen Unterseebooten im bisherige» Verlauf des Krieges zugegeben. Wenn auch in diesen Angaben eine ganze Anzahl verlorengegangener Unterseeboote durch Minen usw. nicht ent halten ist — die deutschen Bekanntgaben melden mehr als 30 so bestätigt diese wenn auch unvollständige Verlustliste der eng lischen Admiralität, datz mehr als die Hälfte des bei Kriegsaus bruch vorhandenen Bestandes der englischen U-Boot-Flott« von 56 U-Booten vernichtet worden ist. Berlin, 18. März. Nach Newyorker Meldungen ist der U 000 BRT grosse britische Ucberscedampser „Afrika Star" im Atlantik versenkt worden. Die „Africa Star" war mit England vor einem Defizit von 15 Milliarden Dollar Newyork, 18. März. Eine Zeitschriftenles« des Federal Re serve Board schenkt einer Betrachtung der Londoner „Econo mist" über Englands Finanzlage starke Beachtung. Darin wird fcstgestellt, dass nur die Hälfte der englischen Staatsausgaben durch Einnahmen gedeckt ist. Die andere Hälfte müsse durch Zwangssparen, zusätzliche Steuern und Währungsmanipulatio- nen aufgebracht werden Das Defizit werde im kommenden Haushaltjahr auf 1b Milliarden Dollar gefclsätzt. Wie es voll ständig gedeckt werden solle, wisse niemand. 124Z Schiffe mit insgesamt 4 S62257 NM Englisches Teilgestäirdnis Newyork, 18. März. Laut Associated Preh beziffert Lloyd» die Verluste der britisci)cn und in Englands Auftrag fahrenden neutralen Schiffe in den ersten 18 Monaten des Krieges mit insgesamt 181b Schiffen mit einer Gesamttonnage von 4082 857. Trotz aller »Slkerrechtllch vorgeschrievenen Wzelchen Der feig« britische Ueberfall auf das Lazarettschiff „Po" Berlin, 18. März. Beweis dafür, datz die Briten Lazarett schiffe unter Feuer nehmen, ist die bereits gemeldete Torpedie rung des italienischen Lazarettschiffes „Po". Das mit allen völ kerrechtlich vcrgeschriebenen Abzeichen versehene Schiff wurde, auf der Reede von Valona liegend, von zwei britiscl-en Flug zeugen angegriffen und von mehreren Torpedos getroffen. Bereits vor Wochen ist gemeldet worden, datz die Engläiv- der bei Malta auf ein mit dem Zeichen des Roten Kreuzes ver sehenes Flugzeug zu schieben versucht haben. Plünderungen in England Gens, 18. März. In Leeds »raren die Kriminalgerichte, wie ..Daily Mirror" berichtet, zwei volle Tage mit der Aburtei lung von Plündereien nach einem einzigen deutscl-en Luftangriff beschäftigt. Der Richter Oliver äu-herte nach Beendigung der Nayenverurtellung, der Tag könne nicht mehr fern sein, an Orin Plünderer und Mörder aus die gleich)« Siufe gestellt, also Ueber Dover wurden im Laufe des Tages 4 Sperr- ballone abgeschossen. Fabrikanlagen in Bristol von deutschen Bombern getroffen Bemerkenswertes Eingeständnis der britischen LUgenzentral« Berlin, 18 Mürz. Der Londoner Nachrichtendienst mutz seinen Hörern berichten, datz die deutschen Lustaugrisse in der 'Nacht zum Montag hauptsächlich gegen Bristol, das einige Stunden lang bombardiert wurde, gerichtet waren. Autzerdcm seien London, die Ostküste Schottlands und eine Anzahl ande rer Orte von der deutschen Luftwaffe angegriffen worden. In Bristol wurden einige hundert Brand- und Sprengbomben abgeworfen, wooei auch Fabrikanlagen und ein Zettungshaus getroffen wurden Die Brände hätten „bald" gelöscht werden können. Kühlanlagen versehen und führte eine Jleischladung nach England. Der Untergang der „Africa Star" stellt innerhalb von elf Tagen den dritten Verlust eines Grohkühl- und Fleischtrans portdampfers dar. Am 6. März wurde der 10 000 BRT grotze Kühldampfer „Anchises" vernichtet und am 8. 'März der 1b 07b BRT grotze Ueberscedampfer „Oropesa" versenkt, so datz sich einschlietzlich der „Africa Star" der 'Verlust der britischen Han delsflotte an grotzen Kiihldampfern innerhalb von kurzer Zeit auf 36 000 BRT stellt. Diese Verluste treffen die britische Versorgungswirtschast um so schwerer, als bei dem Grotzangrifs deutscher Kampf geschwader auf Liverpool in der Nacht vom 12. zum 13. 'März die grotzen Kühlanlagen und Fleischvorratslager weitgehend zerstört und die darin lagernden Vorräte vernichtet wurden. mit dem Tode bestraft würden. Der Richter erklärte, cs beteilig ten sich nicht etwa nur Gewohnhcitsvcrbrecl)er und Notleidende an den Plünderungen, sondern Leute in guten Stellungen mit Wochcncinkommcn zivisä/en 80 und 100 Mark. Diese versuchten ihre Verbrecl-en damit zu entschuldigen, datz sich beim Plündern mehr verdienen lasse als in ihren augenblicklichen Stellungen in kriegswichtigen Betrieben. Zn den verurteilten Plünderern gehörten auch Soldaten. Namensnennung strengstens verboten Ueberlebende eines versenkten britische» Dampfers berichten Berlin, 18. 'März. Nach einer Meldung aus Lissabon traf am 16 März in einem Hasen Portugals der in Liverpool be heimatete Dampfer „Avoceta" ein. Er lmtte 17 Seeleute an Bord, die er vcn einem im Atlantischen Ozcan untcrgegangcnen britischen Dampfer übcrncmmen hatte. Die Seeleute ivaren von der Schnelligkeit, mit der der Dampfer von deutsä>en Seestrett- krästen angegriffen und versenkt worden war, noch tief bccin. druckt. Sie berichteten, cs sei ihnen strengstens verbalen worden, den Namen des uirtergcgangenen britisä-en Schiffes zu nenne». Aus den Schilderungen der Ueberlebettden ging hervor, datz das versenkte Schiff zu einem unsprünglich im Geieitzug fahrenden Verband gehört hatte, der sich infolge deutscher Airgrisse aufge löst hatte. Das Schiff l-atte Flugzeugmotoren an Bord. Zranlreich geht -egen Wuchergeschäfte vor Zürich, 18. März. Ein Ministerrat unter dem Vorsitz von Marschall Pätain hat, wie aus Vichy gemeldet wird, eine» Ge setzentwurf genehmigt, durch den eine Sondergesetzgebung gegen Schieber und Wucherer eingeführt wird. Das Amt für Preis- llberivachung hat in den letzten zehn Tagen gegen 220 Kaufleute Geldstrafen bis zu 12 000 französischen Francs wegen Preisvbcr- höhungen verhängt. Ferner wurde beschlossen, die Zwangsein treibung von rückständigen Einkommensteuern der Jahre 1039 und 1040 in solciM Fällen einzustcllen, wo es sich bei dem Schuldner um einen Kriegsgefangenen handelt. Admiral Darlan hat in seiner Eigenschaft als Innenmini ster die Gemelnderäte von 12 Gemeinden aufgelöst. Marschall Pätaln empfing den Erzbischof von Lyon, der von einer Reise nach Rom zurückgekehrt >var, in Sonderaidienz. Roosevelt aus alter Fährte 'Man Hütte annehme» können, datz Roosevelt, i» Besitze der verlangten Vollmachten und weitgehenden Unabhäne gigkeit, mit neuen Argumenten antworten wurde. In seiner Rede vor den Pressevertretern im Weitzen Haus Hal er sich nun allerdings der ältesten Ladenhüter bedient, die im Lon doner Informationsbüro aufzutreiben waren. Schon diese Tatsache kann als Beweis dafür gewertet werden, datz die derzeitige amerikanische Negierungsschicht weiter denn je davon entfernt ist, noch den Anspruch aus Förderung des Fortschrittes erheben zu können. Die „neue Well" ist heute ideennmtzia das Groteskeste aus allen süns Erdteilen. Roosevelt ist nicht nur zum letzten Hüter der Plutokratie. sondern zum Inbegriff der Reaktion schlechthin geworden. Das grötzte Pech Rosevelts war wohl, datz in oemjeioen Augenblick, da er die demokratische Regiernngssorw verherr licht, eine amerikanische Zeitung — es 'handelt jich nm da» „Ehicago Journal os Eommerce" — offen darlegte, was Demo kratie im angelsächsischen Sprachgebrauch eigentlich heitzt: „Was heutzutage unter Welldemokr-.ttie verstanden wird, ist nichts anderes als eine Regierungssorm, in der einige wenige Personen in Schlüsselstellungen durch Anwendung von Zwangs- matznahmen jede Opposition mundtot machen." Dieser Erklä rung brauchen wir nur hinzuzusiigen, datz unsere Regierungs sorm in der Tat eine andere ist. In unseren, Voiksstaat ist das sozialistische Prinzip verwirklicht worden, das; jeder, dec von zu Haus aus sozial schlechter gestellt ist, einer gesunden För- ocrung sicher ist, und um den Ausbau dieses Snstems bängsten wir. Dies sind in der Tat zivei Wetten. Auf der anderen Seite trieft die Rede geradezu von Sor gen um das Wohl der kleinen Völker. Diese Svrge war be kanntlich auch einer der Vorwände siir die Erklärung de» Vernichtungskrieges an Deutschland durch England und Frank reich. Einen passenden Hintergrund dazu bietet der soeben in der „Times" erschienene Pariamentsbericht von der letzten Unterhaussitzung. Danach gab Indienminister Amern bekannt, datz zur Zeit 32 Minister der indischen Provmzinlregierung in englischen Gesängnissen sitzen! So ungefähr sieht der Kamps der Angelsachsen für die kleinen Nationen aus. Allerdings, wir haben eine andere Aussassung von Freiheit liniere Frei heit hat mit Gummiknüppeln. Verhnstungen und Einzel-,ellen nichts zu tun. Die Freiheit, die wir meinen, ist die Abitrenung der Herren der internationalen Hochfinanz. Judentum und Freimaurerei. Der amerikanische Präsident sagt, kein Volk kann den berechtigten Anspruch ans Weltherrschaft erbeben. Herr Roosevelt selbst streitet mit diesem Wort die Be,echngnng des britischen Weltreiches sonne die angematzte Weltpolizisteu» rolle Londons ab Franklin D. Roosevelt versichert praktisch. Ameilka werde sich jetzt nicht mehr zu Besriedungsversuchen hergeben Ein solcher Satz Ist mindestens ebenso grotesk wie unverschämt. Bon amerikanischen Besriedungsversuchen Hal weder Deutsch land, noch hat Europa, noch hat Asien bisher etwas gemerkt. Wohl aber ist die Anweisung Roosevelts an seine europäischen Diplomaten vor dem Ausbruch dieses Krieges m einem deut schen Weitzbuch dokumentarisch sestgehalten. jede englisch fran zösische Bereitschaft zu friedlichen Lösungen zu hemmen und mögliche Kompromisse mit Deutschland zu hinten,eiben Wenn Roosevelt damit diese 'Art von Besriednng meint, glauben wir seiner Versprechung übrigens nicht. Er selbst hat erst kürzlich im Falle seines Angebotes an Jugoslawien bewiesen datz er seinen europäischen Brandplan noch nicht aujgrgeben hat. Diesen Plan sind wir allerdings zu scheitern vernrteitt Der Herr des Weihen Hauses unlerlietz es diesma>. die Möglichkeit einer militärischen Invasion Amerikas in Betracht zn ziehen. Diese Agitationslage hat offenbar ihren Zweck ver fehlt. Dagegen warnte Roosevelt vor der ..drohenden mora lischen Unterwiihlung". Herr Roosevelt fürchtet osseubar datz das Beispiel des deutschen Sozialismus auch in den llSA Schule machen könnte, und hier haben wir wohl überhaupt den tieferen Grund siir den notorischen Hatz Roosevelts und seiner Cligue zu suchen. So wie uns England vor allem des wegen den Krieg erklärte, weil die britische Plutokratie den sozialen Ausstieg Deutschlands hatzi, so hassen auch Roosevelt und die Finanzmagnaten Wallstreets den deutschen Sozialis mus, weil sie genau wissen, datz er der Todfeind jeder Geld- sackwirtschast ist. Datz Roosevelt nur ein Strohmann von seinen jüdischen Freunden ist, wissen wir längst Wir wissen auä^ datz er sich nut ähnlichen Gedanken trügt wie einst Wilson. Herr Wilson scheiterte damals, weil er selbst nicht genau wutzte, was er wollte, und am Widerstand der Alliier- teu. Herr Roosevelt iveitz wahrscheinlich genau, was er will, er wird abe, Europa seinen Misten nicht anszwingen iionnem Titulescu gestorben Genf, Ist März Wie aus Eannes gemeldet wird, ist dort der ehemalig,- rumänisäw Autzenminister Titulescu, dessen Politik, ohne die naturgegebene» Notwendigkeiten für Rumä nien zu erkennen, seinerzeit völlig im englisch sranzösischen Fahrwasser trieb, am Montagabend im Alter von 58 Jahren gestorben. Titulescu hatte im August >936 sein Amt nieder legen müssen und litte seitdem in Frankreich. Verlust von 26 LI-Posten zugegeben Innerhalb von elf Tagen drei britische Großktihldampfer vernichtet