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Sonnabend/Sonntag, 1./S. März 1941 Sächsische Volkszeitung Nummer 5L, Seite ä XlvinvLkronilc Dr. Ley mit Caposerri an der atlantischen Küste. Von einer mehrtägigen Fahrt zu den an der atlantischen Küste eingesetzten deutschen Frontarbeitern sind Relchsleitrr Dr. Ley und das Mitglied des Kratzen faschistisä)en Rates, Prä sident des italienischen Industriearbeltervcrbandcs Caposerri, auf der Rückreise in Paris eingetrosfen. Der Retchsorganisa- tionslciter der NSDAP und sein Italienischer Käst, in dessen Begleitung sich noch zwei Mitarbeiter Capoferris besinden, kehren am Sonnabend von Paris aus nach Berlin zurück. — Präsident Caposerri wird in der Rcichshauptstadt gemeinsam mit Dr. Ley am Sonntagvormittag in einer »rotzen Kundge bung im Sportpalast zu italienischen Arbeitsliamcrade» sprechen. Reichsminister Rust in Wien. Reichsminister Rust besichtigte am Freitag zum Abschlutz einer Inspektionsreise, die vorher Frankfurt, Stuttgart und Müncl)en berührt hatte und die den Anstalten der Kunst- und Handwerkserziehung gewidmet war, die Akademie der bilden den Künste In Wien, die Staatliche Kunstgewerbeschule und die graphische Lehr- und Versuchsanstalt. Festliche Ausführung des Kricgsslieger-Films „Kampfgeschwa der LUtzow". Im Rahmen einer festlicl-en Uraufführung lies im Ufa- lsküast am Zoo zum ersten Ntale der mit Spannung erwartete Hans-Bcrtram-Film der Tobis „Kampfgeschwader Liitzow". „Kampfgeschivader Liitzow" ist kein Dokumentarfilm, sondern ein reiner Spielfilm. Er ist eine Fortsetzung des bekannten Fliegerfilms „D III 88". Die Handlung führt uns in der Hauptsache In den Polenfeldzug, jenen ersten Einsatz der deut schen Luftwaffe in diesem Kriege, der die Welt aushorchen lieh. Gründung der Relchsunlversität Posen. Ium bevorstehenden Sommersemester 1811 wird die Reichsuniversität Posen eröffnet. Die Reichsuniversität Posen wird der wissensclrafllichen Lehre und Forschung im neuen Osten und für den deutschen Osten dienen. Sie wird sämtliche mass geblichen Fakultäten umfassen: die philosophische, die rcchts- und wirtschaftswissenschaftliche, die naturwissenschastliche, die mediziniscize, die landwirtschaftliche und die tierärztliche Fa kultät. Zweite Ost-Steuerhilfe-Verorduung. Soeben erscheint Im Reichsgescizblalt die Zweite Ost- Sicuerhilfe-Verordnung, die die steuerlichen Massnahmen der Osl-Steucrhilfe-Verordnung vom 8. Dez auf eine Anzahl wei terer Kebiete im Osten ausdehnt. Durch diese Matznahmen wird bezweckt, auch das Memelland, die Krcnzprovinz Ost preussen, die bisherige Freie Stadt Danzig und die ehemaligen Grenzkreise der Provinzen Pommern, Brandenburg und Schle sien wirtschaftspolitisch und valkstumsmätzig zu stärken und einer Abwanderung aus diesen Gebieten in die einqeglicderten Ostgebiete entgegenzuwirken. Minensperre vor SIngapore von den Briten erweitert. Dome! meldet aus Singapare, das; nach dortiaer offi zieller Bekanntgabe die Minenfelder am Ostausgang des Hä sens erweitert wurden so das; alle Massenvege des Hafens gesperrt sind mit Ausnahme für Kleinfahrzeuge. Eowsetisch-rumänische Wirtfchastsverhandlungen abgeschlossen. Wie verlautet, sind die seit Ende dos vorigen Jahres im Gong befindlichen sowjetisch-rumänischen Wirlschastsvcrhand lungen nunmehr zum Abschlutz gelangt. Ein Handels- und Echissahrtsverirag sowie ein Abkommen über den Waren- und Zahlungsverkehr ist I» Moskau unterzeichnet worden. Schwere Verluste beim Untergang des Hilfskreuzers „Iervls Bay" fetzt zugegeben. Wie bekannt wird, teilte die britische Admiralität mit, dotz mit dem Hilfskreuzer „Iervls Bay" am !>. November nach dem Gefecht mit einem deutschen Kriegsschiff 148 Offiziere und Mann untcrgegangen sind. Ausserdem wurden 50 Offiziere und Mannschaften wahrend des Gefechts getötet oder schwer ver wundet, acht weitere leicht verletzt. Keine Diskussion über die Stützpunktfrage. Nach aus London vorliegenden Berichte» wurde In der iluierhaussitzung die Forderung erhoben, die Vcrpachutng von Stützpunkten an die Vereinigten Staaten zu erörtern. Chur chill lehnte diese Forderung mit der ungeduldigen Bemerkung ab: „Ich mutz nachdrücklichst daraus Hinweisen, datz ein Krieg im Gange ist". Associated Pretz fügt hinzu, es werde aus Londan berichtet, datz eine „gewisse Unzufriedenheit" über die Abtretung der Stützpunkte bestehe. Neuer Vertreter Roosevelts beim Vatikan. Reuter meldet, datz der während des Weltkrieges bis 1017 in Deutschland tätig gewesene amerikanische Botschafter James Gerard nächstens als Nachfolger Myron Taylors zum persönlichen Botschafter Roosevelts beim Vatikan ernannt wer de» wird. Ter englische Gesandte in Sofia will Bulgarien verlassen. Der englische Gesandte in Sofia gab bekannt, datz er wahrscheinlich bald Bulgarien verlassen iverde. Sine Erklärung von Dawes. Auf einem Bankett von Bankiers in CHIKago sagte Ge neral Dawes, dessen Name mit dem Tributplan von 1824 ver knüpft ist, es wäre weit besser, wenn Washington dem wich tigsten aller Probleme mehr Aufmerksamkeit sclrenkte, nämlich die Vereinigten Staaten aus dem Kriege herauszuhalten; da mit würden sich fast alle Probleme von selbst lösen. Zum Tode von Alfons XIII. Wie bereits berichtet, ist gestern mittag der frül)ere König von Spanien, Alfons Xlll., gestorben. An seinem Sterbebett war die gesamte Königsfamilie mit dem Prinzen von Asturien an der Spitze versammelt. Sofort wurde auf de» spanischen Botschaften beim Quirinal und beim Heiligen Stuhl die um florte Flagge auf Halbmast gesetzt. Sobald das italienische Königshaus von dem Ableben Alfons XIII. unterrichtet worden war. begaben sich der italienische Thronfolger, Umberto von Piemont, der Herzog von Bergamo und der Herzog von Spo- Oie Konsumvereine und Verbraucher-Genoffenschasten Von Dr. Robert Ley, Reichsorganisationsleiter der NSDAP. Aus Anlatz der im Reichsgcsetzblatt erschienenen Ver ordnung zur Anpassung der vcrbrauchergenosscnschast- iichen Einrichtungen an die kriegswirtscl-astlichen Ver hältnisse veröffentlicht der Leiter der Deutschen Arbeits front, Reichslcitcr Dr. Robert Ley, in der Samstag nummer des „Angriff" einen Artikel: In seinen Ausführungen über den geplanten Umbau der Konsumvereine nach der Machtergreifung erwähnt Dr. Ley, datz er auf Befehl des Führers die Führung der Konsumvereine übernommen habe mit dem ausdrücklichen Ziel und Auftrag, sie allmählich zu liquidieren. In der Folgezeit gab Dr. Ley die Konsumvereine an das Reichswirtschastsministerium ab, das nun vom Führer den Auftrag erhielt, die Liquidation der Konsumvereine unter Wahrung der Interessen der Genossen und Mitglieder langsam und vorsichtig durchzusührc». Zu der jüngsten Entwicklung der Konsumvereine »rächt Dr. Ley folgende Ausführungen: lieber diese Entwicklung kam nun der Krieg. Und nun zeigte sich, datz die Tatsacire. datz manche Gebiete von dem Verteilerapparat der Konsumvereine — vor allem die Indu striegebiete, die Ostmark u. a. — absolut abhängig waren und auch, datz die Kriegsrvirtschast ans die Prodriklionsstätten der Konsumvereine nicht verzichten konnte, so iwherrschend rvar, datz man alle anderen Bedenken dagegen zuriickstellen mutzte. Man mutzte die Liquidation anfhalten und stoppen und cs zeigte sich nun, datz die Konsumvereine und ihre Produktions stätten im Kriege die Bewährungsprobe ablcgten. Damit war die Entscheidung „Für oder wider die Konsumvereine" ge fallen. Die Liquidation wurde nicht nur gestoppt, sondern aufgehoben. Tenn was sich im Kriege bewährt, hat selbstver ständlich auch im Frieden seine Berechtigung. Laut Gesetz gehören seit dieser Woche die Konsum- vereine samt ihrem Vermögen und ihren Produk tion s st ä t t e n der Deutschen 'Arbeitsfront. Sie hat die Aufgabe, das schwierige Problem zu lösen: die Ver brauchergenossenschaften zum Nutzen der Konsumenten und zum Segen des Einzelhandels und des Handwerks umzubauen und in die Wirtschaft einzubauen. Tie Deutsche Arbeitsfront wird diesen Aufirag nach fol genden Gesichtspunkten lösen: 1. Keiner der Genossen und Mitglieder der Konsumver eine wird einen Schaden erleiden. Tie Einlagen und Spar gelder werden von der Tentschen Arbeitsfront zuriickgezahlt werden. Die Anteile der Genossen gehen auf die Deutsche Arbeitsfront über 2. Damit ist die ganze Bewegung des verbranchcrgenossen- schaftlichcn Charakters entkleidet und die Konsumvereine sind damit praktisch aufgelöst Alle Sonderrechte der Konsumver eine fallen fort und ihre Verteilerstellen stehen jedermann zum sreien Berkarif assen. ledo Ins Grand Hotel, nm der spanischen Königssamilie das Beileid des italienischen Herrscherpnares auszuspreclzen. Als einer der ersten Kondolentcn traf auch der Kardinalstnatssekre- tär Maglione im Grand Hotel ein, ivo sich die Kondolenz register rasch mit Namen zahlreicher Persönlichkeiten füllten. Unaufhörlich trafen die Diplomaten zu Kondolenzbesuchen ein. Kurrv Olacknckken Rauchen im Bett mit dem Tode bezahlt Seestadt Rostock, 1. März. Nnchlmrn bemerkten an der Wohnung der 48 Jahre alten Fran Wick Brandgeruch und alar mierten die Feuerschutzpolizei. Frau Wick wurde in ihrem Bett mit schweren Brandwunden ansgefunden und ins Krankenhaus cingeliefert, wo sie verschieden ist Nach der Untersuchung dürfte feststehen, datz die Verunglückte im Beit geraucht lza> und dabet eingeschlase» ist. Tas Bett hat dann Feuer gesangen, das auch aus den Teppich Übergriff. Des Kindes Schutzengel Speyer. 1. März. Im Vahnhok Weingarten ereignete sich dieser Tage ein aufregender Vorfall, der aber glücklicherweise noch glimpflich ausging Dort lief ein dreijähriges Kind von der Seite seiner Mutier >vcg und näherte sich den Bahngleisen. Im gleichen Augenblick kam. ein Zug der Strecke Neustadt—Speyer heran. Das Kind wurde van der Lokomotive ersaht und kam unter die Vorderachse der Maschine zu liegen, die sofort still stand. Cs dauerte allerdings geraume Zeit, bis das Kind aus seiner gefährlichen Lage befreit werden kannte, was erst gelang, als man Schattersteine zwisclzen den Gleisen herausnahm Mit mir ganz löschten Kopfverletzungen kroch die Kleine zum Er staunen aller Umstehenden unter der Lokomotive hervor. Den Wochenlohn ins Feuer geworfen Stuttgart, 1. März. Einem Volksgenossen in Riedlingen widerfuhr das Missgeschick, ans Unachtsamkeit den ganze» Wn- chenlohn zu verbrennen Nach Erhalt der Lohntüte hatte er diese aufgcrsssen und die zur Löhnung gehörende Abrechnung heraus genommen. In der Meinung, damit auch das Geld an sich ge nommen zu haben, warf er dann die Tüte ins Feuer. Zu spät erst entdeckte der Man», datz sci» ganzer Verdienst »och i» der Tüte ivar. Leider koimte er nichts mehr retten, da die Flammen die Geldscheine schon vernichtet hatte» Ganze Familie vergiftet — drei Tote Fulda, 1. März. Nack dem Genutz von aus Konserven lzer- gestelltem Bohnensalat erkrankte die füiifköpsige Familie eines Lehrers in Steinau f.Kreis Fuldas, sowie zivei zu Besuch ivei- lende Personen unter Vrrgiftungscrscheinungen. Ehe ärztliche Hilfe zur Stelle n-ar, starben die zn Besuch weilende Schiväge- rin, deren Kind und ein Kind der Lehrcrfamilie. Die übrigen vier Personen wurden ins Krankenhaus gebracht und konnten 8. Die Betriebe und. Verteilerstellen der Konsumverein« werden zu Musterbetrieben ausgebaut werden und es ist mein Ziel, diese ganze Einrichtung zn einer Musterschule des Einzel handels zu machen. Die Deutscl)e Arbeitsfront übernimmt die Konsumvereine nicht, um damit ein Instrument gegen das Handwerk und den Handel zu errichten, sondern sie will — das ist mein Versprechen und unabänderlicher Wille — dies« ganze Institution dem Handel und dem Handwerk dienstbar machen. Es wird und mutz uns gelingen, in dem Umbau der ehemaligen Konsumvereine eine Synthese zwischen Handel und Verbraucher zu finden. Damit will ich 4. ein grotzes nationalsozialistisches Gemeinschoflswerk er richten. Einmal will ich die Vertcilerstellen für unsere für den Beruf befähigten Soldaten, die aus dein Kriege znrückkehren, offen- und freihalten. Wer Lust und Liebe hat, ein tüchtiger Kaufmann und Handelsmann zu iverden. wird von der Deut schen Arbeitsfront- eine Verteilerstelle erhalten. Er wird das notwendige Kapital von der Bank der Deutschen Arbeit bekom men und damit die Möglichkeit erwerben, einmal selbständiger Kaufmann in einer solchen Verleilerstelle zu sein. Und 5. soll besonders der Nachwuchs des Handels in diesen Musterläden des Gemeinschastswerkes hcrangebildet werden. Denn ich stehe auf dem Standpunkt, datz wir auch den Einzel handel nach nntionalsozialistiscl-en Grundsätzen erziehen und reformieren müssen. Ich habe bereits In meiner Münchener Rede vor dem Han del und dem Fremdenverkehr erklärt, datz man grundsätzlich zwei Dinge als Forderung ausstellen mntz: „Wer darf han deln?" und zweitens: „Was darf man handeln?". Das heitzt, um ein Geschäft zu betreiben, mutz erstens der Befähigungsnachweis erbracht werden und zum zweiten darf nur das gehandelt werden, was ein gewisses Risiko mit sich bringt. Ich sehe deshalb keine bessere Gelegenheit, um diese beiden nationalsozialistischen Grundsätze im Handel durchzu setzen, als die heutigen Konsumvereine mit 'Krem Verteiler apparat und ihren Produktionsstätten zur Schule für diese Aufgabe zu maclzen. Ich glaube, datz dann ans diesem Wege auch eine ver nünftige Zusammenarbeit zwischen dem Kmndel und den not wendigen Marktordnungen in der WMschasl Ke-beigesükrt werden kann. Denn es besteht kein Ziveisel. datz sich z. V. die Marktordnung im Reichsnährstand während des Krieges un bedingt bewähr« hat. Wir wissen alle, datz diese Marktordnung immer wieder vom Handel angegriffen wurde und ein Stein des Anstotzes war. So wird es notwendw sein, zwischen diesen Auffassungen eine Synthese zu finden Rud ich glaube, datz diese Synthese zwischen freiem Handel und m-bmidener Marktord nung nur über dcm Wege des ans den Konsumvereinen aufzu- baneuden Gemeinschastswerkes gesunden werden kann. Weiter denke ich an die groszen Aufbauarbeiten, wie sie sich beim Bau des Westwalls und anderen protzen Bauvorhaben ergeben und noch ergeben werden Auch die Laacrbetreunng non vielen Hundcrltausendcn, ja in die M'llioueu gebenden Menschen, ist ohne dieses nationalsa-ialihische Gemeinschafts werk — hcrvorgcgangcn aus den Konsumvereinen — gar nicht denkbar. gerettet werden. Dieses tragische Unglück ist dadurch möglich gewesen, datz die Konserven vor dem Genutz nicht vorschrists- mätzig abgekocht worden sind. Fabrikant wegen Fahrkartenbetruqes bestrait Wuppertal, l. März. Ein ungewöhnlicher Prozetz beschäf tigte in mehr a«s fünistüudi.zer Verhandlung die 2 Strafkam mer des Landgerichtes Wipperial. Ein langjähriger Leiter eines bedeutenden Werkes der Solinger Stahlwareniudustrie und Be sitzer eines grötzeren Unternehmens in Frankiurt a M. war angeklagt des Fahrkartenbetruges. Nach dr Uebernakme des Frankfurter Werkes waren häufigere Fahrten zwischen Solin gen. seinem Wohnort und Frankfurt notwendig geworden. Diese Fahrten seilen zum Teil mit nnoültigen alten Fahrkarten und sogar mit Bahnsteigkarten ausgctnbrt worden sein. Im ver gangenen Jahre hatte fick der Angeklagte bereits einmal in Frankster! a .M. vor dcm Gericht zn verantworten und wurde damals wegen Betruges in einem Falle zn einer Geldstrafe von 2000 NM. rechtskräftig verurteilt. Der Mupi»crlaler Verhandlung lagen zwei Vorgänge zu grunde. die fick Ende tOOO und Anfang 1010 im Solinger Haupt bahnhof abgespielt haben. Am 22. Dezember 1 tickt gab der 'An geklagte abends nach dcr Ankunft eines Zuges eine Bahnsteig karte ab. die dcm Bahnsteigschasiner sofort auiHel. weil die Karte frühmorgens enlwerlet und nicht anzi.ueluneu war. datz der Besitzer der Karte sich volle 12 Stunden au> dem verlasse nen Bahnsteig anlgebalten lmtte Es Hellie lick In raus, datz die Bahnsteigkarie schon über einen Monat all war. Sie wurde bei seite gelegt, da man dem hach geachteten Manu irgendeine be- trngerische Absicht nicht zutraute Anfang Februar 1010 miede» holte sich der gleiche Vorgang bei dem gleichen Beamten Ter Beamte machte den Fahrgast auf die Ungültigkeit der Bahnsteig karte aufmerksam. Derselbe entschuldigte sich, suckle in seinen Taschen und überreichte eine Fahrkarte zweiter Klasse, die spä ter ebenfalls als längst-persallcn festaehell: wurde Der Beschuldigte bestritt dielen Totbeüand nicht und er erklärte die Varfälle durch tzine grotze Zerstre: Iheit Er habe eine grötzere Anzabl Fabrbarten und Bobnsteiabarieu oltmals In der Tasche gebabt um sie seinem Eubel zum Eil-ubabulpi- len zu vermabren. E'nen vorsätzlich'» 'Betrug zum Nachteil der Deutschen Reichslmhn bestritt der Augeblaate entschieden Di' Strafkammer scdocb erklärte auf Grund der Beweisaulualnuc den Fabrikanten als schuldig und vcrurteille ibn wegen B lrngs In zn>ei Fällen zn einer Gclänonisstrase von 8 Monaten sowie zn einer Geldstrafe von 4000 RM. Iranisches Dorf durch Erdbeben völlig vernichiet Teheran, 1. März. Aus Birdjend in Ost Iran wird gemel det. datz der Ort Mohammed Abad Gbacn am Rande der groszen Wüste durch ein schweres Erdbeben völlig vernichiei wurde. Von 700 Einwohnern des Dorfes sind eiwa t>00 Tote zu beklagen Das gesamte Vieh ist umgekommen. Der Gouverneur von Birdjend begab sich sofort mit Aerz- ten und Beamten an die Katastrophenställe und organisierie eine umfassende Hilfsaktion. Auch wurde sofort ein Ausschuß für die Wicderaufbauarbeileu gebildet. //A