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- Erscheinungsdatum
- 1941-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194103013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410301
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-03
- Tag 1941-03-01
-
Monat
1941-03
-
Jahr
1941
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Reich auf zwei Ttsntiirenten Grimbart hatte gesprochen Lin vieluinsteittene« Aapitel Wir scheidcn i Periere im ippen sterdcn, in bleibt: dc» is der Ki«l)t as Ehrcnba- isalut. Tmm er den Klan- ie Front de, ickcn in N'ch< >41 findet in all.m 'N statt; de» Pin« »gen zuczegangce. Irans ausmerlijM eine cn.fzmichm.'H bereits verkaü't, i sind oder in dm werden sollen. zur Marine Kampf gegen on ausnahni. ste gegen die ich im Ruhr- Emden" zwei Uhrt. tiirischer, pe< im Dienste isbrnch dieses cächtigter des ater als Ma- erden. Tann gsmarine aus die Heimat, e, unterbrach ihre Ausgabe dann ist anch wie in kaum radschaftsältejts und nach ilnsr ah dem erfolg- chaftlich bereit» Vcrantwortliug, zu tragen Hal, ch die gesetzlich chsarbeitsdirnsi- irch Ruhegehalt, d Versorgung-' ung. gskarte udung und vel> !. Blähmittel lil im Gcgenwctl bezogen werden m Nähseide und tes aus den t!lb> tte 6 und 7 der rcten 1. Lebens- )er se drei Min en und bezogen >, die in der' tras. Unser : Trauerseiec wie es Tu nniral Echu- als U-Vaa!» hat. iszeichuuugcn »ohnstätten ut Dresden weist ron Grmtdjtei.cv des Grundsteuer- > aus das Kaiern n Kalonderjahier : Antragssriit jur ssertig gervarden n, 31. Ntärz l«!l : in der Zeit urun gssertig gervarden den erforderlichen meister) der G:- cgt. türkische Verkehrswesen noch das Maultier, das Kamel der Zugochse die alte Bedeutung, denn diese Tiere tragen ziehen die Lasten heute wie vor Jahrhunderten leicht über endlosen weiten Gebiete. A. (Ein zweiter Teil folgt) Mz nvankungen gaben rüge. Am Mankur- gesetzt. Vereinigt« nn schien 1t Pro« aus Vortagsbalis. Lei den Braunboh- end Dcritlcho Erbsl gaben Wiutershm sehr ruhig, Fackel ton Valuten errech nt 58,07. Herstellung, die auf reiner Handarbeit aufgebaut war, hat heut« nicht mehr die alte Bedeutung. Nimmt man alles in allein, so kann die neue Türkei von ihren wirtschaftlichen Erträgnissen den Landesbedarf docken. Der Bedarf an Kriegsmaterial für Zeiten des Krieges aber geht weit über das im eigenen Land Vorhandene hinaus. Das Verkehrswesen ist iu der Türkei noch sehr ausbau bedürftig. Im Anschluss an die alten, im Westen vorhandenen Eisenbahnlinien und an die im Süden vorbeiführende Bagdad bahn hat man zunächst ein paar Querlinien von Westen nach Osten gebaut, nämlich von Skutari am Bosporus über die türkische Hauptstadt Ankara bis nach Erserum und von Smyrna über Adana nach Malaiin. Auch ist eine wichtige Ver bindung von dem Kohlenrevier bei Eregli nach Ankara ge schaffen worden. Ruud 3500 Kilometer neue Strecken sind ins gesamt nach dem Weltkrieg fertiggestellt worden. Neben der Eisenbahn aber wurde auch das Auto iu vielfachster Weise in Dienst gestellt, und die Anlegung. Ausbesserung und Unter haltung von fahrbaren Strahen sfür Autos und Wagen) erfor derte sehr viel Kapital. Man schätzt die Länge der in der Türkei befahrbaren Strahen heute auf 33 000 Kilometer, und in den letzten Jahren sind alljährlich etwa 1000 bis >200 Kilo meter neue Strahen entstanden. Nach wie vor aber hat für das und und die während der Fortpslanzungszelt über einen bestimmten Schrel, z. B. der afrikanische Straus;, der Wiedehopf und der Kuckuck. Viele Vögel können indessen Melodien hecvorbriugen, auch wenn sie sie bei ihren Vogeleltern nicht gelernt haben. Andere indessen, wie Fink und Nachtigall, müssen ihre Melodien von ihren Artgenossen übernehmen. Junge Vögel, die kein Vor bild hatten, ahmen oft den Gesang anderer Vogelarten nach. Die Zahl der Sprechlaute aber steht iu keinem bestimmten Zusammenl)ang mit der Intelligenz der Tiere. Die sehr in telligenten Menschenaffen z. B. verfügen nur über einen sehr geringen Lautschatz, ihre Schreck- und Warnlaute sind wenig abwechslungsreich, da sie mehr Meister der Grimasse sind Der Münchner Forscher Bastian Schmid hat die meisten Laut- äuhcrungeu etwa 100, beim Hunde festgestellt. Im allgemei nen läht sich wohl sagen, dnh die gesellig lebenden Tiere und ebenso die Haustiere über viel mehr Lautüuherungen verfügen als die anderen Tiere. Unter den Fischen gibt es nur wenige, die Lautäuherungen von sich geben rind dann auch uur durch Kopfknochcngeräusche und Verschiebungen der Luft in der Schwimmblase. Bekannt ist das Knurren des Knurrhahns, der im Mittelmeer beheimatet ist. Schlangen können zischen, sind ober taub. Zikaden und Halbflügler bringen ebenso wi« manche Heuschrcckenarten schrille Zirptöne von hoher Schwin gungszahl hervor und tragen ihr Hörorgan an den Beinen. Ie weiter die Forschung vorstötzt. um so klarer ist die Er kenntnis, das; die Tiere nicht über eine Sprache im mensch lichen Sinne verfügen, wenn sich auch die einzelnen Gattungen untereinander verständigen und ihre Stimmungen und Erre gungen durch Laute oder Zeichen auszudriickcn vermögen. Gibt es aber nicht doch Tiere, die trotz aller Intelligenz wie der Mensch zeigen, selbständig denken, ja sogar rechnen können? Haben nicht einzelne Beispiele bewiesen, das; man che» Tieren nur die Sprache fehlt, um den Menschen gleich zu sein? Viele werden sich noch des wilden Kampfes um den „klugen Hans", des Pferdes eines Herrn v. Olten oder an den Streit um einige Hunde erinnern, die angeblich nicht nur rich tige Rechen-, sondern auch Denkaufgaben iösen und einen Auf trag selbständig ausführen konnten, ohne daraufhin abgerich tet zu sein. „Der kluge Hans" konnte „leider nicht sprechen", bediente sich aber des Vorderhufes, womit er die errechnet« Zahl durch Klopfen mittcilte. „Der zahlensprechende Teckel Kurwenal" der Freiin von Freytag-Loringhoven in Weimar und der kluge Airedale Rolf aus Stuttgart klopften oder bell ten ihre Weisheit. Rolf klovfte auf eine» Panpkarto», Kur wenal bellte, und jeder Klopf- oder Bellaut sollte einem Buch staben des Alphabets entsprechen, den die Hundebesitzer auf gestellt hatten Als der Unfug zu grotz wurde, nahm sich die Wissenschaft dieser klugen Tiere an, und das Eraebnts mar für Pferde- und Hundebesitzer gleich betrüblich. Namentlich die Gelehrten Pfungst, Bastian Schmid und O. Renner haben ae naue und langwierige Prüfungen und Untersuchungen angestellt und sind zu einem Ergebnis gekommen, das nur die Besitzer dieser klugen Tiere und deren Anhänger enttäuschte. Die Ge fehlte» l-aben etwa folgendes aufgestellt: Die Antwort gibt nicht das Pferd, nicht der Hund, sondern deren Herren. Diese vermitteln dem Tier, ums es zu „sagen", nämlich zu Klopfen oder zu bellen hat Sicherlich haben diese Tierbesitzer nicht geschwindelt, sie haben sich nur täuschen lassen und übersehen, datz sie selbst den hochintelligenten Tieren die Antwort gegeben hoben: Durch kaum merkliche Beivegungen mit der Hand oder mit dem Kopfe oder dem ganzen Körper. Dazu kommt vor allem noch der stimniungsmähige Ton beim Sprechen, der Un geduld, Beruhigung, Unzufriedenheit, Zufriedenheit »sw. aus drückt, Dadurch wird dos Tier verantotzt mit Klopfen oder Belsen aufzuhören oder fortzufahren. Auf diese Zeichen hin beendet das Tier sein Klopfen oder Bellen, ganz gleichgültig, ob diese Zeichen nach Tascheuspielerart bemüht oder eben unbemuht gegeben werden Das Hot O Renner klor fest gestellt und bemerkt zum Schluh, das; mitunter auch ein vor gehaltener Leckerbissen geholfen Hot, oder man habe. ivenn keine Zurede Erfolg hatte, den Hund einfach on der Schnauze gefotzt O. Renner setzte eine Spende von 300 RM. aus. falls der Teckel Kurwenal vor zwei von Ihm lRenner) ausgewähl ten Zeugen die Zahlen 1—10 und die Wörter „Lieber Onkel" zu buchstabieren vermöchte — und hat sein Geld behalten, lieber den „klugen Hans" urteilt Pfunast am Schlüsse seiner Untersuchung: „Hans verstand keine Mathematik, aber l»e- merkte mit erstaunlicher Schärfe, wenn es für ihn Zeit mar. mit Klopfen aufzuhören und damit eine Belohnung in der Farm non Mohrrüben oder Aepfeln zu gewinnen. Bis 1032 sind seit Herrn v. Ostens „klugen Hans" 62 „sprechende" Tiere bekannt geworden, 17 Pferde, 44 Hunde und 1 Katze, wovon die meisten in Deutschland, einige »venige in Belgien. Frank reich. Italien und in der Schweiz lebten. Die Forschungen und Ergebnisse vor ollem der drei Gelehrten Pfungst, Bostian Schmid und O. Renner sind durch nichts erschüttert, sondern bei jedem neuen Tiere, dem menschliche Eigenschaften angcdich- tet wurden, erhärtet worden. Damit ist der Streit um die Vermenschlichung der Tiere unter ernsthaften Leuten wohl abgetan. Das soll uns aber die Freude an klugen Tieren nicht schmälern und die Liebe zum guten Kameraden, Hund oder Pferd, nicht erschüttern. Sie sind gute und treue Begleiter und Freunde des Menschen und nicht selten treuer und zuverlässiger als die zweibeinigen Artgenossen des Menschen selbst, die sich dazu noch oft Freunde nennen. So lassen wir also Grimbart, den Dachs, Reinecke Fuchs, lassen wir die Tiere „reden" und freuen wir uns über Tierepen und Fabeln, worin di« Dichter un» Menschen humo rig und ernst die Wahrheit sagen. Fideli». Das Reich, das den europäischen Siidosten mit dem benach barten Asien verbindet, ist die Türkei. Es ist ein Land, das seit dem Weltkrieg die eigenartigste Entwicklung genom men hat. das die alten Formen durchbrach und sich weitgehend der neuen Zeit erschloss. Man erhält von dem türkischen Leben schon einen kleinen Begriff in den Ländern des Balkans, weil es kein Balkanland ohne türkische Volksgruppe gibt und hier bereits 2 Millionen Türken anzutresfen sind. Die Europäische Türkei, der südöstlichste äutzerste Vorsprung der Balkanhalb- insel, mit der Stadt Konstantinopel am Bosporus, bildet den türkischen Anteil an Europa, der im Vergleich zur asiatischen Grotztürkei mit der neuen Hauptstadt Ankara allerdings sehr klein ist. 772 000 Quadratkilometer mitzt die gesamte Türkei, woran die europäische nur 23 000 Quadratkilometer, also nur den 30. Teil ausmacht. Das gesamte türkische Reich ist demnach grötzer als Grotzdeutschland, das 635 000 Quadratkilometer nutzt, aber es zählt weit weniger Einwohner, nämlich nur 19 Millionen. Von diesen letzteren entsallen wiederum auf den europäischen Teil nur 1,1 Millionen. Für die Beurteilung Ker asiatischen Grotztürkei, die als die eigentliche moderne Türkei, von der hier die Rede sein soll, bezeichnet wird, wäh rend der europäische Restteil das alte Gesicht gewahrt hat und für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung nicht ins Gewicht fällt, stehen uns verschiedene grundlegende Veröffent lichungen zur Verfügung, ohne datz wir auf unzuverläsfige Nelegenheitsberichte angewiesen wären. Die Lage der Türkei mit ihrem Anteil an zwei Erdteilen die durch den Bosporus voneinander getrennt sind, der an der schmälsten Stelle nur 1,3 Kilometer breit ist, hat es mit sich gebracht, datz die Türkei die Beherrscherin des Seeweges vom Schwarzen Meer in das Mittelländische Meer und umgekehrt ist. Am Schwarzen Meer liegen die Randstaaten Rutzland, Rumänien, Bulgarien und die Türkei selbst, sodatz also die drei erstgenannten Staaten bet ihren Fahrten durci^den Bosporus in das Mittelländische Meer, um von da in die Weltmeere zu gelangen, auf das Wohlwollen der Türkei angewiesen sind, wie auch anderseits umgekehrt für alle Staaten bei ihren Zufahr ten in das Schwarze Meer das gleiche gilt. Diese wichtige tür kische Stellung hat ja wiederholt in der Geschichte eine bedeu tende Rolle gespielt. Anderseits grenzt die Türkei durch ihren europäischen Landanteil auch unmittelbar an Bulgarien und an Griechenland und durch ihren asiatischen Anteil unmittelbar an Rutzland sim Nordosten im Kaukasus), an Iran (Persien) und an den Irak im Osten, und im Süden an Syrien (fran zösisches Mandatsgebiet). Mit all diesen Staaten und darüber hinaus noch mit entfernter liegenden Ländern, versuchte darum die neue Türkei unter Kemal Pascha (Atatürk) irgendwelche Verträge zu schlietzen. Mit den Ländern des Balkans, d. h. mit Rumänien. Jugoslawien und Griechenland, wurde der aller dings jetzt zerfallene Balkanpakt geschlossen, mit Bulgarien kamen freundschaftliche Vereinbarungen zustande, die 1931 er neuert wurden und jetzt in dem Nichtangriffspakt ihre Fort setzung gefunden haben, mit Sowjetrutzland, dem Iran und Irak wurden ebenfalls Freundschaftsverträge geschlossen und auch mit dem an Persien grenzenden Afghanistan kam es zu einem solchen Vertrage. 1934 folgte dann der Freundschafts vertrag mit China, und schliestlich wurde ein gesamtislamitischer Pakt angestrebt Infolge der Grenzlage zwischen den beiden Erdteilen ist die Grotztürkei an drei Seiten vom Meer umspült, und zwar in, Norden vom Schwarzen Meer, im Westen vom Bosporus und vom Aegäischen Meer und Im Süden zur Hälfte vom Mittel ländischen Meer. Nur der Osten und die Osthälfte der Südgrenze hängen mit dem asiatischen Festland zusammen. So kommt es, datz die umliegenden Meeresküsten als Staatsgrenze allein eine Länge von 3300 Kilometer haben, während die eigentlichen Landgrenzen nur 2400 Kilometer lang sind. In klimatischer Beziehung herrscht westwärts, auf den Bosporus zu, sowie in der kleinen Europäischen Türkei Mittelmeerklima mit heitzen Sommern und milden Wintern vor, während ostwärts, ins Landesinnere hinein, neben den heitzen Sommern eiskalte und strenge Winter regieren. Man nennt die asiatische Türkei auch Anatolien, was Morgenland heitzt. und ganz Anatolien (Grotz- türkei) ist ein Hochland, das bis zu 5000 Meter von Bergketten eingeschlosse» ist und das selbst im Innern von Gebirgen durch zogen wird Die Küste» sind im Norden, am Schwarzen Meer, infolge der steil abfallenden Gebirge ganz unzugänglich, aber im Süden lassen die Gebirge noch Raum für einen fruchtbaren Landstreifen, der sich am Meer entlangzieht, wogegen im Westen, auf Europa zu, das Aegäische Meer tiefe Buchten in das ana- tolische Land cingräbt, von denen aus man leicht durch die niederen Senken, die hier die Gebirge lasse», nach Anatolien gelangen kann. (Die kleine europäische Türkei ist ein einför miges Flachland.) Von den 19 Millionen Einwohnern der Türkei sind die meisten reine Türken. Es gibt daneben aber auch 11L Millionen Kurden, die mehr im Osten wohnen, während die früher im Lande lebenden 1)4 Millionen Griechen 1922 durch Austausch gegen l-L Million Türken nach Griechenland auswandern mutz ten. Die christlichen Armenier, die früher in der Türkei lebten, sind bis auf wenige tausend zurückgcgangen. Dagegen gibt es noch etwa 150 000 Araber, unten im Siidosten. Die ganze Tür kei ist ein ausgesprochenes Bauernland, denn nicht weniger als 80 v. H. sind in ländlichen Berufen tätig, wobei neben der Ackerwirtschast die Haltung und Züchtung von Herden von ausschlaggebender Bedeutung ist. Die Schaf- und Ziegenherden (Angoraziegen) Anatoliens find von alters her berühmt, und selbst die ärmeren Steppengebiete legen sich auf die Züchtung von Herden. Neben Schafen und Ziegen werden Büffel, Pferde, Kamele, Maultiere, Rinder und Esel gezüchtet. Was den eigent lichen Ackerbau anbelangt, der von Kemal Atatürk so sehr gefördert wurde, so spielen hier neben den Weizen-, Gerste- nnd Maisernten besonders die Ernten an Baumwolle, Tabak, Olivenöl, Feigen, Rosinen, Nüssen und Mohn (Opium) eine erhebliche Rolle. Den Bauern wurden autzerordentliche Erleich terungen gewährt; die Steuern und Abgaben wurden herab gesetzt, der Zehnte wurde abgeschafft, und es wurde» Kredite gegeben. Ueber 400 000 unfreie Bauern konnten seit 1935 durch eine besondere Entschuldungsaktion zu „freien Bauern" ge mocht werden. Auch wurden Musterwirtschaften eingerichtet, die ein Ansporn für alle bäuerlichen Wirtschaften sein sollten, uud die bäuerlichen Erträgnisse steigerten sich in einem solchen Motze, datz nicht nur Tabak, Südfrüchte und Opium ausgeführt werden konnten, sondern seit 1935 auch noch überschüssiges Getreide. Für schlechtere Jahre wurden Reserven angelegt, die die Schwankungen auf dem Markt auszugleichen hatten. Neben der Landwirtschaft ist auch dir Wald- und Forstwirtschaft in Anatolien sehr bedeutend. Der Staat hat auf die Forsten weitgehend seine Hand gelegt, um die unrationelle Bewirt schaftung auszuschalten, und von den 9 Millionen Hektar For sten gehören ihm heute allein 8'/- Millionen, wobei die Aus nutzung der Wälder bei weitem noch nicht In voller Höhe er folgt (erst etwa zur Hälfte). Aber es war doch möglich, nicht nur den Holzbedarf der Türkei durch die Eigenerzeugung zu decken, sondern auch eine mehr und mehr sich steigernde Holzausfuhr in fremde Länder zu erzielen. Die Bodenschätze Anatoliens sind ebenfalls reich, und mit ihrer Ausbeutung ist desgleichen begonnen worden. Im Schwarzmeergebiet bet Eregli und Songldae entdeckte man Kohlenvorräte, die allein im vergan genen Jahr eine Ausbeute von 4 Millionen Tonnen ergaben >im Jahr« 1925 noch erst eine Million), die aber noch grötzer« Erträgnisse zu liefern versprechen. Man schätzt die Gesamtvor kommen an Steinkohle, die sich in einer Länge von 50 Kilo meter am Schwarzen Meer entlang ziehen, aus 15 Milliarden Tonnen, und die türkische Steinkohle hat den ungefähren Qua litätswert wie die deutsche. Auch Braunkohle wird gewonnen, deren es ungefähr gegen 100 Fundorte gibt. Die Eisenerzgewin nung befriedigt ebenfalls den friedensmätzigen Eigenbedarf der Türket, und daneben wird Blei, Zink, Mangan, Quecksilber, Schwefel, Kupfer, Schmirgel, Silber und Gold, wenn auch in geringeren Mengen, gewonnen. An Chrom besitzt die Türkei die reichste Ausbeute der Welt. Die Förderung sämtlicher Roh stoffe ist von Jahr zu Jahr im Steigen begriffen, und darum ist auch eine entsprechende Anzahl von Industrien entstanden, deren Förderung sich Kemal Pascha insbesondere angelegen sein lietz. Vor allem Eisen- und Stahlwerke, Spinnereien, Webereien, Tabakfabriken und Seifensiedereien. Dann chemische Fabriken und eine Anzahl Munitions-, Waffen- und Flugzeug fabriken. Dis alte Tabakverarbettung wurde modernisiert, mit neuzeitlichen Maschinen ausgestattet, wodurch die Tabakausfuhr sich steigern konnte, sodatz der Staat den zehnten Teil seiner Einnahmen heute aus dem Tabakmonopol bestreitet. 1923 gab es in der Türkei erst 342 Industriebetriebe, 12 Jahre später bereits 1095 und heute etwa 1400. Die früher berühmte Teppich- Mensch und Haustiere sind unzertrennliche Kameraden. Selbst die ältesten Denkmäler menschlicher Kultur wissen da von zu berichten, auch wenn die Ausdrucksform noch so unbe holfen, die Zeichnung noch so primitiv ist. Pferd und Hund vor allem und die nützlichen Haustiere insgesamt genietzen die Liebe und Fürsorge des Menscinm und danken es ihm. jedes auf seine Weise. In der engen Gemeinschaft, in Feld und Wald, auf der Jagd und im Kampfe, in Haus und Hof bildet sich ein tieferes und engeres Verhältnis des Menschen und des Haustieres zu einander. Das Tier, vor allem Pferd und Hund, wird der bevorzugte Kamerad des Mannes. Der Hund ist nicht nur der gelehrige Hausgenosse, sondern wird auch der Beschützer der Familie, des Hauses und Hofes kluger Wächter, der Gehilfe bei der Wartung der Herden, der treue Begleiter und Kampfgenosse in Feld und Wald. Und das Pferd ist des Mannes uncntbehrlici>er Helfer in der Wirtschaft, sein bester Kamerad, wenn er Wehr und Waffen anlegt, Hof und Heimat zu beschützen. So mar es bei allen Völker», von denen uns Kunde gekommen, so ist es geblieben bis auf den heutigen T" und so wird cs dauern, so lange Menschen auf dieser Erde wohnen. Der tägliche Umgang von Mensch und Tier, dies tiefere Verhältnis zu einander, die Kameradschaft mit den höher ent wickelten Tieren mutz naturnotwendig auf das Tier so ein wirken, datz es gelehriger wird, seinen Herrn beobachten lernt, aus seinen Mienen, aus seiner Stimme liest und hört, Befehle empfängt und aussührt, ja selbst Wünsche erfüllt, auch wenn sie nicht ausgesprochen werden. Das kann so feine Formen an nehmen, datz selbst Mcnscl>cn unwillkiirlicl)« Zeichen und Stim mungen nicht bemerken, die der Hund und auch das Pferd init feinem Instinkt wahrnehmen. Kein Wunder daher, datz schon In der ältesten Zeit die Ansicht auftauchen konnte, datz Tiere Verstand haben und ihr selbständiges Denken auch durch be sondere Laute, also in Ihrer Tiersprachc auszudriicken ver mögen. Die Tierfabel, die die Tiere nach Menschenart reden und handeln lätzt, ist der lebendigste Ausdruck dieser An nahme. Dem jonischen Griechen Aesop wird es zugeschrieben, datz er die ersten Tierfabeln gedichtet habe. Ob Aesop je ge lebt hat, ist nicht erwiesen, doch sind die jonischen Tiersabeln unter seinem Namen um 300 v. Chr. gesammelt worden. Seit dem ist die Tierfabel in der Literatur aller Völker zu finden. Und wir kenne» wohl das köstliche Tiercpos Goethes Reinecke Fuchs und die wundervollen Tiergespräck^ Fr. W. Webers in „Dreizehnlinden". Ein beliebtes, harmloses, aber auch tief sinniges Mittel wurde die Tierfabel, wie bei Gellert, um Men schen ihr Spiegelbild varzulmlten und ihnen die Wahrheit zu sagen. Nicht zuletzt hat die innige Gemeinschaft zwischen Mensch und Tier selbst dazu geführt, besondere Eigenschaften von Tieren auch Menschen zuzulegen. Listig wie ein Fuchs, stark wie ein Bär, treu wie ein Hund, feurig wie ein edles Pferd, und ähnliche sprichwortartige Ausdrücke sind längst in den Sprachschatz aller Völker llbergegangsn. So war der Schritt, das Tier zu vermenschlichen, ihm menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten zuzuschreiben, nicht allzu grotz. und der Streit um die Tierseele, um das Sprechen und Denken der Tiere, also um deren vernunftgcmätzes Han deln, ist alt, erscheint zwar manchmal abaeschlossen, aber ent brennt bei jeder Gelegenheit aufs neue. Eine besondere Nah rung fanden diese Kämpfe natürlich in der Abstammungslehre, wie Darwin sie begann nnd Haeckel sie überspitzte. Von we nigen bedeutungslosen Autzenseitern abgesehen, ist heute die Wissenschaft sich darüber einig, datz man von einer Tier sprache. wie sie den Menschen gegeben ist, nicht reden kann. Das wird sicherlich viele überspannte Tierfreunde nicht hindern, ihren zärtlich geliebten Hündchen weiterhin Menschenverstand usw. anzudichten und leidenschaftlich bei der Behauptung zu bleiben. Diesen wird man das Steckenpferd lassen müssen, mit Gründen und noch so schlüssigen Beweisen ist hier nichts auszurichten. Sicherlich lockt die Glucke ihre Kücken, wenn sie Futter findet oder Gefahr wittert. Hunde drücken ihre Freude oder ihr Mitzbehagen durch Knurren oder Bellen aus, und die verschiedenen Tiergattungen haben ihre verschieden artigen Rufe. Dr. Oskar Heinroth, der bekannte Zoologe, äutzert sich darüber Klipp und klar also: „Tiere haben keine Sprache — vor allein nicht eine Sprache im menschlichen Sinn. Wir verfügen über Worte für konkrete nnd abstrakte Dinge, und uns ist wohl die Fähigkeit, eine Sprache zu erlernen, an geboren, nicht aber diese felbst. Ganz anders beim Tier. Das Tier denkt nicht in Worten, es besitzt keine sprachlichen Aus drucksmöglichkeiten dafür. Seine Lautäntzerungen sind fest vererbt und mit wenigen Ausnahmen unveränderbar. Und sie werden nicht mit der bewutzten Absicht hervorgcbracht. sich mit Artgenossen zu verständigen, sondern wachsen aus Affek ten, Gefühlen, Stimmungen hervor — so etwa wie unser Lachen, Weinen und Schreien bei Schmerz. Die sogenannte Tiersprache ist im Grunde also nur ein unbewutztes Mittei lungsvermögen, das aber seinen biologischen Zweck, den der Arterhaltung, doch erfüllt; denn die Artgenossen verstehen die Laute und Zeichen, die bei ihnen eine gleiche Stimmung aus lösen, und handeln danach." Die Tiere einer Gattung und auch einer Art können sich untereinander verständigen. Manckn: kennen nicht nur einen einzigen Schreck- oder Warnruf, sondern können ganz be stimmte Gefahrenarten mitteilen. Allerdings mutz jemand wissenschaftlich besonders gut geschult sein und ein besonders feines Gehör haben, um diese unterschiedlici-en Laute wahr nehmen zu können. Der Hahn z. B. oder auch die Amsel, ebenso die Graugans haben verschiedene Rufe, um ihren Art genossen mttzutetlen. ob die Gefahr von unten oder von oben kommt. Viel« Vvg«l ab«r sind ganz stumm und verfügen nur ädchen )e, die Leibcs- 1- und Weclt- nd der Feier- : Führung der geleitet durch nstsührerinueu g kennen, dec unden Hai. erin nichts gr- sie leistet und >ern auch, wie rarbeitet, auch der die Mädcl en Hof bild:», chön ausgcjtat Arbeit fordrit, >en Mädeln - - der Geist dcr
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