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- Erscheinungsdatum
- 1941-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194102084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-02
- Tag 1941-02-08
-
Monat
1941-02
-
Jahr
1941
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Sonnabend/Sonnlag, 8./S. Februar 1941 SSchfllch« «olbszettuns Nummer 84, Sette 8 praMrfthe Hausfrau Oer Kenchel, ein großesin der Küche Ratschläge sllr die Hausfrau Oft l>ört man über eine gewisse Einförmigkeit -es Winter- Küchenzettels Klagen, sel>r zu Unrecht. Es bieten sich i.-ns genü gen- Abwechslnngsmöglichkeiten, nur gilt es sie zu nutzen un appetitanregende Abwechslung gehört auch mit zu der gesun den Ernährung. Eine noch immer recht unbekannte Gröhe ist l.nscren Hausfrauen, wenigstens hier in Mitteldeutschland, der ans Atollen kommende Fenchel lFinocchi), der sich sowohl als Gemüse, wie als Salat nnü zur Ergänzung einer gemischten Oer Hemdblusenstil Für jeden etwas — Aus Alt wird Neu — Punkt« sparen! Nichts kann der auf guten, geschmackvollen Anzug Wert lege irden praklisclzen Hausfrau erwünschter kommen, als der Hemdbluscnstil, wie ihn uns die Herbst und Winlermade be reit, bescherte und -er, wie wir heule schon verraten können, in ausgedehntem Mähe in die Sommermode mit hinüber ivech- selt. Die Aermel- oder auch ärmellose Weste dient jetzt als Wärmespender bei leichten Hellen Blusen, wie auch solchen ganz duftiger Art. Man trägt sie wie in der Zeit der allergrötzten Bluse,mode zu Anfang des Jahrhunderts, auch jetzt wieder Winter und Sommer hindurch sehr gern Manches Kleid, dessen Oberteil vertragen ist, läht sich noch zu einem tadellosen Blusenrock umarbeiten und kann so den Sommer hindurch weiter getragen werden, ivas die Neuanscipst- fumg eines Sommerkleides vielfach erübrigen wird Diese Aen- derung ist um so leichter möglich, als solch ein Blusenrock eng vnd ganz gerade sein darf, man gibt ihm nur eingesetzte Geh falten. Ist genügend Stoss vorhmllx-n, dürfen ihn auch gern einige eingelegte, bis über die Hüfte gesteppte Falten vorn oder seitlich in ganzer Länge zieren. Die Blusen siird mit glatten, Rücken und einigen eingelegten Falten vorn ebenso beliebt wie auch am aufgesteppten Sattel In gröherer Weile aasspringend Etwas Smokarbeit von der Schulternaht abwärts bis reichlich z,m Vr istansatz laufend, macht sich bei eleganten Seidcnblusen sehr gut. Einen sehr mageren, knochigen Arm wird man vorteil haft in einen ivelteren Aermel stecken, ivährend der wohlgerun dete farmbetonter erscizestien kann. Die verschiedenen schivarzcn Seidcnmodelle, wie sie die Wintermodc bevorzug«, wird man zweckmähig so halten beson ders bei Neuhcrstellunq jetzt in vorgerückter Saison, -ah sie mit kleiner, Heller Tüll-, Spitzen- oder zariblumiger Unterzieh weste mit nur kleiner Mühe nmgearbeitet „ich dann als Früh- fahrs-Strahen- und Sommer-Abendkleid gelten können. Die Vielfalt der Aermelmode kommt uns auch hier sehr zi.stcstten. da sie es ermöglicht, je nach der zur Verfügung stehen den Stosfmenge, unter allen Umständen einen hochmodernen Aermel zu haben. Da gibt es -en schulterbetonten Aermel mit kleinen Querstusen oder -en gera-en Raglanschnitt, dann den dreiniertel langen, der beide vorgenannte Formen aufweist Für elegante Kleider ist der sehr kleidsame siebenachtel lange mit gekrauster Innennah» anzuraten. Und der Schmetterlings- bzw. Fledermausärmel eignet sich besonders für sehr schmale Figuren, well er den Oberkörper zur sehr schlanken Rackstilsilhouette völ liger i.iid breiter erscheinen läht. Stärkere Figuren halten sich deswegen vorteilhafter an die vorgenannten Aermclsormen. Die sehr beliebte Zwei- oder Dreifarbigkeit wechselt eben falls mit in -le kommende Mode hinüber und läht die Verwirk lichung der Devise „Ans All wach Neu" sehr einfach und leicht erscl-einen — Hierzu sei gleich nach ungeraten, — sollte sich ein altes vertragenes Winterkleid nicht mebr zum Umarbeiten für einen Blusenrock, eine Weste oder Unterziehjacke verwenden lassen, dann wird cs zertrennt, geivaschen und selnsäuberiich fortgelegt. Für einen Mantel als wärmendes Zwischenfutler vermag es ganz bestimmt noch zu dienen i.nd als äuherst an genehm empfunden werden. Rohkostplatte ganz vorzüglich eignet. An Werten steht er ui„e° ren einheimischen Gemüsen an nichts nach und >vas die Fein heit des Geschnwckes anbelangt, kann man ihn, auf gleiche Weise zubercitet, fast den Artischocken zur Seite stellen. ^«nchelaeinüs«: Der Pflanze wird das feine Grün, die -ik- ken Stiele und -le äutzere harte Haut der Knolle abgeschnitten 'n- dann wird sie In mildes siedendes Salz,vasser Kegeben und weich gekocht Wer den starken Fenchelgeschmack nicht liebt, der sichVeim Kochen schon etwas verliert, schneidet die Knolle!, längs durch und entfernt den mittleren Kern Sonst kann man sie ungeteilt oder in -icke Scheiben geschnitten geben Aus etwas Margarine oder neutralem vel mit etivas Mehl wi^ eine Helle Einbrenne gerührt, mit dem Koclpvasser zu sämiger Satze aufgefüllt, mit etivas Zitronensaft abgeschmeckt. Ohne nachmals aufzukochen muh das Gemüse einige Minuten n der Sake ziehen, die, um den sehr zarten Eigengeschmack nicht ganz zu übertönen sehr milde sein nn.tz. Zum Anrichten kann man das feingehackte Fenckelgriin, auch mit Petersilie vermischt, überstreuen Werden Stiele und Grün nicht anderweitig ver wandt, wird. olle Werte zu retten, alles mit den Knollen zusammen gekocht. Restllcl)es Kochwasser kann auch gut zur Suppe verwandt werden. - , Fenchel-Rohkol« von Stielen: Die langen Auslcn.-fer der Knoll-- -le dicke Stiele bilden, ,verden akgesäM, mit dem feinen Grün zusammen sehr fein gehackt, mit geraffeltem Apscl vermisch, Einige Tropfen Zitrone und eine Prise Zucker ver- feinern den Geschmack und eine Kleinigkeit Dickmilch macht olles geschmeidig. Fenchel-Rohkost von Knollen. Die von der harten Schale beireiten Knollen ,verden oerasfel« und wie vorerivähnt ange rührt Gern seht man einige geriebene Nüsse zu. Etivas ver teuert aber wesentlich verfeinert wird diese Rohkost di.rch Zu satz von Manannaise Natt Milch. In dem Fall würzt man mit dein ieingebackten Grün Fenctzel-Vor. oder «bendgericht. Die vorgerichieten Knol len werden halbiert. In mildem Salzwasser gar gekocht, abge- tropft, auf heiher Platte, mit in Butter oder Margarine qe- bräunten Semmelbröseln überstreut. Felngehacktes Grün kann noch drüberkommen. Fencl)«l Uberbacken. Di« Knollen ,verden. wie Gemüse ab gekocht, in dicke Scheiben geschnitten. Nach dem Abtropfen schicktet man Ne lageiveise in einer Anrlchteform mit Reis oder Makkaroni Einige Hefellocken kann man zwischenstreuen. Die Form wird mit einer, wie für Gemüse angegebenen Sohc, auch Tomatensohe ist gut dazu, Überbacken 20-25 Minuten. Salat daz,.- gereich«, rundet das sehr schmackhafte Gericht zu einem vollwertigen Mitiag- oder Abendellen ab. Fenchel ml« Tomaten. Wenig feine Zwicbelscheiben läht man in heihem Fett glasig werden, gibt -le Fenchelhälften oder Scheiben dazu und etwas Tomatenmark oder -würze. Hat man im ganzen eingelegte Tomaten, so nimmt man einige Scheiben, salzt leickt und schmort olles zusammen durch zu einem sehr seinen schmackhaften Gericht. Der Fallschlrmarzt. lieber eine interessante Neuerung im russischen Sanitäts wesen wird In einem der letzten Hefte der Münchener medi zinischen Wochenschrift berichtet. Danach hat ein in der Nähe Odessas wohnender Frauenarzt In diesem sehr arztarmcn Be zirk, in dem die Menschen häufig In sehr entfernten Einzel- yäusern wohnen, sich für besonders schleunige Besuche bei Ge burten und ähnlichen Vorkommnissen ein Flugzeug sowie einen Fallschirm zugelcgt. Wenn er auf irgend einen der abgelege nen Höfe gerufen wird, pflegt er diese Gegend zu überfliegen und in der Nähe des Hofes mit dem Fallschirm abzuspringen, da bei salchen natürlich kein Landeplatz zu finden iväre. Nach erledigter Arbeit müssen die Angehörigen des Patienten den Arzt allerdings ihrerseits auf dem schnellsten Wege nach dein Landeplatz des Flugzeuges bringen. Nach Meldungen aus Odessa wird von diesem Verfahren «Ine wescnlliche Besserung der gesundheitlichen Verhältnisse in diesen abgelegenen Be zirken erivarlet. Alkoholische Zoologie Plauderei am Mochenende von Marabu. Trinken ist eine Gottesgabe, aber Saufen eine Viecherei. So werden denn alle Zustände des Körpers und Gemütes, die beim Saufen cintrelen können, mit Namen aus dem Tierreich belegt! Spitz, Asse. Kater. Freilich sind Tiere nicht wenigen Menschen sympathischer als alle Mitmenschen. Der Weise, der schon zu alter Zeit oe- hauptet hat, ein Hund sei meist ein besserer Kerl als ein Mensch, hat immer wieder Zustimmung gesunden. So suchen manche auch die Gesellschaft von Spitz und Affe, um die Unbill zu vergessen, die ihnen ihre Mitmenschen zugesügt haben. Dann erzeugt die moralische Viecherei des einen die alkoholische Vie- cherci des anderen. Jedenfalls ist es gut. sich etwas in der alkoholischen Zoo logie auszukennen. Eigene Erfahrung ist zwar durch nichts zu ersetzen — aber muh man in jeder Art von Viecherei er fahren sein? Irren ist menschlich, seine Irrtümer überwinden beweist Einsicht, wahre Weisheit aber wagt auch aus den Irrtümern anderer zu lernen. Ein lustiger Spitz Die Geschichte der Kunst und Kultur teilt inan in Stil perioden. die manchmal sehr sonderbare Namen haben. Die Romanik hat nichts zu Inn mit einem Roman, die Gotik nichts mit den Goten, die Renaissance ist ein nach Deutschland verpslnnzter französischer Begriss für einen Vorgang im italie nischen Geistesleben Worte ivie Barock. Rokoko und Bieder meier kann man erst durch längere Erklärungen verständlich machen. Ich finde, man könnte sich die Einteilung für die Kul turgeschichte der Neuzeit sehr erleichtern, wenn man die Stil perioden nach den Hundearten nennen würde, die jeweils in Mode waren. „Das also wa> des Pudels Kern!" sagt Faust, denn zu Goethes Zeit kam für den besseren Herrn eben nur ein Pudel als standesgcmätzcr Hund in Frage. Er mutzte zur Hälfte geschoren sein und nur an den Pinten und am Schwanz ende Quasten seines wolligen Haares tragen Heute kann man weit laufen, ehe man solch einen Pudel trifft. Denn wir leben ini Zeitalter des Terriers. Zwischen der Epoche des Pudels und der des Terriers aber hat es eine dritte gegeben, in der der Spitz die „rotze Mode war. Damals mutz auch die sinnbildliche Anwendung des Namens in der alkoholischen Zoologie aufgekommen sein. Ein Spitz ist ein aufmerksamer Begleiter, ein wenig drollig uns ein wenig zierlich, manchmal etwas lästig durch sein fröhliches Gebell, aber nie unangenehm. Man mntz den lieben Kerl ein fach gern haben. So ist es auch mit dem alkoholischen Spitz. „Dem Deut schen fehlt eine halbe Flasche Rotwein, der Franzose hat sie zuviel", hat Bismarck dle Temperamente der beiden Nationen charakterisiert. Wenn der Deutsche aber zu jener fehlenden halben Flasche gekommen ist. dann blüht er auf. Er wird gesprächig, geistreich, liebenswürdig. Alle guten Witze fallen ikm ein. Er flieht über von Wohlwollen und Herzensgute, seine schlechten Eigenschaften werden für eine Weile einfach un erkennbar. Es gibt Leute, die spitzen sich geradezu daraus, dah ihr Gesprächspartner einen Spitz kriegt — weil er dann viel netter und unterhaltsamer wird. Freilich kann ein Spitz auch bellen. Die leichte Beschwingt heit der ersten alkoholischen Gemähe verführt manche Menschen dazu, laut zu werden und den Anschein guter Erziehung, den sie sich sonst gaben, zu vergessen. Aber auch das ist amüsant und aufschiutzreich. Ein Spitz bleibt ein zahmes Tier. Nur Krie gen es manche nicht spitz, datz sic einen Spitz haben. Dann räumt der Spitz dem Assen das Feld. Selbiger aber gehört Ali den wilden Tieren. Fünf Sorten Affen Der Affe also ist das zoologische Sinnbild für jeglichen Rausch. «Denn beim Spitz handelt es sich stets nm einen noch harmlosen Anfang s Da es aber Räusche sehr verschiedenen Grades gibt, so sollte man füglich auch zwischen den Assen sorgfältig unterscheide». Da ist das Seidenässchen, das von einem Seidenspitz Kanin zu unterschieden ist. Sehr zärtlich und anschmiegsam, sehr lie benswürdig. aber doch ein Geschöpf der Wildnis. Aus jedem Seidenässchen kann zum Schlüsse ein Gorilla werden. Auch der Koboldmaki erscheint zunächst als harmlos. Er ist ein Nachttier, das vor Anbruch der Dämmerung sich nirgends sehen lässt. Ein Fratzenschnrider und Clown ist dieser Haibasse, und er macht jeden zum Clown und Fratzenschneider. Das ist der Zustand, in dein die ernstesten Leute die albernsten Witze erzählen, in dem die Mädchen grundlos und anhaltend lachen, in dem eine ganze Tafelrunde in johlendes Gelächter aus brechen kann, dah es klingt wie ein Posaunenstoh. Bösartiger ist der Brüllaffe, dessen ganze Wanne cs ist, Lärm um des Lärmes willen zu machen. Da wird die Unter haltung im Tone eines Volksredncrs geführt, der einen weilen Saal mit seiner Stimme füllen muh. Da werden harmlose Be Mit Rai und Tat Kleine Ratschläge sllr di« Küche Will man Aepfel, die man zinn Kochen oder Backen ver wenden will, möglichst sparsam sci)älen, so legt man sie sür zwei Minuten, aber nicht länger, in einen Tops mit kochendem Was ser. Dann läht sich die Haut ganz leicht abziehen, so als wenn man Kartoffeln abzieht. — Um das Austrocknen von Käse zu verhindern, tut man ihn unter die Käseglocke und legt einen in Wasser getauchten Wattebausch dazu. — Soll Obst den Win ter über halten, so deckt man es zweckmähig mit einer Decke oder einer SIrohschicht zu, damit die Temperatur immer die gleiche bleibt. Auch unsere Uhren wollen richtig behandelt werden Bei mancl-cn Menschen gehen die Uhren stündig falsch, aber in der Regel liegt das an den Menschen, und nicht an den Uhren. Denn wir müssen uns sagen, dah eine Uhr ein sehr emp- sindlici)er Mechanismus ist, der salsäze Behandlung übelnimml. Je kleiner die Uhr ist, um so cmpsindlicher ist sie gewöhnlich. Alan soll es sich zur Regel machen, eine Uhr jeden Morgen beim Ausstehcn aufzuzicheu. Das ist richtizzer als das Ausziehen am Abend, denn sür gewöhnlich steht man regelmässig um die gleich« Zeit auf. während das Schlafengehen doch von Fall zu- Fall sich verschiebt. Auherdcm kann man abends leichter abgelenkt sein, so dah man das Aufziehen Ver Uhr vcrgiht, während man es am Morgen zu einer so sclbstverständltctzen Handlung maclten kann wie etwa das Zühneputzen oder das Kämmen. Auherdcm ist es für die Uhr günstiger, wenn sie morgens aufgezogen wird, weil während des Tragens am Tage die Feder stärker ange strengt wird und die frisch aufgezogene Feder diesen Anforde rungen eher gewachsen ist als die schon halb abzzelausene' Ni« soll man seine Uhr auf eine kalte Fläclre legen, wie etwa auf eine Marmor- ober Glasplatte, sondern sie bedarf einer weichen Unterlage. Durch das plötzliche Kaltwerden kann nämlich di« Feder springen. Bleibt die Uhr stehen und will auch nicht mehr gehen, naci)dem man sic völlig aufgezogen und leicht geschüttelt hat. unterlässt man alle Wiederherstellungsversuche und begibt sich zu einem zuverlässigen Uhrmaä»er, der den Sctzaden beheben wird. Achtsamkeit mit Zeugnissen Wenn die berufstätige Frau aus einer Stellung ausschei- det, ist sie berechtigt, ein Zeugnis zu verlangen, das ihr Dauer und Art ihrer Tätigkeit besctzeinigt. Ein ungünstiges Zeugnis darf der Arbeitgeber nicht ausstellcn. Das muh sich auch die Hausfrau merken. Sie darf ein almehenües Hausmädchen wohl loben, muh einen Tadel aber unterdrücken, was insofern ja auch berechtigt ist. als ein ungünstiges Zeugnis ein allzu schwe res Hindernis für seine Inlzaberin lein würde. Immerhin sind aus dem Fehlen eines Lobes ja auch gewisse Schlüsse zu ziehen. Ein verlorengegangenes Zeugnis braucht der Arbeitgeber nicht neu auszusteilen. — es ist daher jedem Zeiegnisinhaber anzn- raten, niemals das Originalzcugnis aus der Hand zu geben, sondern den Bewerbungsschreiben immer nur eine bealaubigt« Abschrift bcizusügen. Am ordentlichsten ist es, seine Zeugnisse in einer Mappe aufzubcivahren, wie dies sckan mit -en Schul zeugnissen gemacht wurde. Man hat dann alles an einem Platz und kann nie in Verlegenheit geraten, wenn man sich irgendwo ausweisen muh. Ist unser Kind krank? Eines der einfachsten Mittel zur Beurteilung der ltze- sundheit unserer Kleinsten ist jeder Mutter in den täglichen Entleerungen des Kindes gegeben. Stinkende Stühle eines Säuglings sind immer ein Zeichen dafür, dah die Verdamm» desselben auf irgendeine Art nicht völlig in Ordnung ist M-ist handelt es sich bei stinkenden Stühlen, die nicht durchsälsig sind, um eine zu hochwertige, das heisst zu erwachsene Nahrung, die dem kindlichen Darm zu schwer ist und deshalb zu lanae Zeit darin liegen bleibt. Vollmilch beispielsweise wird von sehr vielen Kindern nur schlecht vertragen, sie werden obsti- piert, die Stühle werden fest, brackig und sehen häufig wie Kalkseife aus. Aber auch bei Stühlen van normaler Festig keit oder etwas dünnerer kann der Geruch mancizen Finger zeig geben: Gärungsstühle werden fast immer einen sehr sauren Geruch haben und auf diese Weise an Ihre krankhafte Verur sachung erinnern. Normal ist ein Säuglingsstubl immer mir dann, wenn er fast völlig geruchlas ist. eine salbengrtigc M- schasfcnhcit und eine goldgelbe Farbe zeigt. Bei jeder Ab weichung hiervon sollte die Mutter rechtzeitig Ihren Arzt kon sultieren, da sich aus unbeachteten Verdauungsstörunnen un serer Kleinsten leider häufig recht häkliche Unterentwicklungen und Allgemcinerkrankungen herausbilden können. Verdunkelung vom 8. 2. 17.59 Uhr bis 9. 2 8.8V Uhr. Verdunkelung vom 9. 2. 18.V1 Uhr bis 10. 2. 8.28 Uhr. merkungen des Gesprächspartners übelgenommen und mit sich überschlagender Stimme erwidert. Da wird Streit mit dein Nnchbartisch gesucht und ein Krawall gemacht, bis Wir» und Hausknecht helfend eingreifcn. Der bösartige Gorilla kann sich sehr leicht aus dem Brüll- affen entwickeln. Der Gorilla ist das Zerrbild eines Menschen. Der Kopf verschwindet hinter dem fletschenden Mebitz. Der Gorilla entwickelt übermenschliche Kräfte. Er ist imstande, Maszkrüge auf dem Schädel des nächsten Besten zu zertrüm mern und salides Mobiliar in Stücke zu schlagen. Manch- mal hockt der Gorilla auch scheinbar »eilnalnnslos in einer Ecke oder am Boden - inan lalse sich dadurch nick' '"-'chen! Jeden Augenblick kann die rasende Bestie lasbrechen. Nur an der frischen Luft lebt der Mantelpavian. Man erkenn» ihn a» dem Mantel, dem ulkigen Gang — immer in munteren Sprüngen, bald auf zwei Beinen, bald auf allen vieren — und dem leicht verschleierten Blick. Der „Wildgeruch", den alle Assen an sich haben, ist beim Mantelpavian besonders unverkennbar. Für Mantelpaviane gibt es neuerdings eine feste Tare, die die Polizei geschaffen hat: so ein Tier wird mit drei bis ach» Tagen Hast bewertet. Der vermeidbare Kater Die Zoologie lehrt, datz Affen in der Gefangenschaft aus nahmslos an Schwindsucht sterben. So ist es auch bei den alkoholischen Assen, die wir so gelegentlich für unseren Privat- zoo „fangen". Keiner von ihnen entgeht der Schwindsucht. Aber im Entschwinden machen sie alle einem mehr oder minder „rotzen Kater Platz. Man erlasse es mir. alle Spielarten des Katers zu schil dern! Vom niedlichen Zwergkater bis zur siamesischen Tempel katze gibt es alle Grötzen. Wie sie sich anfühlen, das richtet sich ganz nach der Art des „Haarbeutels", den man am Tage vorher ausgesetzt hat. Krallen hat jeder Kater, niit denen er Deinem armen Kops gehörig zusetzt. Und glühende Augen, nut denen er Dich bis zur Verzweiflung nnslarrt und hypnotisiert. Sehr durstig sind die Kater, sie möchten am liebsten die Wasser leitung austrinkcn. Dafür sind sie sehr bescheiden hinsichtlich des Fressens: sie verschmähen fast alles. Nur haben sie wie andere Katzentierc auch — eine leichte Vorliebe sür scharse Fischgerichte Salzheringe, Sardellen und ähnliches . . . Abergläubische Leute halten es für ein Unglück, wenn Ihnen eine Katze über den Weg läuft. Einen Kater braucht man sich nicht In den Weg taufen zu lassen. „Dem Hunde, wenn er wohl gezogen, wird selbst ein weiser Mann gewogen." Einen Spitz kann man sich schon einmal leisten, der bleibt immer nett. Nur ein Tor aber hackt sich einen Assen auf. Wer sedoch den Assen meidet, braucht auch den Kater nicht kennen zu lernen: Das ist der Weisheit letzter Schlutz In der alkoholischen Zoologie.
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