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Dienstag, 4. Februar 1841 SÜthsisthe BvIKSHbltUNq Mmuner -i«. Seite -1 - »»---« Christliches Heldentum im Zeitalter der Rreuzzüge von Pfarrer r. u. Lortzing, Göttingen Aus Schlesiens Geschichte Gesandter r. Rillinger In den olaen- Jahrzehnten muhten die polnisch'» Könige in einer Reids Vertrusten auf alle ihre Ansprüche uns Schlesien verzichten. Neder -100 Indre Innst blieben 'Böhmen und Schlesien un- derselben Krone vereint, nber die Entwicklung der beiden Einer der schwer ¬ schlesischen Herzöge Rückhalt nn Bödmen, und nnchdem die Krone Bödmens 1310 nn Iol>nun non Luremburg. den Sohn Kniscr Heinrichs X II., stkdommen ivnr. dnldistle» die meisten schlesischen Herzöge ihm nls idrcm Lehnsherrn, den von Der neue deutsche Gesandte in Budnrest, Mansred v. Killinster, unch seinem Antrittsbesuch bei Staatsches General Antoncscn. Rechts der bisherige deutsche Gesandte in Budnrest. Fabrieius- tPresse-Hosfmann, M.) tum so lies verstuickten römischen Heer uubedendlich Dicnste stetnn, und unter den Märst-rern ivnren nuch Soldaten und sr-stnr Ossiziere. Augustin billistte den sterechten. d. d den Ver- teidistunstsdriest. und sein Einflus; nus das cl>rislliche 'Mittel- nlter ivnr ein stewnllister und dauernder. Und dritten niö>t die Germanen sich den liriesterischcn Erzengel 'Michael zum Schutz- deilisteu erbnren? Glaubten nicht die Franken. das; der l)l. Petrus idre Schlachten entscheide 7 Aber den soeben gekennzeich- »eien, für Staat und Kirche gleichermaszen unerträglichen Zu standen gegenüber musste dnrchgcgrissen werden. Und es war Sache der Kirche, die das Evaustelium des Friedens aus lyre Fahne steschrieben hatte, hierin voran'»gehen: nur sie besah die Macht und das Ansehen zu einer durchstreifenden Abhilfe. Seit der ersten Friedenssipiode zu Linwstes im Jahre 989 förderte sie die immer starker werdende Friedensbewegung. Man unter schied deutlich t. den ..Frieden" lPax), 2. die Treusta Dei. den „Gottessrieden", und stellte den Bruch beider lniter die Strafe der Exkommunikation tEonc. Iulioboneuse. Ean. l>. Tie Par bl stand in einem besonderen Schuh für Kirchen. Kleriker lind friedliche Stände vor Raub und Gewalttat. „sowie in einer weitstehenden Einschrändunst des Plünderungsrechtes" Tie etwas spätere Treusta Te! bestand nach Can. 2 des Conc Nar- bonense vom Jahre 105 t darin, dass zn bestimmten Zeiten, nämlich vom Advent bis QKInvtag des Erscheinungssesles, vom Beginn der Insten bis zur Qsteroklav, vom Sonntnst vor Ehristi Himmelsahrt bis zur Psinststnlitav. an den Quatember tasten und an einisten Festtagen jede Kriegsführnn» bei Strass der Exkommunikation Untersaat mar. Schon früher war zur Bekämpsunst des überhandnchmenden Fanstrechtes auf verschie denen Spuoden Frankreichs in den Jahren 1031 1031 das Verbot der Krieasühruust van Mittwochabend bis 'Montagscüh bei Strafe der Hinrichtung. der Verbann»»» »nd der Erkom- nninikatia» erlassen worden lCnrranza II, S. Mist n «72s. tFortletzung solgi > 's Wir möchte» hier von vornherein dein Irrtum begeg- »en. als habe man im Mittelaller de» Kamps mit der Wusse nur stebillistt, wenn es sich mn rclistiöse Ziele handelte. Wir sprechen hier nicht von der Stellunst der mittelalterlichen Kirchs zum Kriepe überhaupt, solider» einzig und allein vom Kriest« aus relistiösen Motiven, vom hcilistcn Kriege. 's Sehr schön ist das Gesnmturteil über ihn im Lehrbuch der Kirchensteschichle des Lutheraners I H K u r Iz. i? Ri, I. 's Die solstende steschichtliche Ilebersicht schließt sicb im Wesentlichen an die Darstellung Erdmanns an. Schlesien ist. wie das ganze östliche Europa, uralter ger- Erst als in der 'Bölkerwandernng die Tilinstcr, dem Lande il)ren Namen manischer Tiedlungscaum. stermanischen Sstimpie der hinterlassend, nach Ai sten abstewandert waren, ergossen sich in ihre Wohnsitze slan'ische Völkerschasten. hani'Isächlicl> Polen und Tschechen, Genen Ende des 10 Jahrhunderts dehnten die Polen ihre Macht über den grössten Teil von Schlesien nus, aber das Prinzip der Reicksleilung. das sie bei ihrem gering entwickelten stoalspolilischen Denken nicht zn überwinden vermochten, lieh das durch Ranbzüne zusommenaerasste prohpolnische Reich schon in der nächsten Generation immer wieder zerfallen und be aünstigte so die Entitehunst einzelner selbsländiaer Herzogsti mer. So besahen von den beiden Brüdern Boleslaw und Mieszko ans dem snaenbernhmten Geschlecht der Piasten der eine soll ganz Niedeischieben mit 'Breslau und Glagan. der an dere Qberschlcsien mit Qvpeln. Ratibor und Benthen 2lnschwilz. Herzost Heinrich I von Niedersä,lesien erivarb dazu noch bedeu tende Teile Grohvolens mit Krakau Dieser Herrscher, unterstützt von seiner Gemahlin aus al tem bäuerischem Fist stengeschleclst. der Heilisten Hedwig, förderte mit allen Kräften die deutsche Kolonisation. Er ries die Zister zienser und Prämonslratenser ins Land, die wieder einen drei len Strom deutscher Bauern nach sich zagen. mit ihrer Hilfe das noch zum arohen Teil von Wäldern und Sümpfen bedeckte Land 'erschlossen, d »Ische Sille und Kultur überall hintruaen. Znaleich lieh sich der Herzoo die Förderung der bestehenden lind die Gründ»»» neuer Städte anaelesten sein, denen er deutsches, meispms Maodelvtrstisch-'s Recht verlieb Nach Nom aorod und Kirn', narb Danzi» und Venedia »in» damals, zu An fan» des 13 Jahrhunderts, der Handel Breslaus. Als das am weitesten vach Qsten voraesrhobene Bollwerk deutsäien Stamm--> drohte Schlesien zn dieser Zeit aber auch die furchtbarste Gesabr van Qiten her. Die Mangolenharden unter de» Nachfolgern Tschingis Khans hatten im nnanlhalt samen Sturm Rnhland, Ilnaarn und Polen überrannt, schon waren sie in Schlesien einaefallen und packten damit an die Tore des deutschen Reiches. Die Gefahr, die damals dem Abendland drohte, 's! nicht hoch »enu» einznschälzen. Es ivar denn auch ein riesiges Ritterhcer aus alle» Teile» des Reiches, das unter Führung Herzog Heinrichs des Frommen von Schle sien des Sohnes Heinrichs l. und der heilisten Hedwi». dem Feinde entaeaenzog' Bei Liegnitz fiel zu Qstern 1211 die Ent scheidnnst die Herzan Heinrich und die Blüte der deutschen Rit terschast mit dem Tode bezahlten. Die Mongolen aber fluteten nach dem Qsten zurück, nm nie mehr wieder zn kommen. Tas nnseliae Prinzip der Erbteil»»» zersplisterte Schlesien in zahlreiche kleinere Teilherzootümer, die nnfähi» waren, sich »esten mächtistere Nachbarn selbst zu schützen So suchten die V»s. zu diesen Aussäszen insbesondere: Eduard Heystz, Die Kreuzzüge und das heilige Land sMonographien zur Welt- stlsch. Bd. 12), Bielefeld u. Leipzi» 1900; Ferdinand Freiherr aon Bieden selb, Geschichte und Verfassung sämtlicher geistlicher und weltlicher Ritterorden, Weimar 1811, 2 Bdc.; A H. L. Heeren, Versuch einer Entwicklung der Folgen eer Kreuzzüge; Karl Erdmann. Die Entstehung des Kreuz- zugsgedankens sForschuugen zur Kirchen- und Geistcsgeschichte, Vd. 0), Stuttgart 1935; und Ad. 7 1980. enthaltend Gerd Tel- lenbach, Liberias, Kirchen- und Weltordnung im Zeitalter drs Investiturslreitcs; Vilmar, Geschichte der deutschen Na tionalliteratur, 25. Ausl., Marburg 1901; Bartholomäus Car- ran za. Summa conciliorum Tomus 2, Augsburg 1778; Ma rian Tumler, Dcutschordensgcist schicksalhaft für dns deutsche Volk?, 1938, Verl. Ed. Schlusche, Lobnig und Freuden thal. Vers, bcnuszte absichtlich fast ausschliehlich protestantische Autoren, bei denen man doch eine kritische Haltung gegenüber den Kreuzzügen vorausscht. Die Kreuzzüge haben bis zum heutigen Tage die ver schiedenartigste Beurteilung gefunden. Sie sind snach Hegck 6. 5) „die am häufigsten falsch beurteilte Unternehmung der römisch-germanischen Völkerwelt". Will man sle verstehen, so muh man zunächst das Mittelalter verstehen lernen. Denn die erste Aufforderung, die man an den Geschichtsschreiber stellen muh, ist die, dah er eine geschichtliche Epoche nicht von der Gegenwart nus zu deuten versucht, sondern sich verständnisvoll in sie hineinversenkt und sie nicht mit dem eigenen, sondern mit ihrem Mahstabe mihi. Im gegenwärtigen Zeitalter über wiegen entschieden die weltlichen Interessen die religiösen, und man scheidet streng zwischen Weltlichem und Geistlichem. Tem Mittelalter war beides fremd. Es stand ganz unter dem Ein druck der Lehre Augustins vom Gottesstaat scivitas dei). Das Reich Gottes zu bauen, war das gemeinsame Ziel, in dem seit Kaiser Karl geistliche und weltliche Gewalt sich trotz gelegent- licher Kämpfe um die beiderseitigen Rechtsansprüche einig waren; beide waren nicht so streng geschieden, wie wir es gewohnt sind. Die weltliche Gewalt schützte die geistliche, und die geistliche »ab der wcltiichen durch die Salbun» eine höhere Weihe. Geistliches und Weltliches durchdrangen sich. Von diesem Standpunkt aus versteht man es, dah man es in der Qrdnun» sand, das Schwert für die Sache des Reiches Gottes zu ziehen, so dah es ein christliches Heldentum im eigentlichen Sinne »ob: nicht in dem Sinn, dah es Christen »ab, die sich zugleich als Schwerthelden bewiesen'), sondern in dem Sinn, dah das Hel dentum sich in den Dienst der Religion stellte. 'Aber diese »egen festige Durchdringung war die Frucht einer jahrhundertelangen Entwicklung. Der Hegclsche Salz, dah die Weltgeschichte sich in Thesis sEalz). Antithesis sGcgensatz) nnd Sipstbesis t'Ansgleich) bewege, trifft auch hier zu. In der Periode der Völkerwande rnnst kämpfte man nm weltliche Ziele. In der Stille aber reiste tm Mönchtum eine geistige, ja asketische, weltabgewandte Be wegung heran, die sich durchaus auf jenseitige Ziele richtete 'Aon Clniu; aus durchdrang ein asketischer Zn» das ganze Abendland. Man denke nur an die Selbstkasteiungen des „noch oemuten" nnd mächtigen Kaisers Heinrich lll.. nm zn ermessen, wie stark die damalige Welt dem Gedankenkreis des Neber sinnlichen verhastet war sHepck S. 8 s). Nnd Gregor VII. lst>73 -1085)-) war der rechte Mann, um dieser Zeitrichlnng zum Siege zu verhelfen. Geivih lag jetzt die Gefahr nahe, dal; Kirche und Christentum der Lehens- und Weltverneinnn» an heimfielen, wie es bei den »rohen Religionen des Ostens der Fall war. Nun muh man sich aber erinnern, dah das Christen tum von Anfang an eine enthusiastische Religion war. und dah ter Enthusiasmus zu kühnen, entschlossenen Taten drängt h Die Mönche non Ctung, von denen der Anttoh zur »rohen kirchlichen Reform ans»egan»en ivnr. erkannten den scharten Gegensah zwischen Welt nnd Christentum, diesseitiaer und je» seifiger Lebensaussnssnng, nber statt sich nun von der Welt zu rückzuziehen. unternahmen sie die weitausschauende edle Ans gäbe der Verchristlichnng der Welt, ihrer Durchdring»»» mst bcm Geiste des Christentums. Iu der Tat liauuteu weltfremd« Asketen nach der 'Art der buddhistischen 'Mönche der damaligen Christenheit nicht aushelsen. Die Zeit sorderte gebieterisch solche Führer, die der Welf entsagt hatten, weil sie ihre Vergänglich leit und Nichtigkeit erkannten und die sich nun heisz nm die Welt bemühten, weil sie ihnen als ansnahmefähig lür das Himmlische erschien. Nicht Weltverneinnn». sondern Relorm war ja die herrschende Idee der Zeit l.Heeren S. 81). Die Päpste leit Leo IX. ll 0-18 1051), dem »röhten unter den deutschen Inhabern des Stuhles Petri, gingen aus diesen »rohen Gedan Ken ein, und Gregor VlI. nahm seine Durchführung energisch in die Hand. Dieser »röhte Vertreter der kirchlichen Erneue rung erstrebte mit aller Energie die Einbeziehung des Welt lichen in den Gotiesstaat, dessen Ausrichtung ihm als Ziel vor schwebte. „Für Gregor ist dir Einheit der christlichen Welt in all ihren Einrichtungen Grundüberzcugnn» geworden " Tie alten Bedenken gegenüber der irdischen Qrdnun». die lang gehegte Scheu vor der ltnheiligkeit der weltlichen Dinge haben tu seinem gewaltigen Schassen keine Berücksichtigung mehr gefunden." In seinem lebendigen Wirblichkeitssinn „zieht er alles in den Bereich der Kirche hinein". Für ihn nnd seine Anhänger war die Welt das „Beivährungsgebiet der Religion", ter Länder strebte in verschiedene Richtungen. wiegendsten Gründe dafür waren die Religionskrisen, die vom Auftreten des Johann Hus an bis zur Gegenresvrmntion Böh men über zwei Jahrhunderte erschütterten. Die Hussitische Be wegung war ja nicht nur eine religiöse, sondern ebenso 'ehr eine national tschechische Bewegung Wenn sie oaher auf Schle sien nicht Übergriff, so hatte dns Land mn so mehr nntcr den Hussitenkriegen zu leiden. Auch die Kriegs-,üae des böhmisch » Volkskönigs Georg Podiebrad brachten Schlesien schwere Heim suchungen. Sein Nachfolger. Wladi--law l > . ein Sohn des Po- lenkönigs. schlaf; mit Oesterreich den Erbvertrag ab. Kraft dessen Ferdinand I von Oesterreich im Iabre tö-'N König non 'Böhmen und damit auch Lehnsherr Schlesiens wurde Die selbständige Entwicklung Schlesiens sand damit aber keineswegs ein Ende. t.'27 ginn der Herzog van Lieanih. Brie» und W- lau eine Erbverbrüderung mit Brandenburg ein. deren nn!t geschichtliche Falgen damals sicher keiner der Vertraasparlner varnusgesehen hat. Auch durch den Dreiszigjährigen Krieg und durch die Gegenresarmatian hatte Schlesien ebenso wie Böhnn c die schwersten Erschütterungen anszuhalten deren Wunden nur langsam und unvallkommen heilten. Tas Jahr 17-10, das in Oesterreich Mai io Theresia, in Preuszen Friedrich den Groszen ans den Thran brachte, wurde Schlesiens Schicksalsjnhr. Ans Grund de- Erbvertrages von 1537 besetzte Friedrich bald noch seiner Thronbesteigung dns Land und behauptete es gegen 'Maria Theresia in drei schweren nnd blutigen Kriegen, die den Rnbm des kleinen Brennen über die ganze Welt trugen und es iür immer in die Reihe der Groszmächte erhaben. Ten Kriegstaten ebenbürtig aber war die Art, wie Friedrich das eroberte Land in wenigen Jahren mit seinem Geiste durchdrang, cs durch innere Reformen wirt- sclzaftlich und kulturell zu einer vorher nie gckannten Hohe führte und sich die heisze Liebe und Verehrung seiner neuen Landeskinder errang. Für den König selbst blieb bis an sein Ende Schlesien das Licblingskind seines Herzens. Als einzigen Schmuck trug er an seiner Rechten einen grolzen grünen Stein am schlichten Galdreif, einen Chrgsapas aus Schlesiens 'Bergen, gering an Wert, aber für Friedrich von ähnlicher Bedeutung wie für den Togen von Venedia jener berühmte Ring, mit dem er sich der Adria vermählte Die letzten 'Manöver, denen der greife König persönlich beiwohnte, waren die in Schlesien im Anaust 1785 Obwohl schon leidend, wallte er sich dieser Pflicht al-- Könia Cannctakle — wie er sich selber genannt hat — nicht eiK ziehen nnd hielt am vorletzten Tag. dem 21 Anaust. leck'- Stunden Ian» im strömenden Regen aus, wobei er nach Ansicht der Aerzte den Todeskeim in sich aufnahm Auf dieser leisten Reise wai es auch, als er den Dank der Greifenberger für den Miederaulbau Ihrer durch Feuer zerstörten Häuser mit den Worten abwehrte: „Ihr habt mir nichts zu danken Dafür bin ich da " Und als er im nächsten Sammer nnszerstande war. Potsdam zn verlassen, empfing er als letzten dienstlichen Besucher wenige Tage vor seinem Tode den Minister für Schlesien. Sa »alt diesem Lande, seiner Sieaesbrant. seiner Jugendliebe noch seine letzte landes väterliche Sorge. Aker erst im Iabre 1807 wurde das ...Herzogtum Schlesien" mit der „Grafschaft Glotz" offiziell zur vreukischeu Provinz. 1815 erweitert durch den grössten Teil der sächsischen Ob rlausilz In dem für Deutschland nnveraeszlichen Frühling 1813 war Schlesien der Herd, an dem die Kräfte der Erheb»»a lick sam melten nnd wo zuerst der Freiheitssturm lasbrack Noch langer Blüte kam nber eine neue Leidenszeit für die Provinz, al« durch das Diktat von Bersailles grabe Gebiete von Qberschlesien nnd kleinere van Niederschlesien Palen znoespracben wurden. Nachdem durch den herrlichen Siea vom Herbst INW die Land« für immer zu Deutschland heimgekehrt lind, bedürfen sie wii einst vor 200 Jahren der besonderen Fürsorge und Betreuung, nm alle Wunden, die die polnische Schreckensherrschaft und der Krieg schlugen, möglichst rasch und vollständig z» heilen Tab dies bei dem groszen Fläciienrgum. der hohen Ciuwahnnzah! nnd der so reichen und verschiedenartigen wirlschiltlichen Struk tur des Landes intensiver geschehen könne, ist der Sinn der Teilung des bisherigen Gaues Schlesien tn die Gaue Ober und Niederschlesien. W aber die Ueberordnung des Geistlichen über dns Weltliche stand fest (Tellenbach, S. 185 u. 187). Die neuen Führer der Kirche fühlten sich berufen, das Erdenlebcn zu heiligen. Gregor steht an der »rohen Wende der Kirchengeschichte, nn der die Welt gewinnungstendenz über die Weltabwendnngstendenz die Ober hand gewann und die Welt in die Kirche einbezogen wurde. Durch ihn „hat sich die Kirchcnidee im Stoss des Irdische» ent faltet. Er wollte das Reich Ehristi auf Erden der Verwirk lichung näher bringen" sS. 195). Selbst der liberale Heeren ist gerecht genug, um lS. 79) zu gestehen, das; Gregor im Lichte seiner, nicht unserer Zeit betrachtet werden müsse, das; „der selbe Entwurf, der jetzt ein Verbrechen gegen die Menschheit wäre, damals eine Wohltat für sie sein" konnte. Die Kirche erhob sich nach einer Zeit des Verfalls „ans die höchste Stufe des Zielbewusstseins und der Macht l.Henck, S. ti) Tie Hach stiinnittng aber, in die Gregors durchgreitende- 'Birken die abendländische Christenheit versetzte, wurde z> m Tatendrang; sie drängte dazu, sich in einer groszen volkstümlichen Bewe gung zn entsatten. Tenn Gregor wandle sich an die breite Masse der Laienwell. die von seinem groszen Rcformgednnken „in ticsster Seele ergriffen und durchdrungen wurde" sHepck a. a. Q.). lind die Zeitverhältnisse kamen diesem Drang in doppeltcr Weise entgegen. Tie allgemeine Rauf- und Fehdelusl zeitigte eine »ros; angelegte Friedensbewegung, und die Not der Christen des Ostens entzündete Begeisterung für den K r e u z n g g e d a n k e n. Wir werden uns noch überzeu gen, wie en» beide Bewegungen geschichtlich znsammenhingen. Was jene betrifft, so haste das Rittertum mit seinen ständigen sinnlosen Rnusereü'u sich zu einer wahren Landplage entwickelt. „Die Kunst der Weoelagcrei stand in voller 'Blüte: Ein stich tiges Ros;. eine stinke Lanze und ein kräftiges Schwert ernährte den Ritter." Tie Losung war: ...Krieg aller gegen alle", und der Krieg nährte den Krieg l'Biedenseld l S. 821 Die Kirche m i h b i l l i g l e nicht d e n K rieg an sich. Hatten doch die Christen der ersten Jahrhunderte in dem mit dem Heiden