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- Erscheinungsdatum
- 1941-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194101281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410128
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-28
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Monat
1941-01
-
Jahr
1941
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te r Sächsische Volkszeitung Dienstag, 28. Januar 1S41 Nummer 84, Seite S Leibniz und die Reunion au» Von Martin Arrhn aito- ii»d >pser> Die Nekvspolis IN rund ' 8si elvskali» sparsam im Vartrrauck! nnerten in ir Kantine >raum ein. »d „Mokri" Schachteln huhe. Sach- olizei noch ourde die rsen. Dort bäudrs tu i Brand ingen, dec irand nach eiten nah- hr in An ¬ nan der Verwandlung Blut Jes» Ehrilti. wie nur »in einiae Lehren. Iimen« zens der :n sowie ote und )urchge- 1940,41 Ergebnis tag des ni» um Ak-itaus > der Nekropolis der und Zwar nicht di« den Verstarknnen in sondern die Bild« Zufall in diese Grä« Rom, im Januar 1941. Aitrömischc Städte hat die Archäologie somok>l in Italien sell'st wie auch) in Afrika und Asien uns schon seit geraumer Zeit zugängig gemacht, dagegen war es ihr erst vor kurzer Zeit vergönnt, ans eine römische Nekropolis im wal,rsten Sinn« de- Mortes zu staken, das keifst auf eine Begräbnisstätte, die nicht nur aus Gräbern der Vornehmen besteh» wie die längs der Appischen Stroke oder jene längs der Via Laurentina beim antiken Ostia Man kannte etruskische, phönizisciie und grie chische. ja selbst prähistorisckzc Totenstädte. bevor man auf eine vollständige römische Nckrovolis stich. Wie man eine Stadt nicht nur nach ihrer glanzvollen Hauptstrasse beurteilen kann, so geht uns der Vearäbulskult des antiken Rom auch nicht In der umfassenden Hülle auf. wenn mir vor den monumen talen Gräbern der Via Apvia stehen. Vor einem Grabmal der Cccilia Metello und den Mausoleen der Kaiser stehen wir auf dem Gipfel einer Entwicklung, die ebenso reich an Vielfalt der Horm ist wie e>ne geschästiae Stadt voll pulsierenden Lebens au sozialen Schichtungen Ilm dieser Entwicklung im einzel nen nachgehen zu könne», muhte man erst auf die Gräberstadt der Isola Sacra stohen. die zwischen Ostia und dem Hafen liegt. Wie In so manchen Hüllen war auch hier Urbar- mochnugsarbeiten die zusälliae Entdeckung der Nekropolis vor- bel.alten, und der Italienische Hrontkämpfcrvcrlmnd, den die Ablicht leitete neuen Raum fiir die Lebenden zu gewinnen, legte in den Jahren 1925-üt «ine Stadt frei, die seit Jahr tausenden den Toten gehörte. Ter Leiter der Ausgrabungen der Isola Sacra. Guido Ealza. der In der Vertrautlieit mit olle» das antike Ostia betreffenden Fragen wohl kaum seinesgleichen findet, hat seine >ffee ich einer assee im n Uebcr- >m 20. Ian. Ines Feuer- ingeschlagen Da derselbe rnen Stadt- aht werden en Meldern >e Personen 41 Deutschen der Bank m weiter an Gold eichsbank diejenigen rtiva sinh n Reiclzs- ihia». Die rsen. urch festere ewiglich Per« wurden um rftahl erhöh- Prozent. döl um L/> Salzdetfurth >e erüfsneten Umsatz von Prozent nach Kai spazieren und stich mit dem Huh an Klumpen von Pflan zenfasern. welche Schutzgürtel für ein brasilianisclzes Schiss gegen die Reibung an den Kaimauern gebildet hatten. Er nahm die Klumpen mit und benutzte versuchsweise die Hafern zur Her stellung von Bürsten. Sic erwiesen sich als die zu Bürsten und dergleiclien auhcrordcntlich nutzbaren Blattstcilfasern der Pias- savaixilme. Um 1850 sah ein Techniker In einer kleinen KIrcli« Kali forniens Malereien von sciwncr roter Horde, nach deren Ur sprung er sich erkundigte. Es »rar Zinnock-r, und dessen Her- kunltsort Nen-Almaden mit seinen Quecksilbererzen, ein Berg werk, das Jahrzehntelang die Hai.ptfundgrube fiir Quecksilber überhaupt darstellte. In der Transvaal-Republik spielten im Jahre 1807 Kin der mit einem glänzenden Steln, -er einem vorübergehenden Harmer in die Auaen stach. Der Harmer lieh sich den Stein von dem Knaben schenken. Dr. Anderson in Kapstadt erkannte in dem geschenkten Stein einen Diamanten und dieser wurde noch in dem selben Jahre auf der tstariscr Ausstellung auf 18 000 Mark geschätzt. Damit waren die südafrikanischen Dia mantenfelder entdeckt. Die Aufzählung Ser Zufallscntdeckumren liehe fick noch lanae weiterführen, denn es aibt kein Gebiet der Natnrwillen- schast, der Ehemte, der Physik usw., aus dem die Menscicheit nickt von der gröhten und vielseitigsten Erfinderin Natur In verscinvenderlschem Matze beschenkt worden Ist. ttast. eines n. aller. Gau- iesien Gau- >N in loiks- >) Ü-- Pro leines jckre- :kam- ,ama- , sind ichter- Ulgen n ihn, >s aus öanke n init s von in als 1040 , und e Zivis, zwaml rlkiist« r-Lini« it vor sabzei- 8V» in 4 zum dieser zg des ine be- chlesien kin guter Wurk ist rismiick seifen Vos muk in ciissvn Leiten ouck kür LUPPkfii -Türkei gelten Leibniz und Molanus gegenüber das Konzil und erklärte seine Anerkennung als Voraussetzung der Reunion. Diese Vertei digung war keine Taktik, war keine Politik, war nicht hinter- ariiiidlg, denn — obwohl Bossuet siir die Kirche Frankreich» in äuhcren Dingen, in den Fragen der Disziplin, den Landes gewohnheiten entsprecs^nde Sonderrechte forderte, lieh er es nie zu, bah ein Dogma, ein von der Kirche definierter Glau benssatz umstritten werde und gerade um solche auf dem Kon zil von Trient ausgestellte Glaubenssätze ging es ja. Diese sachlichen Gründe sind die entscheidenden in der Beantwortung der Frage nach den Ursachen der ausbleibendeu Reunion. Das Konzil von Trient war der Graben, der die dicht vor den Mauern der Kirche stehenden Protestanten vom Eintritt zu rückhielt. Und man unterschätze nicht die Tiefe dieses Gra bens! Angesichts solcher Schwierigkeiten wird die Frage, ob eine glücklicl-ere Vcrhandlungsart Bojsuets einen besseren Aus gang gebracht hätte, unbeantwortbar. Obwohl die Verhandlungen mit Bossuet die bedeutsam sten fiir Leibniz waren, so lieh er es in seinem Eifer nicht bei diesen bewenden. Er verhandelte — als der Briefwechsel mit Bossuet aus den schon erwähnten Gründen ruhte — wiederum mit Spinola. Nach dem Frieden von Ryswyk Im Jahre 1897, den Ludwig XIV. unter der Bedingung einging, daß in den Gebieten, die er an das Reich zurückgab, der katholische Glaube Im gegenwärtigen Zustand verbleibe, fühlten sich die Protestan ten aufs schwerste bedrängt. In diesen Forderungen sahen sie eine Verletzung des Westfalischen Friedens. Und in der Tat: Ludwig hatte diese Klausel nicht aus religiösen Motiven herein gebracht, sondern wollte die Protestanten aufs äuherste reizen. So war «s zu verstehen, wenn Leibniz das Werk der Reunion vernichtet sah. Deshalb beschränkte er leine Tätigkeit auf eine Einigung der Protestanten, auf eine Einigung der luthe- risckM und reformierten Konfession. Er bezog auch England, ja sogar Amerika in seine Pläne ein, doch auch diese Versuch« scheiterten. Der angesehene Berliner Theologe Epener hielt sie für zivecklos, und auch das Interesse der Fürsten für die Reunion erlahmte bald wieder. Kurz nach dieser Zeit setzte die zweite Hauolnerhaudkung mit Bossuet ein, und dieser folgte eine Besprechung zwischen Leibniz und dem Wiener Hof. Der Kaiser lieh im Verlauf der Unterredungen ein Schreiben an den ijtapst verfassen, das sich durch ausserordentliche Geschicklichkeit auszeichnete dessen Autor höchstwahrscheinlich Leibniz war. Doch so dicht das Problem oft vor seiner Lösuna stand, es fand nie sein« endgültige Klärung. Immer ging Leibniz neue Wege, ja sogar mit dem russisci-en Zaren Peter dem Grotzcn trat er in Ver bindung und versuchte, ihn zur Einberufung eines Weltkouzil» zu bewegen. Aber auch hierzu ergaben sich keine Möglich keiten. und für Leibniz blieb nur der Trost seines Satzes: „Ich bekenne, dah wir für die Nachwelt arbeiten müssen. Man baut ost Häuser, die man nicht bewohnen wird, man pflanzt Bäume, deren Früchte mau nicht genießen soll." sSchlus; folgt.) jl W wenigstens für Leibniz — keine Schwierigkeit übrig geblieben wäre, die man als unüberwindbar hätte bezeichnen können, obwohl Lelbnizcns Satz, dah die Kirche nur im Heilsnotiven- digen unfehlbar sei, siä)er noch manclze Auseinandersetzung ge kostet hätte. Es ging also nicht um die Frage der Gültigkeit und Unfehlbarkeit der Konzilien im allgemeinen, sondern ge rade um das Konzil von Trient, das ja den Trennungsstrich zwiscl>en der Kirche und der Reformation gezogen und das Sätze verkündet hatte, mit denen sich die Protestanten nicht einverstanden erklären konnten. Man forderte deshalb eine Ungültigkeitserklärung. Dafür sollte ein neues Konzil zu sammentreten, ein allgemeines, ein ökumenisches, das die ge samte Ehristenhei« vereinigte, das katholische und protestan tische Bekenntnis. Man mutzte auch eine Begründung der Un gültigkeit finden, denn warum sollte gerade dieses Konzil keine Gültigkeit haben, während man sie anderen Konzilien zubilligte? Tie Begründung lautete folgendermaszcn: Konzi lien müssen allgemein, ökumenisch sein. Eie müssen das Ur teil der Gesanitkirchc darstellcn. Auf das Konzil von Trient treffe das nicht zu, da die Protestanten gefehlt hätten. Auf diesem Konzil seien Richter und Partei eine Person gewesen. Der Einwand Bossuets war durchaus verständlich und folge richtig. Bei dieser Auffassung, so meinte er, müsse man kon- segnenterweise jedes Konzil anzweifeln, denn immer hätten schließlich die Katholiken über die verurteilten Häretiker zu Gericht gesessen Leibniz zog auch die Geschichte heran. Er berief sich u. a. auf das Konzil von Basel, das auch nicht In der Gesamt kirche anerkannt sei Bossuet beweist dagegen, dah es bis zur 25. Sitzung rechtmäszlg sei. Bis zu dieser Sitzung sei «s von der Gesanitkirchc anerkannt, von den nachfolgenden Sitzungen an sei es unrechtmähig — und dieses ebenfalls für die Ge samtkirche — weil die Voraussetzungen für die Gültigkeit nicht erfüllt seien Leibniz beruft sich auch auf das Entgegen kommen der Kirche gegen die gemtthiatcn Hussiten, die Kallix« tincr, denen man den Laienkelch bewilligt hatte, und zieht fer ner das Beispiel der Maroniten heran, die lange Zeit der mo- notheletiscizen Irrlehre, weläie das menschliche Wollen Christi im göttlichen untergelpm lieh, angehört hatten und nach einer ersten Union im 12. Jahrhundert im 15. Jahrhundert eine voll ständige Einigung mit Rom erzielt halten. Auch ihnen hatte man Zugeständnisse bezüglich des Kultus und der Kirchlickzen Disziplin gemuckt. Ja. Bossuet selbst war für Leibniz ein Bei spiel, denn dieser bekannte sich zum Gallikanismus, der es aus siaatskirchlicltz'n Gründen ebenfalls ablehnte, allo Triden tiner Beschlüsse onzucrkcnncn. Und doch verteidigte Bossuet der Isola Sacra Erkenntnisse nur hier und da in vereinzelten Ausführungen einem kleineren Kreise der Oessentlichkeit zugänglich gemacht und sie erst jetzt In einem Bande „Die Nekropolis der Isola Sacra" zusammengefaht, der. non einem Vorwort des Unter richtsministers Bottai begleitet, von der Italienischen Staats bibliothek heransgegeben worden ist Tie Ausführunaen diese» Werkes versetzen uns mit lelieudiger Eindruckskrast in dl« Gräberstadt, die sich längs der Strasze ausdrhnt die vom anti ken Ostia durch die Isola Sacra nach dem einstigen Vortn» führte. Eng verbunden mit dem Hasen, zeiat sie kaum Grillier von architektonischer oder künstlerisckx'r Bedeutung sondern die Ruhestätten eines durch ein Leben voller Arbeit zu be scheidenem Wohlstand gelangten Bürgertums, sowie die Grä ber van Arbeitern und Sklaven. Tie einen wie die anderen mochten zum gröhten Teil von weither stammen und ans allen Enden der Welt In Partus znsunincngewiirseli worden sein. Hier aber sind sie in einem Talein aemeinsomer Arli it mit einander verschmolzen worden, so dah man ihre gemeinsam« Gräberstadt. die so nahe der römischen Hauptstadt gelegen ist. ohne Bedenken eine römische Nekropolis nennen daif Inschriften und — in selteneren Hallen — auch Tarstcl- kungcu lassen uns Beruf und Handwerk de> Toten noch nach zwei Iahriauscnden wissen. So befindet sich unter ihnen ein Hersteller und Verkäufer von Eisenwuen ein Wasserträger, ein aus Gallien stammender Mller. ein Anstreicker aus Klein asien. ein Arzt und andere mehr . Sklaven und Freigelassene sind wie einst Im lebenden und arbeitsreich'» Parins auch in seiner Totenstadt In der arohen Ileberzahl Alle ober, die hier begraben sind, haben sich ihre bescheidene Stätte durch ihr« Arbeit erworben. Mutzten sie sich anck ost mit einem ganz kleinen Raum begnügen, sie waren dock stolz darauf u überlie ferten uns In zahireiclnn Inschriften, aus ivelcke Weile sic zum Kauf dieses Hleckchn Bodens gelangten. Nock öfter benennet man Strafandrohungen gegen alle, die etwa die Grabstätten beschädigen oder sie für eigene Zwecke fick aneianen würden. Hier und dort weisen die Inlchrifiea gns die Bonde der Liebe und Zuneigung bin. die die hier Ruhenden wit de» Leb »den verknüpften. Hier und dort wird mit wem'oeu Worten auch «Ine Tragödie aus jener längstoergangeneu Zeit onaedeutei so z. B auf dem Gedenkstein die Eltern und Sckwaaer einer jungen, erst sechzehnjährigen Braut gesetzt haben, die der olatt« Im Tiber ertränkte Zum Unterschied von Powveji mit seinen arohanaeleaten. lurnrinsen .Däusern lzat uns Oltia anticn zum ersten Male die Wohnverhältnisse des Kleinbürgertums vor Auaen geführt. Die Stadt der Toten hat ebenfalls nickt den grotzartiaen Zu schnitt der pamnejanlsccken Mräbermale. sondern macht uns mit ganz neuen architektonischen und dekorativen Formen bekannt. Den Malereien nach zu urteilen, stammen die Gräber aus den ersten Jahrzehnten des zweiten nachchristlich'» Tabrliuiiderts. Natürlich lassen sie lick keineswegs mit denen Vomvesis ver gleichen. denn sie sind durchweg absolut niitlelmähia: iedoch sind sie geeignet, uns vor dem Irrtum zu bewahren die Hunde von Vompeji zu verallgemeinern und die Hobe Entwicklung der Stadt am Vesuv allen anderen zuzuschreibcii wertvoller als die Malereien find die In Isola Sacra aufaefundeiien Skulpturen, einfachen Terrakottaarbeiten. die zumeist der Ausübung seines Berufes darstellen. werke, die durch Irgendeinen glücklichen ' 2. Fortsetzung. Die Verhandlungen zwischen Leibniz und Bossuet er streckten sich Uber viele Jahre — bis zum Tode des Franzosen, viele Briefe, viele Schriftstücke, viele Bücher gingen hin und her. Oft aber kamen die Auseinandersetzungen ins Stocken, einmal wurden sie sogar für längere Zeit schroff abgebrochen. Man hat die Frage gestellt, wer die Schuld daran trage und somit für das Scheitern der Bestrebungen verantwortlich zu mackzcn sei. Die einen sagen: Bossuet — die anderen: Leibniz. Es ist sicher, datz der große Abbruch der Verhandlungen kam, weil Molanus sich weigerte, einen wesentlichen Brief Bossuets zu beantworten, da er sich nicht äußern wollte, bevor Bossuet Vie Erklärung abgegeben habe, datz die Gültigkeit des Konzils von Trient als nichtig erklärt werden könne, was Bossuet zu tun begreiflicherweise nicht in der Lage war. Es ist aber mlitzig, die Frage nach den äutzeren Gründen zu «reit zu tret- den. Die inneren Gründe sind weitaus wesentlicher. Da sind zuerst einmal die verschiedenen psychologischen Voraussetzungen und man tut gut — ivenn man die Ergebnisse von geglückten oder mitzglückten Verhandlungen prüft — diese nicht zu über- s«hen. Bossuet mar kein Mann wie Pellison. der sich in sei nen Partner hineindenken konnte. Er war nicht gewohnt, um des Friedens und des Erfolges willen seine Worte zu wägen. Er konnte schroff und ablehnend sein, manchmal sogar taktlos. Er sparte gegenüber den reunionsuck-enden Protestanten nicht mit Ausdrücken wie „Häretiker" oder „Scktirer". Auch be handelte er Leibniz und diejenigen, welche hinter ihm standen, gelegentlich wie Männer, die nicht gekommen sind. n,n mit ihm zu verhandeln, sondern die um den Frieden bitten. Er war sehr schnell bei der Hand mit dem „Entweder-Oder". Einmal schrieb er an Leibniz im Anschluk an ein zur Diskussion stehendes Buch „Via pacis" des Kapuziners Denis: „Das Buch beweist vollständig, datz die Katholiken sowohl vor als nach Luther sehr wohl die Rechtfertigung aus Gnade und das Ver trauen aus Christus allein gekannt hoben, und da dem so ist, weitz ich nicht, ob man ohne Scham die Lügen Luthers und seiner Schule und selbst die der Augsburger Konfession und ihrer Apologie lesen kann, wo man Immer von diesem Artikel spricht als von dem großen Artikel der lutherischen Resarma- non, der In der Kirche ganz vergessen gewesen sei" Tie Sacke mag richtig sein oder nicht, der Ton war jedenfalls nickt dazu angetan, einem mit edelster Absicht erfüllten Verhandlungs partner den Weg zu ebnen. Auch Leibniz erlaubte sich gele gentlich scharfe und verletzende Sätze Doch scheint es bei ge rechter Beurteilung, als ob diese erst die Holge der Art Bossuets waren. Leibniz war seinem ganzen Wesen nach konzilianter, entgegenkommender, zumal ihm überaus viel an dem Gelingen der Verhandlungen gelegen war. Auch zeigte er größeren Optimismus hinsichtlich des zu erwartenden Erfolges als Bossuet. wag sicher auch einer der Gründe fiir ihn war. nicht allzu eilfertig mit abschließenden und schroffen Urteilen zu sein. Im übrigen wäre es unrecht, wollte man nicht den guten Willen Bossuets anerkennen, denn was anderes, als Liebe zur Sache hätte ihn bewegen sollen, die einmal abgebrochenen Ver handlungen wieder aufzunehmen und bis an sein Lebensende sortzuführcn? Man kann wohl die Frage stellen: Wie wäre bas Ergebnis der Rennionsverhandlunaen ausgefallen, wenn Bossuet bei gleicher Konsequenz in der Socke eine entgegen kommendere Harm gesunden hätte. Eine mehr als gewagte Antwort jedoch zu geben, ist nicht möglich. Tie Protestanten nm Leibniz und Molanus standen dicht vor den Mauern der Kirche, alrer es laa noch ein tiefer Graben dazwischen und es ist fraglich, ob sich eine Brücke hatte finden lallen, ihn zu überdecken. Und somit kommen wir zu dem zweiten der in neren Gründe, zu den sackficiien Gegensätzen, die zwischen Leibniz und Bossuet bestanden. Es ist interessant, fefizustellen. datz ans protestantischer Seite die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes nickt als Hauptschwieriakcit angesehen wurde. Man war bereit, den päpstlichen Primat anznerkenncn. und zwar nicht mir Leibniz und Molanus hätten ihm znaesiimmt, sondern ebenfalls füh rende Theologen der Universität Helmstadt, vielleicht anck die theologische Fakultät non Königsberg Viel größere Schwie rigkeiten machte die Lehre non der Rechtfertigung, außerdem die Lehre von der Transsubllantiation. von Brot und Wein in das Fleisch und sie die Kirche lehrt Es ging aber nicht das Konzil von Trient stand in seiner Gesamtlieii einer Eini gung im Wege. Menn auch Molanus gelegentlich die Auf hebung aller konziliaren Entscheidungen, die der protellon- tischen Lehre widersprächen, forderte, so ging es dock Im We sentlichen nur um das Konzil von Trient. Iedensnlls scheint «». als ob mit der Ungültigkeitserklärung dieses Konzils — Der Zufall als Entdecker und Erfinder Kinder spielen mit Diamanten — Beutelmaus entdeckt Kupfererze Im Jahr« 1841, also vor jetzt genau 100 Jahren, traf der Chirurg Moutgoinery bei einem Spaziergang in der Nähe von Singapore auf einen Holzfäller, der mit einer Axt arbeitete, die einen ganz eigenartigen Stiel hatte. Montgomery unter suchte diesen Axtstiel und entdeckt« in dessen Material das Gut tapercha, welchcs 1844 als „Gettanlca" zum ersten Male in Ant werpen auf europäischem Boden gesehen wurde. 1845 werden einem Chemiker in Kalkutta aus dem In nern Ostindiens einige Gegenstände zugeschickt, deren faserige Verpackung die Aufmerksamkeit eines ihm befreundeten Sei lers erregte. Der Faserstoff entpuppte sich als Inte, die seit der Londoner Weltausstellung von 1851 in Europa bekannt gewor ben ist. Beim Suchen einer Salzquelle wurden die pennsylvani schen Petroleinnlager entdeck». Entdeckung der Kupfererze von Wailaroo lAustralien) ist einer Beutelmaus zu danken, welche beim Bau ihrer Höhle «in grünes Steinchen anfscharrte, das einem Schäfer auffiel und von ihm zur Prüfung weitergegeben wurde. Ein Dürstenfirbrikant in Liverpool ging eines Tages am
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