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Nummer 22 49.Iahrg Verlagsort Dresden. Anzeigenpreise: dl« Ilvaltlg, SS mm breite Zell« 8 Vlg. Für Plahwllnsch« können wlr kein, Dewöh, leisten. SüchMe tIEssertuny «rl»-ln» « mal wöchentlich. Monatt. vezugsprel, oukw Trüg« «tnscht 80 bzw. 40 Vlg Trögertvhn t 70 durch die Post elnlchl. Postllberwetsungsgebiihr, ,n,Vgl 8S Vig Vost-Bestellgeld Tinzet-Nr tN Psg., '-annabend. u. stesttage-Nr. 1V vlg Abbestellungen mUllen '.pLtesten» eine Woche vor «blaut der Bezug- »eil ickrlttstch beim Verlag «lngegangen lein. Unser« Ti-iger dllrsrn keln« Abbestellungen entgegennshmen. Schrlltlettung: Dresden Ä. Pollerstr 17. Rus S07ll und LtOIS: VeschaflssteNe, Druck u. Verlag: Germania Buch, druckerel ». Verlag DH. u. D Winkel, Vollerstr. 17, Nu' SIMS: VnN'ckeck «a-?^- S'adtbank Dre-den g«7M Sonnabend/Sonnkag, 2S./2K. Januar 1S4L Im stalle von höherer Bemal«, Verbot und Betriebs störungen ha« der Bezieher oder Werbunglrelbendo kein, Ansprüche, salls di, Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint — Brtullunasort Dresden Angriff aus Seleilzug im Mlelmeer Mehrere Treffer auf drei schwere Einheiten -es englischen Zloiienverhan-es Aufklärung von Schnellbooten im Kanal Berlin, 25. Ian. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Schnellboote klärten im Kanalgebiet bei ungünstiger Wet terlage erfolgreich auf. Es kam mehrfach zur Bertihrung mit dem Feinde. Die deutschen Boote kehrten unversehrt in ihre Stützpunkte zurllck. Auch die deutsche Luftwaffe beschränkte am 24. Jun. Infolge der Ungunst der Witterung ihre Tätigkeit auf bewaft- nete Aufklärung. Im Mittelmeer griffen deutsche Kampsslugzeuge einen von Seestreitkrästen gesicherten feindlichen Aeleitzug west lich Kreta an. Mehrere Treffer von Bomben schweren und mitt leren Kalibers auf drei schweren Einheiten des englischen Flol tenverbandes wurden einwandfrei beobachtet. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen. Lindbergh über den europäischen Krieg Debatte lm Auswärttaen Ausschuß des Repräsentantenhauses Washington, 25. Ian. Vor dem Auswärtigen Ausschuß des Repräsentantenhauses gab der bekannte amerikanische Flieger Oberst Lindbergh auf einige Fragen iiber die politische Lage de« Veratniat«« Staaten Auskünfte. Er betont« zunächst, datz er nicht an oie Gefahr einer Eroberung der vereinigt«,, Staa ten glaube, solange die USA gut gerüstet seien. In diesem Zu sammenhang sprach sich Lindbergh für einen beschleunigten Aus- bau vor allem der Lustflotte aus. Im weiteren Verlauf seiner Erklärungen wandte sich Lindbergh gegen den Leih- und Pacht vertrag. weil dieser die USA näher zum Kriege führe und sie einen Schritt von der Demokratie entferne. Die Vereinigten Staaten verfügten über wenige hundert moderne Kriegsflug- zcuge. Es sei daher ein Fehler, im gegenwärtigen Augenblick noch Flugzeuge auszuführen, während sede der kriegführenden Parteien in Europa Tausende von Flugzeugen besitze. Durch den Export trete eine direkte Schädigung der USA ein. Lindbergh unterstrich sodann, datz die Vereinigten Staaten England ermutigt hätten, den Krieg zu erklären, als es darauf nicht vorbereitet war. Wenn die USA ihre ursprüngliche Neu tralität und ein vollständiges Waffenembargo aufrcchterhaltcn hätten, dann wäre es überhaupt zu keinem Krieg gekommen. Frankreich würde dann heut« noch ebenso dastehen wie vor dem Kriege und auch England wäre besser gefahren. „Ich kann es mir sehr gut vorstellen, datz man in Europa zu einer friedlichen Einigung gekommen wäre. Der Krieg wäre auf diese Art hinausgezögert oder unnötig geworden." Auf die Frage des Abgeordneten Mundt, warum Lindbergh seine Meinung mit einer so grotzcn Offenherzigkeit bckanntgebe, antwortete er: „Ich bin der Ueberzeugung, datz der Krieg für uns eine Katastrophe sein wird, wenn ivir uns in den Konflikt rinmischen. Ich erivarte von keinem Krieg, den wir führen könnten, einen Erfolg, wenn er eine Invasion des europäischen Kontinents voraussctzt." Lindbergh äutzerte Zweifel daran, datz es gelingen könnte, Deutschland auszuhungern und durch eine Blockade zur Nieder lage zu zwingen. Eine Invasion in Europa setze „ein Zusam mentreffen von mehreren Wundern" voraus. Es sei unklug, so stellt« Lindbergh weiter fest, wenn die USA sich feindlich ge gen Deutschland. Italien und Japan stellten. Auf die Frage, was er von einem gemeinsamen Friedensappell Roosevelts und des Papstes halten würde, antwortete er: „Ich bin überzeugt, datz dies ein konstruktiver Versuch märe, kann mir aber nicht denken, was dabei herauskommen könnte." Auf die Frage, ob er nicht glaube, datz Staatssekretär Hüll besser Auskunft über die auswärtigen Angelegenheiten geben könnte, sagte Lindbergh: „Ich habe den allergrössten Respekt vor dem Staatssekretär: aber wir haben eine Situation erreicht, in die mir nicht geraten wären, ivenn auf seilen der offiziellen Persönlichkeiten mehr Vorsicht geherrscht hätte." Eine weitere Frage, ob er einen Frieden für möglich halte, während der Stern Hitlers im Aussteigcn begriffen sei, beant wortete er mit der lakonischen Feststellung: „Ich sehe keine an dere Möglichkeit. Das wäre allerdings nicht ein Friede, der mir besonders gut gefallen würde. Tie Alternative ist jedoch eil« vernichtender Krieg. Ein Friede, der jetzt kommt, wäre jedenfalls besser " Als der Abgeordnete vberharter behauptete, die USA seien sicherer, solange die britische Flotte bestehe, entgegnete Lind bergh unter dem Beifall der Galerie: „Wenn die Sicherheit eines Landes von einem anderen abhängt, dann ist dies ein Misserfolg. Ich wünsche keine Vernichtung der englischen Flotte: ich möchte aber nicht, dah das Schicksal der USA von der Zukunft der britischen Flotte abhängt." Die Zuhörer applaudierte» lebhaft, als Lindbergh den Saal verlieh. Znsame Lüge des englischen Lufisahrlministers „Baralong' -Mörder beschimpfen deutsch« Soldaten Berlin, 25. Januar. Einer Reutermeldung aus London zufolge stellte Lustfahrtminisler Sinclair auf Anfrage vor dem Unterhaus die dreiste Behauptung auf, datz iin Fallschirm ab springende britiscl>e Flieger in mindestens 12 Fällen von deut schen Fliegern beschossen worden seien. Diese Erklärung dos britischen Ministers ist eine infame Lüge und eine unverschämte, nicht scharf genug zurückweisenoe Beschimpfung der deutschen Soldatenehrc. Deutsche Soldaten werden niemals auf einen hilflos gewordenen Gegner schiessen. Tarin hat die deutsche Wehrmacht seit jeher ein Gryndgebot der sauberen Kriegführung und ein Gesetz der Menschlichkeit gesehen. Dag-gcn wir- die britische Soldatenehrc für alle Zel len mit der Schande des „Baralong" und des ,Altmark"-Falles behaftet sein. Es ist in aller Welt bekannt, datz die britische Agitation sich mit durchsichtigen Zweckmeldunqcn und lügnerischen Unter stellungen immer Vorbehalte zu schaffen bemüht, um heuchle risch ihre künftigen Verbrechen im Licht einer angeblichen Ver geltung erscheinen zu lassen. Beschlüsse des spanischen Ministerrats Madrid, 25. Januar. Der spanische Mintsterrat hielt unter dem Vorsitz des Eaudillo eine zweitägige Tagung ab, die am Freitagabend abgeschlossen wurde. Der Ministcrrat fasste Be schlüsse z»r Organisation der nationalen Verteidigung und nahm weiter zahlreiche Gesetze besonders verwaltungstechnischer Art au. So wurde u. a. ein Gesetz zur Neuordung der spanischen Eisenbahnen und des Stratzentransportwescns beschlossen, das die Verstaatlichung der Privateisenbahncn In mehreren Etap pen vorsieht. Zum Generaldirektor für den Schiffsverkehr wurde Jose Maria Rotaeche ernannt. Der Minislerrat beschlaf; ferner die Verleihung des Grotz- lueuzes des hohen spanischen Ordens San Hermenegildo an den Lberbcsehlshaber der Kriegsmarine Vizeadmiral Basterreche und den Lustfahrtmlnister Tivisionsgeneral Juan Vigo. In der Generalität erfolgte eine Reihe von Rangerhöhungen. Teleki über die politischen Ziele der ungarischen Regierung Budapest, 25. Januar Die Regierungspartei hielt am Ton- nerstagabcnd ihre erste Parteikonferenz in diesem Jahre ab. Ministerpräsident Teleki hielt bei dieser Gelegenheit eine Rede, in der er sich mit den politischen Zielen der Regierungspartei besatzte. Die Wiedereingliederung Nordsicbenbürgcns, so sagte er, bringe grotze Ausgaben mit sich, die um so schwieriger seien, als die Heimkehr der einzelnen Laudesteile und nun Nord siebenbürgens in rascher Aufeinanderfolge geschehen sei. Zur Aussenpolitik bemerkte der Ministerpräsident, datz ihre Linie unverändert sei. Im weiteren Verlauf seiner Ausfüh rungen sprach Teleki noch über Europas politische Aufgaben sowie über die Dringlichkeit verschiedener Neuerungen auf dem Gebiete der Verwaltung. Zur Frage der Vcrsassungsreform be merkte der Redner, datz dieses Problem nur mit klaren Köpfe», reinen Händen, ungarischer Seele und mit völliger Ruhe gelöst werden könne. Das zweite Konzert Furtwänglers in Rom Rom, 25. Ian. Das zweite Konzert der Berliner Philhar moniker unter Generalmusikdirektor Wilhelm Furtwängler tm grötzten Konzertsaal Roms ist zu einem unvergleichlichen Höhe punkt geworden. Der erste Teil des Konzertes stand tm Glan.s und in der Weihe der Welt Beethovens. Als der zweite Teil des Konzerts mit einer berückenden Wiedergabe des „Don Ipan", eines Bon dino Glocaso des jungen Salzburger Komponjston Theodor Ber ber und der „Tannhäuser"- Ouvertüre verklungen war, kannte der geradezu frenetische Jubel keine Grenzen mehr, so das; Wil helm Furtwängler sich wieder zu einer Zugabe (Ouvertüre zun» „Barbier von Sevilla") entschlietzen muhte. Riedermehlung von S6 Volksdeutschen im Wartheland gesühnt 13 polnische Henkersknechle mehrmals zum Tode verurteilt. Langjährige Freiheitsstrafen für die Tatgenossen. Posen. 25. Ja». Das Posener Standgericht verhängt« am Freitag nach viertägiger Verhandlung gegen eine Bande von 22 Polen, die als Angehörige der sogenannten Obrona Narodo« wa, einer „Aolkswchr" von milizähnlichem Charakter, im Sep tember 1939 Insgesamt 36 Volksdeutsche Männer und Frauen er mordet hatten. 13 In der Mehrzahl 15- und 2ltfach Todesurteil«. Gegen den restlichen Teil der Angeklagten ergingen lang jährige Gefängnisstrafen und nur in wenigen Fällen Frei sprüche mangels Beweisen. Mit diesem Urteilsspruch hat eine der grauenvollsten Gewalttaten, die in den ersten Tagen des Polenseldzuges von bewaffneten polnischen Banden an wehr losen deutschen Zivilisten begangen wurden, ihre gerechte Sühn« gesunden. Himmler vor den Befehlshabern der Ordnungspolizei Berlin, 25. Januar. Die Befehlshaber und Inspekteur« der Ordnungspolizei aus dem gesamten Grotzdeulschen Reich und den besetzten Gebieten waren in diesen Tagen vom Chef der Ordnungspolizei. General Daluegc, zu einer Dienstbespre chung in die Reichshauptstadt besohlen. General Daluegc gab ihnen Befehle für die kommenden Aufgaben im grotzcn Ent scheidungsjahr 1911. Autzerdem führte er den neuen General inspekteur der Schutzpolizei, SS Oberführer Generalmajor Schreyer, in sein Amt ein Zum Scklutz der Dieuslversammluug gab der Reichssührer SS und Chef der deutschen Polizei» Himmler, den versammelten Befehlshabern und Inspekteuren der Orduungspolizei die gruudsätzlichcu Anordnungen für den Kriegscinsatz. Leiche Mior Dörlngs m Wien Sonnabend feierliche Beisetzung Wien, 25 Januar Ter Sarg mit den sterblichen ileberresten des in Bukarest ermordeten Offiziers der deutschen Wehrmacht. Molar Dö ring. der auf den Befehl des Führers in das Reich übergc« führt wurde, Iras auf seiner letzten Fahrt, begleite! von vier Offizieren, am Freitag in« Oilbahnhos in Wien ein. Zum Empfang war ein Zug oc-s Wachbotaillons Wi u aus gerückt, die beim Sicktl oriverden des Sarges, der, mit der Reichskricgsslagge--geschmückt, auf den Bahnhofsvorplatz ge tragen wurde, die Ehrenbezeigung leistete. Du Sarg wurde dann aus den Leichenwagen gehoben, um seine Fahrt zum Fen- tralfriedhnf anzulreleu. wo am Sonnabend,uickmiltae die 'Bei setzung des Majors im Generalstab Hellmuth Döring stattstvdet. Zapan vermittelt im franchslsch-thailäsidiVen Konflikt Vichy, 25. Ian. Am Donnerstagabend wurde in Vichy folgende amttiche Verlautbarung hcrausgeo b.u« Am 22 Jan. boi die japanische Regierung ihre Vermittlung au um die Regelung des französisch thailändischen Konfliktes hinsichtlich der gemeinsamen Grenze Indochinas und Thailands zu erleich tern. Obwohl diese Frage im Laufe der letzten Wabe ber'ils Gegenstand direkter Verhandlungen zwischen dem Gesch'flslrä- ger Frankreichs in Bangkok und der thailändisck'n Regierung «vor, hat die französische Regierung unter Beröcksicktu'nu« der bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Japan, wie sie durch das französisch japanische Abkommen vom 30. August 1940 festgclegt wurden, den Grundsatz der angebotencu Vermittlung angenommen. Der Botschafter Frankreichs in Tokio wurde beauftragt, mit der japanischen Regierung alle Prozedurfragen hinsichtlich der Ausübung dieser Vcrmittlungsaktion zu regeln. Mqtteder des javanischen Reichstages be kunden ihre Verbundenheit mit Konoye Tokio, 25. Ian. Etwa 400 Mitglieder des japanischen Reichstages versammelten sich am Freitag in Tokio, um demon strativ kundzutun, datz der „Kricgsrelchstag" in geschlossener Front sich hinter Ministerpräsident Konoye stelle. An der Ver anstaltung nahmen auch mehrere Staatsminister teil. Treudlensiehremelchen al- Srluneruna-M Berlin, 25. 1. Nach einem Erlas; des ReichslnnenministerS können das Treuütcnslehrenzeichcn und die Verlcihungsurkund« oder das Besitzzcugnis in den Fällen den Hinterbliebenen als Zeichen der Erinnerung ausgehändigt werden, In denen der Bä llchen« nach Ausfertigung der Verleihungsurkunde für 4vjäh- rige oder des Besitzzeugnisses für 25jährige treue Dienstleistung verstorben list. ,