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- Erscheinungsdatum
- 1941-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194101022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410102
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-02
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Monat
1941-01
-
Jahr
1941
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Donnerstag, L. Januar 1941 Sächsische Volkszeitung Nummer L, Seite 4 leben zu können, dann werden sie dadurch nicht die deutsä)« Weit vernichten, sondern früher oder später ihre eigen« stür zen, um auch dort den eigenen Völkern die Freiheit zu geben. Im Kamps der plutokratlschcn Vorrechte gegen national- sozialistische Botksrechte werden die letzteren erfolgreich sein! In diesem Stauben treten wir In das Jahr 1941 ein. An unserer Seite steht seit Anfang Juni dieses Jahres das faschistische Italien. Es ist genau so entschlossen, wie wir es find, dem von einer bornierten demokratischen Ober schicht dem italienischen Volke noch besonders erläuterten Krieg aufzunehmen und durchzuführen. Sein Kampf ist auch unser Kampf, seine Hoffnungen sind die unseren. Der Glaube der Kriegsmacher, durch einzelne Ak tionen am Ausgang d?s Ringens etwas ändern zu können, ist kindisch. Herr Churchill hat schon «ine große Anzahl von sogenannten „Siegen" erzielt, die sich später noch immer als feine Mißerfolge herausstcllten. Herr Churchill war ja auch der Mann, der plötzlich den unbeschränkten Lustkrieg als das große Geheimnis des britischen Sieges erfand. Dreieinhalb Monate lang hat dieser Verbrecher deutsche Städte durch Nachtangriffe wahllos mit Bomben bewerfen lassen, Brandplättchen aus Bauern dörfer geschüttet und — wie es die Bewohner der Reichs hauptstadt wissen — besonders Lazarette als Ziele angegeben. Daß die deutsche Wehrmacht dreieinhalb Monate nicht ant wortete, befestigte im Gehirn dieses Mannes die Meinung, er hätte nun endlich die Methode gesunden in der er Deutsch land überlegen sei, und mit der die deutsche Wehrmacht ihm nicht antworten könnte. Ich habe dieser menscklickien Grau samkeit, die militärisch nur «In Unfug war, dreieinhalb Mo nate lang zugesehen. Allerdings immer wieder mit der War nung, daß eines Tages die Vergeltung kommen würde. Die demokratischen Brandstifter hatten für diese Warnung nur ihr altbekanntes Gelächter übrig. Sie sprachen vom „reizen den Krieg, zu dem man nur jeden beglückwünschen könne". Sie brachten eingehende Schilderungen der Wirkung ihrer Bomben auf die deutsche Bevölkerung und auf die deutsche Wirtschaft usw. Nun war die einzige Wirkung dieser An griffe nur die sich allmählich steigernde Verbitterung im deutschen Volk, die Hoffnung, daß einmal die Vergeltung kom men würde und bei der Führung der Entschluß, mit dieser «inseitigen Kriegführung endlich Schluß zu machen. Im Mo nat Mai hat England mit seinen Angriffen gegen die Stadt Ire Iburg begonnen. Monatelang höhnte man seitdem in den Kreisen der britischen Kriegshetzer über die Unfählaheit Deutschlands, etwas Aehnliclres zu tun. Seit Mitte Sevtembsr wird ihnen mm wohl klargeworden sein, daß esn » rMensch lich keit gewesen ist, die uns so lange zurückhlelt, die Chnr- chillschen Verdrecken zu beantworten. Nun aber wird auch dieser Krieg geführt werden bis zur letzten Konsequenz, das heißt: so lange, bis die auch dafür v«r- «mtwortltchen Verbrecher beseitigt sind. Und «s ist kein« Phrase, sondern blutiger Ernst, wenn wir versichern, daß aus f«de Bomb« zehn oder wenn not wendig hundert zurückgeworfen werden. So mögen sie auch heute wieder vorübergehend schon aus propagandistischen Gründe» wie schon so oft von der „Wendung des Krtegsglücks" reden. Sie mögen sich aber eines merken: in diesem Krieg siegt nicht das Glück, sondern endlich einmal das RechtI Und das Recht ist aus der Seite der Völker, die um ihr bedrohtes Dasein Kämpfen. Und der Kampf um dieses Dasein wird diese Völker zu den ungeheuersten Leistungen ver Weltgeschichte anspornen. Wenn in den Demokratien die treibende Kraft für die Produktion der Gewinn ist, den einzelne Industrielle, Bankleute und bestochene Politiker ein stecken. dann ist es im nationalsozialistischen Deutschland und im faschistischen Italien die Erkenntnis der Millionen Schaf fenden, daß in diesen, Krieg gegen sie gekämpft wird, daß die Demokratien, wenn sie joinals Sieger wären, mit der gan zen kapitalistischen Grausamkeit wüten würden, der diejenigen fähig sind deren einziger Gott das Gold ist. die keine andere menschliche Regung kennen als die Sucht nach Gewinn und die bereit sind, diesem Trieb jeden anderen edlen Gedanken ohne weiteres preiszugoken. Tas nationalsozialistische Deutschland, das faschistische Italien und das mit uns verbündete Japan wissen, daß in diesem Krieg nicht um eine Staatssorm gekämpft wird, nicht um irgendwelche internationalen Konstruktionen der Zukunft, sondern ausschließlich darum, ob dies« Erde nur für die einen und nicht auch für di« anderen da sein soll. Ein amerikanischer Politiker hat die geistvollen Begriffe geprägt, daß es im Grunde genommen eben der Versuch der Habenichtse sei, etwas zu bekommen. ll"s Kann das nur recht sein. Während sich die andere Welt anschickt, den Habenichtsen das wenige, ivas sic noch besitzen, so wie vor der Machtüber nahme wegzustehlen, treten mir der besitzenden Welt gegenüber mit dem Entschluß, den Habenichtsen die allgemeinen Menschen rechte zu erkämpfen und ihnen jenen Anteil am Leben sicherzu stellen, den sie auf Grund dieses Rechtes beansprucl)«n können. Dieser Kamps ist nicht ein Abriss gegen die Rechte anderer Völker, sondern nur gegen die Anmaßung und Habgier einer dünnen kapitalistischen Oberschicht, die nicht einsehen will, daß die Zeit vorbei ist, in der das Geld die Welt regiert, daß in, Gegenteil eine Zukunft anbricht, in Ser die Völker, das heißt die Menseln»:, die bestimmende Kraft im Leben der Nationen sind. Diese Erkenntnis war es, die die national- sozinlistiscinm Armeen im vergangenen Jahr beflügelt hat. Sie wird ihnen auch Im kommenden Jahr den Sieg bereiten. Indem wir aber für dieses Glück der Völker Kämp fen, glauben wir uns auch am ehesten den Segen der Vorsehung zu verdienen. Der Herrgott hat bisher unserem Kams seine Zustimmung aeaeben. Er wird uns — wenn wir treu und tap fer unsere Pslicht erfüllen — auch in Zukunft nicht verlassen! Roosevelts „Plauderei" am Kamin Eine undiskutable Rede Roosevelt hat sein« letzte Rede unter das Motto ge stellt „Plauderei am Kamin". Diese „Plmüerei" stellt sich je doch, näher betrachtet, als eine Schimpfkanonade schwersten Kalibers heraus, die von Verdrehungen und Fälschungen nur so strotzt und mit der sachlich sich auseinandcrzusetzen schlechter dings unmöglich ist. Wenn man nach den Gründen sucht, die den amerikanischen Präsioentcn dazu bewogen haben, diese von nervöser Unruhe erfüllte Rede vom Stapel zu lassen, so kann es nur «ine Erklärung geben. Roosevelt hat «ingesehen, wie schlecht es mn England bestellt ist. Da er sich infolge seiner Haltung mitschuldig an der Lage fühlt, in die England hinein geraten ist, versucht er mit denselben Mitteln, wie seine pluto kratlschcn Freunde in London, dem hereinbrechendcn Verhäng nis Einhalt zu gebieten. Roosevelt stützt seine Argumentation auf zwei Bel>aup« tungen, die bervußte Lügen darstellen. Einmal behauptet er, daß der Nationalsozialismus nach der Weltherrschaft strebe, uns zum anderen unterstellt er dem Führer Angrisssabsichten auf den amerikanischen Kontinent. Diese Lügen sind um so hinter hältiger und gemeiner, als sie auf einer offensichtlichen Fäl schung der letzten Führerrede basieren. Der Führer hatte in die ser Rede den Satz geprägt: „Die deutsche Arbeitskraft, das ist unser Gold, und das ist unser Kapital; mit oiescm Golds schlage Ich jede andere Macht der Welt." Roosevelt macht aus diesen eindeutig sozial gemeinten Worten ein politisches Bekenntnis. Er behauptet, der Führer l>abe gesagt, er könne jede ander« Macht der Welt schlagen. Roosevelt zieht weiter aus dieser offen sichtlichen Talsachenverdrehung die Schlußfolgerung, daß damit der Beweis für den Weltherrschastsanspruch und den Welt- eroberungstricb des Führers erbracht sei. Auf derselben schiefen Ebene beivegte sich auch die Unter stellung Roosevelts, Deutschland bedrohe die südamerikanischen Länder. Wenn man von einer Bedrohung sprechen kann, so sind es ausschließlich die Vereinigten Staaten, die mit ihren Forderungen und Einmischungsversucl^n Südamerika beunruhi gen. Nicht die Achsenmächte sind cs, die Stützpunkte in den süd- amerikaniscl>cn Ländern sordcrn, sondern die Vereinigten Staaten. Die USA geben vor, diese Länder beschützen zu ivollen, in Wirklichkeit aber wollen sie über sie herrschen. Erstaunlich ist auch, daß Roosevelt aus der Abfuhr nicht gelernt hat, di« Churchill bei seinem Versuch erfahren hat. sich in die Angelegen heiten des italleniscinn Volkes cinzumUchen. Noch taktloser und ungeschickter als Churchill versucht Rw'evelt, das deutsch- italienjsche Bündnis in den Augen des italienijckcn Volkes zu verunglimpfe». Roosevelt wird aus Italien die Antwort erhal ten, die er verdient hat. Der erste Teil der Rede Roosevelts, der das Ausland an geht, hat durch seinen Ton aus den Mann in der Straße so ge wirkt, daß die Ausführungen des Präsidenten, Amerika könne den Eintritt in den Krieg mit den totalitären Mächten am besten abwenden, wenn cs „das Arsenal der Demokratie" werde, unter den Tijch fielen. Dies ist der erste Eindruck ihres Ejfek- tes. In jenem Teil der Ncdc des Präsidenten hat es an Be stimmtheit nicht gefehlt. Im zweiten Teil befinden sich zwar Aufforderungen im allgemeinen zu ausgedehnterer und lreschleu« nigtcr Waffenerzeugung, aber Roosevelt l>at nicht gesagt, ivas er im einzelnen von dem amerikanischen Volk verlangt. Roose velt wird nun am 3. Januar dem Kongreß seine Botsänift sen den und am 20. Januar bei seiner Einführung in die dritte Amtsperiode sprechen. Auf diese Rede wird jetzt weiter geharrt. Was Roosevelt über die Produktianssteigerung sagte, brachte immerhin einiges Interessante. Er hat die Industrie und die Arbeiterschaft mit gleicl)em Maße gemessen, wenn «» sich sowohl gegen Streiks wie gegen Aussperrungen wandte Wenn er aber forderte, daß Amerika die Vorstellung vom busi- neß as usual abschütteln müsse, so traf das vor allem die Ge schäftskreise. Es bleibt abzuwarten, ob die Reibung zwischen ihnen und der Administration sich so sehr mildern wird, wie di« Rede Roosevelts es im Interesse der Landesverteidigung für erforderlich erklärte. ollvr Wei» Grußaustausch zwischen dem nördlichsten und südlichsten deut« schen Korps Berlin, 2. Ian. Zwischen dem nördlichsten und südlichsten deutschen Korps fand folgender Grußaustausch anläßlich de» Jahreswechsels statt: „Das Gebirgskorps Norwegen grüßt vom höchsten Norden, das südlichste Korps der deutschen Wehrmacht zum Jahres wechsel. Sieg Heil! gez. Dietl, General der Aedirastruvven.* „Dank für Gruß. Von den Pyrenäen zum Nordkap ein einheitlicher Wille für 1941! gez. Kaupisch. General der Artillerie.* Prof. Paul Kehr 8V Jahre alt Berlin, 2. Januar. Geh. Vber-Reg.-Rat Prof. Dr. phil- Paul Kehr, Berlin, konnte seinen 80. Geburtstag begehen. De« aus Woltershausen, Kreis Gotl-a, gebürtige Gelehrte stieg in seiner praktischen Tätigkeit nach zwei Geschichtsprofessuren IN Marburg und Göttingen vorn Direktor des Preußischen Histo rischen Instituts in Rom zum Direktor des Kaiser-Wilhelm-In stituts für Deutsche Geschichte in Berlin und schließlich zunlt Generaldirektor der Preußiscl-en Staatsarchive empor. GroßL Verdienste erivarb er sich als Vorsitzender des Zentraldirekto-t rilnns der Monument« Germania« Historie«, jenes Werkes, da» die Herausgabe aller Urkunden der deutschen Geschichte de» Mittelalters durchführt. Seine wissenschaftliche Lebensarbeit, galt der Erforschung und der Herausgabe der Papst* urkunden. 1932 wurde Kehr, der verschiedenen Akademien! des In« und Auslandes angehört, als Nachfolger Ulrich vo^, Wilamowltz-Mvllendorfs, des Philologen und Historikers, Rite, ter des Pour-le-m?rite für Wissenschaft und Künste. Zwei frühere spanisch« Politiker verurteilt Bareelona, 2. Ian. Das Nationale Gericht zur Aburteilung von politisch Verantwortlichen in Barcelona fällte das Urteils gegen den ehemaligen Minister der spanischen Republik, Nico«: lau d'Olwer, und gegen den ehemaligen Rat der Generalidad- Pedro Mestres Albets. Das Urteil lautete für beide auf Landes» Verweisung, Einziehung ihres gesamten Vermögens und Besitzes und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für 15 Jahr« Der ungarische Landwirtschaftsminister Teleki zurückgetreten Budapest, 2. Ian. Der ungarische Ackcrbauminister, Grafl Michael Teleki, der sein Amt (seit November 1938) noch vom der Regierung Imredy her innehat, ist zurückgetreten, und ani seine Stelle ist Baron Banffy von Losonoz getreten. Pekkonen l«hn1 die finnisch« Kabinettsbildung ab Helsinki, 2. Ian. Der designierte finnische Ministerpräfl* deut Pekkonen hat dem Staatspräsidenten Ryti mitgeteilt, daß er auf Grund der von ihm geführten Besprechungen mit den politischen Parteien nicht in der Lage sei, die Kabinettsbildung zu übernehmen. Staatspräsident Ryti hat bis jetzt noch Kein« neue Persönlichkeit mit der Kabinettsbildung betraut. Sie Silvesteransprache Sr. Goebbels' Berlin, 2. Januar. Reichsminister Dr. Goebbels sprach am Silvesterabend über den Rundfunk zum deutschen Volk. Er führte u. a. aus: Meine deutschen Volksgenossen und Volksgenossinnen! Eines der entscheidungsvollsten Jahre der deutschen Ge schichte geht heute zu Ende. In seinem Verlaus haben nicht nur das Reich, sondern ganz Europa ihr Gesicht verändert. In erdbcbenartigen Erschütterungen sind Staaten, Länder und Volker umgeformt morden, machtpolitische Umschichtungen voll zogen sich, die man in einem Ablauf von Jahrzehnte», ge schweige eines kurzen Jahres, nicht für möglich gehalten hätte. Als wir uns am Silvesterabend 1939 Rechenschaft ablegtcn über die ersten vier Monate dieses gigantischen Krieges, da konnten wir zwar schon auf große, stolze und einmalige Siege der deutschen Wehrmacht verweisen Das ehemalige Polen lag zerschmettert am Boden. Die deutschen Armeen standen bis an die Grenze des heutigen Generalgouvernements. Die Bedrohung des Reiches aus dem Osten war beseitigt, der Gedanke des Zwetsrontcnkrieges gehörte endgültig der Vergangenheit an. Aber die Kernfrage der militärischen Auseinandersetzung blieb noch ungelöst. In dumpfer Erwartung harrten die Völker der Dinge, die sich wie ein fern angrollcndes Gewitter in lang sam sich Heranziehenden Erschütterungen anzukündigen began nen. Wafsenstarrend und finster, drohend in Gesten und Reden stand uns der Westen, der das Reich zu seinem Schicksalskampf herausgefordert hatte, gegenüber. Hätte man den damals in Frankreich regierenden Staatsmännern Glauben schenken wol len, so handelte cs sich nur noch nm Wochen, und das Reich zerfiel in seine Bestandteile. An den französischen Feldküchen, so schrieben die Pariser Zeitungen, sollten wir Schlange stehen und um Essen betteln. Reden heute Mr. Churchill und seine Trabanten etwa anders? Bedienen sie sich in ihrer wilden Verzweiflung und lähmenden Hilflosigkeit nicht desselben frivolen Jargons, um ihre Angst vor den kommenden Dingen zu überschreien, und greifen sic in ihren vagen Hoffnungen nicht nach denselben Strohhalmen der Wunschträume, die an dem Tage zerbrechen werden, an dem sie wirklich ernsthaft glauben, sich daran hal ten zu können? Unsere Gegner haben immer mehr geredet als wir. Sie haben vor den Aktionen den Mund stets sehr voll genommen, um während der Aktionen plötzlich ganz zu verstummen. Vor ollem in Zeiten, In denen scheinbar nicht viel geschah, stellten sie sich dreist vor die Ocfsentlichkeit hin und ergingen sich in prahlerischen Drohungen gegen nns. Es ist immer — auch früher schon im Kampf um die Macht im Reich — ihr fast tragikomisches Schicksal gewesen, den Führer nicht ernst zu nehmen, seine warnenden Worte in den Wind m lcklaaen und aus seinem zeitweiligen Schweigen zu schließen, daß er nichts zu sagen wüßte oder gar nichts täte. Alle unsere Gegner hoben, scheint es. von den Anfängen der nationalsozialistischen Bewegung an bis heute nur den einen Ehrgeiz gehabt, an sich die Wahrheit des Wortes zu er härten: „Wen der Herr strafen will, den schlägt er zuvor mit Blindheit." Ist es da nicht erlaubt, die Frage auszuwcrsen, was wohl Monsieur Neynaud vor 12 Monaten getan haben würde, wenn er gewußt hätte, was das Jahr 1940 für Frankreich bringen sollte, und weiter, was Mister Churchill heute tun würde, wenn er wüßte, was Englands Schicksal im Jahre 1911 lein wird? Wir Nationalsozialisten haben zwar selten, aber noch niemals falsch prophezeit. Hätte man dem Führer beizeiten geglaubt und Gehör geschenkt, der Welt wäre wahrscheinlich viel Leid erspart geblieben. Aber es muß wohl so sein, daß «ine neue Ordnung von den gigantischen Ausmaßen wie die heute sich vollziehende nur unter Schmerzen geboren werden kann und daß die geschichtlichen Sünden der weltlichen Demo kratien auch ihre geschichtliche Sühne finden müssen. Sei dem, wie ihm wolle, das neue Deutschland ist als Vollstrecker dieses historischen Schicksals bereit. Wir bilden als Front und Heimat eine große starke 90-Millioncn-Memcin- schaft, die jeder Gefahr und jeder Bedrohung gewachsen ist. Wir haben das Gluck, einen Führer zu besitzen, der nns aus kleinsten Anfängen beginnend immer den geraden Weg »ach oben führte. Er kann sich auf seine Soldaten, auf seine Arbei ter, Bauern, Beamten und Geistesschaffenden verlassen. Sie verstehen ihn, so wie er sie versteht. Bet uns zulandc gibt es in diesen harten Monaten des Krieges nur noch einen Gedan ¬ ken: Den an den Sieg. Dafür arbeiten und Kämpfen wir, bis der Angriff auch des letzten Feindes gebrochen sein wird. So grüße ich denn in dieser letzten Stunde eines zu Ende gehenden großen und geschichtlichen Jahres unser ganzes deutsches Volk. Ich grüße seine Männer, die in der Heimat in harter Arbeit den Krieg durchführen Helsen, seine Arbeiter auf den Werften und in den Munitionsfabriken. Ich grüße seine Frauen, die alle Beschwernisse und Miihsale des Krieges willig aus sich nehmen, die überall da eingesprungen sind, wo die Männer an die Front mußten und die in einem Herois mus ohnegleichen in dieser harten Zeit der Nation auch noch Kinder schenkten. Die Kinder grüße ich, die ungezählten deut schen Kinder, die auch schon vom harten Zugriff des Krieges mit angefaßt werden, die vielfach in den häufiger luftbcdrohten GcMeten ihre Mütter und ihr Vaterhaus verlassen mußten. Ich grüße unsere Arbeiter, unsere Bauern, unsere Geistes schaffenden, die in ihrer Gesamtheit als Volk sich der großen Zeit, die wir durchleben, würdig erwiesen haben. Mein besonderer Gruß gilt dabei unseren Ausländsdeut schen, all denen, die über die Grenzen hinaus in fremden Län dern und fernen Kontinenten, manchmal durch Ozeane von uns getrennt, für das Reich denken, leiden und arheiten. Unsere heißesten und dankbarsten Grüße und Wünsche aber gehen in dieser Stunde zu unseren Soldaten. Es sind Wünsche und Grüße der ganzen Heimat, die ich hier ausspreche. Aus tiefstem Herzen kommend richten sie sich an unser tap feres Heer, an unsere glorreiche Luftwaffe und an unsere sieg gekrönte deutsche Kriegsmarine. Heimat und Front wollen in dieser Stunde, da wir Ab schied nehmen von einem Jahr voll von Sorgen, aber auch voll von großen geschichtlichen Siegen, eine große Familie bil den. Wir verneigen uns als deutsches Volk in dieser Stunde in tiefer Ehrfurcht vor dem Allmächtigen, der uns in diesem abgclaufencn Jahr so sichtbar seinen Segen gegeben hat, der Uber unseren Schlachten stand und unsere Waffen mit Sieg krönte. Er weiß, daß wir diesen Krieg für einen besseren Frieden führen, daß wir cintretcn für das Glück der Menschen, das bisher so oft von de» Regierenden mit Füßen getreten wurde. Die ganze deutsche Nation aber, Front und Heimat, ver eint sich in dieser Stunde in einem heißen Dankgefühl für den Führer. Sic grüßt ihn aus 90 Millionen glühenden Herzen. Sie ist bei ihm in den schweren und in den glücklichen Stunden unseres Volkes, so wie sie das Gesiibl hat. daß der Führer immer bei ihr ist. Wir Deutschen alle wünschen ihm Glück und Segen für das neue Jahr, eine starke, feste, sichere Hand, Gesundheit und Kraft In allen seinen Werken. Lang möge er lebe», lgng möge er über dem Volke stehen als des Reiches Schutz und Schirm, als der erste Kämpfer siir einen wahren eckien Friede» und kür das Glück, die Ehre und den Ruhm seines Volkes. Die Welt bewundert ihn, wir aber sind bevor* zngt. ihn lieben zu dürfen. Reichen wir uns alle die Hände und schließen nns fest und unzertrennbar um ihn zusammen. Das alte Jahr ist zu Ende. Ein neues steiot herauf. Möge es dem scheidenden nicht nachstchen'an Glück, Segen und stol zem Sieg Aiidols Seß an den Führer Berlins 2. Ian. Der Stellvertreter des Führers der NS DAP. Ncichsmmisker Rudolf Heß, hat an den Führer zum Jahreswechsel folgendes Telegramm gerichtet: „Mein Führer! Jin Name» Ihrer »atio»alsozialistische» Bewegung, mit der Sie die Grundlage» schufen für die unerhörten Erfolge des neuen Reiches, grüße ich Sic In Dankbarkeit und Verehrung an der Schwelle des Jahres, in dem Deutschland unter Ihrer Führung die gewaltigste» soldatischen Leistungen seiner Ge schichte vollbrachte, die ihre Krönung fanden in dem Sieg ein maliger Große im Westen. Das ganze deutsche Volk, vor allem Ihre alte Partcigeiiassenschaft aus der Zeit des Ausbaues und des Kampfes der NSDAP, begleiten Sie mit heißen Wünschen ins neue Jahr, das den endgültigen Sieg und die Sicherung Deutsch lands bis in ferne Zukunft bringen wird. Möge Ihnen Gott mich in diesem Jahre seinen Schutz und Segen verleihen. Rudolf Hetz." München, den 31. Dezember 1940.
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