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- Erscheinungsdatum
- 1930-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193012195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19301219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19301219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-19
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
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Iaht und Bewaffnung, sondern auch an Lruaulal. vezon- ders hinsichtlich der Führungselemente überlegen. Der Vorsprung, den die Franzosen durch eine Jahrhunderte alte kriegerische Tradition gewonnen haben, läßt sich nicht so rasch einholen. Italien befindet üch militärisch und militärpolitisch in einer recht schwierigen Lage. Die Küsten der Halbinsel sind ungeschützt, da die italienische Flotte das Meer nicht beherrscht. Italien ist von zwei starken Nach barn umsaßt. Der westliche ist ihm schon allein weit über legen: der östliche stark und mit dem Kriegshandwerk ver traut: schon aus militärgeographischen Gründen schwer zu bekriegen. Diese militärische Schwäche ist eine Tatsache, die sich schwerlich rasch beseitigen läßt: sicherlich nicht allein durch Verstärkung der Rüstung, was in dem dazu notwen digen Ausmaße abgesehen von allem anderen schon aus finanziellen Gründen nicht möglich sein dürfte: mit poli tischen Mitteln könnte man dem Ziele schon näher kommen. Mit dieser militärischen Unterlegenheit scheinen die starken, oft geradezu kriegerisch klingenden Worte des lei tenden italienischen Staatsmannes nicht recht in Einklang zu stehen. Er wird glauben solche Worte nötig zu haben' einmal aus pädagogischen Gründen: um durch sie das Selbstvertrauen, besonders das kriegerische Selbstvertrauen des Volkes zu stärken: das Gefühl der Unterlegenheit durch die Ueberzeugtheit von der Ueberlegenheit des italienischen Soldaten zu ersetzen und damit dem Heere die Stand festigkeit aus dem Schlachtfelds zu geben, die ihm in den letzten Kriegen oft gefehlt hat. Und dann mögen die starken Worte auch auf vorhandene und zukünftige Bun desgenossen berechnet sein, damit diese sich nicht zu sehr in eine nüchterne Betrachtung der tatsächlichen militärischen Machtverhältnisse vertiefen. Sächsischer Landkag Dresden, 18. Dezember. Der Landtag begann seine Sitzung heute mit einer Astündigen Verspätung erst nach 1412 Uhr Der Vorstand lnttte sich ausführlich mit der Ausweisung des Kommunisten Siegel in der vergangenen Sitzung befaßt, gegen die Ein sprüche erhoben worden waren. Die Ausweisung wurde aber nicht zurückgezogen. Siegel erhielt im Gegenteil noch einen Ord nungsruf, weil er am Schluß seiner Rede den Vizepräsidenten Hickmann schwer beleidigt hatte. Dann trat man In die Tagesordnung ein. Zunächst wurde nach kurzer Aussprache der bekannte Antrag wegen Beseitigung des Staatsvertrages über den Uebergang der Sächsi schen Staatseisenbahn auf das Reich angenommen. Hieraus begründete Abg. Weber einen wirtschastspartei- lichen Antrag, der von der Regierung verlangt, sie möge Ge meinden und öffentliche Körperschaften anweisen, einen plan mäßigen Abbau eigener Regieunternehmen bis zu ihrer völligen Beseitigung vorzunehmen, und ihnen ge gebenenfalls keine Zuschüsse aus Staatsmitteln mehr zu geben, falls sie dies nicht befolgen. Innenminister Richter wandte sich sowohl gegen den ersten als auch gegen den zweiten Teil des Antrages. Man könne gar nicht so allgemein einen Abbau ohne weiteres beschließen, die Regierung habe auch kein allgemeines Anweisungsrecht dafür. <Bei Schluß der Redaktion war die Be ratung über diesen Punkt noch nicht abgeschlossen.) Gesandter Rauscher gestorben Berlin, 18. Dezember. Der deutsche Gesandte in Warschau, Ulrich Rauscher, ist heute nacht in St. Blasien, wo er sich zur Heilung seines Leidens aufhielt, im Alter von 46 Jahren gestorben. In der heutigen Direktoren Besprechung des Auswärtigen Amtes gedachte Staatssekretär v. Bülow des Verstorbenen mit herzlichen Worten und würdigte die großen Verdienste des so früh dahingeschiedenen Diplomaten. Rauscher hat seit Mai 1822 das Reich in Warschau ver treten, nachdem er zuvor auf dem Wege über eine journalistische Laufbahn in den Revolutionstagen als Sekretär Scheidemanns In die Politik cingetreten war. Vor seinem Eintritt in die Sozialdemokratisäje Partei war Rauscher Korpsstudent in Heidelberg gewesen, sein ursprüngliches Fach war Jurispru denz. Rauscher hat als Pressechef bei der Reichskanzlei mit dem Titel Ministerialdirektor die Zusammenfassung des amtlichen Pressewesens zu der heutigen Prcsseabteilung der Reichsregie rung durchgeführt. Seine langjährige Tätigkeit in Warschau hat ihn zum besten Kenner der schwierigen deutsch-polnischen Beziehungen gemacht. Aus diesem Grunde ist sein plötzlicher Tod bei der augenblicklichen Spannung zwischen den beiden Ländern ein fühlbarer Verlust für Deutschland. Großfeuer im Bremer ^ofen Breme», 17. Dezember. Zu dem Großfeuer im Bremer Hafengebiet wird ergänzend gemeldet: Der weithin sichtbare Feuerschein hatte schon in kurzer Zeit Tausend« von Menschen in dir Hasengegend gelockt. Bei dem vom Feuer betroffenen Gebäude handelt es sich um einen sogenannten Mehlspeicher von 10N Meter Länge und 70 Meter Ties«, der bi» zum sechsten Stockwerk mit Reismehl, »nd Hülsenmehlvorräten vollgelagert war. Die Feuerwehr, die, Unterstützt von der Wasserfest« her von einem Spritzendampfer, Ungefähr aus 30 bis 35 Rohren Wasser gab, hatte keinen leich ten Stand gegenüber dem entfesselten Element. Nachdem in kurzer Zeit von den Wehren das Dach ausgcbrochen worden war und die Flammen so Luft bekommen hatten, konnte energisch an die Lokalisierung des Brandes gegangen werden. Kurz vor Mitternacht war der Brand auf seinen Herd beschränkt. Das Gebäude dürfte, da «s vom Erdboden bis unter das Dach völlig ausgebrannt ist. vollkommen verloren sein, Revolution in Guatemala Washington, 18. Dezember. Einer Meldung der Associated Preß zufolge erhielt der hiesige Gesandte von Guatemala Dr. Recinos gestern aus Guatemala die Nachricht, die Regie rung des Präsidenten Palma, der an Stelle des schwer er- krankicn Präsidenten Ehacon die Präsidentschaft führte, sei gestürzl worden Zum Präsidenten ist der General OreI - lana gewählt morden. — Bet den Slraßenkümpfen sind 60 Menschen getötet worden. * Für Simon Bolivar, den Befreier Südamerikas, fand anläßlich seines 10 0. Todestages ain Mittwoch in Berlin eine Gedenkfeier statt, bei der Reichsautzcnminister Dr. Cur- tius und der Gesandte Columbias in Berlin, Dr. Laurcano Dormez, Ansprachen hielten. Die Finanz«»! -er Siödie ««««er rs» Zahlen über die Wirkung -er Arbeitslosigkeit auf die Gemeindefinanzen lieber die unmittelbaren Folgen -er Arbeitskofig- keit auf die st ä d t i s ch e n FI no n z « n hat der Reichsstädte, bund für das Rechnungsjahr 1829 Untersuchungen angestellt, deren Ergebnisse in dem soeben erschienenen zweiten Statist!- sehen Sonderheft veröffentlicht wurden. Für 800 bis 1200 kleine und mittler« deutsche Städte liegen An gaben über den Gemeinüeanteil an der Krisenfürsorge. Uber die Auiwendunge» für die wirtschaftliche Fürsorge und über di« Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen vor. Dt« stark« Arbeitslosigkeit bedingte, daß die Leistungen der von der Statistik erfaßten Städte für die Krisen fitr- sorge im Durchschnitt um 67,0 n. H. höher, als nach dem Vor anschläge vorgesehen, waren. Infolge der starken Steigerung an Wohlsahrtserwerbsloson stiegen die Fiirsorgelasten bereits im Winter 1929 30 erheblich an. Die Voranschläge wurden durchschnittlich um 17 v. H. überschritten. Der Zuschußbedarf des Fürsoraewetens betrug je Einwohner 8,12 RM., während nach d-n Voranschlägen nur 6,98 RM. erwartet wurden. Die Steigerung der Wohlfahrtserwerbslosen hat auch im Rechnungsjahre 1930 weiter ongehalten. Nach den im zweiten Sonderheft zur Darstellung kommenden Ergebnissen zeigt sich, daß die Zahl der Wohlfahrtscrwerbslosen auf 1000 Einwohner sich von Ende September 1929 bis Ende September 1930 im Durchschnitt vervicrsacht hat. Als gemelndlick>en Anteil an der Krlsenunkerstützung pake» im Recknimasjnhr 1828 d>e erfassten sächsischen 54 kleinen und mittleren Städte 685 588 RM. ans, und zwar 7 Städte mit bis zu 2000 Einwohnern 8870 NM. oder 0.45 NM. je Einwohner gegen 0 25 NM. je Einwohner im Reichsdurch schnitt dieser Grrgrpe. 16 Städte mit 200t bis zu 5000 Einwoh nern 37 944 NM. oder 0 65 NM. je Einwohner gegen 6 30 RM. I« Einwohner im Durchschnitt dieser Gruppe. 13 Städte mit 5001 bis zu 10 000 Einwohnern 60 404 RM. oder 0 64 RM je Einwohner gegen 0 37 RM. je Einwohner im Durchschnitt dieser Gruppe, 9 Stadl- mit 10 001 bis zu 25 000 Einwohnern 170 923 RM. oder 1,07 NM. je Einwohner gegen 0,72 RM. je Einwoh ner Im Durchschnitt dieser Gruppe und 9 Städte mit mehr af» 25 000 Einwohnern 406 347 NM oder 1,28 RM. je Einwohner gegen 0,84 RM. je Einwohner im Durchschnitt von 28 erfaßten Städten mit mehr als 25 000 Einwohnern Die Belastung f« Einwohner ist also in den sächsischen Städten erheblich höher als im Durchschnitt der einzelnen Grup. pen, was durch die besonders hohe Arbeitslosigkeit in Mittel, deutfchland zu erklären ist, z. T. aber auch auf die berufliche Gliederung der Bevölkerung zurücknusühren ist, da die Krisen» sürsorge nicht auf oll« Berufe ausgedehnt Ist. Wie stark die Arbeitslosigkeit iin Rechnungsjahre 1929 von Eivfluh auf die städtischen Finanzen war, geht daraus hervor, daß ln Sachse» die Etatsfätze überschritten wurden. Die oben angegebenen Ausgaben lagen in den Städten mit bis zu 2000 Einwohnern um 56.3 Prozent, in denen mit 2001 bis zu 5000 Einwohnern um 89.5 Prozent, in denen mit 5001 bis zu 10 000 Einwohnern um 89 9 Prozent. In denen mlt 10 001 bis zu 25 000 Einwoh. nern um 237.3 Prozent und In denen mit mehr als 25 000 Ein. wohnern um 265.3 Prozent über den in den Voranschlägen vor. gesehenen Beträgen. Die Steigerung der Ausgaben gegen di« Voranfchlagssummen Ist in Sachsen in den einzelnen Gruppen zwei- bis dreimal so stark wie im Durchschnitt. lieber die Aufwendungen für die wirtsck-aftliche Fürsorge lnach der Neichsverordnung über d>e Fllrsorgenslicht) berich. reten 96 sächsische Städte, deren Zuschußbedorf lAusgaben ab züglich der Erstattungen) sich auf 19 455 262 RM. belief. Mit einer Ausnahme sind die Beträge je Einwohner auch hier höher als ln d-n entsvreckrnden Mruvpendurchschnltten Infolge der Noiivendigkeit, in weitem Umfange Arbeit«, lose als Wohlsahrtserwerbslas« in der gemeindlichen Fürsorge zu unterstützen, reichten di« in den Voranschläaen vorgesehenen Beträge häufig nicht aus. so dak Etatsüberschreiiunacn ein. traten, di« In den erfaßten sächsischen Städten im Gruppen- durchscknitt teilweise mehr als 20 Prozent ausmachtcn. Schon für 1929 ist also eine erhebliche Velastuna durch die Folgen der Arbeitslosigkeit festzustellen, die für 1930 Infolae der Erhöhung der Arbeitslosigkeit noch einen ganz anderen Umsang annehmen wird. Im Namen -es Marschaus Die bestialischen Grausamkeiten in Drest-Litowsk Warschau, 17. Dezember. Wenige Minuten vor Schluß der heutigen Nachtsitzung des Sejm wurde von den Abgeordneten der Zentrolinken Partei eine Interpellation eingebracht, in der die furchtbare Behand lung der im Militärgesüngnis von Brest Litowsk eingekcrkerten oppositionellen Politiker geschildert wird. D>« Interpellation betont, daß die oppositionellen Führer ohne Gerichtsbrsehl aus Grund einer schriftlichen Versügung des Innenministers General Skladkowsli verhaftet worden find. Die derart Fcstgenommenen wurden von Staatspolizei, Militär und Gendarmen in geschlossenem Wagen in unbekannter Rich tung verschleppt. Während der ganzen Fahrt wurden sic be schimpft und bedroht. Der sozialistische Führer Dr. Li «Her mann wurde aus dem Wege nach Brest bei Siedle« von den begleitenden Polizisten und Gendarmen so lange geschlagen, bis er das Bewußtsein verlor. Etwas später blieb das Auto tn einem Walde stehen und Liebcrmann wurde mit Kolbenstoßen aus dem Wagen in den Wald getrieben. Im Walde schlug ihn ein Polizeikommissar zweimal ins Gesicht, so daß er zu Boden stürzte. Li«bermann wurde dann ent kleidet und nochmals derart furchtbar mißhandelt, daß er Uber 20 blutige Wunden davontrug. Gleichzeitig ries man ihm zu: „Du hast es gewagt, Czechowiez anzuklagcn. Du hast es gewagt, deine Stimme gegen den Herrn Marjchall zu er heben!" Im Gefängnis wurden die Gefangenen von den wachthaben den Offizieren und Gendarmen geduzt und mit den gemeinsten Schimvfworren belegt Gleichzeitig hielt man sie zu den schwersten Arbeiten an. Liebermann, Professor Prager und der ehemalige Ministerpräsident Witos mutzten mit Lappen oder mit einem kurzen kleinen Besen, also fast mit bloßen Händen, Aborte reinigen und Fußböden scheuern. Dr. Liebcrmann erhielt bei dieser Arbeit einen Herzanfall. Wenn die Abgeordneten die Gefängnisordnung irgendwie verletzten, io sperrlc man sic in finstere Zellen esti, in denen nicht einmal Kübel für die natürlichen Bedürfnisse standen. Das Lager bestand ans einer Bettstelle ohne Strohsack mit von- einander abstehenden Holzleisten. Als Nahrung erhielten die Gefangenen nur etwas Brot und warmes Salzwasser. Zur Revision wurden die Häftlinge in einen halbsinstcren Raum ge schleppt und dort vollständig entkleidet. Dabei wurden sie von den revidierenden Wächtern boschlmpst. , Der Abgeordnete Popiel wurde in der Nacht vom 19. zum 11. Oktober auf Befehl eines Hauptmanns in einen dunklen Raum gesperrt. Als er die Schwelle überschritt, wurde er von zwei Gendarmen gepackt und aus einen Tisch geworfen. Dann legte man ihm ein nasses Tuch auf den Rücken und versetzte ihm mit eisernen Stäben 30 Hiebe. Popiel verlor dabei die Be sinnung. Als die Exekution abgebrochen wurde, erklärte ihm der Hauplman», der die Mißhandlung beaufsichtigte: „Du kannst froh sein, so wenig erhalten zu haben. Das nächste Mal wird Marlchall Pilsudski befehlen, dir eine Kugel in den Kops zu jagen." Dann sperrte man Popiel einige Tage in den Keller rin. Ebenso wie Popiel sind auch noch Korfanty und der Baucrnabgeordnete Baginski verprügelt worden. Ander« Ab- gcokvi.ece unevrrmn wurocn auf barbarische Art ins Gesicht ge schlagen. wie beisp,°:^»ejse der Ukrainer Kohut. Während des Prügelns wurde stets der Motor in Bewegung gesetzt, der das Wasserwerk bedien:, um durch sein Geräusch die erchreic der miß handelten Opfer zu übertönen. Bezeichnend ist eine Aeußerung des Eesängniskommandantcn Oberst Biernacki gegenüber Dr. Liebcrmann, der erklärte: „Alle Gefangenen sind vom Beseht Marschall Pilsudskis abhän. gig, der Marsch«» wird Uber ihr Schicksal entscheiden." Diese Ansfassung bestätigte auch noch ein anderer Offizier, der noch hinzusügte: „Wenn der Marschall brsiehlt, die Gefangenen zu töten, so würden sie getötet werden, und wenn er befiehlt, sie zu verstümmeln, so würden sie verstümmelt werden." Weiter bestätigt die Interpellation die schon vom polnischen Richterspruch gemeldeten Schein Hinrichtungen. Die Unterzeichneten fragen zum Schluß, was der Ministerpräsident zu tun beabücktiqe. um die Sckuldiaen der verdienten Straf-' zuzuführen. Die Interpellation, die natürlich ungeheures Auf sehen erregt, wird nur in einem Teil der heutigen Morgenpresse veröffentlicht. Regierungsblätter wie „Gazeta Polska" und „Kurjer .Poranny" übergehen die Interpellation vollkommen. Aber immerhin ist der Eindruck so stark, daß selbst ein im Regie- rungslager stehendes Blatt wie „Expreß Poranny" breite Aus züge de: Interpellation in ihren Schrecken erregenden Einzel heiten bringt. Die natjnnaldemokratische „Gazeta Warszawska" bezeichnet den Regierungsblock als moralisch mitschuldig, weil er in der gelingen Sejmsitzung gegen die Dringlichkeit der Anträge gestimmt habe, die eine Aufklärung der Borgänge von Vrest- Lttowsk herbeisühren sollten. Der Sejm hat heute Nacht nach zehnstündiger Sitzung seine Beratungen beendet. Die nächste Sitzung wird erst in der ersten Ianuarhälfte stattsinden. Die in der obigen Denkschrift wiedergegebenen Einzel heiten bestätigen, was bereits vorher gerüchtweise ver lautete und von dem Reporter einer großen Warschauer Zeitung ans Grund eigenen Augenscheins berichtet wurde. Die Vorgänge fügen sich durchaus in den Rahmen dessen, was man in den letzten Wochen und Monaten in Polen erlebt hat, und bilden ein weiteres Kapitel der geradezu viehischen Grausamkeiten, mit denen man jede Opposition, komme sie nun von den Minderheiten oder von den Oppositionsparteien, niederknüppelt. Wir fragen den Herrn englischen Botschafter in Warschau, welcher an seine Negierung einen so lahmen Bericht über die polnischen Grausamkeiten erstattet hat, ob er weiterhin der Regierung MacDonald Unwahrheiten wird austisckcn wollen, wir fragen die französische Presse und öffentliche Meinung, ob sie immer noch stolz darauf ist, die Vundcsgenossenschaft eines solchen Staatssystem- zu besitzen? Einen Trost be sitzen die deutlchen Minderheiten in Polen in ihrem Elend und ihrer Bedrängnis: Polnischen Staatsbürgern der Opposition ergeht es wenig bester als ihnen, und eine Liga gegen Unterdrückung und Gewalt muß sich anf diese Weise allmählich selbst tn einem Staate wie Polen bilden. steoe Anleihe Zrankre ch» o« Polen Warscha», IS. Dezember. Der Iskra-Agentur zufolge hat der polnische Eisenbahn- minister Kühn am Montag die Vertreter des französischen Konzerns Schneider-Treuzot empfangen. Eie machten dem Minister ein Angebot für eine Anleihe, di« der Konzern Polen zum Zweck der Vollendung des Baues der Eisenbahnlinie Oberschlesien—Gdingen geben will. Minister Kühn erklärte, er werde dem Konsortium nach Fühlungnahme mit dem Finanzminister Antwort geben. In Warschau erwar tet man, daß die Regierung mit Rücksicht auf die schlechte Wirt schaftslage verbuchen wird, unter allen Umständen zu einer Einigung zu gelangen. Das Anleiheangebot dürste etwa eine Milliarde Franken betragen. Wudfkys Madeira-Reise Warschau. 16. Dezember. Für die Dauer der Abwesenheit des MarschaUs Pilsudski von Warschau llbcruimmt Bizcminister General Konarzewski die Leitung des polnischen Kricgsministeriums. Die Reise Pilsudski» nach Madeira erfolgt über Wien, Innsbruck, die Schweiz und Lissabon. Der Marjchall wird vier Aachen in Madeira bleiben. Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichlen. Meist schwache Winde zunächst aus Rorüwest, dann aus ivechsclnde» Richluugeu. Nur langsam« Verringerung der Leivölknng, höchstens geringer Tcmperatvr- rückgang. Ansangs noch zeitivcije leichte Schneesälle. Ger L Nicht vom sondern in der c 8. Ado-ntsso»ntag Isicher Verbünde d blauen Advcntsger Freude wegen de Beste, die Innere n gessen, auf dessen mit festem Tatwil! ein weihevolles. 2 katholischen Geme vermißen scheint, fleht. — Die Wor fcllor Dr. So pp Gcmcinsa-aft mit schaft mit den M erinnert, »nd zur Wcikcstunde des si — Bor dem Berk an den Stufen de Kolpinggrab Lied. Ein Fcst'.ug ! Pflicht der Tonntl mit ihren blau-wei sich nebst andern angehörigen zu ei, an der Richard Hoj liir an der Rücksei Diözesan- und Or söhne von nah in Geistlichkeit und ü umschlossen von ci> Herr Archite! einmütige Zlsiam'i unter Dankesworli Herrn Kurze u Kaplan Erdle über neue Hans, er da nieder, allen Förde und große Beträge der Minze!!. Er h lose Verhältnis zwi ihm und alle,, Arb Volk in einigem Ein „Gott sei D«> gibt auch dein die stgnen muß. wenn tragen wird ihn, b> Mithilfe des Einzel da- Haus soll E i i Das Gott sei Ta» dem I n k i l a ! c T drucke der kra-iva Herrn Kantor N i > Icrwcile gcweihie .f fand im Festfaale Kaplan Erdle. sc desreit, den Weihe seiner eigenen geh und seinen Dank . Festgäste und die x Chores „D ie All als Festredner das P sarrsainili e" Herzen erwachsenes m der Familie, in d razu entlieh er sow aller Das Bild s die Gemeinde als 0 Besuch Der liest dies Sende, Leo Steruberg „Berge der Dicssett man. die „Waiifab Molarrädern und A höhe emporwinden j den stillen Ru per ist gard ihre Musterie Atmosphäre wäre s L-ckenslust: denn er stille Insel in der 2 Eine große E daß es nicht am Si ding er sich ein Gen Wen» ich es sehe, aufgehängter Netze, grauen, höre das Gr ich am Rhein . . ." zenskind Denn es Garten halt ein Ga zcn auch bei der so Liane» verwandeln, Felsdlöcke, die Zwist rasen nicht In eine blüht . . . „Pan ivo keine Natur —. es da gesctiah ein Wu: Zwei Tiere dr Schildkröte. Der E Wald, ein Reh grast des Dichters und si als sollte Ich ins P einem Schlag versin einer Minute Antoh Woldivlefe steht das
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